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Liebes Hertz!: Physiker und Mathematiker in Anekdoten PDF

210 Pages·1994·3.471 MB·German
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Anita Ehlers Liebes Hertz! Physiker und Mathematiker in Anekdoten Mit einem Vorwort von Carl Friedrich von Weizsacker Springer Basel AG Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ehlers, Anita: Liebes Hertz! Physiker und Mathematiker in Anekdoten / Anita Ehlers. Mit einem Vorwort von Carl Friedrich von Weizsäcker. - Basel ; Boston ; Berlin : Birkhäuser, 1994 ISBN 978-3-0348-5615-7 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vor trags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksen dung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfäl tigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Ein zelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urhe berrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. © Springer Basel AG 1994 Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag, Postfach 133, CH-4010 Basel, Schweiz 1994 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1994 Umschlaggestaltung: Lioba Ziegler-Schneikart, Ulm Abbildungsnachweis: siehe S. 210 Gedruckt auf säurefreiem Papier, hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff 987654321 ISBN 978-3-0348-5615-7 ISBN 978-3-0348-5614-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-5614-0 Inhalt Carl Friedrich von Weizsacker 7 Vorwort Kapitel1 9 «Und schon so klug,. Kapitel2 17 «Die Studenten sind verwirrt, Herr Professor!,. Kapitel3 37 «Der Heisenberg hat einen Dreier!,. Kapitel4 45 «Was Einstein sagt, ist gar nicht so dumm.,. Kapitel5 67 «Na, Herr Kollege, da haben Sie ja noch Chancen!,. Kapitel6 77 «Davon bekommt das Finanzamt einmal nichts!,. Kapitel7 95 «Die normale Normale,. Kapitel8 109 «Liebes Hertz!,. Kapitel9 125 «Wir wu6ten gar nicht, da6 Sie ein so guter Sanger sind!,. 5 Kapitell0 135 «Eine kleine Nachtphysik .. Kapitelll 141 «Wenn Sie den Professor nicht finden, schauen Sie in den Biumen nach! .. Kapitel12 153 «Vielleicht weill ich zuviel? .. Anhang 173 Biographische Stichworte 205 Zum 150. Geburtstag der Deutschen Physikalischen Gesellschaft 209 Nachgedanken 213 Namenregister 6 Vorwort Werner Heisenberg schuf im Friihsommer 1925, als Drei undzwanzigjahriger, die Quantenmechanik. Er gab damit der Quantenhypothese, die Planck 1900 gefunden, Ein stein 1905 auf die Theorie des Lichts, Bohr 1913 auf die Theorie des Atombaus angewandt hatte und die von Hei senbergs Lehrern Sommerfeld und Born fortgefiihrt war, die endgiiltige Gestalt, die seitdem nur weiter ausgearbeitet wurde, aber im Prinzip nicht mehr verandert werden muB teo Heisenberg litt an Heuschnupfen. So floh er in den Pfingstferien gem in Gegenden, in denen die Luft nicht voller Pollen war. 1925 ging er nach Helgoland, und in zwei Wochen fiihrte er dort die von ihm vermutete mathemati sche Gestalt der Theorie rechnerisch durch. Ais ich, vier einhalb Jahre spater, bei ihm zu studieren begonnen hatte, nahm er mich Pfingsten 1930 zu einem neuen Helgoland Aufenthalt mit. Dort erzahlte er mir: «Damals vor fiinf Jahren: Geschlafen habe ich in den entscheidenden Tagen fast nicht. Ein Drittel der Zeit bin ich durch die Klippen geklettert, in einem Drittel habe ich die Quantenmechanik ausgerechnet, und in einem Drittel habe ich Gedichte aus Goethes West-ostlichem Divan auswendig gelernt.» Kann man deutlicher die zusammengehorige Intensitat des schopferisch-rationalen Denkens, der Kunst und der leib lichen Bewegung in der freien Natur darstellen? 7 Physik und Mathematik gelten mit Recht als abstrakte Wissenschaften, deren strenge Begrifflichkeit nur von den Fachleuten durchschaut wird. Aber die Fachleute sind auch Menschen. 