SAPERE Scripta Antiquitatis Posterioris ad Ethicam REligionemque pertinentia Schriften der späteren Antike zu ethischen und religiösen Fragen BAND IX Herausgegeben von Heinz-Günther Nesselrath, Ulrich Berner, Reinhard Feldmeier, Bernhard Heinioger und Rainer Hirsch-Luipold LUKIAN DER TOD DES PEREGRINOS Ein Scharlatan auf dem Scheiterhaufen Herausgegeben, übersetzt und mit Beiträgen versehen von Peter Pilhofer, Manuel Baumbach, Jens Gerlach und Dirk Uwe Bansen Wissenschaftliche Buchgesellschaft Einbandgestaltung: Neil McBeath, Stuttgart. Das Projekt SAPERE wird von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert. Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http:// dnb.ddb.de abrufbar. Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberr~chtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. © 2005 by Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht. Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-darmstadt.de ISBN 3-534-15820-2 Inhalt SAPERE ................................................. VII Vorwort (Dirk Uwe Hamen & Peter Pilhofer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX A. Einführung in die Schrift Einleitung (Manuel Baumbach & Peter Pilhofer) . . . . . . . . . . . . . . . 3 1. Zur Stellung des Peregrinos im lukianischen CEuvre . . . . . . . 4 2. Form und Aufbau des Peregrinos . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3. Text und Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 B. Text und Übersetzung Der Tod des Peregrinos (Dirk Uwe Hamen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Anmerkungen (Peter Pilhofer). . . . . . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 C. Essays I. Das Bild der christlichen Gemeinden in Lukians Pereg;rinos (Peter Pilhofer). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 II. Die Karriere des Peregrinos Proteus (Manuel Baumbach & Dirk Uwe Hamen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 III. Lukians Pereg;rinos: Zwei Inszenierungen eines Sdbstmordes (Dirk Uwe Hamen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • . ... . . . . . . . . . . . . . . . . 129 De morte Pereg;rini und Das Leben des Demonax. . . . . . . . . . . . . 132 Demorte Peregrini undAlexandros ........................ 139 Peregrinos als komische Figur .. .. . . .. .. .. .. .. .. .. . .. .. .. . 143 Schlussbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 VI Inhalt IY. Die Figur des Scharlatans bei Lukian {Jens Gerlach) ......... 151 1. Die Pseudophilosophen in den satirischen Dialogen Piscator, Bis accusatus und Fugitivi ...................... 155 2. Der kynische Scharlatan Proteus Peregrinos . . . . . . . . . . . . . . 168 3. Der religiöse Scharlatan und Pseudoprophet Alexander von Abonuteichos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 4. Lukian und seine Scharlatane . . . . .. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 186 5. Lukian und sein.Publikum ............................ 194 V. Phönix aus lukianischer Asche: Peregrinos Proteus im Spiegel seiner Rezeption (Manuel Baumbach) ......................... 198 1. Die Bedeutung des Peregrinos für die kirchliche Kritik am lukianischen <Euvre ............................... 201 2. Peregrinos als Schwärmer-Lukian als Aufklärer: Christoph Martin Wieland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 3. Peregrinos als Betrüger-Lukian als Wegbereiter des Christentums .................................... 218 4. Peregrinos als Kyniker - Lukian als Philosophenkritiker mit nihilistischer Öde .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 221 D.Anhang Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 Literatur (Philipp Pilhofer) .................................. 232 1. Textausgaben ........................................ 232 2. Übersetzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 3. Weitere Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234 Indices (Philipp Pilhofer) .................................... 241 1. Stellenregister ........................................ 241 2. Sach-und Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 SAPERE Griechische und lateinische Texte des späteren Altertums (1.-4. Jh. n. Chr.) standen lange Zeit gegenüber den so genannten ))klassischen« Epochen (5.