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Leitfaden für den klinischen Assistenten PDF

180 Pages·1977·3.892 MB·German
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KI i n i ktaschen bücher G. Friese· A. Völcker Leitfaden für den klinischen Assistenten Zweite, neu bearbeitete Auflage Mit 27 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1977 Professor Dr. med. Gemot Friese Dr. med. Anneliese Vö1cker Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie des Krankenhauses, 7140 Ludwigsburg ISBN 978-3-540-08128-9 ISBN 978-3-662-00689-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-00689-4 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte. insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wieder gabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungs anlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Bei Vervielfältigung für gewerbliche Zwecke ist gemäß § 54 UrhG eine Vergütung an den Verlag zu zahlen, deren Höhe mit dem Verlag zu vereinbaren ist. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. © by Springer-Verlag Berlin . Heidelberg 1975, 1977 2121/3140-543210 Vorwort zur zweiten Auflage Wenn der junge Arzt unmittelbar nach dem Examen als Assistent einer Klinik oder Krankenhausabteilung tätig wird, erwartet man von ihm, daß er, besonders während des Aufnahme- und Nacht dienstes oder beim Einsatz als Notarzt, ärztlich folgerichtig zu han deln in der Lage ist. Das ist für ihn, vor allem bei akuten Erkran kungen, wo eine schnelle Diagnose und sofortige Therapie erforder lich sind, anfangs nicht leicht. Aus diesem Grunde haben wir seit vielen Jahren unseren Assisten ten ein Skriptum in die Hand gegeben, das die wichtigsten diagno stischen Daten sowie vor allem therapeutische Richtlinien für Er krankungen, bei denen es rasch zu handeln gilt, enthielt. Auswahl und Inhalt der in diesem Skriptum zusammengefaßten Abschnitte wurden dabei von den jungen Kollegen weitgehend selbst bestimmt. Die gleiche Aufgabe soll das vorliegende Büchlein erfüllen. Freilich gestattet der Rahmen eines Taschenbuches nur die Wiedergabe ei ner beschränkten Anzahl von Kapiteln. Manches wur"de bewußt weggelassen, vor allem, wenn darüber monographische Darstellun gen oder Sammelwerke vorliegen. Sie wurden im Literaturverzeich nis aufgeführt. Auch pathophysiologische Gedankengänge, so uner läßlich und wertvoll sie sind, wurden hintangestellt. Bei der Aus wahl therapeutischer Methoden wurden mitunter diejenigen bevor zugt, mit denen die Autoren besondere Erfahrungen gesammelt ha ben. Somit mag die Auswahl zuweilen subjektiv erscheinen. Das gilt auch für die Zusammenstellung der "wichtigsten Medikamente". Entsprechend der Weiterentwicklung der Medizin wurde die zweite Auflage in einigen Punkten ergänzt. So wurden aufgenommen: die Dopaminbehandlung beim Kreislaufschock, die Anwendung von Nitroglycerin bei der Linksherzinsuffizienz, . die Infusion kleiner In- v sulindosen beim diabetischen Koma und die Corticosteroidbehand lung bei der akuten HirnschwelIung. Die Behandlung des Leberko mas wurde den derzeitigen Anschauungen angepaßt. Bei der FertigstelIung des Manuskriptes war uns Frau, A. Gruber eine unersetzliche Hilfe. Wir möchten ihr besonders dafür danken. Ludwigsburg, im März 1977 G. FRIESE A. VÖLCKER VI Inhaltsverzeichnis I. Behandlung von Notfällen . . . . . . . . . . . 1 1. Akuter Kreislaufstillstand . . . . . . . . . . . 1 2. Anwendung des elektrischen Schrittmachers . 5 3. Kreislaufschock . . . 6 4. Frischer Herzinfarkt . 10 5. Herzinsuffizienz. . . . 12 6. Akutes Lungenoedem 14 7. Paroxysmale Tachykardien 17 8. Extrasystolie. . . . . . . . . 21 9. Lungenembolie . . . . . . . 