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Leib und Netz: Sozialität zwischen Verkörperung und Virtualisierung PDF

202 Pages·2018·2.457 MB·German
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Medienkulturen im digitalen Zeitalter Matthias Klemm Ronald Staples Hrsg. Leib und Netz Sozialität zwischen Verkörperung und Virtualisierung Medienkulturen im digitalen Zeitalter Herausgegeben von K. Hahn, Salzburg, Österreich R. Winter, Klagenfurt, Österreich Fortgeschrittene Medienkulturen im 21. Jahrhundert zeichnen sich dadurch aus, dass alle Kommunikation durch Erfahrungen mit „neuer“, digitaler Medientech- nologie beeinflusst ist. Es kommt nicht nur zu vielfältigen Transformationen von Praktiken und Identitäten. Überdies entstehen neue Identifikationen und Gebrauchsweisen. Auch die Medien selbst werden verändert, weil Inhalte leich- ter verfügbar sind, sich Plattformen und Produzenten vervielfältigen und multi- ple Konvergenzen herausbilden. Die Verknüpfung von traditionellen und neuen Medien führt immer mehr zur Entfaltung komplexer und intensiver Medienkultu- ren, die unser Leben maßgeblich prägen. Dabei ist Medienkommunikation immer bereits in spezifische Kulturen eingebettet und wird eigensinnig implementiert. Die Reihe enthält empirische und theoretische Beiträge, die gegenwärtige Medi- enkulturen als spezifische Facette des sozialen Wandels fokussieren. Die damit verbundenen medialen Transformationen sind gleichzeitig Untersuchungskontext als auch Gegenstand der kritischen Reflexion. Da Medien in fast allen sozialen Situationen präsent sind, gehen wir nicht von einem Gegensatz zwischen Medi- enkultur und Nicht-Medienkultur aus, sondern eher von einem Kontinuum bzw. einem Spektrum an Veränderungen. Während bisher die Erforschung der medi- enbasierten Fernkommunikation überwiegt, gibt die Reihe auch der face-to-face oder kopräsenten Kommunikation und Interaktion in Medienkulturen ein Forum. Die Beiträge basieren damit auf Untersuchungskonzeptionen, in deren Zentrum die soziologische Analyse von Medienkulturen steht. Herausgegeben von Kornelia Hahn Rainer Winter Universität Salzburg Alpen-Adria-Universität Klagenfurt Österreich Österreich Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/11768 Matthias Klemm · Ronald Staples (Hrsg.) Leib und Netz Sozialität zwischen Verkörperung und Virtualisierung Herausgeber Matthias Klemm Ronald Staples Fachbereich Sozial- und Kulturwissen- Institut für Soziologie schaften, Hochschule Fulda Universität Erlangen-Nürnberg Fulda, Deutschland Nürnberg, Deutschland Medienkulturen im digitalen Zeitalter ISBN 978-3-658-18862-7 ISBN 978-3-658-18863-4 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-18863-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Einleitung: Leib und Netz und die Sozialwissenschaften Einleitung Am 02.10.2016 wird der Jäger Todd Orr zweimal von einem Bären angefallen, überlebt beide Attacken und kann sich schwer verletzt in Sicherheit zu seinem Fahrzeug bringen. Noch auf dem Weg zum Auto filmt er seine Wunden, schildert die Angriffe, gibt seinem Publikum den guten Rat in der Natur auf sich aufzu- passen, kündigt an nun ins Krankenhaus zu fahren und stellt die Aufnahme ins Netz auf facebook. Der Beitrag wird mehr als 38 Millionenmal angeklickt. Diese Dokumentation, deren Authentizitätsgehalt sich freilich auf die in der Video- Botschaft gesagten und gezeigten Inhalte beschränkt, exemplifiziert wie in einem Brennglas eine Reihe von Veränderungen im Verhältnis leiblichen Erlebens und digitaler Kommunikation: • Zunächst wäre die Grenzenlosigkeit digitaler Erreichbarkeit zu nennen und der von ihr ausgehende Reiz, von den digitalen Medien Gebrauch zu machen. Das Netz ist verfügbar in der Wildnis, man muss nur das Handy dabeihaben, dann kann man jederzeit Content hochladen. Der Protagonist kann so jederzeit dem Drang des „Teilens“ einer existenziellen, gleichsam postzivilisatorischen Erfahrung nachgeben: Dieser Drang der digitalen Offenbarung kann sich in seiner Bedeutsamkeit noch vor die leiblich-körperlicher Integrität schieben. • Sodann wäre die Story selber zu nennen: In ihr zeigt sich der Leib als Insze- nierungs- und Präsentationsfläche; er inszeniert die sich digital entäußernde Person als überlegen und präsentiert sie als überlebend. Natur unterliegt in einem doppelten Sinne. Durch die sofortige Übermittlung des Videos in die soziale Binnenwelt von facebook zeigt die Person, dass sie der Naturgewalt entkommen ist. Der im Internet üblicherweise abwesende, nur als Körper vorzeigbare Leib, ruft sich hier als verletzbarer in Erinnerung, aber in einer V VI Einleitung: Leib und Netz und die Sozialwissenschaften bestimmten, vom digitalen Medium her bestimmten Form: Er wird in einem Akt der Selbstobjektivierung auf seine Funktionsfähigkeit hin überprüft. Die Darstellung des Leibes ist zugleich die seiner Nutzung als eines freilich emp- findlichen Transportmittels des homo communicans. Ein Teil der Faszination des Clips ergibt sich zweifelsohne aus der unfreiwilligen Komik des im Bei- trag vorgenommenen Checks, inwieweit die einzelnen Körperteile durch den Bärenangriff beschädigt wurden. • Aufmerksamkeitsökonomisch bezeugt sich die Relevanz des Beitrags im mil- lionenfachen Publikum, dem Teilen des Videos sowie seinem „liken“ im Netz (im Rahmen der Spur des Wirklichen im Virtuellen): Die Erfahrungen der „outer world“ erzeugen offenbar im digitalen Resonanzraum eine ganz beson- dere Faszination. Wir haben zusammenfassend betrachtet ein re-entry-Phänomen vor uns, in dem Leib, Natur und Überleben in einem Hollywood-ähnlichen um nicht sogar zu sagen: antiken Format der Odyssee über das Netz zurück in die Selbstwahrneh- mung qua digitaler Kommunikation gespielt werden. Der Re-Entry über die digi- tale Präsentation des geschundenen Leibs zeigt sein „ich bin noch da“ im Modus des Teilens (d. h.: der sozialen Existenz) als Einbeziehung und Auskoppelung der leiblichen, nunmehr im engeren Sinne postzivilsatorischen Erfahrungswelt, auf die das Netz aufsetzt und von der es zugleich abgehoben ist. Drei zusammenhängende Phänomene stechen also heraus: erstens, die Durch- dringung der digitalen Kommunikation mit leiblichen Bezügen (das Video- Zeugnis des verletzten Protagonisten); zweitens die Durchdringung der konkret und anfassbar erlebten Lebenswelt durch digitale Medien und Geräte (das Auf- zeichnen und Uploaden in der Wildnis) sowie drittens, der veränderte Modus der Selbstwahrnehmung und -darstellung mithilfe des „digitalen Blicks“ (Floridi 2015: 104 f.). Hierin liegt die exemplarische Qualität dieser Episode digitalisier- ten Lebens. Sie zeigt, wie eng Leib, Personalität und digitale Medien sowie der Wandel gesellschaftlicher Kommunikations- und Beobachtungsverhältnisse mit- einander in Beziehung stehen und sich im Geschehen der digitalen Kommunika- tion in ein Rangverhältnis setzen. Diese Beziehungen und ihre theoretische und empirische Aufarbeitung sind der Gegenstand der folgenden Analysen. Einleitung: Leib und Netz und die Sozialwissenschaften VII Die Digitalisierung der Gesellschaft Eine inzwischen unüberschaubare Vielfalt von Geräten und Anwendungen ermöglicht die Verschränkung unseres Handelns an konkreten Orten mit dem Handeln mit Anderen1 vermittels von Online-Kommunikation. Anders allerdings als die für die Soziologie klassischen Formen der strukturellen Arbeitsteilung, die Menschen „immer schon“ in ein Interdependenzverhältnis gebracht und ihnen so Chancen auf Individualität eröffnet haben (vgl. Durkheim 1988), vollzieht sich die digitale Verschränkung nicht „hinter dem Rücken“ der Akteure (etwa durch das Geldsystem, durch Organisation, Wirtschaftskreisläufe, usw.), sondern – ver- meintlich – vor deren Augen und in