Heinrich · Müller · Graeve Löffl er/Petrides Biochemie und Pathobiochemie 9. Auflage Springer-Lehrbuch Peter C. Heinrich, Matthias Müller, Lutz Graeve (Hrsg.) Löffler/Petrides Biochemie und Pathobiochemie 9., vollständig überarbeitete Auflage Mit 1080 farbigen Abbildungen 123 Prof. Dr. Peter C. Heinrich Institut für Biochemie und Molekularbiologie, ZBMZ Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Stefan-Meier-Straße 17 79104 Freiburg E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Matthias Müller Institut für Biochemie und Molekularbiologie, ZBMZ Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Stefan-Meier-Straße 17 79104 Freiburg E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Lutz Graeve Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft (140c) Universität Hohenheim Garbenstraße 30 70599 Stuttgart E-Mail: [email protected] ISBN-13 978-3-642-17971-6 ISBN 978-3-642-17972-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-17972-3 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Medizin © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1975, 1979, 1985, 1990, 1997, 1998, 2003, 2007, 2014 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestim- mungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts- gesetzes. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Planung: Christine Ströhla , Heidelberg Copyedition: Dr. Gaby Seelmann-Eggebert, Limburgerhof Projektmanagement: Rose-Marie Doyon, Heidelberg Projektkoordination: Michael Barton, Heidelberg Umschlaggestaltung: deblik Berlin Fotonachweis Umschlag: Kristallstruktur erstellt von Dr. Christophe Wirth – Institut für Biochemie und Molekularbiologie, Universität Freiburg. Die Abbildung zeigt die Kristallstruktur des aktivierten Komplexes aus Ligand (rot), β2- adrenergem Rezeptor (gelb) und seinem t rimeren Gs- Protein bestehend aus den Untereinheiten α (grün), β (hellblau) und γ (rot) (Kristallstruktur erstellt anhand PDB 3SN6 nach: Rasmussen et al. 2011, Nature 477, 549–555). Grafische Gestaltung: KLEIN medicalARTWORK, Mainz Zeichnungen: Julius Ecke, München; Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg; Bitmap, Mannheim Satz und Reproduktion der Abbildungen: Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Medizin ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer.com V Der Springer-Verlag dankt seinen langjährigen Herausgebern und Gründervätern der Biochemie und Pathobiochemie Professor Georg Löffler und Professor Petro E. Petrides. Geleitwort »65 Jahre molekulare Medizin – von Peptiden und später von Proteinen anhand ihrer wohin führt der Weg?« Sequenz gelegt. Im Jahre 1953 publizierten James Watson und Francis Crick ihr bahnbrechendes Mo- 40 Jahre Lehrbuch Biochemie und Pathobiochemie ge- dell der Doppelhelix der DNS und lieferten damit eine ben Anlass zu einem Rückblick über die Entwicklung Erklärung des Mechanismus der Kopierung dieser einer molekular orientierten Medizin in den letzten Erbsubstanz. vier Jahrzehnten. In der Einleitung zur 1. Auflage im Mit der Entwicklung der Technik der Sequenzierung Jahre 1975 war zu lesen, dass »biochemisches Wissen wurde auch die Ermittlung der Primärstruktur des und Methodik Eingang in nahezu alle Fachgebiete der mutierten Sichelzell-Hämoglobins im Jahre 1957 Medizin gefunden hatten«. Dies war das Ergebnis ei- möglich. ner Entwicklung, die 30 Jahre zuvor begonnen hatte, Die auf diese Pionierarbeiten folgenden zwei Jahr- als im Frühjahr 1945 nachts auf dem Weg von Denver zehnte führten zu einem vertieften Verständnis des nach Chicago William Castle, Hämatologe in Boston, Stoffwechsels von Zellen und Geweben auf dem ein- und Linus Pauling, Chemiker, damals in Pasadena, geschlagenen methodischen Weg der molekularen über die Wechselwirkung von Antikörpern mit den Analyse. Der Fortschritt war jedoch trotz allem eine zugehörigen Antigenen ins Gespräch