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Maß- und Integrationstheorie PDF

477 Pages·2018·5.441 MB·German
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Jürgen Elstrodt Maß- und Integrations- theorie 8. Auflage Maß- und Integrationstheorie Jürgen Elstrodt Maß- und I ntegrationstheorie Achte, erweiterte und aktualisierte Auflage Jürgen Elstrodt Mathematisches Institut Universität Münster Münster, Deutschland ISBN 978-3-662-57938-1 ISBN 978-3-662-57939-8 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-57939-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detail- lierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Spektrum © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 1996, 1999, 2002, 2005, 2007, 2009, 2011, 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Verantwortlich im Verlag: Annika Denkert Springer Spektrum ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Vorwort zur achten Auflage DieachteAuflagediesesBucheserscheintmitfolgendeninhaltlichenund¨außer- lichenNeuerungen:Inju¨ngererVergangenheithatmanaufdemGebietdersog. paradoxenZerlegungenvonMengensobemerkenswerteFortschritteerzielt,dass ich es fu¨r geboten halte, wenigstens in den Kommentaren auf diese Entwick- lungen hinzuweisen. In den Aufgabenteil habe ich dazu einige Aufgaben u¨ber Mengen mit der Baireschen Eigenschaft hinzugefu¨gt. Im Lehrbuchtext bin ich genauer auf die Eigenschaften mehrdimensionaler Verteilungsfunktionen einge- gangen. Das Kapitel VIII u¨ber Maße auf topologischen R¨aumen habe ich um den Approximationssatz VIII.2.27 erweitert. Der ganze Text wurde nochmals sorgf¨altig revidiert und – namentlich bei den Literaturhinweisen – aktualisiert. Auchdas¨außereErscheinungsbildwurdeneugestaltet:DerTexterscheintjetzt in aktueller Rechtschreibung. Einem von Lesern wiederholt ge¨außerten Wunsch folgend,wurdederKleindruckimTextweitgehenddurchNormalschriftersetzt; lediglich die Kurzbiografien und die Aufgaben erscheinen noch im Kleindruck. Die Figuren auf dem Buchumschlag veranschaulichen die Bestimmung des Ku- gelvolumens mithilfe des Cavalierischen Prinzips. Gratias ago: Herrn Walter Ebinger (Nottuln) danke ich fu¨r seinen freundlichen Hinweis auf den Approximationssatz VIII.2.27. Frau Gabriele Dierkes spreche ich meinen herzlichen Dank aus fu¨r ihre hervorragende Arbeit bei der Erstel- lung der Druckvorlage und meiner Tochter Marion Elstrodt fu¨r ihre professio- nelle Hilfe bei der Korrekturarbeit. Den Mitarbeiterinnen des Springer-Verlags danke ich fu¨r die entgegenkommende verlegerische Betreuung. Mu¨nster, den 30.04.2018 Ju¨rgen Elstrodt vi Vorwort Vorwort zur siebten Auflage Die dritte Auflage unterscheidet sich von der vorangegangenen vor allem durch einenzus¨atzlichenParagrafen(Kap.VIII,§4)u¨berKonvergenzvonMaßenund KompaktheitvonMengenvonMaßen.WesentlicheErgebnissesindhierz.B.das sog.Portmanteau-Theorem,dieklassischenS¨atzevonHellyundHelly-Bray und der bedeutende Satz von Prochorov u¨ber die relative Folgenkompakt- heit von Mengen endlicher Maße auf einem polnischen Raum. Herrn Prof. Dr. L. Mattner danke ich herzlich fu¨r die Anregung, diesen Stoff in das Buch auf- zunehmen. – Fu¨r die siebte Auflage wurde der Text nochmals korrigiert und aktualisiert. MeinherzlicherDankgiltwiederumFrauG.Dierkes(geb.Weckermann)fu¨rdie hervorragende Arbeit bei der Erstellung der