LEHRBUCH DER INNEREN MEDIZIN VON ERNST LAUDA DR. O. (). PROFESSOR, VORSTAND DER I. MEDIZINISCHEN UNIVERSITATSKLINIK WIEN ERSTER BAND DIE KRANKHEITEN DES HERZENS UND DER GEF ASSE DIE KRANKHEITEN DER ATMUNGSORGANE MIT 98 TEXTABBILDUNGEN WIEN SPRINGER-VERLAG 1949 ISBN-13: 978-3-7091-7612-2 e-ISBN-13: 978-3-7091-7611-5 DOl: 10.1007/978-3-7091-7611-5 AIle Rechte, insbesondere das der ttbersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1949 by Springer-Verlag in Vienna. Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1949 Vorwort. Ein modernes Lehrbuch der inneren Medizin ist ein Bediirfnis der Zeit. Die bestehende Lucke muB um so schmerzlicher empfunden werden, als die innf;lre Medizin in den letzten zehn Jahren manche Wandlung durchgemacht hat und im Inland und vor aHem im Ausland durch neue Erkenntnisse bereichert wurde. lch beschaftigte mich schon seit vielen Jahren mit dem Gedanken eines neuen Lehrbuches; seit der Ubernahme der I. Medizinischen Universitats klinik im Jahre 1945 habe ich als klinischer Lehrer in dauerndem Kontakt mit den Studierenden ein Lehrbuch erst recht vermiBt und so entschloB ich :rp.ich zu dessen Herausgabe. Als ich daranging, ein Lehrbuch der inneren Medizin zu verfassen, muBte ich mir die Frage vorlegen, ob der einzelne heutzutage uberhaupt befahigt sei, das gesamte Gebiet der inneren Medizin lehrbuchmaBig darzustellen und ob nicht die Herausgabe eines Sammelwerkes mit mehreren Autoren zweckmaBiger ware. Mit der Ausweitung unserer Kenntnisse hat sich speziell in den letzten zwanzig Jahren im Rahmen der inneren Medizin ein Spezialistentum auf ver schie~enen Detailgebieten unserer Disziplin entwickelt, die Medizin schien sich immer mehr in neue Spezialfacher zu scheiden. Die Lehre der Erkrankungen der Atmungsorgane, im besonderen der Phthisiologie, ferner die Kardiologie, ja selbst die Elektrokardiographie, auch die Hamatologie, Endokrinologie, Gastroenterologie, um nur einige zu nennen, wurden selbstandige Disziplinen, welchen namhafte, oft weltberiihmte Fachleute und Forscher ihre Stempel aufdruckten. Mehr noch als in Europa hat sich die Aufsplitterung der inneren Medizin in zahlreiche Spezialfacher in den uberseeischen Landern durch. gesetzt. Wenn diese Spezialisierung und damit die einseitige Beschaftigung mit bestimmten Krankheiten, wenigstens in guten Schulen, immer eine gute AHgemeinausbildung voraussetzten und diese guten Fachleute den Zu sammenhang mit der gesamten inneren Medizin nie verloren, so waren diese Spezialisten doch nicht mehr geneigt, allein die gesamte innere Medizin lehr buchmaBig darzustellen. Und so wurden neue Lehrbucher in Zusammenarbeit zahlreicher Fachleute geschrieben, wobei jeder Autor nur sein engeres Spezial fach behandelte. Unter den deutschen Lehrbuchern ist das von BERGMANN mit fiin£zehn Mitarbeitern verfaBte das bekannteste. Derartige Bucher muBten g!3genuber einem von einem einzelnen Kliniker geschriebenen Lehrbuch groBe Vorteile haben, da fiir jedes Kapitel der beste Spezialfachmann auf diesem Gebiete gewonnen werden konnte. Diese Entwicklung zum Vielmannerbuch schien selbstverstandliche Folge derbesprochenen Aufsplitterung der inneren Medizin in Spezialfacher zu sein. In dem arigedeuteten Sinn muB das Sammel werk auch als eine Erscheinung des Fortschrittes anerkannt werden. Es zeigte IV Vorwort. sich allerdings, daB sich neben diesen Lehrbiichern doch auch die nach alter klassischer Manier von einem Autor verfaBten erfolgreich behaupteten, wie das von BRUGSeR, welches noch 1940 in einer Neuauflage erschien. Dnd dies ist damit zu erkHiren, daB das von zahlreichen Autoren verfaBte Buch bei allen seinen Vorziigen doch auch seine Nachteile hatte und daB das Einmannbuch in mancher Beziehung seiner Aufgabe, dem Studierenden und auch dem in der Praxis stehenden Arzt modernes