Lernen Werner Metzig Martin Schuster zu lernen Lernstrategien wirkungsvoll einsetzen Lernenzulernen Werner Metzig (cid:2) Martin Schuster Lernen zu lernen Lernstrategien wirkungsvoll einsetzen 9.Auflage WernerMetzig MartinSchuster Overath,Deutschland Köln,Deutschland ISBN978-3-662-48896-6 ISBN978-3-662-48897-3(eBook) DOI10.1007/978-3-662-48897-3 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg1982,1993,1996,1998,2000,2003,2006,2010,2016 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,dienichtaus- drücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags.Das giltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEin- speicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenundInformationenin diesemWerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigundkorrektsind.WederderVerlagnoch dieAutorenoderdieHerausgeberübernehmen,ausdrücklichoderimplizit,GewährfürdenInhaltdes Werkes,etwaigeFehleroderÄußerungen. Planung:FrankWigger GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier. SpringerBerlinHeidelbergistTeilderFachverlagsgruppeSpringerScience+BusinessMedia (www.springer.de) Zum Aufbau und zur Verwendung des Buches Dieses Buch soll helfen, das Lernen zu erleichtern. Dabei wird ein einfacher Wegbeschritten:Eswirdmitgeteilt,wasmantunmuss,wennmanetwasler- nenmöchte.ImAllgemeinenweißmaninSchuleundStudium,welcherStoff gelerntwerdensoll,aberwiemandasmacht, muss derLernende meistselbst herausfinden. Das Buch heißt allerdings nicht „In allerletzter Minute lernen“, sondern gibt viele Hinweise für kompetentes Lernen. Aber auch das kostet Zeit (und nurvielleichtgehtmanchesmanchmaletwasschneller).DieseArtdesLernens ist jedoch in der Behaltenswirkung besser, macht viel mehr Spaß und führt auchberechenbarzumZiel. Wir wenden uns hauptsächlich an Jugendliche und Erwachsene, die viel lernenmüssen.Auchdiejenigen,diesichdamitbefassen,anderezumLernen zubringen(Lehrer,Lehr-undLernbuchverfasser,Ausbilder),könnendiehier gegebenenAnregungenfürsichundihreSchülernutzen. Die vorgeschlagenen Lerntechniken werden plausibler, wenn man sie vor demHintergrund derwichtigsten theoretischenKonzepte derLernpsycholo- gie versteht. Daher gibt dieser Text eine knappe und auf die Lerntechniken zugeschnittene Einführung in die Lern- und Gedächtnispsychologie. Dar- über hinaus geben wir Informationen dazu, wie die eigene Lernmotivation verbessertwerdenkann, wieAngstgefühlebewältigtwerdenkönnenund was zu beachten ist, um den eigenen Lernvorgang zu planen und erfolgreich zu steuern. In der Art eines psychologischen Fachbuches werden jeweils die wissen- schaftlichen Ergebnisse zu den einzelnen Lerntechniken referiert. Das Buch ist also eine Lernhilfe, eine kurze Einführung in die Gedächtnispsychologie und auch ein Lehrbuch über Mnemotechniken. Die theoretischen Überle- gungensowiebesondersdieempirischenBefundesollendenLeserermutigen, dieeineoderandereTechnikeinmalauszuprobieren. Um dem Lernenden zu helfen, der in der konkreten Prüfungssituation schnell praktikable Lernmethoden benötigt und sich weniger für die wis- senschaftlichen Erklärungen interessiert, haben wir einen Wegweiser ( ) eingeführt,derdieAbschnitte mitdiesenLernhilfenkennzeichnet. VI Lernenzulernen Die wichtigsten Handlungsanweisungen finden sich in grau hinterlegtem Text. BeispielesindalsgerahmteKästenhervorgehoben. MartinSchuster WernerMetzig Inhaltsverzeichnis 1 WiedasGedächtnisarbeitet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 Lerntraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Dreispeichermodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.3 TraditionelleLernbücher,neueLernbücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2 OrganisationdesLernprozesses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.1 LernenalsArbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.2 AllgemeineBedingungendesLernens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.3 ÜbenundLernkontrolle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 2.4 OrganisationvonLernschrittenbeimTextlernen . . . . . . . . . . . . . . 37 2.5 IndividuelleUnterschiedeundLerntechniken . . . . . . . . . . . . . . . . 41 2.6 AbschließendeHinweise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 3 MotivationzumLernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3.1 WiekanndieMotivationzumLernenverbessertwerden? . . . . . . . 45 3.2 MotivationausdereigenenLernorganisation . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.3 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 4 BildhafteVorstellungenalsGedächtnisklammern . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 4.1 GedächtnisleistungenundvisuelleVorstellungen. . . . . . . . . . . . . . 55 4.2 Die„Vagheit“visuellerVorstellungenundErinnerungen . . . . . . . . 56 4.3 HistorischeundaktuelleVorbehaltegegendieBildmnemonik. . . . . 57 4.4 LernenwiedieGedächtniskünstler:dieLocitechnik . . . . . . . . . . . . 58 4.5 AllgemeineHinweisefürdieBildklammern. . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 4.6 Kennworttechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 4.7 TechnikderassoziativenVerbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 4.8 Geschichtentechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 4.9 Ersatzwortmethode. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 4.10 BildklammernfürNamenundGesichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 4.11 (Selbsterstellte)Bildklammernfürweitere,spezielleStoffe . . . . . . . 