Anne Hacket Lohnt sich Mobilität? Anne Hacket Lohnt sich Mobilität? Einkommensperspektiven in internen und externen Arbeitsmärkten in den ersten Berufsjahren Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1.Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2009 Lektorat:Katrin Emmerich / Jens Ossadnik Redaktion:Frank Seiß,ISF München VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Satz:Karla Kempgens,ISF München Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-16300-0 Inhalt Vorwort und Dank einmal anders … .............................................................. 9 1 Einführung ............................................................................................... 11 1.1 Flexibilisierung am Arbeitsmarkt – ein vieldiskutierter Begriff ................ 11 1.2 Flexibilisierung – mit welchen Folgen für die Beschäftigten? ................... 14 1.3 Die Forschungsfrage ...................................................................................... 17 1.4 Vorgehen .......................................................................................................... 19 1.5 Aufbau des Bandes ......................................................................................... 21 2 Zum Forschungsstand: Betriebsstabilität, Betriebsmobilität, Einkommenseffekte ................................................................................ 23 2.1 Beschäftigungsstabilität und -instabilität ...................................................... 24 2.2 Die Erträge von Betriebsmobilität und Betriebsstabilität .......................... 43 2.3 Zusammenfassung .......................................................................................... 53 3 Theorieansätze zur Erklärung der Einkommensfolgen von Betriebsmobilität .............................................................................. 57 3.1 Übersicht über verschiedene theoretische Ansätze .................................... 57 3.2 Voraussetzungen, Prognosen und „blinde Flecken“ der Theorieansätze .. 71 3.3 Zusammenfassung und Präzisierung der Forschungsfrage ....................... 90 4 Daten und Methoden .............................................................................. 95 4.1 Überblick .......................................................................................................... 95 4.2 Datenbasis ........................................................................................................ 97 4.3 Operationalisierung der Einkommensmobilität ........................................ 104 4.4 Die Operationalisierung der Mobilität ....................................................... 118 4.5 Die Konstruktion der Dauervariablen bis zu einem Ereignis ................. 122 4.6 Operationalisierung weiterer Variablen ...................................................... 123 4.7 Vor- und Nachteile des Untersuchungsdesigns ........................................ 124 5 Deskriptive Ergebnisse .......................................................................... 127 5.1 Betriebsmobilität und Betriebsstabilität ..................................................... 127 5.2 Die Wirkungen von Betriebsmobilität und -stabilität auf das Einkommen ............................................................................................ 142 6 Inhalt 6 Multivariate Ergebnisse ......................................................................... 183 6.1 Vorgehen ........................................................................................................ 183 6.2 Einkommenschancen und -risiken in Ost- und Westdeutschland ......... 187 6.3 Der Einfluss von Mobilität und Stabilität auf die Einkommens- chancen und -risiken ..................................................................................... 189 6.4 Ergebnisse für Westdeutschland ................................................................. 192 6.5 Ergebnisse für Ostdeutschland ................................................................... 212 7 Lohnt sich Mobilität? Ein Fazit ............................................................ 229 7.1 Alles halb so wild? ......................................................................................... 232 7.2 Hauptsache betriebsstabil? ........................................................................... 239 7.3 Hauptsache Arbeit im Westen? ................................................................... 241 7.4 Hauptsache hochqualifiziert? ...................................................................... 247 7.5 Flexicurity oder Flexploitation? ................................................................... 250 8 Literatur ................................................................................................. 255 Anhang A Die Operationalisierung der Einkommensmobilität – detaillierte Beschreibung .......................................................................................................... 