medizinisches Wissen in entsprechender und zusammengedrangter Form zu iibermitteln, besser gerecht wurde. Abgesehen namlich davon, daB die Spezialisten der Teilgebiete nur allzusehr geneigt waren, ihren rein personlichen Standpunkt dort zu W orte kommen zu lassen, wo eine objektive Darstellung didaktisch besser gewesen ware, und ab gesehen davon, daB diese Autoren in Uberschatzung ihrer Probleme das fUr den Studierenden und den praktischen Arzt im Rahmen der Gesamtmedizin weniger Wichtige zu weitlaufig besprachen, wodurch eine ungesunde, ungleich maBige Behandlung der verschiedenen Probleme resultierte, mangelte es diesen Biichern an Einheitlichkeit; trotz guter Kooperation unter Leitung eines Schrift leiters wurde eine letzte Koordination der Darstellung in allen Kapiteln dieser Biicher kaum erreicht. Das von einem Autor geschriebene Lehrbuch hat sich also, vorlaufig wenigstens, nicht iiberlebt; es setzt bei seinem Verfasser freilich eine Allgemeinausbildung auf dem Gesamtgebiet der inneren Medizin voraus. Mein langjahriger Lehrer, NORBERT ORTNER VON RODENSTADT, den ich nicht nur ob seiner diagnostischen Gabe, sondern vor allem auch wegen seines universellen Wissens auf allen Gebieten der klinischen Medizin bewunderte und verehrte, verlangte von seinen Assistenten eine moglichst allgemeine Ausbildung im Sinne der Tradition der alten Wiener Internistenschule. Wenn jeder seiner SchUler sich friiher oder spater auch diesem oder jenem Spezialgebiet zuwenden konnte, so blieb es ORTNERS Bestreben, uns vor allem zu allgemeinen Internisten heranzubilden, in der Uberzeugung, daB der interne Facharzt in allen Satteln gerecht sein miisse und daB auch nur das Wissen auf dem Gesamtgebiet der inneren Medizin und ihrer Grenzgebiete eine Grundlage fiir ein spateres gutes Spezialisten tum in einer engeren Disziplin abgeben konne. Nicht daB damit ein Wert urteil iiber diese oder jene Ausbildung eines Spezialisten abgegeben wiirde, der dies en Weg nicht gegangen war, es sollte nur festgestellt werden, daB die Schule von ORTNER vor allem das Ziel verfolgte, Fachleute mit einem Wissen urn die gesamte innere Medizin und vor allem Kliniker heranzubilden, welche am Krankenbett ihren Mann stellten. ORTNERS SchUler sollten neben der Therapie vor allem die Symptomatologie und die Diagnostik der gesamten inneren Medizin beherrschen. Solcherart erhielt ich als Assistent der II. Medizi nischen Dniversitatsklinik in Wien, auf der v. ORTNER, spater durch kurze Zeit sein Nachfolger v. JAGIC meine Lehrer waren, meine vierzehn Jahre dauernde klinische Grundausbildung, welche durch meine zehnjahrige Tatig keit als Primararzt am Franz Josef-Spital weiter vertieft und vervollstandigt wurde. Meine nun insgesamt iiber dreiBigjahrige Beschaftigung mit der Patho logie und Klinik der inneren Krankheiten lieB mich schlieBlich den Versuch wagen, das nun vorliegende Lehrbuch ohne Mitarbeiter zu verfassen, wobei ich hoffen muB, daB die friiher dargelegten Nachteile eines derartigen Buches durch seine V orteile aufgewogen werden. Das vorliegende Lehrbuch wendet sich in gleicher Weise an Studierende und Arzte. Vorlesungen konnen dem Studierenden die innere Medizin nur bruch stiickweise vermitteln, zum Studium des gesamten Stoffes braucht er ein Lehrbuch. In den vorgeschriebenen Vorlesungen konnen nur ausgewahlte Kapitel Vorwort. v besprochen werden und hierbei kommt es vieHeicht sogar weniger auf die Dar legung bestimmter Krankheitszustande als darauf an, wie der Studierende sich zu einem aufgeworfenen Problem, zum Kranken, zur Diagnosestellung und zur Einleitung der Therapie steUt. Und der Arzt, der einmal in der Praxis steht, braucht das moderne Lehrbuch, urn Vergessenes aufzufrischen und urn die in den letzten Jahren in der inneren Medizin neu gewonnenen Ergebnisse und