Lehrerkooperation unter Innovationsstress Stefanie Morgenroth L ehrerkooperation unter Innovationsstress Soziale Stressbewältigung als wertvoller Wegweiser Stefanie Morgenroth Wuppertal , Deutschland Die vorliegende Arbeit wurde im Herbst 2013 unter dem Titel „Unter Stress koope- rieren – Welche Ressourcen und Stressbewältigungsstrategien sind notwendig? Eine Analyse der drei Formen von Lehrerkooperation: Austausch, Synchronisation und Ko-Konstruktion“ an der School of Education der Bergischen Universität Wuppertal als Dissertation angenommen. Als Gutachter fungierten: Prof. Dr. Petra Buchwald, Frau Prof. Dr. Cornelia Gräsel und Prof. Dr. Doris Bühler-Niederberger. Die Disputation fand am 03.06.2014 statt. ISBN 978-3-658-10008-7 ISBN 978-3-658-10009-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-10009-4 D ie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliogra(cid:191) e; detaillierte bibliogra(cid:191) sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikrover(cid:191) lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 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Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Geleitwort Die von Stefanie Morgenroth vorgelegte Arbeit, die an der Bergischen Universität Wuppertal als Dissertation angenommen wurde, widmet sich der Aufgabe, Kooperation und Stress bei Lehrpersonen zu untersuchen. Damit greift die Autorin eine Thematik auf, die aktuell im Rahmen der zahlreichen Schulreformen debattiert wird und nicht nur für den deutschen Diskurs von großem Interesse ist. In der Verfolgung ihres Zieles trägt Stefanie Morgenroth in vielfacher Hin- sicht eine Fülle interessanter Überlegungen und neuartiger Erkenntnisse zusam- men. So erhält man einen fundierten, ausgezeichneten Überblick über die inter- nationale Stressforschung und folgt der Autorin bei ihrer sehr detailgenauen Auseinandersetzung mit verschiedenen Stresskonzepten. Eine weitere Besonder- heit der Arbeit ist dabei die erstmalige Verbindung bildungswissenschaftlicher Erkenntnisse zur Lehrerkooperation mit stresstheoretischen Überlegungen. Auf dieser Grundlage geht die Verfasserin der Frage nach, welche Ressourcen und Stressbewältigungsstrategien Lehrkräfte benötigen, um unter Stress zu kooperie- ren. Konkret wird dies am Beispiel der Umsetzung des neuen Mathematiklehr- plans für die Grundschule untersucht, das ein stressreiches Ereignis für Lehrkräf- te darstellt und wofür die Kooperation der Lehrkräfte prinzipiell notwendig ist. Besondere Hervorhebung verdient auch das komplexe methodische Design, bei dem quantitative und qualitative Analysen miteinander verbunden werden. Während die quantitative Analyse sich des anspruchsvollen Verfahrens der Mo- dellierung von Strukturgleichungsmodellen bedient, nimmt die Autorin in der qualitativen Analyse eine überzeugend begründete Typenbildung vor. Durch die Modellierung der Strukturgleichungsmodelle gelingt hier eine sorgfältige Über- prüfung der vielfältigen Zusammenhänge zwischen Stress, Stressbewältigungs- 6 Gel eitwort strategien und Lehrerkooperation und die anschließende qualitative Analyse ermöglichte es, den strukturellen Zusammenhang zwischen pädagogischer Autonomie und Lehrerkooperation inhaltlich zu verdichten. Der zentralen Aufgabe einer Dissertation, den wissenschaftlichen Erkenntnis- stand auf dem untersuchten Gebiet voranzutreiben, wird die vorgelegte Arbeit in überdurchschnittlicher Weise gerecht. Zugleich enthält sie jedoch sowohl in der empirischen Aufbereitung des Zusammenhangs von Stress und Kooperation als auch im Hinblick auf die Probleme bei der Umsetzung von Schulreformen eine Vielzahl von Erkenntnissen, die auch für die Praxis von wesentlicher Bedeutung sein können. Ich wünsche der Arbeit von Stefanie Morgenroth auf jeden Fall, dass sie so- wohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis die hohe Aufmerksamkeit und Verbreitung findet, die ihr aufgrund ihrer Qualität unzweifelhaft gebührt. Wuppertal, 28.01.2015 Petra Buchwald Danksagung An erster Stelle möchte ich mich bei meiner Doktormutter Prof. Dr. Petra Buchwald bedanken, die mir diese Dissertation ermöglicht hat. Sie stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite und verstand es mich in den richtigen Momenten zu motivieren und mir Mut zu machen. Vielen Dank! Prof. Dr. Cornelia Gräsel danke ich für Ihre Anregungen und kritischen Kommentare, die zum guten Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Bei Prof. Dr. Doris Bühler- Niederberger möchte ich mich für den Freiraum bedanken, den sie mir während der gemeinsamen Projektarbeit ermöglicht hat. Falk Radisch danke ich für die quantitative und Viola Hartung-Beck für die qualitative Betreuung meiner Arbeit. Ein