Lehren, Lernen und Fachdidaktik Aus der Reihe „100 Minuten für …“ Kompakte Bücher im kleinen Format für Praktiker, die schnell zu anwendbarem Wissen kommen möchten. 100 Minuten für Anforderungsmanagement von Marcus Grande In der Produkt-, System- und Soft wareentwicklung spielt der professionelle Umgang mit Anforderungen eine entscheidende Rolle für den Erfolg der gesamten Entwicklung und für das entstehende Produkt. Dieses Buch vermittelt in kompakter Form das notwendige Grundwissen für Anforderungsmanagement. Begleitet werden die Ausführungen von Praxiserfahrungen und Beispielvorlagen. 100 Minuten für den kompetenten Auft ritt von Sybille Horger-Th ies Sie wirken, ob Sie dies beabsichtigen oder nicht. Wer Sie sind bestimmen Sie selbst. Ver- größern Sie Ihre Eigenerkenntnis. Mit gewachsenem Selbstbewusstsein gelingt es Ihnen, souverän und authentisch zu wirken und sich dabei wohl zu fühlen. Das Ziel dieses Buches richtet sich darauf, Ihre Persönlichkeit in vielen Bereichen zu stärken und damit erfolgreich zu sein. 100 Minuten für Konfi gurationsmanagement von Marcus Grande (erscheint im Sommer 2012) In der Produkt-, System- und Soft wareentwicklung spielt die professionelle Umsetzung im Bereich des Konfi gurationsmanagements eine entscheidende Rolle für den Erfolg der gesamten Entwicklung und für das entstehende Produkt. Dieses Buch vermittelt in kompakter Form das notwendige Grundwissen für Konfi gurationsmanagement. Begleitet werden die Ausführungen von Praxiserfahrungen und Beispielvorlagen. 100 Minuten für konstruktive Teamarbeit von Sybille Horger-Th ies (erscheint im Sommer 2012) Klare Hinweise und Analysen ermöglichen dem Leser, sein bisheriges Verhalten im Team zu erkennen und schnell zu modifi zieren. Über praktikable Tipps kann das Selbst- bewusstsein vergrößert werden. Durch eine verbesserte Teamarbeit, in der jeder fair, pro- duktiv und selbstbewusst seine Leistungen einbringt, kann das gesamte Team gestiegenen Leistungsanforderungen gerecht werden. Christina Klüver • Jürgen Klüver Lehren, Lernen und Fachdidaktik Theorie, Praxis und Forschungsergebnisse am Beispiel der Informatik Mit 40 Abbildungen, 8 Abbildungen in Farbe RESEARCH Christina Klüver Jürgen Klüver Essen, Deutschland Das in diesem Werk enthaltene Programm-Material ist mit keiner Verpfl ichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden. Der Autor übernimmt infolgedessen keine Verantwortung und wird keine daraus folgende oder sonstige Haft ung übernehmen, die auf irgendeine Art aus der Benut- zung dieses Programm-Materials oder Teilen davon entsteht. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säure freiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschweißfolie besteht aus Polyäthylen und damit aus organischen Grundstoff en, die weder bei der Herstellung noch bei der Ver brennung Schadstoffe freisetzen. ISBN 978-3-8348-1547-7 I SBN 978-3-8348-8659-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-8348-8659-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer Vieweg © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht aus- drücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Ein- speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk be- rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. E inbandentwurf: KünkelLopka GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Vieweg ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-vieweg.de Vorwort Dieses Buch stellt gewissermaßen die Summe unserer eigenen langjährigen Lehrer- fahrungen in unterschiedlichen Institutionen und Fächern dar und zusätzlich einen großen Teil unserer Forschungen zum Thema Lernen und Lehre. Dabei versuchen wir im Buch eine ständige Verbindung zwischen Theorie und Praxis herzustellen, da wir immer wieder erfahren haben, wie wichtig sowohl praxisorientierte Hin- weise als auch systematische und theoretisch fundierte Reflexionen insbesondere für Studierende der Lehrämter sind. Das Buch bezieht sich zwar bei praktischen Unterrichtsbeispielen überwiegend auf die Informatik; das hat seinen ganz einfa- chen Grund darin, dass dies Fach gegenwärtig den Kern der Lehre der Autorin darstellt. Wir glauben allerdings, dass die Inhalte unseres Buches auch für Studie- rende – und Lehrende – anderer Fächer von Interesse sind, da wir uns um mög- lichst allgemeine Darstellungen bemüht haben. Von daher hoffen wir, dass dies Buch von Studierenden und Lehrenden möglichst vieler Fächer gelesen wird. Über den Gebrauchswert des Buches können dann ohnehin nur die Leser urteilen. Ziel unseres Buches ist es, die systematische Reflexion über das eigene pädagogi- sche Handeln zu ermöglichen und zwar für Leser sowohl in der Rolle als Studie- render mit pädagogischer Praxis als Zukunft als auch in der Rolle als Lehrender, der sich aktuell mit den Problemen beschäftigen muss, die wir praktisch und theo- retisch