Gedankengange in gedrangter Form zu finden; es wird ihm als Nach schlagewerk dienen, dessen er bei noch so guter Grundausbildung nie wird entraten konnen. Ich war bestrebt, eine, soweit moglich, komplette Darstellung der inneren Medizin zu geben und hierbei die einzelnen Krankheiten entsprechend den Be diirfnissen des Arztes in der Praxis darzulegen. Die Kapitel sind daher hinsicht lich Umfang und DarsteHung recht unterschiedlich behandelt und ich hoffe, daB die Kritik daran nicht AnstoB nehmen wird. Wahrend zum Beispiel die Kapitel Herzschwache und Ulkus, wenigstens hinsichtlich Symptomatik, fast handbuchmaBig behandelt sind, da ja diesen Zustanden in der Praxis groBte Bedeutung zukommt, und wahrend in gleicher Weise die Therapie der Herz schwache, der Ulkuskrankheit und der Pneumonie sehr weiten Raum einnimmt, sind andere Krankheiten, die entweder selten sind oder von geringer praktischer Bedeutung scheinen, nur kurz behandelt. Ich glaube aber, daB diese ungleich maBige Behandlung verschiedener Kapitel und Probleme den Leser nicht storen wird, haben sich doch Art und AusmaB der DarsteHung aus einer langjahrigen Erfahrung in klinischer Praxis und im Unterricht ergeben. Das Buch ist vergleichsweise recht umfangreich geworden, zumal wenn man beriicksichtigt, daB die Neurologie nicht inbegriffen ist. Der Umfang geht auch uber das hinaus, was bei einer Priifung verlangt werden konnte; der Student wird aber das fur ihn Notwendige, wie ich glaube, leicht abschatzen kannen. Umgekehrt konnte auf viele Einzelheiten, die den groBen Umfang bestimmten, nicht verzichtet werden, wenn das Buch spater dem Arzt in der Praxis ein Begleiter bleiben soUte, der ihn nicht enttauscht. Das vorliegende Buch ist ein Lehrbuch der inneren Medizin und verfolgt das Ziel, Arzte in dieser Disziplin fUr die Praxis auszubilden; es lehrt die Medizin am Krankenbett. Aus diesem Grunde liegt das Hauptgewicht auf der Besprechung der Symptomatologie, Diagnostik und Differentialdiagnostik, welche auch den graBten Raum des Buches beanspruchen. Freilich ist die Kenntnis der Physio logie, Pathologie und pathologischen Anatomie Voraussetzung eines richtigen Verstehens der Symptomatologie, des Krankheitsgeschehens und damit auch der Diagnostik, weshalb auch diese Grunddisziplinen jeweils entweder in Er innerung zuruckgerufen oder auch ausfUhrlich behandelt wurden. Den Arzt in der inneren Medizin fUr die Praxis auszubilden, in welcher ihm das Laboratorium oft nicht zur Verfugung steht und in welcher er, auf sich selbst angewiesen, zur Diagnose und Therapie gelangen muB, bedeutet, ihn zu lehren, auf Grund der Anamnese, deren Erheben die Kenntnisse der Symptomatologie und des Verlaufes der verschiedenen Krankheiten voraussetzt, und auf Grund der physikalischen Krankenuntersuchung mit Inspektion, Palpation, Perkussion und Auskultation zur Diagnose oder wenigstens zur Differentialdiagnose zu gelangen. Der Praktiker muB freilich auch die modernen Laboratoriumsmethoden, er muB vor aHem deren Wert, deren VerlaBlichkeit und damit deren Leistungsgrenze kennen, er muE wissen, welche Hilfswissen schaften, wie Rontgen, Elektrokardiogramm, chemische Laboratoriumsbefunde, bei der ErsteHung der Diagnose im SpezialfaH weiterhelfen konnen, er muE vor aHem auch den vom Laboratorium erhaltenen Befund richtig lesen, beurteilen VI Vorwort. und verwerten konnen. Daher sind auch die Laboratoriumsmethoden unter diesem Gesichtswinkel besprochen, sie nehmen im Rahmen der Gesamtdarstellung aber eine mehr untergeordnete Stellung ein; die Technik der Methoden ist im iibrigen nur dort geschildert, wo diese fiir das Verstandnis der Methoden und die Kenntnis ihrer Fehlergrenzen wichtig ist. Diese Zuriicksetzung des Labora toriums und der Hilfswissenschaften an die zweite Stelle will den absoluten Wert der Laboratoriumsmethoden