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Lineare Algebra - Mit zahlreichen Anwendungen in Kryptographie, Codierungstheorie, Mathematischer Physik und Stochastischen Prozessen, Zweite Auflage PDF

632 Pages·2010·3.56 MB·German
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Bertram Huppert | Wolfgang Willems Lineare Algebra Bertram Huppert |Wolfgang Willems Lineare Algebra Mit zahlreichen Anwendungen in Kryptographie, Codierungstheorie, Mathematischer Physik und Stochastischen Prozessen 2., überarbeitete und erweiterte Auflage STUDIUM Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Prof. em. Dr. Bertram Huppert Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Fachbereich Mathematik und Informatik Staudingerweg 7 55099 Mainz Prof. Dr. Wolfgang Willems Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Fakultät für Mathematik Institut für Algebra und Geometrie Universitätsplatz 2 39106 Magdeburg E-Mail: [email protected] 1. Auflage 2006 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Ulrike Schmickler-Hirzebruch Vieweg+Teubner Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.viewegteubner.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urh eberr echtsg es etz es ist ohne Zustimmung des Verlags unzuläss ig und strafb ar. Das gilt insb es ondere für Vervielfältigungen, Über setzun gen, Mikro verfil mungen und die Ein speiche rung und Ver ar beitung in elek tro nischen Syste men. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany ISBN 978-3-8348-1296-4 R´eduites aux th´eories g´en´erales, les math´ematiques deviendraient une belle forme sans contenue, elles mourraient rapidement. Lebesgue Vorwort Der Stoff der Linearen Algebra besteht aus einem strengen axiomatisch- algebraischen Begriffsgeb¨aude. Der Anf¨anger hat meist nicht nur Schwierig- keiten mit der allgemeinen Abstraktheit, sondern er sieht vor allem auch selten, wozu er all dies lernen soll. Dem entgegenzuwirken, haben wir uns in dem vorliegenden Buch bemu¨ht, die abstrakte Theorie schrittweise so- weit wie m¨oglich mit einer Fu¨lle von interessanten Anwendungsbeispielen aus verschiedenen Bereichen zu beleben. Dies dient nicht nur dem besse- ren Verstehen der Theorie sondern auch der Motivation, sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Im kurzen Kapitel 1 beschr¨anken wir uns auf einfache Aussagen u¨ber Mengen und Abbildungen. Wir behandeln jedoch bereits in 1.3 Abz¨ahl- probleme. Dies entspricht einem gestiegenen Interesse an kombinatorischen Fragen, nicht zuletzt durch die Informatik ausgel¨ost. Kapitel2beginntmitderEinfu¨hrungderalgebraischenStrukturenGrup- pe,RingundK¨orper.Wirbehandelnzun¨achstnurdieeinfachstenAussagen u¨ber Gruppen, benutzen diese aber bereits hier, um S¨atze der elementaren Zahlentheorie zu beweisen. Diese finden in 2.3 Anwendung auf das RSA- Verfahren der Kryptographie (das ist die Lehre der Sicherung von Daten gegenu¨ber unerlaubten Zugriffen). In 2.4 fu¨hren wir den K¨orper C der kom- plexen Zahlen ein. Anschließend beweisen wir in 2.5 einfache Eigenschaf- ten u¨ber endliche K¨orper, die in 3.7 bei der Codierungstheorie (das ist die Lehre der Sicherung von Daten gegen zuf¨allige St¨orungen) Verwendung fin- den. Nach der Behandlung zentraler Konzepte der linearen Algebra in 2.7, n¨amlichBasenundDimensionvonVektorr¨aumen,wendenwirdieseBegriffe