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Livia. Macht und Intrigen am Hof des Augustus PDF

367 Pages·2008·66.54 MB·German
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DIE FAMILIE DER LIVIA C. Iulius Caesar (gest. 85 v.Chr.) Iulia = M. Attius Baibus C.IULIUS CAESAR I (pr. 60/59 v.Chr.) (Dictator) L. Marcius = Attia Attia (1) = (2) C. Octavius (1) Alfidia = M. Livius Drusus Sentia = L. Scribonius Libo Philippus (pr. 61 v.Chr.) I Claudianus I (eos. 34 v.Chr.) {eos. suff. 38 v.Chr.) (pr. 50 v.Chr.) c~~ ^ 1 Paullus Fabius = Marcia Scribonia Scribonia L. Scribonius Libo Maximus = Sex. Pompeius t = Octavian (= M. Livius Drusus Libo) {eos. 11 v.Chr.) C. Claudius Marcellus = (1) Octavia (2) = M. Antonius Scribonia = (2) (Octavian) (3) = (2) Livia Drusilla = (1) Ti. Claudius {eos. 50 v. Chr.) | | {eos. 44 v. Chr.) AUGUSTUS Nero (pr. 42 v.Chr.) (ab 27 n.Chr.) I I 1 L. Domitius = Antonia Antonia = Nero Claudius M. Vipsanius Agrippa = (2) Iulia (3) = (2) Tiberius (1) = Vipsania Nero Claudius = Antonia Ahenobarbus I (maior) (minor) Drusus {eos. 37 v.Chr.) (Ks 14-37 n.Chr.) Drusus (minor) {eos. 16 v. Chr.) {eos. 9 v. Chr.) Nero {eos. 9 v.Chr.) {eos. 13 v.Chr.) I ~~I I C. Caesar L. Caesar Iulia • Agrippina Agrippa Drusus Caesar = Livilla Domitia Domitia Cn. Domitius Germanicus Claudius Livilla Lepida Ahenobarbus {eos. 1 n.Chr.) (gest. 2 n.Chr.) = L. Aemilius | = Germanicus Postumus {eos. 15 n.Chr.) | (eos. 12 n.Chr.) (Ks 41-51 n. Chr.) = Drusus {eos. 32 n.Chr.) Paullus | {eos. 12 n.Chr.) = Agrippina = (3) Messalina Caesar = Agrippina minor {eos. 1 n.Chr.) ; Iulia (1) = C. Marcellus Caecilia = (1) M. Vipsanius (2) = (1) Marcella (2) = Iulius Antonius M. Valerius Barbatus = (2) Marcella (1) = Paullus Aemilius Iulia Tib. Gemellus Octavia Britannicus {Augusti f.) (gest. 23 v. Chr.) Attica Agrippa (maior) {eos. 10 v.Chr.) Appianus (minor) Lepidus = Nero {eos. 37 v.Chr.) {eos. 12 v.Chr.) {eos. 34 v.Chr.) I s r I I T T CG.a lAlussin ius = (2) Vipsania (1) =I T{eiobse.r i1u3s v.Chr.) C= lPa.u Qdiuai nPcutliclihursa MM.e sVsaalllear ius = DLeopmiditai a Nero Drusus Caligula Drusilla Agrippina Livilla minor {eos. 8 v. Chr.) Varus Barbatus Caesar Caesar (Ks 37-41 n. Chr.) Cn. Domitius = (1) (3) = (4) Claudius Ahenobarbus! (Ks 41-51 n.Chr.) {eos. 13 v.Chr.) Drusus Caesar Nero {eos. 15 n.Chr.) (Ks 51-68 n.Chr.) CHRISTIANE KUNST LIVIA MACHT UND INTRIGEN AM HOF DES AUGUSTUS KLETT-COTTA Für Paula die Großherzige Klett-Cotta www.klett-cotta.de © J. G. Cotta'sehe Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart 2008 Alle Rechte vorbehalten Fotomechanische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlags Printed in Germany Schutzumschlag: Philippa Walz, Stuttgart Fotos: akg-images/Nimatallah (Porträt Livias) akg-images/Werner Forman (Detail: Fresko aus dem Haus der Livia) Gesetzt aus der Sabon von Kösel, Krugzeil Auf säure- und holzfreiem Werkdruckpapier gedruckt und gebunden von Kösel, Krugzeil ISBN 978-3-608-94228-6 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. INHALT Die kalte Schönheit und die Schwierigkeit einer Biographie 9 i Erziehung der Livia 15 2 Im Schatten Caesars. Livias Abstammung 21 Die Aristokratin vom Land - Alfidia, Livias Mutter 22 Der Sproß einer der einflußreichsten Familien der Stadt - Livias Vater 24 Zum Gebären geboren. Hochzeitsrituale und Mutterschaft 29 Livias erste Ehe 33 Geburt und Gefahr 35 Exil und Heimkehr 40 3 Der Duft des Majorans. Die Hochzeit mit Octavian 45 4 Die Ehefrau eines Triumvirn (38 v.Chr.-27 v.Chr.) 59 Römische Aristokratinnen und hellenistische Königinnen als Vorbilder für die Frauen der Triumvirn 60 Mütter und Schwestern der Triumvirn 66 Fulvia, die selbstbewußte Ehefrau des Antonius 68 Octavia, die folgsame Ehefrau des Antonius 73 Livia, die schweigsame Ehefrau Octavians j6 Ehrungen für die Triumvirnfrauen Octavia und Livia im Jahr 35 . . . 