271 Anhang B Modell 0 – Einkommensverläufe in Ost- und Westdeutschland .................... 273 Modelle aus Westdeutschland – Referenzkategorie innerregionale Mobilität (direkt) ..................................................................................................................... 275 Modell 1.1 – Westdeutschland – ohne Interaktionsterm ......................... 275 Modell 2.1 – Westdeutschland – mit Interaktionsterm ........................... 278 Modell 3.1 – Westdeutschland – erste Episode ........................................ 282 Modell 4.1 – Westdeutschland – zweite Episode ..................................... 285 Modell 5.1 – Westdeutschland – dritte Episode ....................................... 288 Modelle aus Ostdeutschland ................................................................................. 291 Modell 1.2 – Ostdeutschland – ohne Interaktionsterm ........................... 291 Modell 2.2 – Ostdeutschland – mit Interaktionsterm .............................. 294 Modell 3.2 – Ostdeutschland – erste Episode .......................................... 297 Modell 4.2 – Ostdeutschland – zweite Episode ........................................ 300 Modell 5.2 – Ostdeutschland – dritte Episode ......................................... 303 Inhalt 7 Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Abbildung 4.1: Schematische Darstellung der Operationalisierung von Einkommensereignissen ............ 113 Abbildung 4.2: Exemplarische Erwerbsverläufe innerhalb einer Einkommensepisode ............................... 115 Tabelle 4.1: Altersgrenzen zur Operationalisierung der Berufsanfänger je nach Qualifikation ............ 101 Tabelle 4.2: Median des Alters bei der ersten Beschäftigungsmeldung je nach Herkunft der Person und Qualifikation ......................................................................................................... 101 Tabelle 4.3: Meldeort der ersten Beschäftigungsmeldung in West- und Ostdeutschland je nach Herkunft der Person ........................................................................................................... 102 Tabelle 4.4: Überblick über die Stichprobe ........................................................................................................ 103 Tabelle 5.1: Stabilitätsmerkmale von westdeutschen und ostdeutschen Personen .................................. 129 Tabelle 5.2: Stabilitätsmerkmale von westdeutschen und ostdeutschen Personen je nach Geschlecht ............................................................................................................................ 131 Tabelle 5.3: Wechsel des Arbeitszeitmodells bei Betriebswechseln je nach Geschlecht und je nach Herkunft der Mobilität aus Ost- und Westdeutschland ............................................. 132 Tabelle 5.4: Wechsel des Arbeitszeitmodells bei Betriebswechsel bei Frauen je nach vorherigem Erwerbszustand und je nach Herkunft der Mobilität aus Ost- und Westdeutschland ....................................................................................................................... 133 Tabelle 5.5: Stabilitätsmerkmale von westdeutschen und ostdeutschen Personen im Vergleich ......... 135 Tabelle 5.6: Ziel und Richtung von Betriebswechseln je nach Herkunft der Mobilität aus Ost- und Westdeutschland .............................................................................................................. 136 Tabelle 5.7: Mobilität je nach Herkunft der mobilen Personen sowie je nach Herkunft aus Ost- und Westdeutschland ....................................................................................................... 137 Tabelle 5.8: Mobilität je nach Ziel und Richtung der Mobilität, je nach Herkunft der mobilen Personen sowie je nach Herkunft der Mobilität aus Ost- und Westdeutschland .............. 138 Tabelle 5.9: Ziel und Richtung der Mobilität je nach Art der Mobilität und Herkunft der Mobilität aus Ost- und Westdeutschland ............................................................................. 139 Tabelle 5.10: Ziel und Richtung der Mobilität je nach Qualifikation und Herkunft der Mobilität aus Ost- und Westdeutschland ............................................................................. 140 Tabelle 5.11: Ziel und Richtung der Mobilität je nach Geschlecht und Herkunft der Mobilität aus Ost- und Westdeutschland ............................................................................. 141 Tabelle 5.12: Anteil Zensierungen, Verluste und Gewinne je nach Episodenart ....................................... 144 Tabelle 5.13: Anteil Zensierungen, Verluste und Gewinne je nach Episodenart und Episodenzahl .............................................................................................................................. 145 Tabelle 5.14: Anteil Zensierungen, Verluste und Gewinne je nach Geschlecht ......................................... 