Druckvorlage. – Herrn Dr. Heine unddenMitarbeiter(inne)ndesSpringer-Verlagsdankeichfu¨rdieaufmerksame und entgegenkommende verlegerische Betreuung. Mu¨nster, den 01.11.2010 Ju¨rgen Elstrodt Vorwort zur zweiten Auflage ImTextderzweitenAuflagewurdeneinigekleinereKorrekturenundErg¨anzun- gen vorgenommen und die Literaturhinweise aktualisiert. Ich verweise hier ins- besondere auf die verbesserte Fassung von Satz I.6.5, die ich einer freundlichen Mitteilung von Herrn Prof. Dr. D. Plachky (Mu¨nster) verdanke, und eine Kor- rektur im Beweis des Satzes VIII.3.11, die auf einen hilfreichen Hinweis von HerrnProf.Dr.U.Krengel(G¨ottingen)zuru¨ckgeht.WeiterewertvolleHinweise verdanke ich den Herren Priv.-Doz. Dr. L. Mattner (Hamburg) und Akad. Dir. Priv.-Doz. Dr. H. Pfister (Mu¨nchen). Neben den Genannten gilt mein herzli- Vorwort vii cher Dank besonders Frau G. Weckermann, die erneut mit gr¨oßter Sorgfalt und h¨ochstem Geschick die Druckvorlage erstellt hat. – Herrn Dr. Heinze und den Mitarbeiter(inne)n des Springer-Verlags danke ich fu¨r ihr aufmerksames Entge- genkommen. Mu¨nster, den 30.11.98 Ju¨rgen Elstrodt Vorwort zur ersten Auflage Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken, das nicht die Vorwelt schon gedacht? (J.W. v. Goethe: Faust II, II. Akt, 1. Szene) Das vorliegende Buch richtet sich an einen breiten Kreis von m¨oglichen Inte- ressenten. In erster Linie ist es ein Lehrbuch, das im Studium ab Beginn der Vorlesungen fu¨r dritte Semester eingesetzt werden kann. Daneben soll es auch fu¨r das Selbststudium und als Nachschlagewerk fu¨r wohlbekannte und weniger bekannte Dinge dienen. Zus¨atzlich will es Einblicke in die historische Entwick- lung geben und u¨ber Leben und Werk einiger Mathematiker unterrichten, die zum Gegenstand des Buchs wesentliche Beitr¨age geliefert haben. Bei der Auswahl des Stoffes habe ich zwei Ziele im Auge: Zum einen soll dem reinen“ Mathematiker, der etwa mit konkreten Integralen zu tun hat, der ” funktionalanalytische Interessen verfolgt, der Fourier-Analysis oder harmoni- scheAnalyseaufGruppenbetreibenwill,einesichereBasisfu¨rseineAktivit¨aten gebotenwerden.Zumanderensollauchdem angewandten“ Mathematikeroder ” mathematischenPhysiker,dersichz.B.fu¨rFunktionalanalysisoderWahrschein- lichkeitstheorieinteressiert,einezuverl¨assigeGrundlagevermitteltwerden.Die- se Ziele lassen sich m.E. am besten verwirklichen mithilfe des bew¨ahrten klassi- schenAufbausderMaß-undIntegrationstheorie,derdenBegriffeinesaufeiner σ-Algebrau¨bereinerMengeX definiertenMaßesvoranstelltunddaraufdenIn- tegralbegriffgru¨ndet.DieKapitelI–IVrealisierendiesesKonzeptbishinzuden klassischen Konvergenzs¨atzen von B. Levi, P. Fatou und H. Lebesgue. Die Reihenfolge der weiteren Kapitel ist mehr durch den pers¨onlichen Geschmack des Autors bestimmt als durch interne strukturelle Notwendigkeiten. Bei Be- darfkannderweitereStoffdaherauchinandererReihenfolgeerarbeitetwerden. In dem Bestreben, das Buch auch als m¨ogliche Grundlage fu¨r eine Vorlesung u¨ber Analysis III zu konzipieren, behandle ich als n¨achstes Thema in Kapi- tel V die mehrfache Integration und die Transformationsformel. Die folgenden Kapitel VI, VII widmen sich zwei Gegenst¨anden, die fu¨r Funktionalanalysis viii Vorwort und Wahrscheinlichkeitstheorie von grundlegender Bedeutung sind: Kapitel VI behandelt die Vollst¨andigkeit der R¨aume