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Logik: Wiener Logikkolleg 1894/95 PDF

306 Pages·2016·1.766 MB·German
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Kazimierz Twardowski Logik Phenomenology & Mind Edited by Arkadiusz Chrudzimski and Wolfgang Huemer Volume 17 Kazimierz Twardowski Logik Wiener Logikkolleg 1894/95 Herausgegeben von Arianna Betti und Venanzio Raspa The book is the result of a research sponsored by the Dipartimento di Lettere e Filosofia of the University of Florence and benefits for the publication of a contribution from the PRIN funds “Realism and objectivity” which is headed by prof. Stefano Poggi, by the Department of Human Sciences of the University of Urbino Carlo Bo and by the Faculty of Philosophy of VU University Amsterdam. ISBN 978-3-11-033504-0 e-ISBN (PDF) 978-3-11-034593-3 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-038452-9 ISSN 2198-2058 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Printing: CPI books GmbH, Leck ♾ Printed on acid-free paper Printed in Germany www.degruyter.com Inhalt EinleitungderHerausgeber,AriannaBettiundVenanzioRaspa... vii 1.DieLogik-VorlesungenimKontext ......................... vii 2.LogikundPsychologie.DerBegriffderLogik............... xiii 3.DieLogikimKontextvonTwardowskisOeuvrebis1900 .... xviii 4.TwardowskisStellunginderGeschichtederLogik.......... xxix Danksagung.................................................. xxxvi kazimierztwardowski Logik.WienerLogikkolleg1894/95 ...................................  TextkritischerAnhang..............................................  EditorischerBericht .............................................  Überlieferung ...............................................  Entstehungsgeschichte.......................................  TwardowskisVorlesungstage.................................  ZurTextgestaltung ..............................................  Schrifttypen,Zeichen,Abkürzungen.............................  Literaturverzeichnis .............................................  Personenverzeichnis.............................................  AriannaBettiundVenanzioRaspa Einleitung der Herausgeber 1.DieLogik-VorlesungenimKontext Am22.Oktober1894hieltderjungePrivatdozentKazimierzTwardowski seineersteVorlesunganderUniversitätWienimRahmeneinesKursesmit demeinfachenTitelLogik;1eshandeltsichumVorlesungen,diemiteini- genAusnahmendreimaldieWoche(Montag,MittwochundSamstag)bis zum6.März1895stattfanden.2Inseiner„Selbstdarstellung“schreibtTwar- dowski,dasssiebeidenStudenten„lebhaftenWiderhall“weckten.3Erlas aufderGrundlageeinesausführlichenManuskripts,dasdurchauseinem Lehrbuchnahekommt.ImFolgendenpräsentierenwireineEinführungin diesesManuskript.DieserEinleitungfolgtdieEditiondesTextes,dermit Anmerkungen, einem philologischen Apparat und einem textkritischen Anhang versehen ist, in welchem unter anderem die Editionsprinzipien dargelegt werden. Alle Hinweise auf die Blätter des Manuskripts sind im TextinKlammerngesetzt. DieZeitzwischen1893und1895stellteineintensivePeriodeinTwar- dowskisintellektuellerEntwicklungdar.Am7.Mai1894erhältermitder Ende1893fertiggestelltenundeinJahrspäterpubliziertenHabilitations- schrift Zur Lehre vom Inhalt und Gegenstand der Vorstellungen4 (im Fol- genden:ZurLehre)dieVeniaLegendi.ZurLehrestelltTwardowskiswich- tigstesWerkdarundbeinaheausschließlichaufgrunddiesesWerksister bekannt. Vor dem Erscheinen von Zur Lehre veröffentlichte Twardowski 1 Vgl. Öffentliche Vorlesungen an der k. k. Universität zu Wien. Winter-Semester 1894/95.Wien:AdolfHolzhausen,1894,S.48. 2 Vgl.denVorlesungsplanin‚TextkritischerAnhang‘,S.250. 