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Lineare Algebra und analytische Geometrie I [Lecture notes] PDF

361 Pages·2016·2.59 MB·German
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Lineare Algebra und analytische Geometrie I Prof. Dr. Holger Brenner Universit¨at Osnabru¨ck Fachbereich Mathematik/Informatik Wintersemester 2015/2016 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort 8 1. Vorlesung - Mengen 9 1.1. Mengen 9 1.2. Beschreibungsm¨oglichkeiten fu¨r Mengen 10 1.3. Mengenoperationen 13 1.4. Konstruktion von Mengen 15 1.5. Tupel, Vektoren, Matrizen 17 1.6. Mengenfamilien 18 1. Arbeitsblatt 20 2. Vorlesung -Abbildungen 25 2.1. Abbildungen 25 2.2. Injektive und surjektive Abbildungen 27 2.3. Hintereinanderschaltung von Abbildungen 30 2.4. Graph, Bild und Urbild einer Abbildung 32 2.5. Verknu¨pfungen 33 2. Arbeitsblatt 34 3. Vorlesung - K¨orper 38 3.1. Gruppen 38 3.2. Ringe 40 3.3. K¨orper 41 3. Arbeitsblatt 44 4. Vorlesung - Lineare Gleichungssysteme 49 4.1. Lineare Gleichungssysteme 50 4.2. Der Matrizenkalku¨l 55 4. Arbeitsblatt 58 5. Vorlesung - Eliminationsverfahren 62 5.1. Das L¨osen von linearen Gleichungssystemen 62 5.2. Lineare Gleichungssysteme in Dreiecksgestalt 69 5.3. Das Superpositionsprinzip fu¨r lineare Gleichungssysteme 69 5. Arbeitsblatt 70 6. Vorlesung - Vektorr¨aume 75 3 6.1. Vektorr¨aume 75 6.2. Untervektorr¨aume 79 6.3. Erzeugendensysteme 80 6. Arbeitsblatt 82 7. Vorlesung - Basen 87 7.1. Lineare Unabh¨angigkeit 87 7.2. Basen 89 7.3. Der Charakterisierungssatz fu¨r eine Basis 90 7. Arbeitsblatt 92 8. Vorlesung - Dimension 96 8.1. Dimensionstheorie 96 8. Arbeitsblatt 102 9. Vorlesung - Basiswechsel 105 9.1. Basiswechsel 105 9.2. Summe von Untervektorr¨aumen 108 9.3. Direkte Summe 110 9.4. Direkte Summe und Produkt 111 9. Arbeitsblatt 111 10. Vorlesung - Lineare Abbildungen 116 10.1. Lineare Abbildungen 116 10.2. Festlegung auf einer Basis 119 10.3. Lineare Abbildungen und Matrizen 121 10.4. Isomorphe Vektorr¨aume 124 10. Arbeitsblatt 125 11. Vorlesung - Dimensionsformel 132 11.1. Untervektorr¨aume unter linearen Abbildungen 132 11.2. Die Dimensionsformel 134 11.3. Verknu¨pfung von linearen Abbildungen und Matrizen 136 11.4. Lineare Abbildungen und Basiswechsel 137 11. Arbeitsblatt 137 12. Vorlesung - Elementarmatrizen 144 12.1. Invertierbare Matrizen 144 12.2. Eigenschaften von linearen Abbildungen 144 4 12.3. Elementarmatrizen 145 12.4. Auffinden der inversen Matrix 148 12.5. Rang von Matrizen 149 12. Arbeitsblatt 150 13. Vorlesung - Homomorphismenr¨aume 154 13.1. Projektionen 154 13.2. Homomorphismenr¨aume 158 13.3. Untervektorr¨aume von Homomorphismenr¨aumen 160 13. Arbeitsblatt 162 14. Vorlesung - Dualr¨aume I 167 14.1. Linearformen 168 14.2. Der Dualraum 169 14.3. Die Spur 173 14. Arbeitsblatt 173 15. Vorlesung - Dualr¨aume II 176 15.1. Unterr¨aume und Dualraum 176 15.2. Die duale Abbildung 179 15.3. Das Bidual 182 15. Arbeitsblatt 183 16. Vorlesung - Determinanten 188 16.1. Die Determinante 188 16.2. Multilineare und alternierende Abbildungen 189 16.3. Die Determinante ist eine alternierende Abbildung 191 16. Arbeitsblatt 195 17. Vorlesung - Multiplikationssatz 201 17.1. Universelle Eigenschaft der Determinante 201 17.2. Der Determinantenmultiplikationssatz 202 17.3. Die Determinante einer linearen Abbildung 204 17.4. Adjungierte Matrix und Cramersche Regel 205 17. Arbeitsblatt 206 18. Vorlesung - Permutationen 211 18.1. Permutationen 