in 2.8 an, um lineare Rekursionsgleichungen zu l¨osen. Einige der Ergebnisse finden in 3.4 bei Beispielen von stochastischen Matrizen Verwendung. Kapitel 3 enth¨alt die zentralen Aussagen u¨ber lineare Abbildungen und Matrizen, einschließlich der Behandlung von linearen Gleichungssystemen in 3.9. Bereits in 3.4 gehen wir auf eine interessante Anwendung ein, die Be- handlung von stochastischen Prozessen mit Hilfe stochastischer Matrizen. Fu¨rProzessemitabsorbierendenZust¨andengelangenwirschonhierzurecht allgemeinen und abschließenden Resultaten, welche bei Vererbungsproble- men, Glu¨cksspielen und Irrfahrten Anwendung finden. Unter Ausnutzung der Ergebnisse u¨ber endliche K¨orper entwickeln wir in 3.7 die Grundzu¨ge der Codierungstheorie. viii Vorwort Im Kapitel 4 erg¨anzen wir zun¨achst die Gruppentheorie um die Begriffe Homomorphismus und Normalteiler. Dies liefert den natu¨rlichen Hinter- grund fu¨r das Signum von Permutationen und die Determinante von linea- ren Abbildungen bzw. Matrizen. In 4.4 finden Fragen u¨ber die Erzeugung der linearen Gruppe ihren natu¨rlichen Platz. Wir beschließen Kapitel 4 mit einemAbschnittu¨ber die Graßmann-Algebra, welcher die Kraft universeller Definitionen zeigt und den Zugang zu weiteren S¨atzen u¨ber Determinanten liefert. ImzentralenKapitel5entwickelnwirzuerstGrundbegriffederRingtheo- rie, wobei wir systematisch vom Idealbegriff Gebrauch machen. Wir behan- deln in 5.3 die feinere Arithmetik von kommutativen Ringen, wobei wir den elementaren Begriff des kleinsten gemeinsamen Vielfachen als Ausgangs- punkt nehmen. Dies fu¨hrt zur Arithmetik des Polynomrings, ausgedru¨ckt durch die Begriffe kleinstes gemeinsames Vielfaches, gr¨oßter gemeinsamer Teiler und Primfaktorzerlegung. Damit haben wir das entscheidende Hilfs- mittelzurHand,umsubtilereAussagenu¨berlineareAbbildungenzubewei- sen,dievonEigenwerten,DiagonalisierbarkeitundJordanscherNormalform handeln. Im Kapitel 6 fu¨hren wir auf Vektorr¨aumen u¨ber R und C Normen ein, waszuNormenfu¨rlineareAbbildungenundMatrizenfu¨hrt.Dieserlaubtdie Untersuchung der Konvergenz von Folgen von Matrizen. In 6.3 behandeln wir die grundlegenden S¨atze von Perron und Frobenius u¨ber nichtnegative Matrizen.DieseerlaubenwichtigeAnwendungenaufstochastischeMatrizen und Suchverfahren im Internet (Google). In 6.4 fu¨hren wir die Exponential- funktion von Matrizen ein, mit deren Hilfe wir Systeme von linearen Diffe- rentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten l¨osen. Die Natur der in den L¨osungen auftretenden Funktionen (Exponentialfunktion, Polynome) wird dabeidurchdieJordanscheNormalformgekl¨art.Schließlichfu¨hrenwirin6.5 die Theorie der stochastischen Matrizen unter Verwendung der Eigenwerte zu einem Abschluß und behandeln als Anwendung Mischprozesse (Karten- mischen, Polya’s Urnenmodell). Das Kapitel 7 beginnt mit Skalarprodukten auf Vektorr¨aumen u¨ber be- liebigen K¨orpern. In 7.4 studieren wir damit den Dualen eines Codes, be- weisen den grundlegenden Dualit¨atssatz von MacWilliams und untersuchen optimaleCodes.Anschließendbehandelnwirin7.5denMinkowskiraumund seine Isometrien, die Lorentztransformationen. Dies gestattet in 7.6 einen schnellen Zugang zur Kinematik der speziellen Relativit¨atstheorie von Ein- stein. Lorentzkontraktion, Einstein’s Zeitdilatation und Einstein’s