ansprechen. Aufgrund dieses Ziels haben wir bewusst darauf verzichtet, konkrete Unterrichtsmaterialien vorzustellen. Derartige Materialien gibt es mitt- lerweile reichlich im Internet und insofern bedarf es dafür keines Buches. Die all- gemeineren Überlegungen, theoretischen Reflexionen und Forschungsergebnisse dagegen, die Gegenstand dieses Buches sind, finden sich so nirgends. Insofern hoffen wir, dass dies Buch nicht nur eine Lücke schließt, sondern vor allem eine von unseren Adressaten als wichtig empfundene. Für uns beide ist dies mittlerweile das vierte Buch bei Vieweg+Teubner (für den Autor sogar schon das sechste). Wir können auch diesmal uns sehr herzlich be- danken für die konstruktive Betreuung, die wir wie immer erfahren haben. Unser Dank gilt vor allem Dr. Christel Roß und Walburga Himmel sowie den uns unbe- kannten Verlagsmitarbeitern in Technik und Produktion. Zu danken haben wir allerdings auch den zahllosen Studierenden, Schülern und Teilnehmern an Kursen für Erwachsenenbildung, die geduldig unsere pädagogischen Bemühungen über sich ergehen ließen. Hoffen wir, dass dies Buch Allen gefällt, die in irgendeiner Weise uns darin unterstützt haben. Essen, im November 2011 Christina Klüver Jürgen Klüver Inhaltsverzeichnis Vorwort .......................................................................................................................... V Einleitung: Lehre, Lernen und Fachdidaktik ........................................................... 1 1 Der Weg zur Praxis ................................................................................................. 7 1.1 Didaktische Analyse .................................................................................. 8 1.2 Die Kunst des Lehrens: Die Vorbereitung ............................................. 11 1.2.1 Lehrpläne und Rahmenbedingungen ...................................... 11 1.2.2 Sachanalyse .................................................................................. 12 1.2.3 Bedingungsanalyse ..................................................................... 16 1.2.4 Der Zeitfaktor ............................................................................... 24 1.2.5 Institutionelle Bedingungen ...................................................... 25 1.3 Die Kunst des Lehrens: Die Durchführung ........................................... 26 1.3.1 Didaktische Reduktion ............................................................... 26 1.3.2 Lernziele ....................................................................................... 27 1.3.3 Methoden ...................................................................................... 29 1.3.4 Operationalisierung .................................................................... 31 1.3.5 Artikulation .................................................................................. 31 1.3.6 Evaluation ..................................................................................... 32 1.4 Curriculum .................................................................................................. 33 2 Theoretische Zusammenhänge ............................................................................ 37 2.1 Didaktische Modelle – eine allgemeine Übersicht ................................ 37 2.2 Lernen als Leitbegriff ................................................................................. 39 2.2.1 Grundlagen des Lernens: eine erste Annäherung .................. 39 2.2.2 Die biologische Basis: Neurobiologie des Gehirns ................. 40 2.2.3 Kognitive Ontogenese: Die Konstruktion von Konzepten ... 45 2.2.4 Aspekte des Lernens ................................................................... 51 2.2.5 Theorien des Lernens .................................................................. 53 2.3 Didaktische Modelle und Lernen als Leitbegriff ................................... 99 2.3.1 Lernzieltaxonomien und lernzielorientierte Didaktik ........... 99 2.3.2 Kybernetisch-systemtheoretischer Ansatz .............................. 102 2.3.3 Lerntheoretischer Ansatz ........................................................... 105 VIII Inhaltsverzeichnis 2.4 Interaktion als Leitbegriff ......................................................................... 106 2.4.1 Die Bedeutung der Rolle ............................................................ 107 2.4.2 Sozialisation ................................................................................. 110 2.4.2.1 Mikrosoziologische Perspektive: Handlungstheorie/Interaktionismus ........................ 111 2.4.2.2 Persönliche Identität und ihre vier Teilfähigkeiten ............................................................. 113 2.4.2.3 Makrosoziologische Perspektive: Strukturfunktionale Systemtheorie .......................... 