211 18.2. Transpositionen 213 5 18.3. Das Signum einer Permutation 213 18.4. Die Leibnizformel fu¨r die Determinante 216 18. Arbeitsblatt 217 19. Vorlesung - Der Polynomring 220 19.1. Der Polynomring u¨ber einem K¨orper 221 19.2. Die Division mit Rest 222 19.3. Nullstellen 225 19.4. Der Fundamentalsatz der Algebra 226 19.5. Rationale Funktionen 226 19. Arbeitsblatt 227 20. Vorlesung - Ideale 231 20.1. Der Interpolationssatz 232 20.2. Einsetzen von Endomorphismen 232 20.3. Ideale 234 20.4. Ideale in K[X] 235 20.5. Das Minimalpolynom 236 20. Arbeitsblatt 237 21. Vorlesung - Eigenvektoren 242 21.1. Eigentheorie 242 21.2. Kern und Fixraum 247 21.3. Eigenwerte bei Basiswechseln 248 21. Arbeitsblatt 249 22. Vorlesung - Diagonalisierbarkeit 254 22.1. Beziehung zwischen Eigenr¨aumen 255 22.2. Geometrische Vielfachheit 257 22.3. Diagonalisierbarkeit 258 22. Arbeitsblatt 260 23. Vorlesung - Das charakteristische Polynom 264 23.1. Das charakteristische Polynom 264 23.2. Invariante Untervektorr¨aume 267 23.3. Algebraische Vielfachheiten 268 23.4. Vielfachheiten und diagonalisierbare Abbildungen 269 23. Arbeitsblatt 270 6 24. Vorlesung - Cayley-Hamilton 275 24.1. Der Satz von Cayley-Hamilton 275 24.2. Minimalpolynom und charakteristisches Polynom 277 24.3. Weitere Beispiele 279 24. Arbeitsblatt 281 25. Vorlesung - Trigonalisierbarkeit 286 25.1. Trigonalisierbare Abbildungen 286 25.2. Invariante Untervektorr¨aume 287 25.3. Charakterisierungen fu¨r trigonalisierbar 289 25. Arbeitsblatt 291 26. Vorlesung - Hauptr¨aume 296 26.1. Das Lemma von Bezout 296 26.2. Hauptr¨aume 299 26. Arbeitsblatt 302 27. Vorlesung - Nilpotente Abbildungen 306 27.1. Nilpotente Abbildungen 306 27.2. Die Jordanzerlegung zu einem nilpotenten Endomorphismen 309 27. Arbeitsblatt 314 28. Vorlesung - Jordansche Normalform 319 28.1. Ein Zerlegungssatz 320 28.2. Jordansche Normalform 321 28.3. Endomorphismen endlicher Ordnung 328 28. Arbeitsblatt 329 29. Vorlesung - Affine R¨aume 333 29.1. Affine R¨aume 333 29.2. Affine Basen 337 29.3. Affine Unterr¨aume 339 29. Arbeitsblatt 340 30. Vorlesung - Affine Abbildungen 345 30.1. Affine Erzeugendensysteme 345 30.2. Affine Unabh¨angigkeit 346 30.3. Affine Abbildungen 347 30. Arbeitsblatt 351 7 Anhang A: Bildlizenzen 357 Abbildungsverzeichnis 357 8 Vorwort Vorwort Dieses Skript gibt die Anf¨angervorlesung Lineare Algebra I wieder, die ich im Wintersemester 2015/16 an der Universit¨at Osnabru¨ck im Studiengang Mathematik gehalten habe. Der Text wurde auf Wikiversity geschrieben und steht unter der Creative- Commons-Attribution-ShareAlike 4.0. Die Bilder wurden von Commons u¨bernommen und unterliegen den dortigen freien Lizenzen. In einem Anhang werden die einzelnen Bilder mit ihren Autoren und Lizenzen aufgefu¨hrt. Die CC-BY-SA 4.0 Lizenz erm¨oglicht es, dass das Skript in seinen Einzelteilen verwendet, ver¨andert und weiterentwickelt werden darf. Ich bedanke mich bei der Wikimedia-Gemeinschaft und insbesondere bei Benutzer Exxu fu¨r die wichtigen Beitr¨age im Projekt semantische Vorlagen, die eine weitgehend automatische Erstellung des Latexcodes erm¨oglichen. Bei den U¨bungsgruppenleitern Hadrian Heine und Jonathan Steinbuch und den Tutoren Julian Dursch, Matthias Hockmann, Maurice Kraune, Jan-Luca Spellmann bedanke ich mich fu¨r die Durchfu¨hrung des U¨bungsbetriebs. Bei Jonathan Steinbuch bedanke ich mich fu¨r das Korrekturlesen. Bei Frau Ma- rianne Gausmann bedanke ich mich fu¨r