Lp und zahlreiche Konvergenzs¨atze, die das Wechselspiel der verschiedenen Konvergenzbegriffe beschreiben. Zent- rales Resultat in Kapitel VII ist der Satz von Radon-Nikody´m, der in der Wahrscheinlichkeitstheorie als Basis fu¨r die Definitionen der bedingten Wahr- scheinlichkeit und des bedingten Erwartungswerts dient. Kapitel VII wird ab- gerundet durch ein eingehendes Studium der absolut stetigen Funktionen auf R – ein Thema, das in der Vorlesungspraxis oft dem zu knappen Zeitplan zum Opfer f¨allt. So beweise ich z.B. den beru¨hmten Satz von Lebesgue u¨ber die Differenzierbarkeit fast u¨berall der monotonen Funktionen und den Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung fu¨r das Lebesgue-Integral. Fu¨r die Lektu¨re der ersten Kapitel dieses Buchs sollte der Leser lediglich mit dem Begriff des metrischen Raums vertraut sein; es werden keine besonde- ren Kenntnisse in mengentheoretischer Topologie vorausgesetzt. Da aber viele Sachverhalteunver¨andertfu¨rbeliebigetopologischeR¨aumegelten,greifeichge- legentlich zu Formulierungen wie: Es sei X ein metrischer (oder topologischer) ” Raum ...“ Wer nur metrische R¨aume kennt, betrachte in solchen F¨allen X als metrischen Raum; wer topologische R¨aume kennt, lese das Folgende unter der allgemeineren Pr¨amisse. Auf diese Weise hoffe ich, den flexiblen Einsatz des Buchs fu¨r Lehr- und Nachschlagezwecke zu f¨ordern. Es liegt in der Natur der Sache, dass in Kapitel VIII u¨ber Maße auf topo- logischen R¨aumen beim Leser Kenntnisse u¨ber mengentheoretische Topologie im Umfang etwa einer einsemestrigen Vorlesung vorausgesetzt werden mu¨ssen. Dementsprechend ist dieses Kapitel fu¨r einen sp¨ateren Studienabschnitt (et- wa ab dem fu¨nften Semester) gedacht. In Kapitel VIII behandle ich zun¨achst die Regularit¨atseigenschaften von Borel-Maßen auf lokal-kompakten Hausdorff- R¨aumen und auf polnischen R¨aumen. Zentral fu¨r das Folgende ist der Begriff des Radon-Maßes. Der neueren Entwicklung folgend, definiere ich Radon-Maße als von innen regul¨are Borel-Maße. Diese Festlegung erweist sich als besonders vorteilhaft fu¨r die Behandlung des Darstellungssatzes von Riesz, der in zahl- reichenVersionenentwickeltwird,undzwarsowohlfu¨rlokal-kompaktealsauch fu¨rvollst¨andigregul¨areHausdorff-R¨aume.Alskr¨onendenAbschlussbeweiseich (nach A. Weil) den Satz von der Existenz und Eindeutigkeit eines Haarschen Maßesaufjederlokal-kompaktenHausdorffschentopologischenGruppeundden entsprechenden Satz fu¨r Restklassenr¨aume. Das vorliegende Buch behandelt zwar vorrangig die Mathematik, enth¨alt daneben aber viele Originalzitate und Hinweise auf die historische Entwick- lung und einschl¨agige Quellen. Dabei kann es sich naturgem¨aß nicht um eine ersch¨opfende Darstellung der gesamten Historie handeln, doch hoffe ich beim Leser ein gewisses Verst¨andnis fu¨r die historischen Abl¨aufe zu wecken und ihn zu weitergehendem Studium der Originalarbeiten anzuregen. Damit auch der menschlicheAspektnichtzukurzkommt,fu¨geichKurzbiographieneinigerMa- thematiker bei, die wesentliche Beitr¨age zum Thema des Buchs geliefert haben. Vorwort ix MitdemKleingedrucktenisteswiebeiVersicherungsvertr¨agen:Mankannes zun¨achst beiseitelassen, doch k¨onnen Situationen eintreten, in denen es darauf ankommt. Das bezieht sich auch auf die U¨bungsaufgaben, von denen einige wenige an sp¨aterer