Additi- onsgesetz fu¨r Geschwindigkeiten finden hier ihre einfache Erkl¨arung. Vorwort ix Gegenstand von Kapitel 8 ist die klassische Theorie der Vektorr¨aume u¨ber R oder C mit positiv definitem Skalarprodukt. Hier kommen Ergeb- nisse aus den Kapiteln 6 und 7 zusammen. Das Spektralverhalten von nor- malen, hermiteschen und unit¨aren Abbildungen steht im Vordergrund. Ein kurzerAbstecherinVektorr¨aumevonunendlicherDimensionliefertdieHei- senberg’scheUnsch¨arferelation der Quantentheorie. In 8.5 verbinden wir die SpektraltheoriederhermiteschenMatrizenmitdenErgebnissenu¨berlineare Differentialgleichungen aus 6.4, um mechanische Schwingungen zu behan- deln. Hier wird die technische Bedeutung der Eigenwerte sichtbar. Im abschließenden Kapitel 9 sind wir mit positiv definitem Skalarpro- dukt auf R-Vektorr¨aumen bei der klassischen euklidischen Geometrie an- gekommen. Nach den orthogonalen Abbildungen betrachten wir in 9.2 die Liealgebra zur orthogonalen Gruppe. In der Dimension drei fu¨hrt dies auf natu¨rliche Weise zum vektoriellen Produkt. In 9.3 fu¨hren wir den Schiefk¨or- per der Quaternionen ein und untersuchen mit seiner Hilfe die orthogonalen GruppenindenDimensionendreiundvier.DerletzteAbschnitt9.4handelt von den endlichen Drehgruppen in drei Dimensionen, die mit den platoni- schen K¨orpern eng verbunden sind. Wirwarenbestrebt,sofru¨hwiem¨oglichAnwendungenderalgebraischen Theorie zu geben. Diese m¨oglichst vielseitigen Anwendungen dienen einer- seits der Einu¨bung von Rechentechniken, aber auch zur Erweiterung des Blickfelds. Beim ersten Studium k¨onnen einige dieser Abschnitte u¨bergan- gen werden, aber wir glauben, daß sie fu¨r die Motivierung des Lesers eine große Rolle spielen. Einige dieser Abschnitte k¨onnten auch in Proseminaren verwendet werden. Unter der U¨berschrift Ausblick geben wir gelegentlich Informationen an, die der Leser an dieser Stelle zwar verstehen kann, deren Beweis mit den vorliegenden Hilfsmitteln jedoch nicht m¨oglich ist. Mitunter handelt es sich dabei um beru¨hmte S¨atze oder Vermutungen, z.B. u¨ber transzendente Zah- len, endliche Gruppen oder projektive Ebenen. BeimerstenAuftretendesNamenseinesbedeutendenMathematikersge- benwirineinerFußnotekurzeInformationenu¨berLebenszeit,Wirkungsst¨at- ten und Beitr¨age zur Forschung an. Die Aufgaben behandeln mitunter Aussagen, welche den Text erg¨anzen. Im Anhang geben wir zu einigen die L¨osung an. Wir danken Frau Dipl.-Math. Christiane Behns fu¨r viele Hilfen bei der Erstellung der Latex-Version des Manuskriptes und Herrn Dipl.-Wirtsch.- Math. Ralph August fu¨r sein sorgf¨altiges Korrekturlesen. Limburgerhof, Bertram Huppert Magdeburg, im Februar 2006 Wolfgang Willems x Vorwort Vorwort zur 2. Auflage Fu¨r die 2. Auflage wurden zahlreiche Korrekturen und mehrere Erweiterun- gen vorgenommen. Gu¨nter Pickert, ehemaliger Tu¨binger Kollege des ¨alteren der beiden Au- toren, hat die 1. Auflage in allen Teilen u¨beraus gru¨ndlich gelesen und zahlreiche Verbesserungen vorgeschlagen, fu¨r welche ihm die Verfasser zu gr¨oßtem Dank verpflichtet sind. Neben vielen kleineren fu¨hrte dies zu um- fangreichen A¨nderungen und Verbesserungen in den Abschnitten 4.5, 5.3, 7.5 und 9.2. Karl Heinrich Hofmann verdanken wir Ratschl¨age zur Neufas- sung von 6.1 und Aufgaben zu 9.1. Kleinere A¨nderungen erfuhren die Ab- schnitte 