großes Dankeschön gilt außerdem Imke Dunkake die mir jederzeit eine sehr große Hilfe bei allen quantitativen Methodenfragen war. Den Doktoranden der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Petra Buchwald und der Graduate School of Education möchte ich für den konstruktiven Austausch dan- ken. Sarah Titz danke ich für die fleißige Arbeit im Projekt, durch die ich etwas Freiraum gewonnen habe. Den Lehrkräften möchte ich für die freundliche Be- reitschaft zur Teilnahme an der Untersuchung danken. Mein besonderer Dank gilt den Lehrkräften, die sich neben der schriftlichen Befragung zu einem Inter- view bereit erklärt haben. Bei meinem Vater Rolf Pfeiffer und meiner Kollegin und Freundin Martina Braasch möchte ich mich für das sorgfältige Korrekturle- sen bedanken. Ich bedanke mich an dieser Stelle auch bei vielen Freunden für ihre liebe Un- terstützung sowie für die entgegengebrachte Nachsicht. Mein besonderer Dank gilt meinen Eltern und meinem Bruder Matthias, die immer für mich da waren und an mich geglaubt haben. Und nicht zuletzt danke ich meinem Mann Ralf Morgenroth von Herzen. Ohne ihn wäre ich diesen Weg nie so erfolgreich ge- gangen. Danke! Inhaltsverzeichnis 1(cid:3) Einleitung ................................................................................................ 17(cid:3) 2(cid:3) Stress ........................................................................................................ 21(cid:3) 2.2(cid:3) Stresstheoretische Definitionskonzepte .................................................... 22(cid:3) 2.2.1(cid:3) Reaktionsorientierte Stressperspektive ......................................... 22(cid:3) 2.2.2(cid:3) Reizorientierte Stressperspektive ................................................. 25(cid:3) 2.2.3(cid:3) Transaktionale Stressperspektive ................................................. 26(cid:3) 2.3(cid:3) Die Theorie der Ressourcenerhaltung (COR-Theorie) ............................. 30(cid:3) 2.3.1(cid:3) Klassifikation von Ressourcen ..................................................... 33(cid:3) 2.3.2(cid:3) Gewinn- vs. Verlustspiralen ......................................................... 38(cid:3) 2.3.3(cid:3) Zwei Hauptprinzipien der COR-Theorie ...................................... 40(cid:3) 2.3.4(cid:3) Kritik an dem ressourcentheoretischen Modell ............................ 44(cid:3) 2.3.5(cid:3) FALL MODELL (Fitting, Adaption, Limitation and Leniency) .. 45(cid:3) 2.4(cid:3) Gemeinsamer Ressourcentransfer ............................................................ 50(cid:3) 2.4.1(cid:3) Stressübertragung – Stress Crossover .......................................... 50(cid:3) 2.4.2(cid:3) Ressourcentransfer und Ressourcenwettbewerb .......................... 52(cid:3) 2.4.3(cid:3) Unterminierung des Ressourcenaustauschs .................................. 54(cid:3) 2.5(cid:3) Empirische Befunde zum Stresserleben bei Lehrkräften .......................... 55(cid:3) 2.5.1(cid:3) Anforderungen an Lehrkräfte ....................................................... 55(cid:3) 2.5.2(cid:3) Ausmaß von Stress bei Lehrkräften ............................................. 58(cid:3) 2.5.3(cid:3) Wertvolle Ressourcen von Lehrkräften ........................................ 63(cid:3) 2.6(cid:3) Zusammenfassung .................................................................................... 69(cid:3) 3(cid:3) Coping ..................................................................................................... 71(cid:3) 3.1(cid:3) Coping - Begriffsdefinition und theoretische Konzepte ........................... 71(cid:3) 3.1.1(cid:3) Coping aus der Sichtweise der transaktionalen Theorie von Lazarus ......................................................................................... 73(cid:3) 10 Inhaltsverzeichnis 3.1.2(cid:3) Das multiaxiale Copingmodell ..................................................... 80(cid:3) 3.2(cid:3) Empirische Befunde zur Stressbewältigung ............................................. 90(cid:3) 3.2.1(cid:3) Individuelle und soziale Stressbewältigung bei Lehrkräften ........ 91(cid:3) 3.2.2(cid:3) Die empirische Überprüfung des multiaxialen Copingmodells .... 91(cid:3) 3.2.3(cid:3) Die Wirkung von Ressourcengewinnen und -verlusten ............... 95(cid:3) 3.3(cid:3) Zusammenfassung .................................................................................. 100(cid:3) 4(cid:3) Lehrerkooperation ............................................................................... 101(cid:3) 4.1(cid:3) Lehrerkooperation – Begriffsdefinition und theoretische Konzepte....... 101(cid:3) 4.1.1(cid:3) Professionelle Lerngemeinschaft ............................................... 