und der Hilfswissenschaften keineswegs schmalern, sie entspricht nur einerseits dem vornehmlichen Zweck dieses Lehr buches, namlich der Ausbildung des praktischen Arztes, und anderseits unserer Uberzeugung, daB Laboratoriumsmethoden aller Art wohl vielfach eine wert volle Unterstiitzung der Diagnostik bedeuten und manchmal sogar auch un mittelbar zur Diagnose fiihren, daB die Diagnose sich aber in der Regel vor allem auf die Anamnese und die physikalische Krankenuntersuchung stiitzen muB. Es sollte nie vergessen werden, daB auch Laboratoriumsbefunde irren konnen und daB der von mehreren Seiten gemachte Versuch, die Diagnostik mehr minder ohne Riicksicht auf die Vorgeschichte und die Klagen des Kranken nur durch Laboratoriumsmethoden zu objektivieren und zu mechanisieren, vollig Schiff bruch erlitten hat. Das klassisch-diagnostische Verfahren bleibt die Diagnostik und Differentialdiagnostik am Krankenbett auf Grund von Vorgeschichte, subjektiven Beschwerden und objektivem Befund der physikalischen Kranken untersuchung, ein Verfahren, welches durch moderne La;boratoriumsmethoden nur erganzt wird. Die Wahl der einzuschlagenden Laboratoriumstechnik wird hierbei von der vorerst aufgestellten Differentialdiagnose diktiert. Dergestalt entspricht die im vorliegenden Lehrbuch gegebene Darstellung der inneren Medizin den Grundsatzen der alten tradition ellen Wiener medizini schen Schule, welche wir von unseren Vorvatern und Vatern in einer mit Hilfs wissenschaften langsam ausgebauten Form ererbten. Unsere Zeit hat mehr als eine friihere diese innere Medizin durch neue Errungenschaften auf dem Gebiete der Physiologie und Pathologie auf eine hOhere Stufe gestellt, die Zeit des Laboratoriums hat sie auf ihre Art vervollkommnet. Die Grundprinzipien haben sich aber nicht geandert. DaB die Begriinder der Wiener Internistenschule ihre Medizin urspriinglich auf eine Zusammenarbeit mit den pathologischen Anatomen aufbauten, daB als Begriinder der Wiener Internistenschule das Zweigestirn SKODA-RoKITANSKY gelten kann, ist allgemein bekannt. Wenn wir von traditioneller Wiener Schule sprechen, so solI dies aber nicht heiBen, daB unsere innere Medizin noch immer fast ausschlieBlich auf einer morphologisch anatomischen Betrachtungsweise beruht, wie dies manchmal gesagt wird. Die Wiener Schule ist durch Kriegs- und Nachkriegszeiten an der Weitergestaltung ihrer Medizin lange Zeit aufgehalten worden, sie ist aber nicht stehengeblieben, sie hatnicht eine Schule veralterter Tradition hochgehalten; sie hat vielmehr ihre durch Tradition geheiligte Disziplin auch in diesen Jahren weiter aus gebaut und hat den AnschluB an die Medizin begnadeterer Lander nicht ver loren, auch wenn sie heute noch unter den schlechten wirtschaftlichen Ver haltnissen des Landes leidet. In diesem Sinne war es mir auch eine Genugtuung, auf einer mehrmonatigen Reise durch die Vereinigten Staaten gesehen zu haben, daB in den groBen Kliniken Amerikas die inn ere Medizin im gleichen Geiste betrieben wird. Die Reise bot mir iibrigens Gelegenheit, nach dem Kriege zum erstenmal wieder mit der modernsten auslandischen Medizin in unmittel baren Kontakt zu kommen und neue Erfahrungen zu sammeln, die in diesem Lehrbuch noch mitverwertet werden konnten. Die Therapie ist in jedem Kapitel besprochen. Ich hoffe, daB auch hier das bei den verschiedenen Krankheiten unterschiedliche AusmaB dieser Besprechungen Vorwort. VII nicht storen wird; je nach der Notwendigkeit ist die Therapie bald nur schlag artig vermerkt, bald ausfiihrlich behandelt. Hier waren wieder die in der Praxis und Unterricht gemachten Erfahrungen entscheidend. Entgegen einem fruher allgemeinen Brauch habe ich, wie schon erwahnt, die Neurologie in das Lehrbuch nicht aufgenommen. Abgesehen davon, daB sie ein selbstandiges Spezialfach