kamen. In die- »Schnecke«. Noch 1975, als die 1. Auflage des vorlie- sem Zusammenhang erwähnte Castle, dass bei der genden Lehrbuches erschien, hieß es, dass es »auf- vererbbaren Sichelzellanämie die Erythrozyten bei grund der Größe und monotonen Sequenz der DNS Sauerstoffabgabe eine Sichelform ausbilden und dabei noch nicht gelungen sei, die Basensequenz einzelner im polarisierten Licht eine Doppelbrechung zeigen. Gene zu bestimmen«. Dies sprach für eine molekulare Umordnung des Hä- Vier Jahre später, in der 2. Auflage (1978), wurden die moglobins als Träger des Sauerstoffmoleküls. ersten neu entwickelten Sequenzierungsmethoden Sichelzellen und die Sichelzellkrankheit waren zwar von Frederick Sanger und Alan Coulson bzw. Alan schon im Jahre 1910 von James Herrick, einem prak- Maxam und Walter Gilbert (Boston) besprochen tischen Arzt mit wissenschaftlichen Interessen in Chi- (Erste Generation-Sequenzierung). Es waren erstaun- cago, erstmalig beschrieben worden. Aber erst im liche Verfahren, die sich den Mechanismus der Syn- Jahre 1946 begann Paulings Arbeitsgruppe mit der these von DNS mit genauer Einhaltung der Nukleo- Untersuchung des Hämoglobins von Patienten mit tidsequenz einer Vorlage zunutze machten, wie sie Sichelzellanämie. Für eine Beteiligung des Hämoglo- überall in der Natur stattfindet (katalysiert vom En- bins an dem pathologischen Geschehen sprach, dass zym DNS-Polymerase). Der geniale Trick, der die Erythrozyten, aus denen das Hämoglobin entfernt Ablesung der gesuchten Sequenz durch Neusynthese worden war, bei Entzug von Sauerstoff die Sichelzell- ermöglichte, bestand darin, dass die neugebildeten form nicht mehr ausbildeten. Im Sommer 1948 ent- Moleküle eine physikalisch nachweisbare Markierung deckten die Forscher, dass Hämoglobin aus Sichelzel- trugen (radioaktiv, später mit fluoreszierenden Farb- len bei der Elektrophorese eine veränderte Mobilität stoffmolekülen). Dieses hochspezifische Verfahren aufwies. Die Untersuchungen ergaben weiterhin, dass wurde immer weiter ausgebaut, vervollkommnet und viele Individuen sowohl normales wie verändertes miniaturisiert. Weitere 20 Jahre später, fast zeitgleich Hämoglobin enthielten. Sie waren offensichtlich hete- mit der Jahrhundertwende, wurde die komplette Se- rozygot für die vermutete Mutation, hatten also ein quenz des menschlichen Genoms in weltweit zugäng- normales und ein mutiertes Gen. Diese Ergebnisse, lichen Datenbanken eingespeichert. die 1949 in einem klassisch gewordenen Artikel ver- Seit der letzten Auflage dieses Lehrbuches im Jahre öffentlicht wurden, offenbarten eine direkte Verbin- 2006 hat sich diese Entwicklung exponentiell be- dung zwischen der Existenz veränderter Hämoglo- schleunigt. Es blieb nicht bei der Ermittlung der Se- bin-Moleküle und den entstehenden pathologischen quenz eines einzigen typisch menschlichen Genoms. Phänomenen. Mit dieser Schlussfolgerung wurde das Vielmehr wurde es zunehmend möglich, die Unter- Konzept der molekularen Krankheit in die Medizin schiede festzustellen, die der Genomtext zwischen eingeführt. einzelnen Individuen aufweist. Hatte die Ermittlung der ersten, sogenannten Referenz-Sequenz noch Jahr- In den 50er-Jahren gelang es in Cambridge (UK) erst- zehnte internationaler kooperativer Forschung und mals dem Biochemiker Frederick Sanger, eine exakte den Einsatz von mehr als einer Milliarde Dollar erfor- Aminosäure-Sequenz eines Polypeptids, nämlich der dert, so machte bereits 10 Jahre danach die Ankündi- A- und der B-Kette des Insulins, zu bestimmen. Da- gung eines »1000 Dollar Genoms« die Runde. Gegen- mit war der Grundstein für die molekulare Analyse wärtig ist es möglich, die individuelle Sequenz der VII Geleitwort DNS eines Menschen (mit rund 3 Milliarden Basen- vollständige molekulare Beschreibung den Menschen paaren) innerhalb von wenigen Tagen zu ermitteln. auf seine biologische