Konsum und Verhalten Band 41 Herausgegeben von G. Behrens, Wuppertal· L. Hildebrandt, Bielefeld· K. P. Kaas, Frankfurt W. Kroeber-Riel, Saarbrilcken . B. Neibecker, Karlsruhe· V. TrommsdortT, Berlin· P. Weinberg, Paderborn Lebensstil-Forschung Thomas 1. Drieseberg Lebensstil Forschung Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen Mit 11 Abbildungen Physica-Verlag Ein Untemehmen des Springer-Verlags Dr. Thomas 1. Drieseberg FB IV -BWL Universitat Trier 0-54286 Trier ISBN-13: 978-3-7908-0860-5 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Drieseberg, Thomas J.: Lebensstil-Forschung: theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen/Thomas J. Drieseberg. - Heidelberg: Physica VerI., 1995 (Konsum und Verhalten; Bd. 41) ZugJ.: Trier, Univ., Diss. 1995 ISBN-13: 978-3-7908-0860-5 e-ISBN-13: 978-3-642-48089-8 DOl: 10.1007/978-3-642-48089-8 NE:GT Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbeson dere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendungen, der Mikroverfilmung oder der VervieWiltigung auf an deren Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestim mungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zuliissig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Physica-Verlag Heidelberg 1995 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jederrnann benutzt werden diirften. 8812202-543210 -Gedruckt auf saurefreiem Papier Fur Anja Vorwort Wer sich mit aufmerksamen Augen im Konsumsektor umschaut, erliegt schnell dem Eindruck, daB Lebensstil oder Life-Style so etwas wie ein Quali tats- oder zumindest Qualifikationsmerkmal sein muS. Es existiert kaum eine Branche oder Produktgruppe, in der diese Begriffe nicht in irgendeiner Form in Werbung, Public Relations oder bei Produktinformationen auftauchen. Selbst auf Etiketten von Wein- und Sektflaschen ist inzwischen - ungeachtet der rigiden Etikettierungsvorschriften - der Zusatz "Life-Style" zu finden. Bei naherer Betrachtung laBt sich aber hinter den Begriffen Life-Style oder Lebensstil sowohl ein weites Arbeitsfeld der qualitativen Marktforschung als auch der soziologischen Theoriebildung entdecken. Die vorliegende Arbeit ist in diesem iibergreifenden Feld von Soziologie und Marktforschung anzusiedeln. Auf der soziologischen Theorie-Ebene bewegt sie sich am Ubergang zwischen Struktur und Handlung. Wahrend struktur theoretisch gese11schaftliche Differenzierungsprozesse, Mechanismen der sozialen Ungleichheit und des Lebensalters auf die Konstitution von Lebens stilen wirken, bilden sich individuelle Lebensstile handlungstheoretisch durch Personlichkeitsmerkmale aus. Auf der Ebene der empirischen Marktfor schung konzentriert sich die Arbeit auf Lebensstil-Typologien, die spezifi sche Gesellschaftsprofile rekonstruieren und deren einzelne Typen in erster Linie Verhaltens- und Konsummuster reflektieren. Das Ziel der Arbeit ist die Aufarbeitung und Darstellung einer Theorie der Lebensstile, die zusammen mit der Analyse von empirischen Lebensstil Typologien eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis herste11en so11. Diese disziplin-iibergreifende Verbindung soll sowohl dem Praktiker als auch dem Theoretiker bei der Arbeit mit Lebensstilen DenkanstoSe und neue Impulse geben. v Fur die Betreuung dieser Arbeit, die 1994 vom Fachbereich IV der Universi tat Trier als Dissertation angenommen wurde, danke ich ganz besonders Herro Prof. Dr. Roland Eckert, der mir mit seinem fachlichen Rat und