geworden ist und sie daher aus prinzipiellen Grunden in einem Lehrbuch der inneren Medizin kaum eine Berechtigung hat, verlangte die lehrmaBige Darstellung groBere personliche Erfahrung. Auf Abbildungen wurde soweit als moglich verzichtet; bei der Wiedergabe von Rontgenbildern wurde aber nicht gespart. Abbildungen von Patienten mit dieser oder jener Krankheit, bei der der Aspekt diagnostisch entscheidend sein kann, haben meines Erachtens einen relativ geringen Wert; solange der Student einen derartigen Fall nicht erlebt hat, wird ihm das Wesentliche einer Abbildung nicht zum BewuBtsein kommen. Die Abbildungen der Blut- und Knochenmarkszellen sind Band II des Handbuches der inneren Medizin BERG MANN und STAHELIN, 3. Aufl., Springer-Verlag, Berlin 1942, entnommen; ich danke Prof. LUDWIG HEILMEYER fur die freundliche Erlaubnis, sein ausgezeichnetes Bildermaterial zu benutzen. Die Abbildungen, welche Wurmeier oder die Stuhl mikroskopie betreffen, sind aus dem seinerzeit von mir gemeinsam mit LUGER, KOVAOS und PREISSEOKER verfaBten Buch "Klinische Stuhluntersuchung", Springer-Verlag, Wien 1928, ubernommen. Prof. E. ZDANSKY war so freundlich, mir einige Zeichnungen aus seinem Buche "Die Rontgendiagnostik des Herzens und der GefaBe", 2. Aufl., Springer-Verlag, Wien 1949, zur Verfugung zu stellen. Auf Literaturangaben wurde vollig verzichtet, handelt es sich doch urn ein Lehrbuch, welches personliche Erfahrungen aus vielen Jahren akademischer Lehrtatigkeit, aus Praxis, Klinik und arztlicher Forschungstatigkeit vermitteln will, nicht aber urn ein wissenschaftliches Werk, welches der Forschung dient. Meinen Assistenten SIEDEK, HUEBER, RISSEL, DEUTSOH, JESSERER, KEIBL und KRONFELD danke ich fur ihre wertvolle Mithilfe bei der Fertigstellung des Werkes. Sie studierten je einen Teilabschnitt des fertigen Manuskriptes und gaben mir hierbei wertvolle Hinweise; sie ubernahmen auch das Lesen der ersten Korrekturen. Dozent SIEDEK hat wahrend meiner Abwesenheit in Amerika uberdies die Muhe auf sich genommen, gemeinsam mit dem Verlag die erste Drucklegung zu uberwachen. Mein Assistent DEUTSOH, der sich wissenschaftlich mit Gerinnungsproblemen beschaftigt hat, schrieb den Absatz Blutgerinnung und er war es uberdies, der aus dem Archiv der Klinik die Rontgenbilder auswahlte und sie in entsprechender Form dem Verlag ubermittelte. Hinsichtlich der Rontgenbilder gebuhrt aber mein besonderer Dank auch Herrn Prof. KONRAD WEISS, der Dr. DEUTSOH bei der Auswahl und Beurteilung der Rontgenbilder unterstutzte. Meinem Verleger, Herrn OTTO LANGE, Springer-Verlag in Wien, gebuhrt schlieBlich mein Dank fiir das in jeder Hinsicht gezeigte Verstandnis und fiir die wertvolle Mithilfe. lch glaube hoffen zu diirfen, daB dieses Lehrbuch modernsten Erfahrungen gerecht wird und daB es seinen Zweck erfullt, den Studenten Lehrmeister, den Praktikern Berater zu sein. Moge das Buch ein kleiner Baustein im Wiederaufbau der Wiener Medizin werden, moge es in bescheidenem AusmaBe dazu beitragen, der Wiener medizini schen Schule wieder ihre Weltgeltung zu verschaffen. Wien, Ostern 1949. E. Lauda. Inhaltsverzeichnis. Die Krankheiten des Herzens und der GefaBe. I. Allgemeine Herz- und Krelslaufpathologie. Selte A. Einleitung ......................................................... . 1 B. Herz- und Kreislaufschwache ........................................ . 3 C. Akute Kreislaufschwache ............................................ . 4 1. Ohnmacht (Synkope), orthostat.ischer Kollaps ...................... . 7 2. Kollapsahnliche Zustande bei -U-berschie13en der depressorischen Regu- lationen ................................... ; ..................... . 9 3. Wundschock, traumatischer Schock, Operationsschock, Schock bei Peritonitis, anaphylaktischer Schock ............................... . 