1m eher geschlossenen Kreis der produk tiven Physiker und einiger ihnen naher groBer Mathema tiker der letzten hundertJahre kannte man sich gegenseitig, und die Menschlichkeit aller Beteiligten spiegelte sich in Anekdoten, die man iibereinander erziihlte. Anita Ehlers hat selbst im Kreise dieser Fachleute gelebt, und nun er ziihlt sie, was diese voneinander, im Ernst und im SpaB, iiber schopferisches Denken und simple Menschlichkeit zu berichten wuBten. U nd es zeigt sich: Nicht zwei Menschen sind einander gleich, auch wenn sie an genau denselben Aufgaben arbeiten. Die meisten der Menschen, von denen hier berichtet wird, habe ich personlich gekannt, von Niels Bohr iiber Wolfgang Pauli bis zu Lise Meitner, oder ich habe doch die Luft ihrer Wirkung geatmet, von David Hilbert bis Albert Einstein. So bin ich gerne der Bitte gefolgt, dieses Buch durch ein Vorwort zu begleiten. Mogen die Leser Gewinn und Vergniigen am hier Berichteten haben! Carl Friedrich von Weizsiicker Starnberg, Juni 1994 8 Kapitell « U nd schon so klug» Auftritt Bei einem Besuch in Miinchen, wo sein Pate Ernst MACH lebte, bat der zwolfjahrige Wolfgang PAULI darum, eine Vorlesung des beriihmten Professors SOMMERFELD iiber theoretische Physik besuchen zu diirfen. Hinterher fragte ihn SOMMERFELD, ob er denn alles verstanden habe. «Ja», sagte der junge PAULI, «nur das nicht, was Sie da oben links angeschrieben haben.» Sinnend betrachtete SOMMERFELD daraufhin die Tafel und sagte nach einer Weile: «Dort habe ich tatsachlich einen Fehler gemacht.» Ahnung Otto HECKMANN machte seine erste Bekanntschaft mit dem sogenannten «kosmologischen Problem» bei einem Abendspaziergang mit seinem Vater. Beim Anblick des sternklaren Himmels fragte das Kind, wie HECKMANN erzahlt: «<Vater, was liegt hinter den Stemen?> Er antwor tete knapp: <Sterne!> Ich meinte, er habe mich millverstan den; ich wollte wissen, was hinter den Stemen komme. Er betonte, er habe mich verstanden, konne aber nur wieder holen, hinter den Stemen kommen wieder Sterne. Ich: <Sie horen also nicht auf?> Er: <Warum sollen sie aufhoren?> Ich spiirte, konnte aber nicht ausdriicken, daB Zahlen etwas seien, was der Mensch im Geiste setzt.» 9 Erste Ordnung Paul EHRENFEST schrieb kurz vor seinem Tode Erinne rungen an seine Wiener Kindheit auf. Darin erzahlt er: «Mit 4-5 Jahren wuBte ich auch noch so genau, wo der liebe Gott wohnt - genau im Haus gegeniiber auf unserer Str:ille direkt unter dem Dach - wo hoch oben iiber dem vierten Stockwerke gerade unter dem Dachgesims so kleine runde Liicken zu sehen waren - wahrscheinlich hatte ich ein wenig verkehrt gesehen, als mir jemand nach dem Himmel wies, als ich fragte, wo der liebe Gott mit all den Engerln wohnte - so kam Gott gegeniiber im Haus grade unter dem Dach zurecht - deshalb ging ich immer so schrecklich gem zur alten Frau Schumann zu Besuch, die in diesem Haus gerade im vierten Stockwerk wohnte - da war man schon ganz nahe beim Himmel und sie gab einem immer so gutes Backwerk zu naschen.» Spater sehnte sich EHRENFEST so sehr nach dem Himmel, daB er auf die runf Gulden sparte, die ein Ballonflug im Prater kostete: Er wollte die Schnur durchschneiden und so in den Himmel fliegen. . .. und [ruhes Leid Uber den allmahlichen Abschied von diesem Weltbild er zahlt EHRENFEST weiter:«Da gibts ein reizend-unheimli ches langes Lied von einer Katze, die ein Lammchen totete, zur Vergeltung totet der Hund die Katze und ein Kniippel den Hund und das Feuer verbrennt den Kniippel und das Wasser totet das Feuer und so weiter und so weiter, bis schlieBlich Gott als letzter Racher in der Kette auftritt. Ich glaube, ich fand das ziemlich in Ordnung, bis ich plotzlich 10

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