seiner Zeit immer wieder zur Verfiigung stand. Fur die Umsetzung meiner Ideen hat er wesentliche, wenn auch manchmal arbeitsintensive Anregungen gege ben. Ich habe Roland Eckert in dieser Zeit als Lehrer und Analytiker wie auch personlich kennen und schlitzen gelemt. Versaumnisse oder Unklarhei ten in dieser Arbeit konnen aufgrund der fiirsorglichen Betreuung nur zu meinen eigenen Lasten gehen. Dank auch den vielen Darnen und Herren aus der Marktforschung, die sich trotz ihres knappen Zeitbudgets der Muhe unterzogen haben, meine vielen Fragen zu beantworten, insbesondere aber den Frankfurter Marktforschem Peter Carlberg, Ulrich Mayer und Robert Schutzendorf, sowie allen die mir durch Anregungen, Kritik oder einfaches Zuhoren weitergeholfen haben. Dies gilt ebenso fiir Christiane Brockmann und Sylvia Drieseberg-Lex, die viele Stunden vor dem Bildschirm und dem Manuskript verbrachten, sowie flir die Schokolade und die aufmuntemden Worte von meinem Freund und Kollegen Klaus-Dieter Diller. Nicht zuletzt Dank all jenen, die - gewollt oder ungewollt - mit den Auswir kungen dieser Arbeit konfrontiert wurden und diese mit Geduld ertragen haben. Trier, im Januar 1995 VI Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort V Einleitung 1 1. Zur Terminologie von Stil, Lebensstil und Life-Style 5 1.1 Die Metamorphose des Stilbegriffs 5 1.2 Lebensstil aus Sicht der Soziologie 7 1.3 Life-Style in der Marktforschung 10 2. Die Anwendung lebensstil-orientierter Marktforschung in der Bundesrepublik Deutschland -Eine empirische Bestandsaufnahme 13 2.1 Zielsetzung der Bestandsaufnahme 13 2.2 Methodische Vorgehensweise 15 2.3 Ergebnisse 17 2.3.1 Vorbemerkungen 17 2.3.2 Auswertung 18 2.3.3 Uberpriifung der Hypothesen 28 2.4 Zur praktischen Relevanz in der Marktforschung 30 3. Lebensstile in der Gegenwart: Eine theoretische Rekonstruktion 33 3.1 Gesellschaft und Lebensstil 33 3.1.1 Von der traditionellen zur modemen Gesellschaft 33 3.1.2 Individualisierung 52 3.1.3 ErkHirungsansatze I: Die Dichotomie - traditionell versus modem 60 3.2 Klassenlagen und Lebensstil 66 3.2.1 Die Konstruktion von Klassenfraktionen 68 3.2.2 Klassenspezifische Lebensstile 78 3.2.3 Erklarungsansatze II: Die Dichotomie - "Status hoch" versus "Status tief" 88 3.3 Alter und Lebensstil 92 3.3.1 Historischer Wandel der Bedeutung von Lebenszeit 93 3.3.2 Lebenslauf 95 3.3.3 Biographie 97 3.3.4 Kohorte 100 3.3.5 Erlarungsansatze III: Die Bedeutung des Alters 103 VII 3.4 Individuum und Lebensstil 106 3.4.1 Vertrauen 110 3 .4.2 Selbstkonzepte eigener Hihigkeiten III 3.4.3 Kontrolliiberzeugung 113 3.4.4 Hoffnungslosigkeit 120 3.4.5 Zwischenergebnis 121 3.4.6 Erklarungsansatze IV: Subjektive Aktivitatspotentiale 122 3.5 Synopse: Ein subjekt-bezogenes Lebensstil-Modell 126 3.5.1 Grobeinstellung 126 3.5 .2 Feineinstellung 131 Exkurs: Die Erlebnisgesellschaft 134 3.5.3 Die Dynamik von Lebensstilen 140 4. Life-Style-Untersuchungen in der Marktforschung 145 4.1 Life-Style-Research von der Werbeagentur Michael Conrad & Leo Burnett 145 4.1.1 Historischer Hintergrund 146 4.1.2 Life-Style-Ansatz 147 4.1.3 Life-Style-Typen 149 4.1.4 Die Life-Style-Studie von 1990 158 4.1.5 Dimensionen des Lebensstils bei MC & LB 158 4.2 "Values and Lifestyles" des Stanford Research Institutes 161 4.2.1 Allgemeines 161 4.2.2 Das Modell: "The Double Hierarchy" 162 4.2.3 Untersuchungssteckbrief 164 4.2.4 Life-Style-Typen 165 4.2.5 Interne und generative Dynamik 172 4.2.6 Einsatzmoglichkeiten