10 D. Herzschwache, Schock und Kollaps als gemeinsame Ursachen akuter Kreis- laufstorungen bei Infektionskrankheiten .............................. . 11 E .. Chronische Herzschwache, Herzinsuffizienz. Dekompensation des Herzens 11 1. Chronische Insuffizienz des linken Ventrikels ....................... . 15 2. Chronische Insuffizienz des rechten Ventrikels ...................... . 24 3. Chronische Insuffizienz beider Ventrikel. ........................... . 30 II. Allgemeine Herzdiagnostlk. A. Subjektive und objektive Erscheinungen der Herzkranken .... .......... 31 1. Subjektive Herzsensationen (Herzschmerz, Herzangst, Herzklopfen) . . .. 31 2. Schwindel, Ohnmacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 34 3. Ohrensausen...................................................... 35 4. Kardiale Dyspnoe und Stauungslunge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 35 5. Lungenodem ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 38 6. Zyanose ......................................................... 39 7. Odeme, Hydrops, Nykturie, Stauungsniere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 40 8. Stauungsleber, Stauungskatarrh von Magen und Darm, Ikterus.. . . . .. 43 9. Embolien und Infarkte im grof3en und kleinen Kreislauf . . . . . . . . . . . .. 44 B. Objektive Befunde am Herzen .................................... :.. 44 1. HerzgroLle und Herzform. Hypertrophie und Dilatation. . . . . . . . . . . . .. 44 2. Herztone und Herzgerausche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 52 C. Pulsdiagnostik .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 53 1. Arterieller Puis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 53 a) Frequenz (Tachykardie, Bradykardie, Pulsus frequens und Pulsus rarus)......................................................... 54 b) ~ohe (Pulsus altus und Pulsus parvus) .. .............. ... ..... .. 55 c) Aqualitat, Inaqualitat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 55 d) Form (Pulsus celer, Pulsus ta.rdus, Pulsus celer et altus) . . . . . . . . .. 56 e) Rhythmus (rhythmisch und arhythmisch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 f) Druck, Hypertonie, Hypotonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 g) Symmetrie .'. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 2. Venenpuls.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 D. Bestimmung des B1utdruckes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 58 E. Rontgenuntersuchung deE. Herzens .................................. " 59 Inhaltsverzeichnis. IX Selte F. Elektrokardiographie... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 1. Allgemeines ........................................ ' . . . . . . . . . . . . . 65 2. Situs inversus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 69 3. Digitaliswirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 69 4. Sinustachykardie ................................................. 70 5. Sinusbradykardie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 70 6. AV-Rhythmus ............................ .' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 71 m. Therapie der Herz- nnd Kreislanfsohw8ohe. A. Therapie der akuten Herz- und Kreislaufschwache ............ , ... ... .. 72 1. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 72 a) Zentrale Anelaptika, Kollapsmittel........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 72 b) Periphere Gefa13mittel, Schockmittel............................. 73 c) Kardiotonische Mittel bei akuter Herzschwache. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 2. Spezielle Therapie ................................................ 75 B. Therapie der chronischen Herzschwache ............ ... ....... ...... ... 