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Leitfaden Ohrakupunktur. Mit allen französischen und chinesischen Punkten PDF

489 Pages·2011·12.92 MB·German
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Leitfaden Ohrakupunktur Mit allen französischen und chinesischen Punkten Manfred Angermaier 5. Auflage Zuschriften und Kritik an: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, Lektorat Komplementäre und Integrative Medizin, Ha- ckerbrücke 6, 80335 München Wichtiger Hinweis für den Benutzer Die Erkenntnisse in der Medizin unterliegen laufendem Wandel durch Forschung und klinische Er- fahrungen. Herausgeber und Autoren dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten therapeutischen Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Das entbindet den Nutzer dieses Werkes aber nicht von der Verpflichtung, anhand weiterer schriftli- cher Informationsquellen zu überprüfen, ob die dort gemachten Angaben von denen in diesem Buch abweichen und seine Verordnung in eigener Verantwortung zu treffen. Wie allgemein üblich wurden Warenzeichen bzw. Namen (z. B. bei Pharmapräparaten) nicht beson- ders gekennzeichnet. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliogra- fie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2000 2. Auflage 2001 3. Auflage 2004 4. Auflage 2007 5. Auflage 2011 © Elsevier GmbH, München Der Urban & Fischer Verlag ist ein Imprint der Elsevier GmbH. 11 12 13 14 15 5 4 3 2 1 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Planung: Martina Braun, München; Christl Kiener, München Lektorat: Sonja Frankl, München Redaktion: Christel Hämmerle, München Herstellung: Marion Kraus, München; Kadja Gericke, Arnstorf Fotos/Zeichnungen: Manfred Angermaier, Bergen; Henriette Rintelen, Velbert Ohrzeichnungen: Societas Medicinae Sinensis (SMS), München; Grafik. Ulrike Brugger, München Satz: abavo GmbH, Buchloe/Deutschland, TNQ, Chennai/Indien Druck und Bindung: L.E.G.O. S.p.A., Lavis/Italien Umschlaggestaltung: SpieszDesign, Büro für Gestaltung, Neu-Ulm; chinesisches Schriftzeichen: Re- gina Lipp, Staudach-Egerndach ISBN 978-3-437-55424-7 Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.elsevier.de und www.elsevier.com VIII Vorwort zur 5. Auflage Vorwort zur 5. Auflage Seit der 1. Auflage des Leitfadens Ohrakupunktur sind nun über zehn Jahre vergan- gen. In dieser Zeit hat sich die Akupunktur in Deutschland als alternative Behand- lungsmethode etabliert und wurde durch die Ärztekammern nach Einführung der „Zusatzbezeichnung Akupunktur“ in das Behandlungskonzept der westlichen Me- dizin integriert. Die Ohrakupunktur, die sich im Wesentlichen auf den Erkenntnissen Paul Nogiers aus den 50er-Jahren entwickelt hat, nimmt als so genanntes Mikrosystem eine Son- derposition innerhalb der Akupunktur ein. Sie kann symptombezogen eingesetzt werden, über die Ohrakupunktur kann jedoch auch das Energiesystem des Körpers behandelt werden. Gleichzeitig ist es sinnvoll, diese Therapiemethode in den Kon- text des Behandlungskonzeptes der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) zu setzen, deren Wurzeln etwa 2000 Jahre älter sind: Die Ohrakupunktur bietet dem Behandler die Möglichkeit, den erkrankten Patienten wieder ins Gleichgewicht zu bringen und dessen Energiesystem zu optimieren. Beschäftigt man sich