Verfassung reduzieren und da- Beschränkt man die Sequenzierung auf die besonders mit zahlreiche ursächlich wirkende soziale und eth- wichtigen ca. 180 000 Abschnitte (Exons), die die ca. nisch-kulturelle Faktoren beim Patienten ausblenden 23 000 Codes für die menschlichen Proteine enthalten könnte. (insgesamt als Exom bezeichnet), dann fallen Kosten Damit ist in den 65 Jahren seit der Erstbeschreibung von nur noch etwa 2000 Euro an. Diese technische einer molekularen Erkrankung bis zum heutigen Tage Revolution beruht auf der massiv-parallelen Durch- eine sich zuletzt abrupt beschleunigende Entwicklung führung der erforderlichen enzymatisch katalysierten abgelaufen. Sie mündet in die Erkennung der moleku- Synthesen. Mithilfe der Methoden der sogenannten laren Grundlagen unserer persönlichen Individualität »Nächste Generation Sequenzierung« können heute und der damit verbundenen individuellen Ausprä- – bei Erscheinen der 9. Auflage – ursächliche Mutati- gung von Krankheiten. So erfreulich diese Entwick- onen bei angeborenen und erworbenen Erkrankun- lung aus naturwissenschaftlicher Perspektive auch ist, gen durch Untersuchung großer Kollektive betroffe- darf sie uns den Blick auf die mitlaufenden Risiken ner Menschen schnell ermittelt werden. einer hochgradig technifizierten zellbiologisch-gene- tischen Medizin nicht verstellen. Diese Entwicklung hat die Medikamentenentwick- Es ist ein besonderes Privileg, diese eindrucksvolle lung in der Krebsmedizin und vielen anderen Fachge- Entwicklung der modernen Biochemie (Zell- und bieten der Medizin revolutioniert. Heute kann man Molekularbiologie) mit ihrer Bedeutung für die klini- die intrazellulären Stoffwechselwege von menschli- sche Medizin über die vergangenen 40 Jahre einem chen Tumoren molekular analysieren und die auftre- großen Leserkreis vermittelt haben zu dürfen. tenden Mutationen nachweisen. Anschließend wer- den neu entwickelte Medikamente eingesetzt, die im Petro E. Petrides und Jens Reich Idealfall spezifisch auf die mutierten Proteine wirken. Die Untersuchung menschlichen Tumorgewebes hat damit zur »personalisierten Medizin« geführt. Die Prof. Dr. med. Petro E. Petrides, Arzt und Biochemiker, hat vor Therapie ist auf die konkreten molekularen Defekte mehr als 40 Jahren die Gründung dieses Lehrbuches angeregt bestimmter »Tumorgene« des einzelnen Patienten und seitdem mitherausgegeben. Er hat an verschiedenen Uni- ausgerichtet. Nur dadurch ist eine wirklich wirksame versitäten des In- und Auslandes (Ludwigs-Universität-Mün- Therapie möglich geworden. Kritische Autoren spre- chen, Salk-Institut La Jolla, und Stanford-Universität, Palo Alto, chen dagegen von einer Stratifizierung zur Vermei- Kalifornien, Charité Humboldt Universität Berlin) gearbeitet. dung von Ineffektivität, d. h., bestimmte Therapien An der aktuellen Auflage beteiligt er sich noch mit einzelnen werden nicht verabreicht, wenn die molekularen Kapiteln. Er ist in eigener Praxis als Arzt und Dozent an der Voraussetzungen nicht vorliegen. LMU München (Hämatologie/Onkologie) tätig. Heute ist eine reduktionistische Entwicklung zu be- obachten, die die Tumorerkrankung auf die Charak- Prof. Dr. med. Jens Reich hat die Weiterentwicklung des Lehr- terisierung einiger weniger Tumorgene reduzieren buches von Anfang an mit Interesse beobachtet und mit kriti- möchte. Holistische Ansätze dagegen versuchen, schen Anmerkungen befruchtet. Er hatte den Lehrstuhl für durch die Untersuchung möglichst vieler Parameter Bioinformatik am Max Delbrück Centrum für Molekulare Me- (z. B. des Proteoms = Gesamtanalyse des Proteinspek- dizin an der Humboldt-Universität – Charité in Berlin inne und trums einer Zelle oder eines Gewebes) tiefgreifende war von 2001 bis 2012 Mitglied des Deutschen (vormals Natio- Unterschiede zu identifizieren, die für die Krank- nalen) Ethikrates. heitsentstehung von