147 Tabelle 5.15: Anteil Zensierungen, Verluste und Gewinne je nach Qualifikation ...................................... 148 Tabelle 5.16: Einkommensgewinne und -verluste am Ende des Beobachtungszeitraums je nach Qualifikationsgruppe .......................................................................................................... 149 Tabelle 5.17: Auswertung des Endes der jeweiligen Einkommensepisode je nach Mobilität und Ost- und Westdeutschland ..................................................................... 151 8 Inhalt Tabelle 5.18: Auswertung des Endes der jeweiligen Einkommensepisode je nach Mobilität, Episodenzahl und Ost- und Westdeutschland .......................................... 154 Tabelle 5.19: Anteile von zensierten Episoden und Art von Ereignis je nach Mobilität und Bildungsstand am Ende des ersten Ereignisses in Westdeutschland ............................ 155 Tabelle 5.20: Anteile von zensierten Episoden und Art von Ereignis je nach Mobilität und Bildungsstand am Ende des ersten Ereignisses in Ostdeutschland .............................. 157 Tabelle 5.21: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen zum Zeitpunkt des Betriebswechsels je nach Ziel und Richtung der Mobilität im Ost-West-Vergleich .......... 159 Tabelle 5.22: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen zum Zeitpunkt einer Mobilität, differenziert nach freiwilliger und unfreiwilliger Mobilität sowie Mobilität aus einer Meldelücke ....................................................................................................... 162 Tabelle 5.23: Einkommenseffekte von freiwilliger und unfreiwilliger Mobilität je nach Bildungsstand in Westdeutschland ................................................................................................ 163 Tabelle 5.24: Einkommenseffekte von freiwilliger und unfreiwilliger Mobilität je nach Bildungsstand in Ostdeutschland .................................................................................... 165 Tabelle 5.25: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen am Ende der Einkommensepisode je nach Betriebsverbleib und indirekter Mobilität im Ost-West-Vergleich .................................................................................................................... 168 Tabelle 5.26: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen am Ende der zweiten Einkommensepisode je nach Mobilitätsereignissen in der ersten Episode ......................... 170 Tabelle 5.27: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen am Ende der dritten Einkommensepisode je nach vorherigen Mobilitätsereignissen in Westdeutschland ............ 171 Tabelle 5.28: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen am Ende der dritten Einkommensepisode je nach vorherigen Mobilitätsereignissen in Ostdeutschland .......... 171 Tabelle 5.29: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen in der zweiten Episode je nach Gewinn bzw. Verlust in der ersten Episode ................................................................. 173 Tabelle 5.30: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen in der zweiten Episode je nach Gewinn bzw. Verlust in der ersten Episode und je nach Qualifikation ................. 174 Tabelle 5.31: Anteile von Zensierungen, Verlusten und Gewinnen in der dritten Episode je nach Gewinn bzw. Verlust in der zweiten und ersten Episode ......................................... 175 Tabelle 5.32: Die relative Einkommensposition des Anfangsgehalts je nach Mobilitätsart ..................... 177 Tabelle 5.33: Die relative Einkommensposition am Ende der ersten Episode je nach Mobilitätsart .......................................................................................................................... 179 Tabelle 5.34: Die relative Einkommensposition je nach Mobilität und Stabilität sowie je nach Art des Einkommensereignisses ...................................................................................... 181 Tabelle 6.1: Einkommensverläufe in Ost- und Westdeutschland ................................................................ 188 Tabelle 6.2: Einkommensverlust bei Einkommensepisoden aus Westdeutschland ................................ 193 Tabelle 6.3: Einkommensgewinn bei Einkommensepisoden aus Westdeutschland ............................... 196 Tabelle 6.4: Einkommensverlust bei Einkommensepisoden aus Ostdeutschland ................................... 214 Tabelle 6.5: Einkommensgewinn bei Einkommensepisoden aus Ostdeutschland .................................. 217 Vorwort und Dank einmal anders … Dieses Foto entstand 1996 in Leipzig … Ich besuchte damals einen langjährigen Freund, der dort studierte, und war faszi- niert von dem Wandel, in dem sich die Stadt Leipzig und die neuen Bundesländer befanden. Hektische Bau- und Renovierungsarbeiten, der Verfall alter Fabrikgebäu- de, Geschäfte und Häuser ließen deutlich spüren, dass die Entwicklung in der ehe- maligen DDR mit einer starken Verunsicherung über die eigene Zukunft einher- ging: „WAS WIRD AUS MIR?