als Therapeut mit diesen Möglichkeiten, wird man darüber hinaus die Naturgesetze, die das Leben bestimmen, erfahren. Wie einfach ist es für jeden Patienten, seine Energien selbst zu pflegen, wenn ihm die Zusammenhänge zwischen eigenverantwortlicher Lebensweise, gesunder Ernährung und den Regene- rationsmöglichkeiten des eigenen Energiesystems nahe gebracht werden. Hierin se- he ich inzwischen die Hauptaufgabe eines ganzheitlich arbeitenden Therapeuten. Und darin kommt der Ohrakupunktur eine große Bedeutung zu: Sie hilft, ein ener- getisches Gleichgewicht zu schaffen, das dem Patienten die Wichtigkeiten seiner per- sönlichen Bestimmung offenbart. Ist der Patient bei seiner Bestimmung angelangt, wird er sich und seine Umwelt mit anderen Augen sehen und gesund bleiben. Er wird erkennen, dass das Grundprinzip des erfüllten und gesunden Lebens, die Ach- tung vor der Natur und den Lebensrhythmen und insbesondere vor der Würde des Menschen voraussetzt, was derzeit leider immer weniger selbstverständlich ist. Die Ohrakupunktur bietet einen Einstieg in die Welt der ganzheitlichen Medizin mit ihren unbegrenzten Dimensionen und die nicht zuletzt bei der qualitativ hoch- wertigen Ernährung mit artgerecht gehaltenen Tieren und Pflanzen beginnt – ein Konzept, das auch in Deutschland leider keine Selbstverständlichkeit ist: Wir be- wirtschaften inzwischen unseren eigenen Hof im Chiemgau mit glücklichen Tieren und Pflanzen, denen Stress und Angst fremd sind. Denn auch diese Gefühle sind Energieformen, die sich neben antibiotischen Rückständen im Fleisch oder Pestizi- den im Gemüse und Obst auf den Menschen übertragen. An dieser Stelle möchte ich deshalb auch Sepp Holzer danken, der mit der Durchsetzung seiner Permakul- tur gegen alle bürokratischen Widerstände im österreichischen Lungau und mit sei- nen Erfahrungen allen Landwirten, Gärtnern und Nahrungserzeugern als Vorbild gelten kann. Letztendlich möchte ich mit diesen Ausführungen allen ganzheitlichen Behandlern wünschen, dass sie die Ohrakupunktur als kraftvolle Methode nutzen, um den Pa- tienten zur Gesundung zu verhelfen und gleichzeitig die Gesunderhaltung und dar- über hinaus den Erhalt unseres Lebensraumes als ebenso wichtige Aufgabe empfin- den. Das jedenfalls sind meine persönlichen Erkenntnisse der letzten zehn Jahre. Bergen, im März 2011 Dr. med. Manfred Angermaier Vorwort zur 1. Auflage IX Vorwort zur 1. Auflage Trotz der ständigen Fortschritte der konventionellen Medizin und der raschen tech- nischen Weiterentwicklungen in Diagnostik und Therapie stößt die Schulmedizin immer wieder an ihre Grenzen. Es bleiben viele chronische Erkrankungen, die kon- ventionell nicht kurativ therapiert werden können und einer medikamentösen Dau- ertherapie mit ihren Nebenwirkungen ausgesetzt sind. Viele Erkrankungen können nur symptomatisch supprimiert werden. Die Ohrakupunktur eröffnet zusätzlich zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) weitere Möglichkeiten der Therapie. Wesentlich ist dabei die Vorstellung, dass der Mensch aus drei Systemen besteht, nämlich Körper, Energetik und Seele. Während sich die konventionelle Medizin mit dem Körper, der sichtbar und mess- bar ist, auseinandersetzt, widmet sich die Ohrakupunktur und TCM dem Energie- system des Menschen. Eine Kenntnis dieses Systems