entscheidender Bedeutung sind. Wir stehen damit am Anfang einer Entwicklung, die in Zukunft für jeden Menschen innerhalb kurzer Zeit und zu erträglichen Kosten die Ablesung des indivi- duellen Genoms ermöglichen wird. Da nahezu alle Krankheiten durch die Wechselwirkung der geneti- schen Konstitution mit den Umweltbedingungen, der Lebensweise und der Einwirkung von Noxen entste- hen, wird sich eine Medizin der Zukunft nicht mehr auf den anonymen »Fall« aus einem mehr oder min- der großen Kollektiv mit derselben Diagnose, son- dern ganzheitlich auf das konkrete Schicksal der Per- son richten. Es sind allerdings auch ernst zu nehmen- de Bedenken formuliert worden, dass eine derart IX Vorwort Gegenstand der Biochemie ist die Aufklärung der verbunden mit größerer Leserfreundlichkeit dienen. molekularen Grundlagen des Lebens. Insbesondere 17 Kapitel wurden völlig neu geschrieben. Grundle- auf Grund einer Vielzahl moderner Techniken und gend überarbeitet wurden neun Kapitel der Moleku- Forschungsansätze hat die Biochemie sehr stark ihre larbiologie. Durch Einbringung zahlreicher neuer Nachbardisziplinen, wie die Zellbiologie, Molekular- Abbildungen sind die molekularbiologischen The- biologie, Genetik, Entwicklungsbiologie, Physiologie, men aktualisiert und umfassender behandelt. Auch Pharmakologie, aber auch die klinische Medizin ge- die 17 Kapitel, die sich mit dem Energiestoffwechsel, prägt. Die Biochemie hat sich aber wegen ihrer Aus- der Synthese von Speicher- und Baustoffen, sowie der richtung auf das molekulare Verständnis physiologi- Regulation des Stoffwechsels beschäftigen, wurden scher Prozesse, wie z. B. der Stoffwechselvorgänge, neu gestaltet. Alle übrigen Kapitel sind in intensiver stets ihre Individualität erhalten. Zusammenarbeit der Autoren mit den Herausgebern überarbeitet worden. Die seit Jahren mit ungebrochener Geschwindigkeit voranschreitende Zunahme unserer Kenntnisse in Zu allen Kapiteln finden die Leserinnen und Leser den Biowissenschaften, und hier speziell in der Bio- wichtige und wertwolle Literaturhinweise im Inter- chemie, Molekular- und Zellbiologie, hat für die net auf einer Webseite des Springer-Verlags www. Medizin wichtige Konsequenzen. So haben neue Er- springer.com/978-3-642-17971-6. kenntnisse zum tieferen Verständnis physiologischer Vorgänge, wie z. B. der Hormonwirkung, neurobiolo- Die biochemischen Inhalte des neuen Gegenstands- gischer Prozesse und immunologischer Reaktionen, katalogs des Instituts für Medizinische und Pharma- aber auch pathobiochemischer Zusammenhänge ge- zeutische Prüfungsfragen (IMPP) von 2014 werden führt. Wir haben mit der vorliegenden 9. Auflage des mit der vorliegenden 9. Auflage des Lehrbuchs »Bio- Lehrbuches »Löffler/Petrides Biochemie und Patho- chemie und Pathobiochemie« umfassend abgedeckt. biochemie« versucht, dieser rasanten Entwicklung Die Benutzung unseres Lehrbuchs wird die Studie- möglichst weitgehend Rechnung zu tragen. So war es renden der Medizin in die Lage versetzen, den 1. Ab- uns ein besonderes Anliegen, das moderne biochemi- schnitt der ärztlichen Prüfung erfolgreich zu be- sche, vor allem aber das molekular- und zellbiologi- stehen. sche Grundwissen zu aktualisieren und dabei den- noch kompakt darzustellen. Mit Sektion V »Funktio- Das Lehrbuch »Biochemie und Pathobiochemie« ist nelle Biochemie der Organe« ist auch die neue Auf- auf ein molekulares Verständnis pathobiochemischer lage des Lehrbuchs »Biochemie und Pathobiochemie« Zusammenhänge als Grundlage und Vorbereitung für seiner traditionell starken Vernetzung von Bioche- die ärztliche Tätigkeit ausgerichtet. Mit seiner umfas- mie/Molekularbiologie mit der Klinik treu geblieben. senden Darstellung biochemischer und molekular- Wichtige Bezüge von Biochemie/Molekularbiologie biologischer Themen richtet es sich aber auch an zur Pathobiochemie werden nun entweder in eigenen