105(cid:3) 4.1.2(cid:3) Lehrerkooperation im Sinne von Schulqualität .......................... 106(cid:3) 4.1.3(cid:3) Drei Formen der Lehrerkooperation ........................................... 108(cid:3) 4.2(cid:3) Lehrerkooperation als zentrale Anforderung der Schulentwicklung ...... 114(cid:3) 4.2.1(cid:3) Die Wirkung von Lehrerkooperation auf die Organisationsentwicklung .......................................................... 115(cid:3) 4.2.2(cid:3) Die Wirkung von Lehrerkooperation auf die Personalentwicklung .................................................................. 116(cid:3) 4.2.3(cid:3) Die Wirkung von Lehrerkooperation auf die Unterrichtsentwicklung .............................................................. 120(cid:3) 4.2.4(cid:3) Empirische Befunde zum Ausmaß der Lehrerkooperation ........ 122(cid:3) 4.2.5(cid:3) Empirische Befunde zu Einflussfaktoren auf Lehrerkooperation ...................................................................... 125(cid:3) 4.3(cid:3) Zusammenfassung .................................................................................. 132(cid:3) 5(cid:3) Stress, Coping und Lehrerkooperation .............................................. 133(cid:3) 6(cid:3) Arbeitsmodell ........................................................................................ 137(cid:3) 6.1(cid:3) Fragestellungen und Hypothesen der quantitativen Analyse .................. 139(cid:3) 6.1.1(cid:3) Direkte Einflüsse der Ressourcenveränderungen ....................... 141(cid:3) 6.1.2(cid:3) Direkte Einflüsse der Copingstrategien ...................................... 142(cid:3) 6.1.3(cid:3) Indirekte Einflüsse auf die Lehrerkooperation ........................... 144(cid:3) 6.1.4(cid:3) Hypothesen zum Einfluss der Ressourcenveränderungen und des Copingverhaltens auf die drei Kooperationsformen ............ 146(cid:3) 6.2(cid:3) Fragestellung der qualitativen Analyse .................................................. 149(cid:3) Inhaltsverzeichnis 11 7(cid:3) Methode ................................................................................................. 151(cid:3) 7.1(cid:3) Stichprobe ............................................................................................... 151(cid:3) 7.2(cid:3) Untersuchungsablauf .............................................................................. 155(cid:3) 7.3(cid:3) Design .................................................................................................... 156(cid:3) 7.4(cid:3) Instrumente ............................................................................................. 158(cid:3) 7.4.1(cid:3) Instrumente der quantitativen Analyse ....................................... 158(cid:3) 7.4.2(cid:3) Instrument der qualitativen Analyse ........................................... 166(cid:3) 7.5(cid:3) Quantitative Analyse .............................................................................. 171(cid:3) 7.5.1(cid:3) Berechnung von Itemausprägungen ........................................... 171(cid:3) 7.5.2(cid:3) Einfache lineare und multiple Regressionsanalysen .................. 172(cid:3) 7.5.3(cid:3) Modellierung von Strukturgleichungsmodellen ......................... 172(cid:3) 7.5.4(cid:3) Operationalisierung der Ressourcen, der Copingstrategien…… und der Lehrerkooperation ......................................................... 185(cid:3) 7.5.5(cid:3) Ausprägung aller relevanter Indikatoren .................................... 207(cid:3) 7.5.6(cid:3) Einfluss der Ressourcenveränderungen und Copingstrategien auf die Ausübung der drei Formen von Lehrerkooperation ....... 216(cid:3) 7.6(cid:3) Die qualitative Analyse .......................................................................... 233(cid:3) 7.6.1(cid:3) Auswertungsmethoden ............................................................... 233(cid:3) 7.6.2(cid:3) Die Überprüfung der Reliabilität und Validität der qualitativen Daten ...................................................................... 236(cid:3) 7.6.3(cid:3) Die qualitative Auswertung ........................................................ 237(cid:3) 8(cid:3) Diskussion ............................................................................................. 253(cid:3) 9(cid:3) Ausblick ................................................................................................. 263(cid:3) 10(cid:3) Literaturverzeichnis ............................................................................. 267(cid:3) 11(cid:3) Anhang .................................................................................................. 309(cid:3)