stellt also eine Ergänzung zur Schulmedizin und nicht, wie oft angenommen, einen Gegensatz dar. Die Seele, de- ren Existenz für die meisten Menschen unbestritten ist, obwohl sie sich nicht erfas- sen lässt, ist anderen Therapieformen zugänglich, die hier jedoch nicht besprochen werden sollen. Eine Erkrankung betrifft jedenfalls immer alle drei Bereiche des Menschen, wenn auch mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Bei allen körperlichen Beschwerden, für die im körperlichen Bereich keine Ursache gefunden werden kann (z. B. Myalgien, Migräne, essentielle Hypertonie, etc.) kann die Problematik v. a. im energetischen Bereich angenommen werden und somit ideal mit Verfahren wie der Ohrakupunktur therapiert werden. Ich verließ nach 7jähriger chirurgischer Tätigkeit im Krankenhaus des Dritten Or- dens in München den Pfad der Schulmedizin. Dem Chef der allgemeinchirurgischen Abteilung, Dr. Eberhard Pütterich, verdanke ich viele wertvolle Kenntnisse im Be- reich der konventionellen Medizin. Bereits während meiner Assistenzarztzeit beurteilte ich Erkrankungen nicht nur un- ter dem körperlichen, sondern auch dem energetischen Aspekt. Schon früh entwi- ckelte sich so mein Interesse für die Ohrakupunktur und TCM. Bei meiner Ausbildung zur Ohrakupunktur und TCM traf ich auf eine weitere Per- sönlichkeit, der ich sehr viel Wissen und Einblick in das Wesen der Akupunktur und chinesischen Medizin zu verdanken habe, Dr. Carl-Hermann Hempen. Nach Vorerfahrungen mit der Ohrakupunktur begann ich unter seiner Führung die ver- schiedenen Schulen der Ohrakupunktur anzuwenden. Nach jahrelanger Praxistä- tigkeit ist es mir jetzt ein Anliegen, dieses Wissen weiterzugeben. So entstand in dem vorliegenden Leitfaden das erste Werk, das die verschiedenen Schulen der Ohrakupunktur, nämlich in ihren Hauptlinien die französische und chinesische Schule, umfassend dar- und gegenüberstellt. Auch hier ist die Verknüp- fung unterschiedlichen Wissens und nicht der Gegensatz von Bedeutung. Bergen, August 1999 Dr. med. Manfred Angermaier X Danksagung Danksagung Mein allererster Dank gilt meiner Ehefrau Barbara Angermaier. Allein ihr Rückhalt ermöglicht erst meine Arbeit sowie die konsequente Erstellung dieses Leitfadens. Fachliche Diskussionen mit ihr als Heilpraktikerin ergänzen meine ärztliche Sicht der Dinge. Ihr liebevoller Umgang mit der Natur und dem Leben prägen auch mei- ne medizinische Laufbahn sehr. Ich danke ihr natürlich auch für die Durchsicht meines ursprünglichen Manuskripts, für die Erstellung der veröffentlichten Fotos und ihr einfühlsames Engagement in der Entwicklung dieses Werks. Mein Dank gilt der Graphikerin Ulrike Brugger, deren Ohrzeichnungen aus mei- nem früheren Manuskript „Karten für Ohrakupunktur“, SMS (Societas Medicinae Sinensis), für den Leitfaden verwendet wurden. Ebenso bedanke ich mich für die Bereitstellung der Grafiken durch die SMS bei ihrem ehemals 1. Vorsitzenden Carl- Hermann Hempen. Vielmehr verdanke ich Herrn Carl-Hermann Hempen auch den Einstieg in die Welt der Akupunktur und TCM, die die Grundlagen für mein heuti- ges erfolgreiches Behandeln darstellen. Ebenso möchte ich der Sinologin Frau Ute Engelhardt für die Bereitstellung vieler Literatur und Informationen zur chinesi- schen Medizin und Ohrakupunktur danken. Nicht