der Typologie 174 4.2.7 Dimensionen des Lebensstils in der VALS-Studie 174 4.3 "Dialoge 2" des Gruner & Jahr-Vedags 176 4.3.1 Untersuchungsmodell 177 4.3.2 Untersuchung 178 4.3.3 Typologie-Bereiche 178 4.3.4 Anwendung der Typologie 188 4.3.5 Dimensionen des Lebensstils bei "Dialoge 2" 189 4.4 Das Lebenswelt-Konzept von SINUS 191 4.4.1 Ziele der Lebenswelt-Forschung 192 4.4.2 Methodik 192 4.4.3 Milieu-Typen 195 4.4.4 Anwendungsbereiche der SINUS Lebenswelt- Forschung 199 4.4.5 Dimensionen des Lebensstils bei SINUS 200 VIII 4.5 Manner- und Frauen-Lebensstile des Burda-Verlags 202 4.5.1 Zielsetzungen der Studien 202 4.5.2 Methodische Vorgehensweisen 203 4.5.3 Typologien 203 4.5.4 Weitere Marktstudien 207 4.5.5 Dimensionen des Lebensstils beim Burda-Verlag 207 4.6 Uberblick iiber weitere lebensstil-orientierte Segmentierungsstudien 209 4.7 Die Typologien im Vergleich 212 4.7.1 Status: "sehr niedrig" 214 4.7.2 Status: "niedrig" 216 4.7.3 Status: "mittel" 217 4.7.4 Status: "hoch" 218 4.7.5 Status: "sehr hoch" 219 s. Resiimee 223 Anhang 229 Literaturverzeichnis 241 IX Abkiirzungsverzeichnis a.a.a. = am angegebenen Ort = ADM Arbeitskreis Deutscher Marktforschungsinstitute AIO = Activities, Interests and Opinions Bd. = Band BRD = Bundesrepublik Deutschland = bzw. beziehungsweise ca. = CIrca d.h. = das heiSt DM = Deutsche Mark = etc. et cetera = evtl. eventuell f = folgende ff = fortfolgende GFK = Gesellschaft flir Konsum-, Markt- und Absatzforschung e.V. GWA = Gesamtverband Werbeagenturen HiFi = High Fidelity = Hrsg. Herausgeber = ICP Internal-, Chance control-, Powerfull others-orientation Jg. = Jahrgang = Kap. Kapitel LOC = Locus of Control MC & LB = Werbeagentur Michael Conrad & Leo Burnett Mio. = Millionen N = Stichprobenumfang = Nr. Nummer o.g. = oben genannte o.J. = ohne Jahr 0.0. = ohne Ort = PKW Personenkraftwagen S. = Seite SINUS = Sozialwissenschaftliches Institut Nowak und Partner SRI = Stanford Research Institute = u.a. unter anderem = USA Vereinigte Staaten von Amerika usw. = und so weiter VALS = Values and Lifestyles = vgl. vergleiche vs. = versus = z.B. zum Beispiel $ = U.S. Dollar x Tabellen- und Schaubilderverzeichnis Tabellen Seite Tabelle 1: Gross-Income nach Mitarbeitern 17 Tabelle 2: Ubersicht tiber den Kenntnisstand ausgewahlter Ansatze 21 Tabelle 3: Entwicklung der Milieustrukturen 1982-1990 194 Tabelle 4: Life-Style-Typen auf der Statusebene "sehr niedrig" 215 Tabelle 5: Life-Sty le-Typen auf der Statusebene "niedrig" 216 Tabelle 6: Life-Style-Typen auf der Statusebene "mittel" 217 Tabelle 7: Life-Style-Typen auf der Statusebene "hoch" 219 Tabelle 8: Life-Style-Typen auf der Statusebene "sehr hoch" 220 Tabelle 9: Theoretische Dimensionen von Lebensstilen 224 Schaubilder Schaubild 1: Kenntnisstand von Lebensstil-Ansatzen in % 21 Schaubild 2: Informationsquellen tiber Lebensstil-Forschung in % 23 Schaubild 3: Verwendung von Daten aus der Lebensstil- Forschung in % 23 Schaubild 4: Durchfiihrung von eigenen Lebensstil-Studien in % 25 Schaubild 5: Grundlagen der Itemgenerierung in % 26 Schaubild 6: Alltagsasthetische Schemata nach Schulze (1992) 136 Schaubild 7: Ein dynamisches Lebensstil-Modell 141 Schaubild 8: Life-Style-Research 1985 von MC & LB; Erhebungsmethode 148 Schaubild 9: Life-Style-Research 1985 von MC & LB; Typenbildung 149 Schaubild 10: Die VALS-Zwiebel 163 Schaubild 11: Dynamik von individuellen Lebensstilen 173 XI
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