vollem Bewusstsein des Geschehens. Wir sind als Individuen in zunehmendem Maße parallel „hic et nunc“ engagiert und über mobile Endgeräte zugleich mit anderen Personen und Publika verbunden, die zwar räumlich abwesend sind, sozial aber kontinuierlich zugeschaltet bleiben. Die vormalige Latenz sozialer Einbindung gewinnt in diesem Sinne eine andere Qualität, wenn sie stets ‚at your fingertips‘ ist. Im Mittelpunkt digitaler, textueller und/oder visueller Kommunikation über Mobiltelefone und entsprechende Apps steht so die Herausforderung, das eigene Tätigsein für bekannte und unbekannte Andere zugänglich zu machen, es mit ihnen zu ‚teilen‘ und zu koordinieren (vgl. Mitchell 1997). Veränderte Sichtbar- keit und die damit einhergehenden Ansprüche der Gestaltung korporealer und kommunikativer Praktiken im Zuge der Digitalisierung und Vernetzung werden in der Soziologie mittlerweile als Elemente einer sich neu formierenden sozia- len Wirklichkeit erkannt. Die vordringlichste Erkenntnis dabei ist zweifellos, dass die Unterscheidung zwischen einer „Offline-Welt“ echter sozialer Begegnungen und einer „Online-Welt“ des nur virtuellen, distanzierten sozialen Austauschs von einem kommunikativen Standpunkt aus hinfällig wird (Floridi 2015; Klemm und Staples 2015). Die „Drähte“ die wir über die verortete Handlungssituation hinaus mit der sozialen Mitwelt aufrechterhalten (staying „tethered; Turkle 2012), sind dabei – und dies ist ein weiterer, oft aber wenig beachteter Aspekt medialer Interaktion – selber sichtbare „Gegenstände“ unserer Lebenswelt geworden: Geräte, Augmen- ted Reality, Oberflächen, Apps, Töne, Vibrationen, die Gestaltung von websites und die individuelle Visualisierung von Profilen und Beziehungen und 1Die ‚Anderen‘ adressiert in unserem Zusammenhang vornehmlich menschliche Kommu- nikationspartner. Eine Ausdehnung auf digitale Kommunikationsagenten (chat-bots) oder auch die adressierbaren Stellen eines ‚internet of things‘ benötigen einen anderen Untersu- chungszuschnitt. VIII Einleitung: Leib und Netz und die Sozialwissenschaften von Kommunikation selbst; von Datenkolonnen und „digitalen Dossiers“ (Gasser und Palfrey 2008). Die als kalt gescholtene digitale (Ding-)Welt bildet keinen Fremdkörper in unserer Lebenswelt, sie ist deren integraler Bestandteil und fun- giert als Attraktor von Aufmerksamkeit. Das brummende Smartphone signalisiert uns, dass wir in sozialen Beziehungen stehen. Beim Sammeln von ‚Healthmiles‘ normalisieren wir unser Verhalten mit Bezug auf versicherungsmathematische Risikoausdrücke. Die Abwesenheit dieser analog/digitalen Verschaltungen gerät immer mehr zu einer blassen Erinnerung einer ‚modernen‘ Vergangenheit. Die Emergenzschwelle zu einer digitalisierten Gesellschaft scheint bereits überschritten (so auch Floridi 2015). Die digitalen Oberflächen sind vielfach nicht mehr nur Attraktoren, die die Aufmerksamkeit auf ein imaginiertes Drit- tes lenken, ihre Anwendung erzeugt künftige ‚Werke‘ mit. Wenn wir Inhalte im Internet suchen, dann hinterlässt diese Suche digitale Spuren, welche wiederum „gelesen“ und weiterverarbeitet werden, daraus entstehen neue Suchangebote. Indem wir Artikel lesen, Videos kommentieren, Produkte bewerten, Petitionen unterschreiben, Versicherungen vergleichen oder Steuerunterlagen einreichen, befeuern wir diesen Prozess. IKT dient nicht mehr nur dazu Informationen zu produzieren und aufzubereiten, vielmehr haben sich unsere Problemlösungsmodi so verändert, dass sie von IKT-Inhalten abhängig sind. Bspw. sind die Grund- lage für moderne medizinische Therapien häufig Bilder, die mittels hochkomple- xer digitaler Mustererkennungsverfahren gewonnen werden. Emergenzschwelle scheint an dieser Stelle deswegen angebracht, da damit die Interdependenz zwi- schen digitaler Informationsgewinnung und ihrer digital/analogen Verarbeitung (Interpretation) angezeigt