zuletzt gilt mein Dank Herrn Josef Hummelsberger sowie Herrn Eberhard Pütterich und Frau Barbara Mündel, die als Ärzte meine beruflichen Weg begleiteten und unterstützen. Für die intensive Betreuung während der Entstehungsphase meines Manuskripts durch den Urban & Fischer-Verlag danke ich sehr herzlich vor allen meiner ersten Lektorin, Frau Sabine Schmidt, und Herrn Andreas Beutel, die mich mit viel konst- ruktiver Kritik und Anregungen bei der Fertigstellung des 1. Manuskripts unter- stützt haben. Bei der Überarbeitung der 2. bis 4. Auflage betreute Frau Christl Kie- ner meine Arbeit. Ihre Anregungen und Ideen wirkten bei der Verbesserung der Auflagen sehr mit. Bei der vorliegenden 5. Auflage betreut mich nun als Lektorin Frau Martina Braun, mit der mich ein besonderes Verständnis für das Begreifen der ganzheitlichen Medi- zin verbindet. Ich hoffe, dass diese fruchtbare Zusammenarbeit auch für die viel- leicht noch folgenden Auflagen Bestand hat. Besonderer Dank gilt jedenfalls auch ihr. Nicht zuletzt Dank an alle Mitarbeiter des Elsevier-Verlags, ehemals Urban & Fi- scher- Verlag, ehemals Gustav-Fischer-Verlag, ohne die die Erstellung dieses Leitfa- dens nicht möglich gewesen wäre. Bergen, im März 2011 Dr. med. Manfred Angermaier Bedienungsanleitung XI Bedienungsanleitung Dieser Leitfaden dient dem Ohrakupunkteur als praxisorientiertes Nachschlage- werk. Er kann jedoch eine qualifizierte Ausbildung und praktische Anleitung (Aus- bildung, ▶ 1.3) nicht ersetzen. Terminologie In diesem Leitfaden finden sich alle derzeit gebräuchlichen Punkte sowohl der fran- zösischen als auch der Wiener und der chinesischen Schule. Punkte der chinesischen Schule werden deutsch benannt. Falls keine Übersetzung besteht, wird die chinesi- sche Terminologie verwendet. Die klassische Nummerierung der chinesischen Punkte wird jeweils in Klammern hinter den Namen gesetzt. Falls Punkte der chine- sischen und französischen Schule auf eine Lokalisation treffen und unterschiedlich benannt sind, werden sie mit Schrägstrich aufgeführt; an erster Stelle die französi- sche Bezeichnung und an zweiter Stelle die chinesische. SpecialChar_Roman_8pt SpecialCar_Roman_6pt Orientierungshilfen • Zur besseren Übersicht werden die Ohrpunkte der französischen und chinesi- SpecialChar_Bold_8pt schen Schule farbig unterschieden; französische Punkte sind rot, chinesische SpecialChar_Bold_6pt schwarz dargestellt. Punkt auf Ohrvorderseite Punkt auf der Kante sowohl chin. als auch frz. Areal Punkt halbverdeckt Punkt auf der sympathischen Rinne Punkt verdeckt Punkt auf der Punkt auf Innenseite hormonellen Linie • Eine Vielzahl von Querverweisen, die mit ▶ gekennzeichnet sind, führen den Anwender zu den entsprechenden Textabschnitten. Gilt ein Querverweis für mehrere Aussagen oder Punkte, so steht er hinter der letzten Aussage der Auf- zählung, auf die er sich bezieht. • Ein Abkürzungsverzeichnis findet sich auf Seite XIII. • Im Kapitel 9 findet sich eine Übersicht über die Akupunkturpunkte beider Schu- len. Die Gliederung ist systembezogen, so sind z. B. Schädelpunkte oder hormo- nelle Punkte zusammengefasst. Die Unterkapitel sind zur besseren Orientierung anhand der anatomischen Struktur des Ohres unterteilt. • Im Anhang findet sich eine alphabetische Auflistung aller Punkte. • In dem