76 1. Allgemeinma13nahmen (Rube, Bewegung, Ernahrung, Fliissigkeitszufuhr) 76 2. Medikament6se Behandlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 81 a) Kardiotonika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 81 b) Diuretika ..................................................... 87 3. Aderla13, Blutegel, Punktion der serosen Hohlen. Hautdrainage....... 89 4. Ubungstherapie, Terrainkuren, Badertherapie............. . . . . . . . . . .. 90 5. Totale oder "subtotale" Thyreoidektoroie als Therapie chronischer Herz schwache (und Herz- und GefaJ3krankheiten iiberhaupt) . . . . . . . . . . . . .. 91 IV. Spezielle Pathologie des Herzens. A. Herzarhythmien............... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 92 1. Extrasystolen .................................................... 94 a) Klinik der Extrasystolien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 97 b) Klinische Bedeutung der Extrasystolen ........... . . . . . . . . . . . . . .. 99 c) Therapie der Extrasystolie ...................................... 100 2. Paroxysmale Tachykardie ......................................... 101 3. Vorhofflimmern und Vorhofflattern. Pulsus irregularis perpetuus ...... 104 4. Kammerflattern und Kammerflimmern ............................. 108 5. R!)izleitungsstorungen ............................................. 110 a) Herzblock ..................................................... 110 b) Andere Formen der Reizleitungsstorung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 117 B. Bakteriell toxische Herzschaden .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 120 1. Endokarditiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 120 a) Endocarditis simplex rheumatica (verrucosa, benigna) ............. 124 b) Endocarditis ulcerosa (septica, maligna) .......................... 128 c) Endocarditis lenta (subakute bakterielle Endokarditis) ............. 130 d) Penicillintherapie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 136 £x) Allgemeines ................................................. 136 f3) Penicillintherapie der Endocarditis lenta ...................... 140 2. Myokarditiden ............................ " . '" ..... , ........ , ... 142 C. Erworbene Herzklappenfehler ........................................ 146 1. Einleitung ...................................................... 146 2. Mitralinsuffizienz ................................................ 150 3. Mitralstenose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 154 4. Aorteninsuffizienz ................................................ 161 5. Aortenstenose .............................. :. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 170 6. Trikuspidalinsuffizienz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 173 7. Trikuspidalstenose .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 176 8. Pulmonalinsuffizienz ............................................. 176 9. Pulmonalstenose ................................................. 178 10. Kombinierte Herzklappenfehler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 179 11. Prognose der Klappenfehler ....................................... 180 x fuhaltsverzeichnis. Selte D. Angeborene Herzfehler. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 182 1. Offenes Foramen ovale und gro13ere Defekte der Vorhofscheidewand . .. 183 2. Ventrikelseptumdefekt ............................................ 184 3. Die angeborene Pulmonalstenose .................................. 184 4. Die angeborene Aortenstenose ..................................... 185 5. Die Transposition der gro13en Gefa13e .............................. 185 6. Offener Ductus Botalli ........................................... 185 7. Isthmusstenose der Aorta ........................................ 