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Literaturkritik — Anspruch und Wirklichkeit: DFG-Symposion 1989 PDF

526 Pages·1990·60.886 MB·German
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LITERATURKRITIK - ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT GERMANISTISCHE SYMPOSIEN BERICHTSBÄNDE Im Auftrag der Germanistischen Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft und in Verbindung mit der »Deutschen Vierteljahrs schrift für Literaturwissenschaft und Geistes- geschichte« herausgegeben von Albrecht Schöne XII Literaturkritik - Anspruch und Wirklichkeit DFG-Symposion 1989 Herausgegeben von Wilfried Barner 1. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung Stuttgart CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Literaturkritik - Anspruch und Wirklichkeit: DFG-Symposion 1989/ hrsg. von Wilfried Barner. - Stuttgart : Metzler, 1990 (Germanistische-Symposien-Berichtsbände ; 12) ISBN 978-3-476-00727-8 NE: Barner, Wilfried [Hrsg.); GT ISBN 978-3-476-00727-8 ISBN 978-3-476-05557-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-05557-6 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwer tung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Überset zungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 1990 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und earl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1990 Inhaltsverzeichnis Vorbemerkungen des Herausgebers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. IX 1. Tag: Literaturkritik als Institution WILFRIED BARNER (Tübingen): Einführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 HERBERT JAUMANN (Bielefeld): Das Modell der Literaturkritik in der frühen Neuzeit: Zu seiner Etablierung und Legitimation. . . . . . . . . 8 HANs-GEORG WERNER (Halle a. d. Saale): Selbstdenken und Mitfühlen. Zu Eigenart und Rang der Literaturkritik Lessings ..... . . . . . . . 24 VOLKER RIEDEL (Berlin/DDR): Literaturkritik und klassische Philologie bei Lessing ..................................... 38 SEBASTIAN NEUMEISTER (Berlin): Lyrik statt Klassik. Anmerkungen zur Entstehung der modernen Literaturkritik in der italienischen und französischen Romantik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 GÜNTER OESTERLE (Gießen): »Kunstwerk der Kritik« oder >>vorübung zur Geschichtsschreibung«? Form-und Funktionswandel der Charak- teristik in Romantik und Vormärz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 GERT MATTENKLoTT (Marburg): Literarische Kritik im Kontext deut- scher Judaica (1895-1933): Moritz Heimann und Efraim Frisch .... 87 W ALTER HINCK (Köln): Kommunikationsweisen gegenwärtiger Litera- turkritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 GEORG BRAUNGART (Tübingen): Diskussionsbericht ............. 108 2. Tag: Literaturkritik als >Literatur< HANS ULRICH GUMBRECHT (Stanford): Einführung ............ " 122 EBERHARD LÄMMERT (Berlin): Literaturkritik - Praxis der Literaturwis- senschaft? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 129 MATTHIAS LUSERKE (Saarbrücken): Adam Müllers Begriff der vermit- telnden Kritik von 1806 als Wendepunkt in der Geschichte der deut- schen Literaturkritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 140 GERHARD R. KAISER (Gießen): »Durch solche Mittelgläser bricht sich im letzten leicht das Licht zur Nacht.« Jean Pauls Rezension zu Mme de Staels »De I'Allemagne« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 155 VI Inhaltsverzeichnis HARTMUT STEINECKE (Paderborn): »Unsre neueste Erfindung: eine pro ductive Kritik«. Thesen und Materialien zur Diskussion um Kritik als Literatur bei den Jungdeutschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 175 KARLHEINz STIERLE (Konstanz): L'homme et l'reuvre. Sainte-Beuves Li- teraturkritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 185 DIRK GörrscHE (Münster i. W.): Liebeserklärungen und Verletzungen- zur Literaturkritik von Martin Walser und Ingeborg Bachmann .... 197 NIKOLINA BURNEvA (Veliko Tärnovo): Literaturkritik und Fiktion in Christa Wolfs Prosa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 213 BENNo WAGNER-PITZ (Siegen): Diskussionsbericht . . . . . . . . . . . . .. 