Biologen, Biochemiker, Ernährungswissenschaftler, kurzen Kapiteln beschrieben oder sind am Ende der Pharmakologen, Pharmazeuten und Psychologen. meisten Kapitel hervorgehoben worden. Darüber hinaus ist es als eine Orientierungshilfe für die in der Klinik und Praxis tätigen Ärztinnen und Mit der 9. Auflage hat sich das Herausgebergremium Ärzte gedacht. verändert. Die Gründerväter des Buches Löffler und Petrides sind als Herausgeber ausgeschieden, als Ein Buch ist niemals perfekt. Es lebt von der Kritik Kapitelautoren aber weiterhin präsent geblieben. Als und den Anregungen seiner Leserinnen und Leser. neue Herausgeberkollegen konnten Matthias Müller Wir sind daher – wie in der Vergangenheit – auch und Lutz Graeve gewonnen werden, die beide über künftig dankbar für Kommentare, Korrekturen und jahrelange Erfahrung in der akademischen Lehre und Verbesserungsvorschläge. Lehrorganisation verfügen. Unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir viel Was ist außerdem neu an der 9. Auflage? Gegenüber Freude an dem spannenden Fach Biochemie/Patho- der 8. Auflage mit 35 Kapiteln weist die »Biochemie biochemie. und Pathobiochemie« jetzt 5 Sektionen mit insgesamt 74 Kapiteln auf. Die inhaltliche Umstrukturierung Die Herausgeber und Konzentrierung einzelner Themen auf kleinere Februar 2014 Kapitel soll einer besseren Übersicht des Lehrstoffs Danksagung Die folgenden Kollegen haben durch kritische und Bei unseren Studierenden bedanken wir uns für kompetente Durchsicht der verschiedenen Kapitel zahlreiche Kommentare und Vorschläge. ganz wesentlich zum Gelingen des Buches beigetra- gen: Christian Bästlein (Freiburg), Willi Bannwarth Ebenso wie für die vergangenen Auflagen war auch (Universität Freiburg), Wolfgang Bettray (RWTH für die neunte Auflage der unermüdliche Einsatz der Aachen), Wilhelm Jahnen Dechent (RWTH Aachen), Lehrbuchabteilung des Springer-Verlages von großer Ernst-Peter Fischer (Universität Konstanz), Otto Hal- Bedeutung: Ganz besonders möchten wir in diesem ler (Universität Freiburg), Carola Hunte (Universität Zusammenhang Rose-Marie Doyon, Renate Sched- Freiburg), Katrin Kuscher (Universität Freiburg), din, Christine Ströhla und Dorit Müller danken. Vol- Christine Lambert (Universität Hohenheim), Chris ker W. Klein (Mainz) sind wir für die graphische Um- Meisinger (Universität Freiburg), Khosrow Mottaghy setzung des Covers zu Dank verpflichtet. Besonderer (RWTH Aachen), Tobias Recker (RWTH Aachen), Dank gilt auch unserer Lektorin Gaby Seelmann- Natalie Rinis (RWTH Aachen), Harald Wajant (Uni- Eggebert. versität Würzburg), Sehr zu Dank verpflichtet ist Peter Heinrich dem Di- Christophe Wirth (Universität Freiburg) danken wir rektor des Instituts für Biochemie und Molekularbio- für die Hilfe beim Entwurf der Cover-Abbildung und logie der Universität Freiburg, Prof. Nikolaus Pfanner Ernst-Peter Fischer (Universität Konstanz) für die für die großzügige Unterstützung der Arbeit an dem Überlassung des Textes in »Übrigens« (Kapitel 10). Lehrbuch. Auch die Hilfe von Wolfgang Fritz und Hans-Peter Henninger darf nicht unerwähnt bleiben. Für die unermüdliche Hilfe bei der Anfertigung zahl- Zum Schluss möchten wir unseren Familien für ihre reicher neuer Abbildungen möchten sich die Autoren Geduld und ihr Verständnis für unsere Arbeit an die- bei Peter Freyer (Aachen) und zum Kapitel 49 bei sem Buch herzlich danken. Carlo Maurer (Universität Freiburg) recht herzlich bedanken. Die Herausgeber Februar 2014 Ganz besonderer Dank geht an Katrin Kuscher, Seve- rin Weigend, Matthias Behringer und Markus Bever für ihren Enthusiasmus und ihre Hilfe bei Literatur- Recherchen und der Korrespondenz zwischen Auto- ren, Herausgebern und dem Springer-Verlag. XI Die Herausgeber Peter C. Heinrich Studierte Chemie an den Universitäten in Frankfurt und Marburg. Promotion bei Karl Dimroth an der Universität Marburg, research associate an der Yale University (J. S. Fruton), im Anschluss wissen- schaftlicher Assistent am Biochemischen Institut der Universität Freiburg (H. Holzer). Von 1970–1973 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Firma Hoffmann LaRoche, Basel. 