ausführlichen Index am Ende des Leitfadens sind u. a. alle Akupunktur- punkte sowie Stichwörter zu den Krankeitsbildern aufgeführt, so dass diese schnell aufgefunden werden können. Wichtige Hinweise oder zusätzliche (Therapie-)Empfehlungen sind im Tipp-Format hervorgehoben. XII Tipps zur Anwendung in der Praxis Tipps zur Anwendung in der Praxis Diagnostik Nach sorgfältiger Anamneseerhebung sollte das Gebiet, in dem nach pathologi- schen Punkten gesucht werden muss, eingegrenzt werden, um die Untersuchungs- dauer auf Minuten beschränken zu können. Gleichzeitig sollte jedoch jeder theore- tisch überlegte Punkt nur dann gestochen werden, wenn er auch über die RAC- Austestung (▶ 3.1.4) bestätigt wurde. Therapeutisches Vorgehen Im Kapitel 6 sind alle aktuellen Punkte der Ohrakupunktur systematisch geordnet aufgeführt. Dies ermöglicht ein rasches Nachschlagen von Punkten für das selbst erarbeitete Therapiekonzept. Zur Therapie kann eine Kombination von Punkten beider Schulen notwendig sein. In den Kapiteln 7 und 8 werden häufige und wichtige Krankheitsbilder besprochen. Kapitel 7 führt dabei Schmerzsyndrome auf, die meist allein mit Ohrakupunktur erfolgreich behandelt werden können. Kapitel 8 gibt einen Überblick über Krank- heitsbilder, die durch Ohrakupunktur wesentlich gebessert werden können, aber für den vollständigen Therapieerfolg oft mit Körperakupunktur und/oder chinesi- scher Phytotherapie ergänzt werden müssen. Für jedes Krankheitsbild sind Punktempfehlungen angegeben, wobei nur bei weni- gen Punkten die Lateralität (▶ 5.4) unbedingt einzuhalten ist. Aus diesem Grund wurde zur Darstellung der Punktlokalisationen standardmäßig ein rechtes Ohr in Großformat verwendet. Muss die Lateralität beachtet werden oder müssen zusätz- lich Punkte auf der Gegenseite oder Ohrrückseite gestochen werden, finden sich diese auf den kleineren Abbildungen eingezeichnet. In der Regel wird das dominan- te Ohr (▶ 5.4.1) zur Therapie bevorzugt, immer aber nur die Seite, die durch RAC- Austestung verifizierbar ist. Allgemein gilt: Therapieren nach „Kochrezept“ vermeiden. Abkürzungsverzeichnis XIII Abkürzungsverzeichnis AZ Allgemeinzustand Mo. Monat BSG Blutkörperchen-Senkungsge- MRT Magnetresonanztomografie schwindigkeit (= Kernspintomografie) BWK Brustwirbelkörper mW Milliwatt BWS Brustwirbelsäule N. Nervus COLD chronic obstructive lung nm Nanometer disease Nn. Nervi CRP C-reaktives Protein NNR Nebennierenrinde DD Differenzialdiagnose NSAR Nichtsteroidale Antirheuma- F Frauen tika ggf. gegebenenfalls OS Oberes Sprunggelenk HWK Halswirbelkörper PE Prostaglandin E 1 1 HWS Halswirbelsäule PT psychotrope Punkte Hz Hertz QF Querfinger ISG Iliosakralgelenk RAC Réflexe auriculocardiaque i.v. intravenös RR Blutdruck nach Riva-Rocci J. Jahre s.c. subcutan kg Kilogramm sec. Sekunde(n) KHK Koronare Herzkrankheit Std. Stunde(n) KI Kontraindikation TCM Traditionelle Chinesische LWK Lendenwirbelkörper Medizin LWS Lendenwirbelsäule V. a. Verdacht auf M Männer W Watt M. Musculus WS Wirbelsäule mg Milligramm Wo. Woche Min. Minute(n) Z. n. Zustand nach Mm. Musculi ZNS Zentralnervensystem mm Millimeter 1 1 Einleitung 1 1.1 Geschichtlicher Überblick 2 1.2.3 Kontraindikationen 6 1.1.1 Ursprünge der 1.2.4 Komplikationen/Wechsel­ Ohrakupunktur 2 wirkungen 7 1.1.2 Französische Schule 2 