ist. Selbst- und Fremdwahrnehmung werden sowohl, was digitale Darstellungs- weisen als auch, was das leibliche Erleben angeht, objektiviert und so von der Person (hier verstanden in einem emphatischen Sinne: als Aktzentrum der indi- viduellen Existenz; Scheler 1954) distanziert. In einem gewissen Sinne wird also die leibliche Daseinsrelativität der körperlichen und sozialen Existenz sozio- technisch vervielfältigt. Der, mit Mead gesprochen, generalisierte Andere, der Horizont des gewollten Selbstentwurfs (das „man“ in: das macht man nicht) nimmt eine individualisierte Gestalt an: Er materialisiert sich in der Stimme von Cortana, in den Körperdaten des digitalen Armbands, aber auch in der „granu- lar“ heruntergebrochenen Normalität des individuumsbezogenen Fitness-Nor- malzustands, seines Lernfortschritts oder seiner facebook-Seite (hier etwa in Form von „likes“ ; zur Granularität: Kucklick 2014; für die Netzkommunikation: Turkle 2015). Für die klassische Psychoanalyse ebenso wie für die Soziologie war indes immer klar, dass der generalisierte Andere oder das Freudsche Über- Ich für die Regelstruktur steht, die sich aus der gesellschaftlichen Arbeitsteilung Einleitung: Leib und Netz und die Sozialwissenschaften IX heraus entwickelt. So gesehen lösen die digitalen Kommunikationsformate nur die alltäglich weit verbreitete und in der Aufklärungsphilosophie gepflegte Illu- sion auf, individuelle Moralvorstellungen seien personaler Besitz des Einzelnen. Aus diesem Konnex könnte sich das latente Unbehagen speisen, welches uns befällt, wenn uns durch unseren Gebrauch von IKT vor Augen geführt wird, dass unsere Urteile über uns, Andere und die Welt sozial vorstrukturiert sind und wer- den. Digitale Kommunikation lässt sich nicht mehr in die Köpfe der Individuen zurückrechnen. Der Nukleus soziologischen Denkens: die Durkeimschen sozia- len Tatsachen (Äußerlichkeit, Widerständigkeit und Allgemeinheit des Sozialen) materialisiert sich heute in jedem smartphone in der Lebenswelt, sie wird zum haptischen Erlebnis und sie eröffnet gerade in ihrer Materialität bislang unge- ahnte Räume des Kontakts mit anwesenden und abwesenden Anderen. Die Verschränkung von Leiblichkeit und Virtualität in der Sozialtheorie So einleuchtend die These einer Verschränkung körperlicher und virtueller Anwe- senheit und Abwesenheit als neuem Kennzeichen sozialer Situationen ist und so eindeutig die Befunde zur Veränderung digitaler und körperbezogener Selbst- präsentationen sind, so selten wurden diese Befunde bislang unter einer die lebensweltlichen und digitalen Transformationsprozesse verbindenden Theorie- perspektive zusammengeführt. Dabei werfen gerade die quasi unbegrenzt tech- nologisch erweiterbare Reichweite kommunikativen (Zeichen-)Austauschs sowie deren Transformation in Text und Bild die Frage auf, wie diese Entwicklung mit leiblich-situationsgebundenen Ausdrucksweisen sozialer Verbundenheit (oder natürlich auch: Abstoßung) und der stofflichen sozialen Arbeitsteilung zusam- menwirken, also Sozialität selbst verändern. Auffällig ist allerdings, dass innerhalb der sozialwissenschaftlichen und ins- besondere soziologischen Forschung neben der Digitalisierung gerade das Thema der Leiblichkeit sozialer Wirklichkeit sowie der Emotionalität des Sozialen enorm an Bedeutung gewonnen haben (vgl. bspw. Gugutzer 2012). Dieser Bedeutungs- zuwachs und das Interesse an einer vorsprachlichen, vorsymbolischen Form des Sozialen sind in den Sozialwissenschaften nicht mehr zu übersehen (Schatzki et al. 2001, Schäfer 2013). Die Interessenverschiebung reicht in der Tat von dem erneut erwachsenen Interesse an Leiblichkeit, Präsenz, Emotionen, Atmosphä- ren, Resonanzräumen, der Praxis, den Aktor-Netzwerken bis hin zu einer auf die Gehirnforschung konzentrierten Sozialforschung und Theoriebildung.

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