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Lebensformen und Lebensführung im Alter PDF

219 Pages·2004·4.71 MB·German
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Alter(n) und Gesellschaft 10 Gertrud M. Backes Wolfgang Clemens et. al. Hrsg. Lebensformen und Lebensführung im Alter Gertrud M. Backes · Wolfgang Clemens Harald Künemund (Hrsg.) Lebensformen und Lebensführung im Alter Alter(n) und Gesellschaft Band 10 Herausgegeben von Gertrud M. Backes wolfgang Clemens Gertrud M. Backes · Wolfgang Clemens Harald Künemund (Hrsg.) Lebensformen und Lebensführung im Alter III SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH - + III VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http:// dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage August 2004 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2004 Ursprünglich erschienen bei vs Verlag für sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Künkellopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN 978-3-8100-4135-7 ISBN 978-3-663-10615-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-10615-9 Inhaltsverzeichnis Gertrud M. Backes, Wolfgang Clemens und Harald Künemund Lebensformen und Lebensführung im Alter- objektive und subjektive Aspekte des Alter(n)s ................................................. 7 Theoretische Orientierungen Anton Amann Lebensformen und Lebensführung - Konzepte für die Altersforschung? ....... 25 Wollgang Clemens Lebenslage und Lebensführung im Alter-zwei Seiten einer Medaille? ......... 43 Ludwig Amrhein Die zwei Gesichter des Altersstrukturwandels und die gesellschaftliche Konstruktion der Lebensführung im Alter ....................................................... 59 Rainer Heuer "Politik" in der Familie des mittleren und höheren Alters Die Ambivalenz der Macht in Generationenbcziehungen: ein heuristisches Modell .................................................................................. 87 Empirische Beiträge Nicole Burzan Die Zeitgestaltung älterer Menschen und ihr Beitrag zum Konzept der Lebensführung ......................................................................................... 117 Corinna Barkholdt Potenziale des Altcrs und das Postulat Lebenslangen Lernens - Implikationen für Lebenslage und Lebensführung im Alter .......................... 133 6 Inhaltsverzeichnis Franz Kolland und Silvia Kahri Kultur und Kreativität im späten Leben: Zur Pluralisierung der Alterskulturen ........... ............. ............. ........... .... ........ !51 Sirnone Scherger, Kai Brauer und Harald Künemund Partizipation und Engagement älterer Menschen - Elemente der Lebensführung im Stadt-Land-Vergleich ................................ 173 Heidrun Mollenkopfund Roman Kaspar Technisierte UmweHen als Handlungs- und Erlebensräume älterer Menschen . . . . . . . . . . . . . . .. .. . . . . . . . . . . . . .. .. . .. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . .. . .. . 193 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren ...................................................... 223 Lebensformen und Lebensführung im Alter- objektive und subjektive Aspekte des Alter(n)s Gertrud M. Sackes, Wolfgang Clemens und Harald Künemund 1. Einführung Der rasche gesellschaftlich-strukturelle und kulturelle Wandel der letzten Jahr zehnte hat die Lebenssituation älterer und alter Menschen stark verändert. Dabei wurden nicht nur die Lebenslagen im Alter verändert und diversifiziert, sondern auch Wissensbestände und Gewissheiten, und damit traditionelle Lebensformen und die gewohnte Lebensführung in Frage gestellt. Individuelle Lebensgestal tung bzw. aktive Lebensführung bis ins (hohe) Alter geraten entsprechend im Zuge der Diskussion um Individualisierung und Pluralisierung von Lebenslagen, Lebensläufen und Lebensstilen zunehmend in den Blick. Gleichzeitig wird deutlich, wie sehr sich objektive Lebensräume - verstanden im