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Legitime Verletzteninteressen im Strafverfahren: Eine kritische Untersuchung der Rechtslage und Vorschläge de lege ferenda PDF

308 Pages·2019·2.715 MB·German
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Juridicum – Schriftenreihe zum Strafrecht Jutta Bader Legitime Verletzteninteressen im Strafverfahren Eine kritische Untersuchung der Rechtslage und Vorschläge de lege ferenda Juridicum – Schriftenreihe zum Strafrecht Reihe herausgegeben von Ingeborg Zerbes, Bremen, Deutschland Mohamad El-Ghazi, Bremen, Deutschland Die Buchreihe bietet Abhandlungen aus der gesamten Strafrechtswissenschaft eine Veröffentlichungsplattform. Die Reihe ist bewusst breit zugeschnitten, so dass sowohl aktuelle, traditionelle aber auch theoretische Fragestellungen erfasst sind. Das Angebot richtet sich an materiell-rechtliche, strafprozessrechtliche und kriminologische Forschungsarbeiten, namentlich auch aus den Bereichen des Europäischen und des Internationalen Strafrechts, des Medizinstrafrechts und Medienstrafrechts. Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/15454 Jutta Bader Legitime Verletzteninteressen im Strafverfahren Eine kritische Untersuchung der Rechtslage und Vorschläge de lege ferenda Jutta Bader Frankfurt, Deutschland Erstgutachter: Prof. Roland Hefendehl Zweitgutachter: Prof. Gerson Trüg Tag der mündlichen Prüfung: 13./14.11.2018 Dekan: Prof. Ralf Poscher Dissertationsort: Freiburg Erscheinungsjahr: 2019 ISSN 2522-5901 ISSN 2522-591X (electronic) Juridicum – Schriftenreihe zum Strafrecht ISBN 978-3-658-28039-0 ISBN 978-3-658-28040-6 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-28040-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kriminologie und Wirtschaftsstrafrecht von Prof. Dr. Roland Hefendehl. Sie wurde von der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im November 2018 als Dissertation an- genommen. Mein Dank gilt Herrn Prof. Dr. Roland Hefendehl, insbesondere für die überaus freundliche Beherbergung am Institut auch über meine Anstellungszeit hinaus so- wie für die zügige Erstellung des Erstgutachtens. Herrn Prof. Dr. Gerson Trüg ist für die zügige Erstellung des Zweitgutachtens zu danken. Mein besonderer Dank gilt meinen Institutsfreundinnen und -freunden für die fort- währende freundschaftlich-kollegiale Unterstützung. Für anregende fachliche Dis- kussionen danke ich insbesondere Dr. Annika Gronke, auf deren Rat, Humor und Motivationskraft jederzeit Verlass ist. Auch Julian Sigmund hat in vielerlei Hin- sicht dazu beigetragen, dass ich die Zeit „am Insti“ in guter Erinnerung behalte. Ferner danke ich all jenen, die mich schon immer begleiten und die je auf ihre Weise zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Neben meinen Eltern sind dies Hannes, Anna, Kathrin und Linda. Und natürlich Korbinian – ohne ihn wäre alles nichts. Brüssel, im Juni 2019 Jutta Bader Inhaltsverzeichnis Vorwort ......................................................................................... V Einleitung ....................................................................................... 1 A. Problemaufriss ................................................................................. 1 B. Terminologische Klärung ............................................................... 3 C. Gang der Arbeit ............................................................................... 5 Teil 1: Verletztenrechte und Strafverfahren .............................. 7 Kapitel 1: Der Verletzte im staatlichen Strafrecht............................ 7 A. Neutralisierung des Opfers im neuzeitlichen Strafrecht ...................... 8 I. Neutralisierung des Sanktionsinteresses ................................................. 10 1. Aspekte der Neutralisierung ................................................................ 10 2. Begründung der Neutralisierung ......................................................... 10 a) Maßlosigkeit des Bestrafungswunsches ........................................... 10 b) Opferzentriertheit des Bestrafungswunsches ................................... 11 II. Neutralisierung der Wiedergutmachungsinteressen .............................. 12 1. Genugtuungsinteresse des Verletzten ................................................. 12 a) Aspekte der Neutralisierung ............................................................. 13 b) Begründung der Neutralisierung ...................................................... 14 2. Reparationsinteresse des Verletzten .................................................... 15 III. Zusammenfassung ............................................................................... 15 B. Die Wiederentdeckung des Opfers ....................................................... 17 I. Gesellschaftlicher Kontext ..................................................................... 17 VIII Inhaltsverzeichnis II. Das Konzept der restorativen Justiz ...................................................... 18 III. Dem restorativen Ansatz zuzuordnende Verletztenrechte ................... 19 IV. Widerspruch zur Neutralisierung? ....................................................... 21 C. Zusammenfassung ................................................................................. 22 Kapitel 2: Beteiligung des Verletzten am Strafverfahren .............. 23 A. Verfahrensbeteiligung trotz theoretischer Neutralisierung ............... 24 B. Opferrechtsreformen als Reform des Beteiligungskonzepts .............. 29 I. Neuentdeckung des Verletzten als Schutzobjekt .................................... 29 1. Die Wiederentdeckung des Verletzten im Allgemeinen ..................... 30 2. Die Erkenntnisse der viktimologischen Forschung ............................. 31 a) Sekundäre Viktimisierung im Allgemeinen ..................................... 