221 3. Tag: Literaturkritik und philosophische Ästhetik RÜDIGER BUBNER (Tübingen): Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 231 HEINRICH NIEHUES-PRÖBSTING (Münster i. W.): Über den Zusammen- hang von Rhetorik, Kritik und Ästhetik . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 237 CARSTEN ZELLE (Siegen): Schönheit und Schrecken. Zur Dichotomie des Schönen und Erhabenen in der Ästhetik des achtzehnten Jahr- hunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 252 JENS KULENKAMPFF (Duisburg): Zum Begriff der Kunstkritik ....... 271 JÜRGEN SÖRING (Neuchätel): Das ästhetische Syndrom - Diagnose und Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 286 FRIEDRIcH VOLLHARDT (Hamburg): Literaturkritik und philosophische Ästhetik an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert: Problemkon- stellationen im Frühwerk von Georg Lukacs (1910-1918) . . . . . . .. 302 HEINRICH KAULEN (Bonn): »Die Aufgabe des Kritikers«. Walter Benja- mins Reflexionen zur Literaturkritik 1929-1931 . . . . . . . . . . . . .. 318 ANDREI CORBEA·HorSIE (Jassy): Der Literatur-Kritiker als Literaturkriti- ker. Bemerkungen zu dem (doch) resignierten Adorno. . . . . . . . .. 337 CHRISTOPH MENKE-EGGERS (Konstanz): »Deconstruction and Criticism« - Zweideutigkeiten eines Programms. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 351 BIRGIT SANDKAuLEN-BocK (München): Diskussionsbericht . . . . . . . .. 367 4. Tag: Literaturkritisches Werten RENATE VON HEYDEBRAND (München): Einführung. . . . . . . . . . . . .. 383 MARTIN SWALES (London): Der Moraltrompeter von Cambridge? Zu F. R. Leavis ...................................... 391 ürro LORENz (Göttingen): Pro domo - der Schriftsteller als Kritiker. Zu Peter Handkes Anfängen ............................ 399 THoMAs ANZ (München): Literaturkritisches Argumentationsverhalten; Ansätze zu einer Analyse am Beispiel des Streits um Peter Handke und Botho Strauß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 415 HARRO MÜLLER-MIcHAELs (Bochum): Didaktische Wertung - Ein Bei- trag zur Praxis literarischen Urteilens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 431 Inhaltsverzeichnis VII REINHOLD VIEHOFF (Siegen): Literaturkritik 1973 und 1988 - Aspekte des literaturkritischen Wertewandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 440 JÖRG DREWS (Bielefeld): Über den Einfluß von Buchkritiken in Zeitun- gen auf den Verkauf belletristischer Titel in den achtziger Jahren . .. 460 HEINRICH VORMWEG (Köln): Literaturkritik ist keine Wissenschaft . . .. 474 ALBREcHT KoscHoRKE (München): Diskussionsbericht ........... 487 HANS ULRICH GUMBRECHT (Stanford): Bericht über die Schlußdiskussion 501 Personenregister ................................... 507 Vorbemerkungen Unter dem Titel »Literaturkritik« fand vom 26. bis zum 29. September 1989 in der Nähe von Marbach am Neckar (»Haus Steinheim«) ein internationales und interdisziplinäres Symposion statt. Seine schriftlichen Vorlagen und die Haupt linien der Diskussionen sind im vorliegenden Band dokumentiert. Die Reihe der >Germanistischen Symposien<, zu denen die Konferenz gehörte, wird seit mehr als anderthalb Jahrzehnten durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Einer Idee Albrecht Schönes folgend, ist sie vorzugsweise solchen Gegenständen und Problemen gewidmet, die fächerübergreifendes Arbeiten erfordern und für die eine diskussionsintensive Veranstaltungsform besondere Impulse verspricht. Literaturkritik - ein >germanistisches< Thema? Überhaupt eines, zu dem sich gemeinsame wissenschaftliche Grundlagen formulieren lassen? Die Erfor schung der Literaturkritik, ihrer Prinzipien wie ihrer historischen Entwicklung, gehört nicht gerade zu den glanzvollen Kapiteln in der Geschichte der Litera turwissenschaften, zum al in Deutschland. Über Literaturkritik ist seit ihrem Bestehen gestritten worden. In ihrem Teilbereich >Rezensionswesen< beschäf tigt sie die meisten derer, die sich für Literatur interessieren und am >literari schen Leben< teilnehmen. Aktuelle Streitfälle mit ihren Intrigen, Subjektivis men und Machtmißbräuchen lassen immer wieder an ihrer Seriosität, ja an ihrer Existenzberechtigung zweifeln. Sie hat als Institution alle ihre Krisen überlebt, auch alle Prinzipiendiskussionen, wie sie von Zeit zu Zeit auszubre chen pflegen. Seit Ende der 60er Jahre sind