“ Als ich etliche Jahre später mit meiner Dissertation begann und mich wissen- schaftlich mit den Veränderungen des Arbeitsmarktes und den Konsequenzen für Beschäftigte unter besonderer Berücksichtigung der unterschiedlichen Situation in Ost- und Westdeutschland auseinandersetzte, kramte ich dieses Foto wieder hervor und hängte es über meinen Schreibtisch. Wenn ich mich in den komplizierten Da- tenaufbereitungsschritten und Operationalisierungsarbeiten verstrickte, half mir ein 10 Vorwort und Dank einmal anders … Blick auf das Bild, mich wieder meiner Ausgangsfrage zu erinnern und mich zu mo- tivieren. So ist dieses Bild zu einem persönlichen Symbol meiner Dissertation ge- worden. Deswegen möchte ich es an den Anfang meiner Arbeit stellen. Dieses Buch entstand als Dissertation im Rahmen des Projekts „Aufbereitung der Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit als Datenquelle für problem- orientierte Berichtssysteme“, das von Prof. Dr. Ludwig-Mayerhofer geleitet wurde. Ihm gilt mein besonderer Dank, da er mich als Doktorvater, aber auch bereits wäh- rend meiner Diplomarbeit betreut hat. Als Studentin, Diplomandin, Mitarbeiterin und Doktorandin habe ich sehr viel von ihm gelernt. Er hat es mir ermöglicht, im Rahmen eines methodisch interessanten Forschungsprojekts eigene Fragestellungen zu entwickeln und diese selbstständig zu meinem Dissertationsvorhaben zu formen. Dabei stand er mir stets mit Rat und Kritik zur Seite und war mir in methodischen und besonders in inhaltlichen Fragestellungen eine große Hilfe. Weiterer Dank gilt Prof. Dr. Rainer Geißler, der sich als Zweitgutachter dieser Arbeit angenommen hat. Ich danke auch meinen Kollegen aus dem ISF München, speziell Dr. Andreas Boes für seine motivierenden Worte, die anregenden Diskussionen sowie den Frei- raum, den er mir zur Fertigstellung meiner Dissertation gewährt hat. Für die Lay- out- und Lektoratsarbeiten war mir die Unterstützung von Karla Kempgens und Frank Seiß sehr hilfreich. Allen voran danke ich meiner Familie und meinen Freunden, die mich neben ihrer Unterstützung – wenn es nötig war – auch mal von der Arbeit ablenkten. Thomas, dir danke ich für deine unermüdlichen Aufheiterungen (!), dein lecke- res Essen und deine wohltuende Geduld, wenn ich „wieder mal mitten in der Arbeit steckte“. 1 Einführung 1.1 Flexibilisierung am Arbeitsmarkt – ein vieldiskutierter Begriff Angesichts der hohen Arbeitslosigkeitsraten in Deutschland sind in den letzten Jah- ren die Themen einer Flexibilisierung und Deregulierung des Arbeitsmarkts in den Vordergrund gerückt. Häufig wird vertreten, die Arbeitslosigkeit sei teilweise einer zu hohen Starrheit des europäischen und insbesondere deutschen Arbeitsmarkts ge- schuldet (Siebert 1997), es fallen Begriffe wie Eurosklerose und Hysterese. „Abge- leitet wird diese Erstarrungshypothese in erster Linie aus dem Umstand, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl von Arbeitslosen – und hier insbesondere die Zahl von Langzeitarbeitslosen – ständig zugenommen hat und auch während kon- junktureller Aufschwünge nicht entscheidend verringert werden konnte“ (Erlingha- gen 2006: 7). In der Vorstellung vieler Ökonomen bedarf es zur Überwindung der Arbeitsmarktprobleme einer verstärkten Flexibilisierung des Arbeitsmarkts, in deren Mittelpunkt insbesondere arbeitsrechtliche Fragen und betriebliche Faktoren ste- hen, durch die eine Anpassung der Beschäftigung an ökonomische Erfordernisse gefördert oder erschwert werde (Struck/Köhler 2004). Der Neue Markt – so wird prognostiziert – wird von zunehmendem Wettbewerb und erhöhter ökonomischer Anpassungsgeschwindigkeit geprägt sein und ein hohes Maß an Anpassungsflexibili- tät voraussetzen (FiO 2000: 3). Flexibilisierung ist also mit Bezug auf den Arbeitsmarkt in Deutschland ein wissenschaftlich wie politisch viel diskutierter Begriff. Meist wird Flexibilisierung nach zwei Dimensionen unterschieden: extern-numerische und interne Flexibilisie- rung. Externe Flexibilisierung meint die wachsenden Möglichkeiten, Mitarbeiter kurzfristig zu entlassen und einzustellen, und die Nutzung dieser Möglichkeiten. Sie bezieht sich neben Lockerungen des Kündigungsschutzes insbesondere auf die Plu- ralisierung von Beschäftigungsformen und die Schaffung von atypischen bzw. ‚pre- kären‘ Beschäftigungsformen wie befristete Arbeitsverträge, Leih- und Zeitarbeit sowie Teilzeitarbeit (Goudswaard/Nanteuil 2000). Die Regulierung von Beschäfti- gungsverhältnissen in ihrer zeitlichen Perspektive wird verändert, so dass Beschäfti- gungsstabilität und Beschäftigungssicherheit vom vertraglichen Beschäftigungsver- hältnis her zur Disposition stehen. Unter interner Flexibilisierung werden meist Va- riabilisierungen der Arbeitszeitregelungen, qualifikatorische Anpassungen oder Lohnanreiz-Veränderungen verstanden (Struck/Schröder 2005: 3). Interne Flexibili- sierung bezieht sich demnach weniger auf das vertragliche Beschäftigungsverhältnis,