die Erstellung der Pdf-Files und bei den Studierenden fu¨r einzelne Korrekturen. Holger Brenner 9 1. Vorlesung - Mengen Wenn der Wind der Ver¨anderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmu¨hlen Chinesische Weisheit 1.1. Mengen. Die Mathematik im wissenschaftlichen Sinne wird in der Sprache der Mengen formuliert. David Hilbert (1862-1943) nannte sie Georg Cantor (1845-1918) ist der ein Paradies, aus dem die Sch¨opfer der Mengentheorie. Mathematiker nie mehr vertrieben werden du¨rfen. Eine Menge ist eine Ansammlung von wohlunterschiedenen Objekten, die die Elemente der Menge heißen. Mit wohlunterschieden“ meint man, dass ” es klar ist, welche Objekte als gleich und welche als verschieden angesehen werden. Die Zugeh¨origkeit eines Elementes x zu einer Menge M wird durch x M ∈ ausgedru¨ckt, die Nichtzugeh¨origkeit durch x M . 6∈ Fu¨r jedes Element(symbol) gilt stets genau eine dieser zwei M¨oglichkeiten. Fu¨r Mengen gilt das Extensionalit¨atsprinzip, d.h. eine Menge ist durch die in ihr enthaltenen Elemente eindeutig bestimmt, daru¨ber hinaus bietet sie keine Information. Insbesondere stimmen zwei Mengen u¨berein, wenn beide die gleichen Elemente enthalten. 10 Die Menge, die kein Element besitzt, heißt leere Menge und wird mit ∅ bezeichnet. Eine Menge N heißt Teilmenge einer Menge M, wenn jedes Element aus N auch zu M geh¨ort. Man schreibt dafu¨r N M ⊆ (manche schreiben dafu¨r N M). Man sagt dafu¨r auch, dass eine Inklusion ⊂ N M vorliegt. Im Nachweis, dass N M ist, muss man zeigen, dass fu¨r ⊆ ⊆ ein beliebiges Element x N ebenfalls die Beziehung x M gilt.1 Dabei ∈ ∈ darf man lediglich die Eigenschaft x N verwenden. ∈ Aufgrund des Extensionalit¨atsprinzips hat man das folgende wichtige Gleich- heitsprinzip fu¨r Mengen, dass M = N genau dann, wenn N M und M N ⊆ ⊆ gilt.IndermathematischenPraxisbedeutetdies,dassmandieGleichheitvon zwei Mengen dadurch nachweist, dass man (in zwei voneinander unabh¨angi- gen Teilargumentationen) die beiden Inklusionen zeigt. Dies hat auch den kognitiven Vorteil, dass das Denken eine Zielrichtung bekommt, dass klar die Voraussetzung, die man verwenden darf, von der gewu¨nschten Schlussfolge- rung, die man aufzeigen muss, getrennt wird. Hier wiederholt sich das Prin- zip, dass die A¨quivalenz von zwei Aussagen die wechselseitige Implikation bedeutet, und durch den Beweis der beiden einzelnen Implikationen bewie- sen wird. 1.2. Beschreibungsm¨oglichkeiten fu¨r Mengen. Es gibt mehrere M¨oglichkeiten, eine Menge anzugeben. Die einfachste ist, die zu der Menge geh¨orenden Elemente aufzulisten, wobei es auf die Reihenfolge derElementenichtankommt.BeiendlichenMengenistdiesunproblematisch, bei unendlichen Mengen muss man ein Bildungsgesetz“ fu¨r die Elemente ” angeben. Die wichtigste Menge, die man zumeist als eine fortgesetzte Auflistung ein- fu¨hrt, ist die Menge der natu¨rlichen Zahlen N = 0,1,2,3,... . { } Hier wird eine bestimmte Zahlenmenge durch die Anfangsglieder von erlaub- ten Zifferfolgen angedeutet. Wichtig ist, dass mit N nicht eine Menge von bestimmten Ziffern gemeint ist, sondern die durch die Ziffern repr¨asentierten Zahlwerte. Eine natu¨rliche Zahl hat viele Darstellungsarten, die Ziffernre- pr¨asentation im Zehnersystem ist nur eine davon, wenn auch eine besonders u¨bersichtliche. 1In der Sprache der Quantorenlogik kann man eine Inklusion verstehen als die Aussage x(x N x M). ∀ ∈ → ∈

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