82 4.12 SpezielleAnwendergruppen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 4.13 BildhafteProzessebeimkreativenDenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 VIII Lernenzulernen 5 LerntechnikenfürBuchstabenundZahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 5.1 BedeutungsarmesLernmaterial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 5.2 PhonetischesSystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 5.3 ZahlenbedeutungundbildhafteVorstellung. . . . . . . . . . . . . . . . . 94 5.4 RhythmisierungbeimZahlenlernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 6 OrdnungendesWissens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 6.1 OrganisationundVergessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 6.2 LernhilfendurchsemantischeOrganisation. . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 6.3 KategorialeBedeutungskarte,derhierarchischeAbrufplan. . . . . . . 100 6.4 SerielleBedeutungskarte,dieNetzplantechnik . . . . . . . . . . . . . . . 102 6.5 Mindmapping. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 6.6 Verständlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 6.7 VorangestellteOrganisationshilfe(AdvanceOrganizer) . . . . . . . . . 115 6.8 LernenausHypertext. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 7 TiefederVerarbeitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 7.1 WasbedeutettiefeVerarbeitung?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 7.2 Anwendungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 7.3 TrägesWissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 7.4 TiefederVerarbeitungundIndividualentwicklung . . . . . . . . . . . . 128 7.5 TiefederVerarbeitungundÄngstlichkeitbeimLernen. . . . . . . . . . 129 8 LernendurchAnalogiebildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 8.1 FührenAnalogienindieIrre? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 8.2 WiegelangtmanzuAnalogien? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 8.3 AnalogienundBewegungsfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 8.4 Analogienund„emotionales“Verständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 8.5 WirkungenderAnalogien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 9 Suggestopädie/Superlearning. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 9.1 EinTraum:SuperlernleistungenohneMühe . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 9.2 MethodenderSuggestopädieunddesSuperlearning. . . . . . . . . . . 143 9.3 TheoretischeGrundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 9.4 KonsequenzenfürdieSelbststeuerungvonLernprozessen . . . . . . . 150 9.5 AnleitungzurNutzungpositiverRessourcenfürLern-undPrüfungs- situationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 Inhaltsverzeichnis IX 10 Lernen,AngstundKränkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 10.1 ÄngstlichkeitundihreAuswirkungenaufLern-undPrüfungssituatio- nen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 10.2 BeschämungsfreiesLernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 11 LernprodukteundNützlichesimInternet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 11.1 Sprachlernprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 11.2 SammlungenvonPrüfungsfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 11.3 DerStoffinFrage-Antwort-FormaufKarteikarten. . . . . . . . . . . . . 180 11.4 Fallsammlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 11.5 Lernprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 11.6 Lernspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 11.7 VirtuelleExperimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 11.8 Mindmapping. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 12 LernenausBüchern,lernenimLeben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 1 Wie das Gedächtnis arbeitet Dieser kommt im Folgenden häufig vor. Er führt als Wegweiser zu den Stellen des Buches, die konkrete Hinweise zur Verbesserung des Lernens ge- ben. Handlungsanweisungensind imText grauunterlegt. Leser, diekurzvor einerPrüfungstehenoderausanderenGründensehrschnellvondenRatschlä- gendesBuchesprofitierenwollen,könnendieGrundlagen,diezumVerständ- nis der Lerntechniken benötigt werden, oder die Berichte über die wissen- schaftlicheBewährungderLerntechnikenüberschlagen.DeroptimaleNutzen des Buchs kann aber erstgewonnenwerden, wenn auch dieerklärendenPas- sagenstudiertwerden. 1.1 Lerntraining „Übung macht den Meister“, sagt das Sprichwort, und einiges spricht dafür, dass auch Lernen geübt werden kann. Professionelle Lernkünstler, wie z.B. Kellner oder Lagerarbeiteroder Studenten, berichten, dass ihnen das Lernen oderBehaltenvonInformationenzuBeginnihrerTätigkeiterstschwergefallen sei, dann aber immer leichter wurde. Von alten Personenweiß man, dass ein TrainingimLernengeeignetist,einemGedächtnisabbauentgegenzuwirken. DerLerndrill,derdieErziehungfrüherkennzeichnete,war–nebenderAn- nahme,dasseineBeherrschungderaltenSprachendieDenkfähigkeitfördere– unter anderem von der Hoffnung getragen, dass die Lernfähigkeit trainiert werde. Nun muss aber beim Training von Fertigkeiten zwischen qualitativ ver- schiedenenAbläufenunterschiedenwerden. (cid:3) Beim Krafttraining bringt die reine Wiederholung der zu trainierenden LeistungdurchentsprechendesMuskelwachstumeinenGewinn. (cid:3) BeimLesetrainingwirddieanfangsschwierigeLeistungdesBuchstabener- kennens langsam automatisiert und läuft dann später, ähnlich wie bei den für das Fahrradfahren notwendigen Bewegungen, mit großer Leichtigkeit ab. ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2016 W.MetzigundM.Schuster,Lernenzulernen,DOI10.1007/978-3-662-48897-3_1
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