3.4 und 6.5 u¨ber stochastische Matrizen. Der Abschnitt 4.3 wurde vereinfacht. Schließlich wurde im Abschnitt 7.4 ein codierungstheoretischer Beweis eines Spezialfalles des Satzes von Bruck und Ryser aufgenommen, den wir einem Vortrag von Assmus Jr. in Oberwolfach verdanken, und in 8.3 die Polarzerlegung linearer Abbildungen. Erhebliche inhaltliche Erweiterungen wurden nur an zwei Stellen vorge- nommen. In 7.3 wird nun der Satz von Witt u¨ber die Fortsetzbarkeit von Isometrien in voller Allgemeinheit bewiesen. Dies erlaubt mehrere geome- trische Folgerungen und gestattet eine natu¨rlichere Behandlung des Index. Schließlich behandelt der neue Abschnitt 8.6 lineare Schwingungen mit Rei- bung. Dabei liefert die Jordansche Normalform entscheidende Informatio- nen. Anmerkungen von Ralph August, Christian Bey, Michael Kr¨atzschmar und Burkhard Ku¨lshammer zur ersten Auflage haben zu weiteren Verbesse- rungen des Textes gefu¨hrt. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Schließlich danken wir Frau Ulrike Schmickler-Hirzebruch vom Vieweg +Teubner Verlag fu¨r die angenehme Zusammenarbeit und manch guten Hinweis bei der Erstellung der zweiten Auflage. Limburgerhof, Bertram Huppert Magdeburg, im Februar 2010 Wolfgang Willems Vorwort xi Hinweis fu¨r Vorlesungen DerStoffumfangdesBuchesgehtu¨bereinezweisemestrigevierstu¨ndigeVor- lesung zur Linearen Algebra hinaus. Je nach Studiengang und Aufbau des Bacholor-Studiums lassen sich Teile des Buches verwenden. Das Buch enth¨alt mehrere anwendungsorientierte Abschnitte. Diese ge- h¨oren nicht zum Standardstoff der Linearen Algebra. Zur Motivierung und um Querverbindungen zu anderen Gebieten aufzuzeigen, bietet es sich je- doch an, wahlweise einige dieser Abschnitte in eine Vorlesung aufzunehmen: Kryptographie: 2.3, 2.8, Codierungstheorie: 3.7, 7.4 Stochastische Prozesse: 3.4, 6.5 Mathematische Physik: 7.5, 7.6, 8.5, 8.6 Fu¨r das erste Semester sind die Kapitel 1 bis 5 geeignet. In den Kapiteln 2 bis 4 kann nur wenig eingespart werden, nur die Abschnitte 4.4 und 4.5 sind entbehrlich. Im zentralen Kapitel 5 sind der chinesische Restsatz 5.2.10 unddieArithmetikderPolynomringein5.3.17grundlegendfu¨rdiesp¨ateren Abschnitte. Auf 5.2.13 kann verzichtet werden. Die Jordansche Normalform in 5.7 ist der zentrale Hauptsatz des ersten Teils der Linearen Algebra. Fu¨r das zweite Semester k¨onnte folgendes Programm mit Konzentration auf Vektorr¨aume mit definitem Skalarprodukt in Frage kommen: 6.1, 6.2 (und eventuell 6.4) mit der Topologie normierter Vektorr¨aume, 7.1 und 7.2 mit den ben¨otigten Aussagen u¨ber Skalarprodukte, dann 8.1 bis 8.3 u¨ber Hilbertr¨aume und hermitesche Abbildungen und schließlich 9.1 u¨ber eukli- dische Vektorr¨aume. Als Anwendung k¨onnte man 8.5 und 8.6 u¨ber Schwin- gungen anfu¨gen, falls vorher 6.4 behandelt wurde. U¨brigens ben¨otigt Kapitel 7 mit Anwendungen auf Codierungstheorie (7.4) und Relativit¨atstheorie (7.6) keine Resultate aus Kapitel 6.

Description:
In diesem Buch findet der Leser neben dem ?blichen Grundkanon der Linearen Algebra auch weitertragende Erg?nzungen, die die Querverbindungen zu anderen Gebieten deutlich machen und zum tieferen Verst?ndnis der Grundbegriffe und Methoden hilfreich sind.Besonderer Wert wird dabei auf eine umfangreiche
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