32 b) Prozessinduzierte sekundäre Viktimisierung ................................... 32 aa) Opferzeuginnen in Sexualverfahren .................................... 33 bb) Kindliche und schwer viktimisierte Opfer .......................... 34 cc) Deliktsunabhängige Viktimisierungsfaktoren ..................... 35 (1) Die Passivität der Zeugenrolle .................................. 35 (2) Der formalisierte Verfahrensablauf .......................... 36 3. Die Motivation des Gesetzgebers........................................................ 36 4. Zusammenfassung ............................................................................... 37 II. Die „neue“ Verletztenstellung ............................................................... 38 1. Die neue Zeugenstellung ..................................................................... 38 a) Schutz des persönlichen Lebensbereichs ......................................... 39 b) Vermeidung von persönlicher Konfrontation .................................. 39 c) Vermeidung von Mehrfachvernehmungen ....................................... 39 d) Beistandsrecht .................................................................................. 40 2. Die Stellung außerhalb der Zeugenrolle ............................................. 40 Inhaltsverzeichnis IX a) Die allgemeine Verletztenstellung ................................................... 41 b) Reformierte Nebenklage .................................................................. 41 aa) Nebenklage als umstrittenes Institut ................................... 42 bb) Reformierte Nebenklage ..................................................... 43 (1) Anschlussberechtigte gem. § 395 StPO .................... 43 (2) Verfahrensbefugnisse gem. § 397 StPO ................... 44 cc) Der „nebenklageberechtigte Verletzte“ ............................... 44 c) Sonstige Verfahrensrechte ............................................................... 45 3. Zusammenfassung ............................................................................... 45 III. Neue Stellung als Relativierung der Neutralisierung ........................... 46 1. Die Anerkennung als Verletzter .......................................................... 47 2. Die Neubegründung der Nebenklage .................................................. 47 IV. Bezeichnung der neuen Verfahrensrolle .............................................. 49 C. Die Problematik der neuen Verletztenstellung ................................... 49 I. Kollision mit dem neuzeitlichen Strafverfahren ..................................... 50 II. Kollision mit Beschuldigtenrechten ...................................................... 50 D. Weitergehende Reformansätze ............................................................. 51 I. Ausweitung der Rechte im klassischen Verfahren ................................. 51 II. Anpassung der Rechte an die Verfahrensrealität................................... 52 1. Rechte bei Verfahrenseinstellungen .................................................... 52 2. Rechte bei verfahrensbeendenden Absprachen ................................... 53 E. Weiterer Gang der Arbeit ..................................................................... 54 Teil 2: Der Verletzte im Strafverfahren .................................... 57 Kapitel 1: Maßstäbe der Verletztenbeteiligung ............................... 58 A. Eckpunkte eines verfassungskonformen Strafverfahrens .................. 58 X Inhaltsverzeichnis I. Der begrenzte Aussagegehalt der Verfassung ........................................ 58 II. Bipolarität des Strafverfahrens .............................................................. 59 1. Strafverfahren als Instrument effektiver Strafverfolgung ................... 59 2. Strafverfahren als Instrument des Beschuldigtenschutzes .................. 60 3. Wiederherstellung des Rechtsfriedens als Verfahrensziel .................. 60 a) Der Begriff des Rechtsfriedens ........................................................ 61 b) Aspekte der strafprozessualen Friedensstiftung ............................... 62 III. Der Zielkonflikt des rechtsstaatlichen Strafverfahrens ........................ 65 B. StPO als konkretisiertes Verfassungsrecht .......................................... 65 I. Das Verfahrensgefüge der StPO ............................................................. 65 II. Fortgang der Untersuchung ................................................................... 67 C. Zusammenfassung ................................................................................. 68 Kapitel 2: Verletztenstellung und Strafverfolgungsauftrag ........... 68 A. Die Durchsetzung des staatlichen Strafanspruchs .............................. 69 I. Ansichten im Schrifttum ......................................................................... 70 II. Konkretisierung der relevanten Fragestellung....................................... 71 III. Das begrenzende Potential des staatlichen Strafanspruchs .................. 72 1. Die Anklägerstellung .......................................................................... 72 2. Die Strafzumessungsentscheidung ...................................................... 72 3. Die Reichweite der Verfolgungstätigkeit ............................................ 74 a) Die Funktion der Opportunitätsentscheidungen ............................... 75 b) Die Einbeziehung der Verletzteninteressen ..................................... 76 aa) Zustimmungspflicht zur Einstellungsentscheidung? ........... 77 bb) Vetorecht gegen die Anklageentscheidung? ....................... 79 IV. Ergebnis ............................................................................................... 80 B. Die Erforschung der materiellen Wahrheit ......................................... 81

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