1975 Habilitation für das Fach Biochemie an der Universität Freiburg. 1980 Professur für Biochemie an der Universität Freiburg. 1986 visiting professor an der Stanford University Medical School (G. Ringold). Von 1987 bis 2007 In- haber des Lehrstuhls für Biochemie und Molekularbiologie und Geschäftsführender Direktor des Institutes für Biochemie an der RWTH Aachen. 1994–2004 Sprecher der DFG-Forschergruppe/Son- derforschungsbereichs 542 »Molekulare Mechanismen Zytokin-gesteuerter Entzündungsprozesse: Signaltransduktion und pathophysiologische Konsequenzen«. Editorial Board Member: 1994–2001 Biochemical Journal; 1995–2008 Journal of Interferon and Cytokine Research; 2003–2007 Journal of Biological Chemistry. Wichtige wissenschaftliche Beiträge: Identifikation des Hepatozyten-stimulierenden Faktors als Interleukin-6; Entdeckung des Transkriptionsfaktors APRF/STAT3α; Aufklärung der molekularen Mechanismen der Interleukin-6 Signaltransduktion über den Jak/STAT-Weg und deren Signalab- schaltung. Seit 2008 Gastprofessor im Institut für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Freiburg. 2012 visiting professor am Beckman Research Institute und der Irell & Manella Graduate School of Biological Sciences, Pasadena. Professor Heinrich hat langjährige Erfahrung in der Lehre und Betreuung von Medizin-, Biologie- und Biochemiestudenten. Matthias Müller Studium der Humanmedizin an der Universität Freiburg. Am Biochemischen Institut der Universität Freiburg Promotion bei Gerhard Schreiber und nach der Approbation Wissenschaftlicher Assistent bei Helmut Holzer. Anschließend Postdoktorand und später Assistant Professor bei Günter Blobel, The Rockefeller University, New York. Habilitation für das Fach Biochemie an der Universität Freiburg (1987). Professor für Biochemie/Molekularbiologie von 1993-1997 an der Ludwig-Maximilians-Uni- versität in München, seit 1997 an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Neben zahlreichen anderen nationalen und internationalen Forschungsförderungen, seit 1988 Projektleiter in mehre- ren Sonderforschungsbereichen. Forschungsschwerpunkte: Sec- und Tat-abhängiger Proteintrans- port in Bakterien; molekulare Chaperone; Biogenese von α-helikalen und β-tonnenförmigen Mem- branproteinen; Sekretion von bakteriellen Pathogenitätsfaktoren. Langjähriges und breitgefächer- tes, transregionales Engagement in der Biochemielehre und deren Organisation. Lutz Graeve Studierte Biologie an der Universität Hamburg. Promotion am Institut für Physiologische Chemie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, bei Joachim Kruppa. Von 1986-1990 als Postdoktorand bei Enrique Rodriguez-Boulan im Department of Anatomy and Cell Biology an der Cornell Universi- ty Medical School in New York. Von 1990-2000 als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Bio- chemie des Klinikums der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen bei Peter C. Heinrich. 1995 Habilitation für das Fach Biochemie an der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen. Seit 2000 Professor für das Fachgebiet Biochemie der Ernährung an der Universität Hohen- heim in Stuttgart. Von 2005–2012 Studiendekan, seit 2013 Studiengangsleiter für die ernährungs- wissenschaftlichen Studiengänge. Die Arbeitsgebiete umfassen zelluläre Signaltransduktion insbesondere von Interleukin-6-Typ Cyto- kinen, Biologie von Lipid Rafts, Rolle von Caveolae und Matrix-Metalloproteinasen in der Tumor- biologie und Einfluss sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe auf zelluläre Signalvorgänge.
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