77 5 Die wiederhergestellte Republik. Der Principat des Augustus (27-19 v.Chr.) 83 6 Frau des Princeps und »ganz vortreffliche Gemahlin« 94 Die Schicksalsfrage des augusteischen Hauses. Wer wird Nachfolger? Erster Akt (30-17 v.Chr.): Die Suche nach der Lösung 94 Livia auf Münzen 101 INHALT Inszenierung des Porträts 105 Die ideale Ehefrau - noch eine Rolle für Livia in Familienbild und Öffentlichkeit zur Zeit des Augustus 119 Hellenistische Herrscherin. Livias Rolle im Osten des Reiches 124 Im Schatten Octavias 126 7 Mater familias - zwischen Mutterliebe und Vaterland 128 Nachfolge zweiter Akt: Augustus' erhoffte Lösung (17 v.Chr.-4 n.Chr.) 128 Römische Mütter und ihre Kinder 140 Livia, leibliche Mutter des Tiberius und des Drusus 143 Die Ehrungen im Jahr 9 v. Chr. Die neue Livia 152 Mater familias am Hof des Augustus - Prima inter pares 157 Stiefmutter wider Willen? 160 Stiftungen im öffentlichen Raum 162 Krisenzeiten - Tiberius im Exil 167 Das Exil des Tiberius und Livias Stellung in Rom 170 8 Mater patriae. Livia nach der Adoption des Tiberius 174 Nachfolge Schlußakt: Die problematische Lösung (4 n.Chr.-14 n.Chr.) 174 Keine Söhne 179 Die Mutter des Reiches 180 9 Iulia Augusta - Priesterin des toten Herrschers 188 Der Tod des Augustus 188 Das Testament des Augustus 190 Livias Selbstinszenierung im Kult 197 Matronenkulte in Rom 202 Der Kult der Augusta 206 Livias Bildnis nach dem Tod des Augustus 214 io Odysseus in Frauenkleidern. Livia und Tiberius (14 n.Chr.-29 [37] n.Chr.) 218 Der Principat des Tiberius 220 Germanicus. Nebenbuhler oder loyaler Sohn 226 Seian. Der ungekrönte Herrscher 232 Livia und Tiberius. Mitherrscherin oder Matrone? 239 - 6- INHALT n Macht oder Einfluß. Beziehungsnetz und Geldquellen 246 Matronage. Livias Netzwerk 248 12 Eine der reichsten Frauen Roms 262 Die reiche Erbin. Besitz vor der Ehe mit Octavian 263 Besitz nach der Eheschließung mit Augustus 264 Grundbesitz 264 Legate. An Livia gelangte Vermächtnisse 266 Vermögenslage nach Augustus' Tod 268 13 Die tote Augusta und der Beginn der Unsterblichkeit 270 Caligula und das Testament der Livia 270 Livias langer Weg zur Staatsgottheit 272 Schluß 278 Anmerkungen 284 Literatur in Auswahl 321 Appendix 336 Appendix 1: Die Geburt des Drusus und das Hochzeitsdatum von Livia und Octavian 336 Appendix 2: Priesterinnen der Livia 340 Zeittafel 342 Register . 345 - 7- Das Römische Reich beim Tod des Augustus (14 n. Chr.) Die Namen der senatorischen Provinzen erscheinen in Kursivdruck, die der kaiserlichen Provinzen in Normaldruck. Die abhängigen Königreiche oder Städtebünde sind durch waagerechte Striche hervorgehoben, Germanien durch senkrechte Striche, da es 9 n. Chr. faktisch verloren ging. DIE KALTE SCHÖNHEIT UND DIE SCHWIERIGKEIT EINER BIOGRAPHIE I m Oktober 39 v.Chr. fand in Rom eine Hochzeit statt, deren Umstände mehr als bemerkenswert waren. Der festliche Zug, in dem die Braut bei Ein bruch der Dunkelheit von den traditionellen fünf Fackeln begleitet zum Haus ihres künftigen Ehegatten schritt, wird einiges Aufsehen erregt haben. Heira tete doch hier Roms »starker« Mann, der Großneffe und postume Adoptiv sohn des knapp sechs Jahre zuvor ermordeten Alleinherrschers Caesar. Er selbst nennt sich Caesar, Sohn des Vergöttlichten, nach seinem Groß onkel, um dessen politisches Erbe ein erbitterter Machtkampf tobte. Seine Feinde sprechen abschätzig von Octavianus. Sie erinnern damit bewußt an die vergleichsweise bescheidene Herkunft des 24jährigen Ehrgeizlings. Zusammen mit Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus bildet Octa vian seit vier Jahren das sogenannte zweite Triumvirat,1 das die Geschicke der römischen Welt beherrscht. Im November 43 v.Chr. hatten diese drei Männer ein Zweckbündnis zunächst auf fünf Jahre geschlossen. Sie wollten das politi sche Erbe Caesars gegen die alte Aristokratie sichern. Denn der römische Adel drohte wieder zu erstarken. Das Triumvirat war in Rom unter der