3 K.Twardowski,„Selbstdarstellung“.Hrsg.miteinemNachwortvonJ.Woleński, redigiertvonTh.Binder.In:GrazerPhilosophischeStudien,39(1991),S.12. 4 K.Twardowski,ZurLehrevomInhaltundGegenstandderVorstellungen.Wien: Hölder,1894. viii ariannabettiundvenanzioraspa seine Dissertation Über den Unterschied zwischen der klaren und deutli- chenPerceptionundderklarenunddeutlichenIdeebeiDescartes,dieer1891 fertigstellteunddie1892unterdemTitelIdeeundPerception.Eineerkennt- nistheoretischeUntersuchungausDescartes5erschien.Indendarauffolgen- denJahrenpublizierteTwardowskifernereineReihevonRezensionenim ÖsterreichischenLiteraturblatt,inderWienerTageszeitungFremden-Blatt und in der (in Warschau gedruckten) polnischen philosophischen Zeit- schriftAteneum.6 NachweiterenLehrtätigkeiteninWienimSommersemester1895(eine Vorlesung über die Unsterblichkeit der Seele sowie Übungen zu Humes EnquiryConcerningHumanUnterstanding7)erhieltTwardowskieinenRuf 5 K. Twardowski, Idee und Perception. Eine erkenntnistheoretische Untersuchung ausDescartes.Wien:CarlKonegen,1892. 6 K.Twardowski,Rezension.DasJenseitsdesKünstlers.(VonDr.Friedrichv.Haus- egger,PrivatdozentinGraz).In:Fremden-Blatt,XLVII,157.Morgen-Blatt(Wien, 9.Juni1893),S.13–14(Feuilleton);Rezension.„BrentanoFranz:UeberdieZu- kunftderPhilosophie.Mitapologetisch-kritischerBerücksichtigungderInaugu- rationsrede von Adolf Exner „Ueber politische Bildung“ als Rector der Wiener Universität.Wien,AlfredHölder.1893.(IXu.74S.)fl.1.20.“In:Österreichisches Litteraturblatt,Wien,II(15.Juni1893),Nr.12,Sp.357–358;Rezension.„I.Pechnik Prof.Dr.Alexander,Oreformiet.z.propedeutykifilozoficnejwnaszychgimnaz- yach.(ÜberdieReformdersogenanntenphilosophischenPropädeutikinunseren Gymnasien).Jahresberichtdesk.k.GymnasiumsinTarnów1891/92.1892.gr.-8°. (49S.).II.ReslProf.W.:DasmenschlicheIch,einepsychologischeStudie.Jahres- berichtdesk.k.zweitenObergymnasiumsinLemberg1892.gr.-8°.(30S.).“In: ÖsterreichischesLitteraturblatt,Wien,II(1.November1893),Nr.21,Sp.647;Re- zension. „Kiefl Franz Xaver, Dr.: Pierre Gassendi’s Erkenntnistheorie und seine StellungzumMaterialismus.Inaug.-Dissert.Fulda,Actiendruckerei.1893.gr.-8°. (VIu.104S.)fl1.08.“In:ÖsterreichischesLitteraturblatt,Wien,III(15.Mai1894), Nr.10,Sp.295;Rezension.„JaescheEmanuelDr.:SeeleundGeistinstrengwissen- schaftlicherAuffassung.Leipzig,OttoWigand,1893.gr.-8°.(VIIIu.119S.)fl.1.20.“ In:ÖsterreichischesLitteraturblatt,Wien,III(1.November1894),Nr.21,Sp.648; Rezension.„Filozofiajakonaukaakademicka.Napisałd-rAleksanderSkorski,do- centuniwersytetulwowskiego.WeLwowie,nakłademksięgarniGubrynowiczai Schmidta,1893,str.VIIIi153.“In:Ateneum.Pismonaukoweiliterackie,Warszawa, LXXVI(Oktober1894),Nr.4,S.171–175. 7 Vgl. Öffentliche Vorlesungen an der k. k. Universität zu Wien. Sommer-Semester 1895.Wien:AdolfHolzhausen,1895,S.44. einleitungderherausgeber ix aufeineaußerordentlicheProfessurandieUniversitätLemberg.Dorthielt ererneuteineLogikvorlesung,dieaufeinempolnischenManuskriptba- sierte,das–abgesehenvoneinigenÄnderungen–imWesentlichendem deutschenTextdesWienerLogikkollegsentspricht,denwirhierpräsen- tieren.1898veröffentlichteTwardowskieineweitereArbeitunterdemTitel Wyobrażeniaipojęcia8(AnschauungenundBegriffe),dieebenfallsinent- scheidendenPunktenGemeinsamkeitenmitdemManuskriptdesWiener Logikkollegs sowie seinen ersten beiden Hauptwerken (der Dissertation und der Habilitationsschrift) aufweist. Die Logik hat daher sowohl auf- grund ihres Entstehungsdatums als auch aufgrund ihres Inhaltes einen zentralen Platz in der kontinuierlichen Entwicklung des Denkens Twar- dowskisvonseinenfrühenHauptwerkenindeutscherSprachebishinzu seinererstenwichtigenpolnischenArbeit. WirwerdenimdrittenAbschnittnochgenaueraufdieÄhnlichkeiten zwischenderLogikundanderenArbeitenTwardowskiseingehen.Hervor- zuheben