22 10. Akuter arterieller Verschluß . 23 11. Beinvenenthrombose . . . . . 25 12. Akutes Asthma bronchiale. . 26 13. Ateminsuffizienz bei chronischem Cor pulmonale. 27 14. Haemoptoe . . . . . . . . . . . . 29 15. Akute gastrointestinale Blutung. 30 16. Hämorrhagische Diathesen. 35 17. Akute Pankreatitis. . . . . . . . 42 18. Coma diabeticum . . . . . . . . . 43 18.1 Das ketoacidotischeComadiabeticum . 43 18.2 Das hyperosmolare Coma diabeticum . 46 18.3 Das lactacidotische Coma diabeticum . 47 19. Hypoglykaemischer Schock 48 20. Coma hepaticum . . . . 49 20.1 Leberzerfallscoma .. 49 20.2 Leberausfallscoma . . 51 21. Akute Nebennierenrindeninsuffizienz . 53 22. Thyreotoxische Krise. . . . . . . . . . 53 VII 23. Hypercalciaemische Krise . . . . . . . . . . . . . . . . .. 55 24. Akute Niereninsuffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 25. Störungen des Wasser-, Elektrolyt- und Säurebasenhaus- haltes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 25.1 Bilanzstörungen von Wasser und Natrium. 61 25.2 Störungen des Kaliumhaushaltes . . . . . . 65 25.3 Störungen des Säurebasenhaushaltes . . . . 67 25.4 Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr bei Bewußtlosen. 69 25.5 Postoperative Flüssigkeits-und Elektrolytzufuhr . .. 69 25.6 Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes beim alten Menschen. 70 25.7 Infusionslösungen ............. 70 26. Schlaganfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 27. Sofortmaßnahmen bei exogenen Vergiftungen. 75 11. Antithrombotische Therapie 78 1. Die Fibrinolytika . . . . . . . 78 2. Antikoagulantien . . . . . . . 82 3. Thrombocytenaggregationshemmer 85 4. Antithrombotische Prophylaxe und Therapie beim chirur gisch Kranken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 85 5. Antithrombotische Prophylaxe und Therapie während Schwangerschaft und Wochenbett . . . . . . . . . . . .. 87 111. Leitsätze zur Therapie mit Herzglykosiden . . . . . . . .. 88 1. Wann ist die Anwendung eines Herzglykosids indiziert? 88 2. Die wichtigsten Herzglykoside 89 3. Strophanthinindikationen 91 4. Digitalisindikationen . . . . . . 91 5. Dosierung . . . . . . . . . . . . 92 6. Wann ist ein Herzglykosid kontraindiziert? . 94 7. Herzglykosidversager . 95 8. Nebenwirkungen . . . . . . . . . . . 96 IV. Einstellung eines Diabetes mellitus . 99 1. Diät ........ . . 101 2. Insulin ....... . 103 3. Orale Antidiabetika . 105 VIII 4. Spezielle therapeutische Gesichtspunkte der verschiedenen Diabetesformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 V. Das Wichtigste über das Elektrokardiogramm ....... 112 1. In welcher Reihenfolge geht man bei der Auswertung eines Elektrokardiogramms vor? . . . . . . . 112 2. Das EKG des Herzmuskelinfarktes. . . 118 3. Rhythmusstörungen beim Herzinfarkt. . 125 4. EKG der Perikarditis. . . . . . . . . . . 127 5. EKG des akuten Cor pulmonale. . . . . 128 6. EKG bei Störungen des Kalium- und Calciumgleichge- wichts ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 129 7. Die wichtigsten Formen der Kammerleitungsstörung . . 131 8. Die einseitig vermehrte Belastung des Herzens. . . . 135 9. Die pathologischen Formänderungen der P-Welle . . 137 10. Präexcitationssyndrome. . . . . . . . . . . . . . 138 VI. Beurteilung der Operabilität eines Patienten . 140 VII. Die wichtigsten Medikamente . 146 VIII. Normalwerte . . . . . . . . . . . 157 IX. Literatur . 161 X. Sachverzeichnis . 