Bezeich nung »Dreimännerherrschaft zur Ordnung des Staates«, formal anerkannt, garantierte den Dreien unumschränkte Befehlsgewalt und beruhte fast aus schließlich auf ihrer militärischen Macht. Diese Konstellation resultierte aus Machtkämpfen in und um Rom, die Jahrzehnte gedauert hatten. Der Aufstieg zur Großmacht hatte in Rom eine politische Dauerkrise ausgelöst: Das alte oligarchische System der Republik war unaufhaltsam aus den Fugen geraten. Einer der Konflikte bestand darin, daß einzelne Aristokraten für ihre Erfolge als Heerführer im Zuge der Expansion politische Vorrangstellungen forderten. In immer erbitterteren Bürgerkriegen richtete die Republik sich allmählich zugrunde. Caesar hatte schließlich eine nahezu unangefochtene Macht errun gen, nachdem er Gnaeus Pompeius besiegt hatte. Im Februar 44 ließ er sich zum Dictator auf Lebenszeit ernennen und war damit Alleinherrscher - in der römischen Republik ein unvorstellbarer Skandal, an dem sich zeigte, das die alte Republik untergegangen war. - 9- DIE KALTE SCHÖNHEIT So war es auch nicht verwunderlich, daß Caeser, trotz seiner durchaus sinn vollen Reformen, von der politischen Elite - repräsentiert durch den Senat - nicht wirklich akzeptiert wurde. Im März 44 v. Chr. fiel er einer Verschwörung von Senatoren zum Opfer. Damit standen die Zeichen erneut auf Bürgerkrieg. In diesen Krisenjahren nach der Ermordung Caesars hatte Octavian mit Livia Drusilla eine Braut aus dem Kreis der alten römischen Aristokratie ge wonnen. Viele dieser Familien hatten sich mit der politischen Entmachtung ihres Standes durch den älteren Caesar nicht abfinden wollen. Als nach Cae sars Tod die Frage der politischen Ordnung wieder offen schien, unterstützten daher nicht wenige von ihnen direkt oder indirekt Cassius und Brutus, Caesars Mörder. Im Herbst 42 v.Chr. hatten jedoch die Koalitionstruppen des Trium virats die Caesargegner bei Philippi in Griechenland vernichtend geschlagen und Roms Machtbereich unter sich aufgeteilt. Livias Vater nahm sich noch auf dem Schlachtfeld das Leben. Ihr Ehemann begab sich mit Frau und Kind auf eine jahrelange Flucht, von der sie erst wenige Wochen zurück waren, als die Hochzeit stattfand. Nun diente die junge Frau einem neuen Bündnis als Unter pfand. Obwohl sie mit dem zweiten Kind ihres Mannes schwanger war, wurde sie mit Caesars Erben verheiratet. Noch ahnte freilich niemand, daß dieser ein mal der erste römische Princeps, wie sich der Kaiser nennen ließ, und Begrün der des abendländischen Kaisertums sein sollte, den Senat und Volk mit dem Beinamen Augustus ehren sollten.2 Und nicht einmal der optimistischste Beob achter dieser Hochzeit hätte vermutet, daß die hier geschlossene Ehe 52 Jahre lang, bis zum Tod des Herrschers, halten sollte, denn Ehen wurden in diesen Kreisen nicht für die Ewigkeit geschlossen, sondern sicherten kurzfristig politi sche Bündnisse ab. Ronald Syme hat vielleicht die einprägsamste Analyse der Verbindung zwi schen Livia und Augustus geliefert: »Die Ehe mit Livia Drusilla war ein politi sches Bündnis mit den Claudiern, wenn auch nicht dies allein. Die kalte Schön heit mit den schmalen Lippen, der dünnen Nase und dem entschlossenen Blick hatte in vollem Maße die politischen Fähigkeiten zweier Häuser geerbt, der Claudii und der Livii, die in Rom über Macht aus eigenem Recht verfügten. Sie beutete ihre Klugheit zu ihrem eigenen und ihrer Familie Vorteil aus. Augustus unterließ es nie, ihren Rat in Staatsgeschäften einzuholen. Es lohnte sich, ihn zu haben, und sie verriet nie ein Geheimnis.«3 Wer war diese Livia, die angeblich kalte Schönheit, die über ein halbes Jahr hundert die Ehefrau des Augustus bleiben sollte, obwohl sie ihm nicht den er sehnten Erben und Nachfolger schenken konnte? Viele Vermutungen sind dar über angestellt worden. War sie, wie kürzlich vehement behauptet wurde, der - 10 -

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