129 2.4.2.4 Die Theorie des kommunikativen Handelns von Habermas als Vermittlung zwischen Mikro- und Makroperspektive .................................. 130 2.4.3 Die fünf Axiome der Kommunikation ..................................... 133 2.4.4 Gruppe und Gruppendynamik ................................................. 141 2.4.5 Führungsstil ................................................................................. 152 2.4.6 Überlegungen zur Interaktion als Leitbegriff der Didaktik ................................................................................. 153 2.5 Bildung als Leitbegriff ............................................................................... 154 3 Lernen, Künstliche Intelligenz und soziales Milieu ............................................ 159 3.1 Homunculus im Computer ...................................................................... 161 3.2 Lernen und KI-Systeme ............................................................................. 188 3.3 Lernen und Generalisierungen ................................................................ 201 3.4 Die Geometrie der Missverständnisse .................................................... 214 3.5 Aufmerksamkeit, Relevanz und Vergessen ........................................... 224 3.6 Umwelt, Begabung und Selbstverstärkung ........................................... 234 3.7 Lernen in einem sozialen Milieu: Ein Computermodell ...................... 256 3.8 Zurück zur Praxis: Anregungen für Möglichkeiten eines interdisziplinären Projektunterrichts ............................................ 271 Epilog ............................................................................................................................. 283 Literatur ......................................................................................................................... 287 Sachwortverzeichnis .................................................................................................... 293 Einleitung: Lehre, Lernen und Fachdidaktik Lehren ist mehr eine Kunst als eine Wissenschaft. Wir wissen nicht, wer diese ehr- würdige Wahrheit als Erster formuliert hat, aber der unbekannte Autor hatte zwei- fellos Recht. Das mag paradox erscheinen in einer Zeit, wo zahlreiche Einzelwis- senschaften ihren Beitrag dazu leisten, Lehren und Lernen auf eine wissenschaftli- che Grundlage zu stellen. Wir werden die wichtigsten Beiträge der verschiedenen Disziplinen zu unserem Thema auch in diesem Buch abhandeln. Letztlich ist dies jedoch kein Widerspruch: So wie ein Künstler natürlich die Techniken lernen und beherrschen muss, die er für seine Kunst braucht – Maltechniken, Harmonielehre etc. –, so muss ein Lehrender möglichst viel davon wissen, was die Bedingungen und natürlich die Inhalte seiner Tätigkeit sind.1 Dies bedeutet praktisch, dass ein Lehrender einerseits über hinreichende Fachkompetenz verfügen muss (s. u.); es bedeutet aber auch andererseits, dass er wissen muss, was Lernen bedeutet und welche Faktoren Lernen beeinflussen; er muss sich beispielsweise über institutio- nelle Rahmenbedingungen im Klaren sein und zumindest prinzipielle Vorstellun- gen davon haben, inwiefern die Lernenden durch soziale Milieus innerhalb der Schule bzw. anderer Lehrinstitutionen und außerhalb dieser Institutionen wie Fa- milie, Peer Groups etc. beeinflusst werden. Das bedeutet, dass ein Lehrender auch Kenntnisse von Sozialisationsprozessen haben muss oder haben sollte. Die Liste dieser Aspekte ist verlängerbar und die Liste der Einzeldisziplinen, die sich mit diesen Themen beschäftigen, ist selbst schon recht umfangreich. Jedoch auch wenn ein engagierter Lehrender sich mit allen diesen Themen be- schäftigt hat und wenn seine fachliche Kompetenz außer Zweifel steht, dann bleibt immer noch die praktische Aufgabe, aus allen diesen Kenntnissen einen gehaltvol- len und für Lehrende wie Lernende befriedigenden Unterricht zu gestalten. Diese Umsetzung von Theorie in Praxis ist ein Rest, der letztlich den Freiheitsraum der Lehrerrolle ausmacht und damit aber auch diese Tätigkeit immer wieder an- spruchsvoll macht. Das jedenfalls haben wir aufgrund unserer eigenen langjähri- gen Erfahrungen in verschiedenen Institutionen wie Hochschule, Schule und Ein- richtungen der Erwachsenenbildung immer wieder erfahren. Wie der einzelne Lehrende dies durchführt, ist ihm letztlich nicht abzunehmen, und deswegen wird Lehre immer diesen unaufhebbaren Rest der eigenen kreativen Gestaltung behal- 1 Der sprachlichen Einfachheit halber werden wir in diesem Buch, wenn es keine ge- schlechtsneutrale Bezeichnung gibt, die männliche Form verwenden wie Schüler oder Lehrender. Da dies Buch von einer Autorin und einem Autor geschrieben worden ist, entgehen wir hoffentlich dem Vorwurf der Frauenfeindlichkeit.
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