186 8. Angeborene Insuffizienz und Stenose der Mitral- und Trikuspidalklappe 187 9. Situs inversus viscerum totalis .................................... 187 10. Therapie der angeborenen Herzfehler .............................. 187 E. Koronare Erkrankungen des Herzens .................................. 188 1. Einleitung und der Begriff "Koronarinsuffizienz" .................... 188 2. Angina pectoris-Symptomenkomplex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 192 3. Die .~gin~ pectoris ambulatoria (HEBERDEN-WENCKEBACH) •••••.••••• 195 a) AtlOlogle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 195 b) Klinische Symptomatologie ........ , ............................ 197 c) Verlauf und Prognose .......................................... 201 d) Diagnose und Differentialdiagnose ............................... 202 e) Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 207 4. Koronar- (Myokard-) Infarkt ... '.:" ................................ 211 a) Pathologische Anatomie und Atiologie ........................... 211 b) Symptomatologie .............................................. 212 c) Diagnose und Differentialdiagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 217 d) Herzwandaneurysma ........................................... 218 e) Prognose und Verlauf .......................................... 219 f) Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 220 5. Sklerotische Myokardiopathie. (Koronare Myokardiopathie; arterio- sklerotische Myokardiopathie.) ..................................... 222 F. Das Herz bei Fettleibigen. Das sogenannte "Fettherz".......... . . . . . .. 224 G. Geschwiilste des Herzens.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . •. . . . . . . .. 227 H. Erkrankungen des Perikards ......................................... 227 1. Pericarditis sicca und exsudativa.. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. ... 227 a) Klinische Symptomatologie ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 228 b) Verlauf und Prognose ........................................ " 233 c) Diagnose und Differentialdiagnose ............................... 233 d) Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 234 2. Concretio cordis (cum pericardio). Mediastinopericarditis chronica adhaesiva. Panzerherz............................................ 235 a) Definition ............................................ : ........ 235 b) Klinische Symptomatologie ..................................... 236 c) Verlauf· . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 240 d) Differentialdiagnose ............................................ 240 e) Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 240 3. Hydro-, Hamo-, Pneumoperikard. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 241 4. Perikarddivertikel.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 241 V. Psychoneurosen des Herzens (S. 242). VI. Erkrankungen der Gefii.Be. A. Erkrankungen der Arterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 246 1. Arteriosklerose. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 246 a) Allgemeiner Teil ............................................... 246 b) Spezielle Pathologie ............................................ 253 ex) Arteriosklerose (Atherom) der Aorta .......................... 253 p) Arteriosklerose der Extremitiitenarterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 254 1. Arteriosklerose der Extremitiitenarterien mit leichten Zirku- lationsstorungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 255 2. Claudicatio (Dysbasia) intermittens arteriosklerotica, arterio sklerotisches intermittierendes Hinken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 255 3. Arteriosklerotische Extremitatengangran (Altersbrand) ........ 261 y) Mesenterialsklerose ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 261