Stelle im Text benutzt werden. Dieses Buch ist aus Vorlesungen hervorgegangen, die ich im Laufe der Jah- re an den Universit¨aten Mu¨nchen, Hamburg und Mu¨nster gehalten habe. Bei der Vorlesungsvorbereitung waren mir die Vorl¨aufer bzw. ersten Auflagen der Lehrbu¨cher von Bauer [1], Hewitt-Stromberg [1], Loe`ve [1] und Rudin [1] eine wertvolle Hilfe. Gern ergreife ich hier die Gelegenheit, allen zu danken, die mir w¨ahrend der langen Entstehungszeit des Manuskripts geholfen haben. An erster Stelle danke ich namentlich meinem verehrten Kollegen Prof. Dr. M. Koecher (†), auf dessen Anregung hin ich mich auf das Abenteuer eingelassen habe, dieses Buch zu schreiben – ohne genau zu wissen, wie viel Arbeit damit verbunden sein wu¨rde. Wertvolle Hinweise verdanke ich besonders den Kollegen Prof. Dr. V. Eberhardt (Mu¨nchen), Prof. Dr. D. Plachky (Mu¨nster), Prof. Dr. P. Ressel (Eichst¨att) und Prof. Dr. W. Roelcke (Mu¨nchen). Ganz besonde- ren Dank aussprechen m¨ochte ich Herrn Akad. Dir. Priv.-Doz. Dr. H. Pfister (Mu¨nchen). Er hat das ganze Manuskript kritisch gelesen, zahlreiche Verbesse- rungsvorschl¨ageundKorrektureneingebrachtundmichimmerwiederermahnt, im Interesse der Studenten nicht zu knapp zu schreiben. Von den Herausge- bern der Grundwissen-B¨ande danke ich namentlich den Herren Prof. Dr. Dr. h.c. R. Remmert (Mu¨nster) und Prof. Dr. W. Walter (Karlsruhe) fu¨r die Unterstu¨tzung und die best¨andige Ermahnung, nur ja m¨oglichst kompakt zu schreiben,damitdasManuskriptnichtzulangwird.EinherzlichesDankesch¨on geht an Frau G. Weckermann, die mit großer Professionalit¨at die Druckvor- lage erstellt und klaglos die vielen Korrekturen und A¨nderungen durchgefu¨hrt hat.MeinerFrauBa¨rbeldankeichfu¨rihreUnterstu¨tzungundihrVerst¨andnis, ohne die dieses Buch nicht zustande gekommen w¨are. Last not least gilt mein Dank Herrn Dr. J. Heinze und den Mitarbeiter(inne)n des Springer-Verlags fu¨r ihre Hilfe und fu¨r ihre nicht enden wollende Geduld. – Den Benutzer(inne)n des Buchs danke ich im Voraus fu¨r etwaige Hinweise auf Corrigenda oder Ver- besserungsvorschl¨age. Mu¨nster, den 01.07.96 Ju¨rgen Elstrodt Technik der Darstellung Das vorliegende Buch ist unterteilt in acht Kapitel, die mit r¨omischen Zahlen nummeriert sind. Jedes Kapitel gliedert sich in Paragrafen, jeder Paragraf in Abschnitte. Die Nummerierung der Paragrafen beginnt in jedem Kapitel neu mit eins, ebenso die Nummerierung der Abschnitte in den einzelnen Paragra- fen. Definitionen, Folgerungen, Bemerkungen, Hilfss¨atze, Lemmata, S¨atze, Ko- rollare tragen in der Regel eine doppelte Nummer der Form a.b, wobei a die Nummer des jeweiligen Paragrafen ist und b paragrafenweise die Nummern 1, 2, 3, ... durchl¨auft. Bei Verweisen innerhalb ein und desselben Kapitels wird nurdieNummera.bangeben(z.B.Satz3.5);beiVerweisenaufAussageninan- deren Kapiteln wird die entsprechende r¨omische Kapitelnummer vorangestellt (z.B. Satz V.1.2). Die Nummerierung und Zitierweise von Formel- und Auf- gabennummern folgt dem gleichen System. Auf S¨atze mit allgemein u¨blichen Namen wird mit dem betr. Namen verwiesen (z.B. Satz von der majorisierten Konvergenz). GelegentlichbenutzenwirdieZeichen ⇒“, ⇐“,“⇔“ fu¨rdieImplikationbzw. ” ” A¨quivalenz von Aussagen. Das Zeichen (cid:2)“ markiert das Ende eines Beweises. ”

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