167 IX I. Behandlung von Notfällen 1. Akuter KreislaufstiUstand Ursachen Plötzliches Sistieren der Herztätigkeit entweder bei Asystolie infolge Störung der Automatie des Herzens oder bei Herzkammerflimmern bzw. ähnlichen sehr raschen Rhythmusstörungen des Herzens. Symptome Plötzliche Bewußtlosigkeit, Atemstillstand, fehlende Pulse, weite lichtstarre Pupillen, Hautblässe. Allgemeine therapeutische Richtlinien [25, 28] 1. Patient auf eine harte Unterlage bringen. Beginn mit äußerer Herz massage und Mund- zu Nase-Beatmung. Bei längerer Dauer eines Kreislauf- und Atemstillstands sollte die Mund- zu Nase-Beatmung von einer Intubation und maschineller Beatmung (z. B. Birdrespira tor) abgelöst werden, am besten durch einen Anaesthesisten. Technik der äußeren Herzmassage: Um eine wirksame äußere Herzmassage durchführen zu können, muß der Patient auf eine harte, nicht federnde Unter lage gebracht werden. Deshalb aus dem Bett heraus, am besten auf den Fußbo den legen. Der Arzt kniet sich neben oder rittlings über den Patienten. Beide Hände des Arztes werden kreuzweise auf den unteren Teil des Brustbeins (oberhalb des Schwertfortsatzes) gelegt. Dann wird durch Gewichtsverlage rung des Arztes der Brustkorb etwa 60 mal in der min komprimiert. Die Mas sage ist ausreichend, wenn das Brustbein der Wirbelsäule um 3-4 cm genähert wird. Der Radialis-oder Femoralispuls sollte tastbar und der systolische Blut druck zwischen 80 und 100 mm Hg meßbar werden. Zeichen erfolgreicher Herzmassage sind: Wiederkehren der Hautrötung, Reagieren der vorher weiten und starren Pupillen, Auftreten spontaner Atembewegungen. Technik der Mund- zu Nase-Beatmung: Der Beatmer kniet sich am besten rechts neben den Patienten. Eine Hand (die rechte) wird unter das Kinn gelegt und drückt dieses nach cranial. Dadurch wird der Mund geschlossen, die Hals wirbelsäule gestreckt und nach hinten gebeugt. Diese Haltung des Kopfes ist notwendig, um die Luftwege freizuhalten. Die andere Hand (die linke) wird auf die Stirn des Patienten gelegt. Der Atemspender atmet nun ein, legt den Mund über die Nase des Patienten und bläst die Luft in die Atemwege ein. Der Beatmungserfolg ist an der Erweiterung des Patiententhorax zu erkennen. Dann gibt der Beatmer die Nase frei und die Ausatmung vollzieht sich spontan. Dieser Vorgang wird mit normaler Atemfrequenz wiederholt. Ein über die Nase des Patienten gelegtes Taschentuch (oder ein Mullschleier) erleichtert die Tätigkeit des Beatmers. Mit äußerer Herzmassage und Beatmung kann man einen "Minimal Kreislauf" (30--40% der Norm) bis zu einer Stunde oder länger auf recht erhalten, ohne daß später neurologische Ausfälle auftreten. Deshalb nicht zu früh aufgeben! 2. Ursache des Kreislaufstillstands klären. Nach Einleitung von Herz massage und Beatmung ist der Kreislaufstillstand zunächst behoben. Jetzt hat man Zeit zu klären, ob dem Kreislaufstillstand eine Asystolie oder ein Herzkammerflimmern zugrunde liegen. Deshalb Aufzeich nung eines Elektrokardiogramms oder zumindest Betrachten des Elektrokardiogramms auf einem Kathodenstrahloscillographen. Wenn möglich, Benachrichtigung eines weiteren erfahrenen Kolle gen. 3. Weitere zielgerichtete Behandlung: Asystolie Wenn während der Herzmassage die Herztätigkeit nicht von selbst in Gang kommt, 1-2 malige intrakardiale Injektion von 0,5 mg (1 Amp.) Alupent. Dazu wird eine 8-10 cm lange Nadel Nr. 1 im 4. Intercostalraum links paraster nal eingestochen, bis sich Blut aspirieren läßt. Oder man sticht unterhalb des Schwertfortsatzes ein und führt die Nadel nach cranial und dorsal, bis man Blut aspiriert. Dann wird injiziert und rasch zurückgezogen. Wenn trotz dieser Maßnahme keine spontane Herztätigkeit wieder kehrt, kann man den Versuch einer elektrischen Reizung des Herzens machen. Diese ist jedoch nur sinnvoll, wenn die Kontraktilität des Herzmuskels erhalten ist. 2

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