sie Gegenstand immer neuer Sam melbände und Themenhefte. Das Funktionale, oft Taggebundene hat Literaturkritik nicht zu den >großen< Themen der Literaturwissenschaft aufsteigen lassen. Die Gipfelgestalten wie Lessing oder Friedrich Schlegel sind gewiß oft gewürdigt. Seit etwa zwei Jahr zehnten haben auch unsere Kenntnisse über historische Teilfelder und über einzelne bedeutende Kritiker - oft ohnehin schon prominente Autoren der Literaturgeschichte - merklich zugenommen. Es existieren mehrere Versuche des monographischen Überblicks. Aber gerade sie lassen bei näherem Zusehen die großen Lücken unseres Wissens erkennen. Hinzu treten begriffliche Komplikationen und Konfusionen. Der deutsche Terminus >Literaturkritik< ist bekanntermaßen erheblich enger als etwa >lite rary criticism< im amerikanischen Gebrauch, der >Literaturwissenschaft< ein schließt. Man hat dies nicht selten als Symptom für die relative Abschottung der deutschen Literaturwissenschaft gegen die aktuelle, öffentliche Auseinan- X Vorbemerkungen dersetzung über Literatur gedeutet. Auch wenn im einzelnen mancher Versuch zur Öffnung unternommen wurde, etwa durch Beteiligung von immer mehr Zunftkollegen am Feuilleton: Spezialisierung und terminologische Hermetisie rung großer Teile der fachwissenschaftlichen Produktion selbst haben den Gra ben zugleich verbreitert. Und mit den elektronischen Massenmedien steht die Kommunikation über Literatur vor strukturellen Umschichtungen, die noch kaum präzise faßbar, geschweige denn wissenschaftlich analysiert sind. Schon bisher konnte es mit Gründen zweifelhaft sein, etwa Friedrich Schle gels >Kritik<, als höchste Form der Poesie, zusammen mit der Buchbespre chung in einem Lokalblatt unter den gleichen weiten Begriff der >Literaturkri tik< zu subsumieren. Soll nun auch noch die literarische Talkshow im Fernse hen darunter fallen? Und die Phänomene scheinen noch weiter auseinanderzu driften, wenn man sie zu den avancierten Ästhetik-Diskussionen unseres Jahr hunderts, von Benjamin über Adorno bis zur >Postmoderne<-Welle, in Bezie hung setzt. Ein Versuch scheint an der Zeit, sowohl über den Status historischer Modell untersuchungen als auch über aktuelle Prinzipiendebatten in eine Bestandsauf nahme anhand überschaubarer Teilfelder einzutreten. Die deutschen Verhält nisse können dabei im Zentrum stehen, jedoch den Blick zugleich, in kontra stiv präzisierender Absicht, zu romanischen und angelsächsischen Ländern hin öffnen. Die philosophische Ästhetik indes, in ihren historischen Ausformun gen, hält die Kardinalfrage im Bewußtsein, inwiefern von >Kritik< prinzipiell und in den geschichtlichen Stufen überhaupt die Rede sein könne. Unter diesen Prämissen haben sich im Auftrag der Senatskommission für germanistische Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft vier Kolle gen, Renate von Heydebrand, Rüdiger Bubner, Hans Ulrich Gumbrecht und der Unterzeichnete zusammengetan. Entsprechend dem für die >Germanisti schen Symposien< geltenden Regelwerk haben sie einen Ausschreibungstext formuliert, der im Dezember 1987 sowie in den ersten Monaten des Jahres 1988 in einer Reihe wissenschaftlicher Zeitschriften des In- und Auslandes er schien. Die wesentlichen Partien seien hier noch einmal wiedergegeben, zugleich als inhaltliche und organisatorische Detaillierung des Unternehmens: »Über die Legitimität der Literaturkritik, über ihre Pflichten wie über ihre tatsächlichen Wirkungen und Funktionen wird gestritten, seit es Literaturkritik gibt. Kaum eine andere Institution des literarischen Lebens erregt derart >par teiisches< Interesse. Speziell für Deutschland ist die Tendenz zur Trennung von der >zünftigen< Literaturwissenschaft oft festgestellt und beklagt worden. Sie ist der Erforschung der Literaturkritik, ihrer geschichtlichen Erscheinungen und ihrer theoretischen Grundlagen, nicht günstig gewesen. Die heftigen, meist ganz auf die Gegenwart gerichteten Normdebatten der 60er und 70er Jahre haben diese Situation ebensowenig verändert wie etwa der zunehmende Trend zur professoralen Zeitungsrezension. Vereinzelte neuere Fallstudien und historische Überblicke lassen erkennen, daß die Zwischenposition der Literaturkritik, nicht als Defizit, sondern als

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