-4. Jh. v. Chr. in der griechischen, 1. Jh. v. - 1. Jh. n. Chr. in der lateinischen Literatur) eher im Schatten. Dabei brachten die ersten vier nachchristlichen Jahrhunderte in beiden Sprachen ei ne Fülle von Werken hervor, die auch heute noch von großem Inter esse sind, da sie sich mit philosophischen, ethischen und religiösen Fra gen von bleibender Aktualität beschäftigen. Die Reihe SAPERE <S_crip ta Antiquitatis ~osterioris ad ~thicarn REligionemque pertinentia, ))Schriften der späteren Antike zu ethischen und religiösen Fragen<<) hat es sich zur Aufgabe gemacht, gerade jene Texte so zu erschließen, dass sie über enge Fachgrenzen hinaus ein interessiertes Publikum anspre chen können. SAPERE möchte dabei bewusst an alle Konnotationen des lateini schen sapere anknüpfen- nicht nur an die intellektuelle (die Kant in der Übersetzung von sapere aude, "Habe Mut, dich deines eigenen Ver standes zu bedienen", zum Wahlspruch der Aufklärung gemacht hat), sondern auch an die sinnliche des "Schmeckens"; SAPERE möchte Le serinnen und Leser nicht zuletzt auch "auf den Geschmack" der be handelten Texte bringen. Deshalb wird die sorgfältige wissenschaftliche Untersuchung der Texte verbunden mit einer sprachlichen Präsentati on, welche die geistesgeschichtliche Relevanz im Blick behält und die antiken Autoren als Gesprächspartner verständlich macht, die auch zu gegenwärtigen Fragestellungen interessante Antworten geben können. Im Zentrum jedes Bandes steht eine bestimmte Schrift. Einleitend werden in der Regel deren Autor und die Schrift selbst vorgestellt. Der textkritisch geprüfte Originaltext ist mit einer gut lesbaren und zugleich möglichst genauen deutschen Übersetzung sowie mit Anmer kungen versehen. An jedem Band sind entsprechend den Erfordernis- VIII SAPERE sen des Textes Fachleute aus verschiedenen Disziplinen - der Theolo gie, Religionswissenschaft, Philosophie, Geschichte, Archäologie, der älteren und neueren Philologien - beteiligt, die in Form von Essays das Werk aus wer jeweiligen Perspektive kommentieren. Vor allem durch diese Form einer interdisziplinären Erschließung unterscheidet sich SAPERE deutlich von herkömmlichen Textausgaben. Vorwort Dirk Uwe Hansen & Peter Pilhofer Die Idee für den vorliegenden Band geht zurück auf eine Lektüre, die wir im Wintersemester 2000/2001 an der Ernst-Moritz-Arndt-Univer sität Greifswald veranstaltet haben. Der Text des Lukian machte uns und den Studierenden damals noch mehr Spaß als die anderen Texte, die wir in gemeinsamer Lektüre behandelt hatten, und so beschlos sen wir, unsere Studien weiterzuführen; denn dieser Text erzeugt wie kaum ein anderer den horiwnterweiternden Effekt, der solche interdis ziplinären Übungen ausmacht. Bei der Lektüre konnten wir uns mit der Lokalhistorie, der Philosophie und Geistesgeschichte (von der Kai serzeit bis hin zur Neuzeit) und nicht zuletzt der literarischen Tech nik beschäftigen. Zudem reizte natürlich Lukians Stil immer wieder den Ehrgeiz des Übersetzers. So wurde denn unter den Teilnehmern schnell die Meinung gefasst, es müsste doch eine moderne zweispra chige und kommentierte Ausgabe dieses Textes geben. Auch dass diese in der Reihe SAPERE gut aufgehoben wäre, leuchtete allen ein. Umso erfreulicher war es, dass die Herausgeber dieser Reihe schon an Lukians Pereg;rinos gedacht hatten, wir also mit unserem Vorschlag offene Tü ren einrannten. Ebenso erfreulich war, dass es uns gelungen ist, zwei weitere Lukianliebhaber für die Mitarbeit zu gewinnen, Jens Gerlach, der als Kenner heraklitischen Weinens und demokritischen Gelächters sich an die Untersuchung der Figur des Scharlatans machte, und Ma nuel Baumbach, der als Kenner der Rezeption Lukians die vielfältige Erklärungsgeschichte dieses Textes transparent machen konnte. Das Pereg;rinos-Symposion, das die Verfasser dieses Bandes mit den Herausgebern der Reihe SAPERE am 6. und 7. November 2003 in Er langen zusammenführte, hat uns entscheidend vorangebracht. Über haupt gilt den Herausgebern unser Dank für vielfältig förderliche Hin weise. Im Zusammenhang mit diesem Symposion hat Eva Ebel die Übersetzung kritisch durchgesehen urid Verbesserungen vorgeschlagen. X Dirk Uwe Hamen & Peter Pilhofer A.ri:J. Satz des Bandes in TEXfl1TEX haben mitgewirkt die Herren Hol ger Ibisch (Erlangen), Philipp Pilhofer (Erlangen) und Jens Börsting haus (Greifswald). Ihnen gilt unser Dank für das hervorragende Er gebnis, dem sich die Leserinnen hoffentlich anschließen werden. Viele TEXnische Probleme half der Erlanger 1EX-Stammtisch zu bewältigen. Diesem, vor allem seinem spiritus rector, Walter Schmidt, der auch ihm trivial erscheinende Fragen immer geduldig beantwortet hat, gilt unser besonderer Dank. Beim Lesen der Korrekturen hat uns Herr Jörg Herrmann (Erlan gen) tatkräftig unterstützt. Ihm wird auch die Optimierung der neuen Orthographie verdankt; wo wir seinen Ratschlägen nicht gefolgt sind, weil unser griechisches Herz revoltierte - ))Orthographie« ist nur ein Beispiel-tragen wir für diese Unzulänglichkeit allein die Verantwor tung ... In der letzten Phase hat seitens der Herausgeber Heinz-Günther Nesselrath (Göttingen) das ganze Manuskript einer gründlichen Lektü re unterzogen und dabei eine beschämende Zahl bis dahin übersehener Fehler zu Tage gefördert. Stephan Sehröder (Erlangen) hat Text, Über setzung und Anmerkungen kurz vor Torschluss noch einmal sorgfältig durchgesehen. Beiden sind die Autoren zu herzlichem Dank verpflich tet. Greifswald & Erlangen, im Sommer 2004 Nachtrag Nach einem halbjährigen Interim hat JuliaHager die Endfassung der PDF-Dateien mit großer Sorgfalt erstellt. P.P.