1.3 Ausbildungsmöglichkeiten 8 1.1.3 Chinesische und Wiener 1.4 Zusatzbezeichnung Schule 3 „Akupunktur“ 9 1.2 Wirkung der Ohrakupunktur 3 1.2.1 Erklärungsmodelle 3 1.2.2 Indikationen 4 2 1 Einleitung 1.1 Geschichtlicher Überblick 1 1.1.1 Ursprünge der Ohrakupunktur ■ In der chinesischen Kultur reicht die erste schriftliche Erwähnung der Ohraku- punktur ins 1. Jahrhundert v. Chr. zurück. Im Huangdi Neijing, dem „Inneren Klassiker des gelben Fürsten“, finden sich Hinweise auf Beziehungen zwischen der Ohrmuschel und einzelnen Körperregionen. Zur Zeit der Tang-Dynastie, 618–907 n. Chr., waren 20 vordere und hintere Ohrpunkte bekannt. ■ In Persien und Ägypten wurde Ohrakupunktur bereits vor 2.000 Jahren zur Lin- derung von Schmerzen und zur Empfängnisverhütung angewendet. ■ Im 4. Jahrhundert v. Chr. erkannte Hippokrates die Möglichkeit, über die Ohrmuschel zu therapieren. Er versuchte, Impotenz durch Aderlass am Ohr zu heilen. ■ Weitere Hinweise auf die Ohrakupunktur im europäischen Raum sind erst wieder im 17. Jahrhundert niedergelegt. Auf dem berühmten Gemälde „Gar- ten der Lüste“ von Hieronymus Bosch lassen sich Zusammenhänge der Ohr- muschel mit Körperregionen in der symbolischen Darstellung der Hölle er- kennen. ■ Über Kauterisation am Ohr zur Ischialgiebehandlung berichtet 1637 Zacatus Lusitanus und über Kauterisation am Ohr bei Zahnschmerzen Valsalva 1717. ■ Im 19. Jahrhundert folgen einem Bericht über Ischiasbehandlung mittels Kaute- risation durch Dr. Luciana aus Bastia (Frankreich) mehrere Veröffentlichungen über ähnliche Therapieerfolge anderer Ärzte. Gleichzeitig zeigen sich in Italien (Prof. Ignaz Colla, Parma) und Amerika (Dr. Rülker, Cincinnati) ähnliche Ent- wicklungen. Im Gegensatz zur Körperakupunktur wurde die Ohrakupunktur in China über die folgenden Jahrhunderte nicht weiterentwickelt. Erst durch die Veröffentlichungen des französischen Arztes Paul Nogier 1957 rückte die Ohrakupunktur wieder in das Interesse der Ärzte für Traditionelle Chinesische Medizin. Nogiers Erkenntnisse wurden sehr bald nach China gebracht und daraus entwickelte sich die chinesische Schule der Ohrakupunktur. 1.1.2 Französische Schule Die Ohrakupunktur wird erst seit 1950 – zunächst durch Paul Nogier – systema- tisch erforscht. Ihm war bei einigen seiner arabischen Patienten eine Narbe an der Ohrmuschel aufgefallen. Bei diesen war wegen einer Lumbalgie oder Ischialgie eine Kauterisation im Bereich der Anthelix durchgeführt worden, was innerhalb von Minuten bis Stunden zum Nachlassen der Schmerzen geführt hatte. Nogier ver- suchte sich zunächst selbst in der Kauterisation, ersetzte dann diese Methode durch das Stechen von Nadeln. Dadurch erzielte er ebenfalls eine positive Wirkung, ohne jedoch bleibende Narben zu hinterlassen. Es dauerte noch drei Jahre, bis er den Zusammenhang zwischen der Wirbelsäule und ihrer umgekehrten Projektion auf die Anthelix des Ohres erkannte. In der Folgezeit entdeckte Nogier, dass alle Organe des Körpers am Ohr repräsen- tiert sind. Unter dem Namen „Auriculotherapie“ machte er 1956 seine Erkenntnisse zu dieser Behandlungsmethode in einem Vortrag in Marseille bekannt. Dieser Vor- trag erschien 1957 in Übersetzung von Bachmann in der „Deutschen Zeitschrift für Akupunktur“.

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