ist, dass die Logik erlaubt, die Begriffe der Vorstellung und des UrteilsinTwardowskisWerkvoneinemspezifischlogischenStandpunkt herzuerhellen.WenndieserStandpunktinZurLehrenochnichtdeutlich wird, ist das darauf zurückzuführen, dass Twardowski sich in dieser von ihm explizit als „psychologische Untersuchung“ charakterisierten Schrift schlichtwegnichtschwerpunktmäßigmitFragenderLogikbeschäftigthat. Die Logik zeigt jedoch, dass Twardowski durchaus einen solchen Stand- punkteinnimmt.DasZusammenspielvonLogikundPsychologieinTwar- dowskis Denken sowie die Tatsache, dass er kurz nach der Habilitation aufderGrundlageeiner„psychologischenUntersuchung“inWienLogik lehrte,sindcharakteristischfürdendamaligenZeitgeist.DerZusammen- hang zwischen Psychologie und Philosophie – im Besonderen zwischen PsychologieundLogik–warnichtnurGegenstandakademischerDebat- ten,sondernwarineinemweiterenSinneBestandteilderphilosophischen KulturderzweitenHälftedes19.Jahrhunderts.9 8 K.Twardowski,Wyobrażeniaipojęcia.Lvov:Altenberg,1898.Wiederabgedruckt in K. Twardowski, Wybrane pisma filozoficzne, Warszawa: PWN, 1965, S. 114– 197. 9 Das Thema war Gegenstand von Lehrbüchern für Gymnasien und spielte eine RolleindendamaligenBildungsreformen.Vgl.R.Zimmermann,Philosophische x ariannabettiundvenanzioraspa Twardowskis Überlegungen sind jedoch nicht nur historiographisch oder kulturgeschichtlich relevant. Seine Arbeiten werden üblicherweise von zwei Perspektiven her betrachtet, die im Wesentlichen zwei Phasen philosophischerReflexionentsprechen,denenwiederumzweiLebensab- schnitte Twardowskis korrespondieren: die Wiener und die Lemberger Periode. Die Arbeiten der Wiener Periode, die Twardowski vor seinem UmzugnachLembergEnde1895fertigstellte,werdenhäufigalsVersuche gelesen, die Ideen Bolzanos und Brentanos im Kreise der Brentanoschü- ler zu verbinden. Diese Schriften werden deswegen im Allgemeinen als Zwischenschritte zwischen Brentanos früher Periode und dem Denken vonMeinongundHusserlangesehen.10DieSchriftenderpolnischenPeri- odestehengrößtenteilsinengemZusammenhangmitTwardowskisLehr- tätigkeiten und korrelieren mit der Gründung der Lemberg-Warschauer Schule. Die eben beschriebene Auffassung von zwei Phasen in Twardowskis Oeuvreistnichtvollständigkorrekt.Zwaristeskorrekt,dass(i)ZurLehre entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Ideen Husserls und Meinongshatte;weiterhintrifftzu,dass(ii)Twardowskisphilosophische Methodologie das logische und philosophische Denken vieler Vertreter der Lemberg-Warschauer Schule beeinflusst hat. Gleichermaßen gilt je- doch,dass(i)und(ii)wesentlicherstdurchTwardowskiseigenen,originel- lenBeitragmöglichwurden.MitanderenWorten:TwardowskisLeistun- gen glänzen nicht nur im Lichte anderer. Er entwickelte und präzisierte eineReihevonSchlüsselbegriffen,dieimZentrumderdamaligenDebat- tenstandenunddieauchnochheutediskutiertwerden,darunterbeispiels- weisedenaufBrentanozurückgehendenBegriffderIntentionalität.11 Propaedeutik:Prolegomena–Logik–EmpirischePsychologie–ZurEinleitungindie Philosophie.2.umgearbeiteteundsehrvermehrteAufl.,Wien:W.Braumüller,1860 (11853;31867).Vgl.dazuV.Raspa,„Bolzanoelafilosofiaaustriaca“.In:Bernard Bolzano e la tradizione filosofica.Hrsg.vonS.Besoli,L.GuidettiundV.Raspa, Disciplinefilosofiche,XXI(2011),Nr.2,S.245–285. 10 Dies ist beispielsweise die Einschätzung von J.N. Findlay (Meinong’s Theory of ObjectsandValues.Oxford:ClarendonPress,21963,S.8),derZurLehreals„un- questionablyoneofthemostinterestingtreatisesinthewholerangeofmodern philosophy“beurteilt. 11 Für die moderne Debatte zum Thema Intentionalität siehe P. Jacob, „Intentio-

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