weitesten Sinne als strukturelle Rahmenbedingungen für individuelles Handeln - auch für das Alter und Altern bereits gewandelt haben (und noch weiter wandeln). Aufgrund der Zunahme der Varianz kann zunehmend weniger von "dem" Alter gespro chen werden, und dieses so eben nur sehr unzureichend bezeichnete unterschei det sich am Beginn des 21. Jahrhunderts noch weitaus stärker vom Alter am Beginn des 20. Jahrhunderts, als jenes vom Alter weitere 100 Jahre zuvor. Dies gilt sowohl auf der individuellen als auch auf der gesellschaftlichen Seite: Alter unterliegt einem beschleunigten Wandel, welcher auf Möglichkeiten der Le bensgestaltung in sozialstrukturell differenzierter Weise einen erheblichen Ein fluss nimmt. Demographische Alterung der Gesellschaft und Altersstrukturwan del haben dabei nicht nur die strukturellen Rahmenbedingungen der älteren Menschen verändert, sondern wirken auch in vielfältiger Weise auf die Gesell schaftsstrukturen - und damit auf die Lebensbedingungen jüngerer Kohorten - zurück (vgl. Backe.\' 1997). Alter als eigenständige und sozial gesicherte Lebensphase hat sich erst im Zuge des modernen Wohlfahrtsstaats entwickelt, scheint allerdings inzwischen den Zenit sozialstaatlicher Regulierung überschritten zu haben. Auf dem Hin tergrund eines massiven ökonomischen, technologischen und kulturellen Wan dels zeigen sich in den letzten Jahrzehnten markante soziodemographische und strukturelle Veränderungen der Lebensphase Alter. Prägende Merkmale sind 8 Gertrud M. Backes, Wolff?anK Clemens, Harald Künemund eine rasch steigende Lebenserwartung, mehr behinderungsfreie Lebensjahre, eine verbesserte materielle Lebenslage und längere eigenständige Lebensformen eines Großteils der älteren Menschen in unserer Gesellschaft, ebenso das Altern nicht-deutseher ethnischer Gruppen (vgl. Backe.1·, Clernen.1· 2003a). Auffällig ist aber auch die große Spannbreite physischer, psychischer und sozialer Alternsprozesse, die zu einem weitergehenden differenziellen Altern und damit zu einer steigenden Heterogenität der Gruppe älterer und alter Men schen geführt hat. Eigenständige und überaus aktive "Alte" sowie hinfällige, betreuungs- oder unterstützungsbedürftige Alte markieren dabei nur Extrem punkte unterschiedlichster Lebensbedingungen. Die Lebensphase Alter wird inzwischen auch hier und dort in Lebensabschnitte unterteilt. Begriffe wie "jun ge Alte" oder "alte Alte" sind geläufig, in der wissenschaftlichen Diskussion wird neben dem "dritten Alter" auch ein "viertes Alter" unterschieden (vgl. z.B. Lasleu 1995). Bei einer möglicherweise extremen Ausdehnung dieser Lebens phase von bis zu 40 Jahren oder mehr erscheint dies auch notwendig und sinn voll. Genaue Altersgrenzen können hier aber aufgrund differenzieller Alterns prozesse nicht sinnvoll gezogen werden. Ein viertes Alter im individuellen Lebenslauf hat zwar statistisch betrachtet eine berechenbare Eintrittswahrscheinlichkeit, die sich auch als statistischer Mittelwert auf einer Skala des kalendarischen Alters abbilden lässt; es gibt aber keine gesellschaftlich regulierte oder institutionalisierte Altersgrenze für dieses "vierte Alter", die jenen zwischen den anderen "Altern" entsprechen würde (vgl. Kohli, Künemund 2000). Zumindest bislang nicht. Zwar werden gelegentlich Maßnahmen wie der Entzug der Fahrerlaubnis oder der Wahlberechtigung ab einem gewissen Alter diskutiert, aber mit der zunehmenden Differenzialität des Alters verlieren solche Ideen auch zunehmend an Plausibilität. Zudem gibt es einen nennenswerten Anteil von Älteren, bei denen dieses "vierte Alter" gar nicht eintritt, und denen man dies auch nicht mit Verweis auf den statistischen Durchschnitt zu einem bestimmten Geburtstag vorhersagen muss. Besser scheint es, nach den verbliebenen oder existierenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zu fragen, die sich auch in der Unabhängigkeit oder Abhängigkeit von Hilfen und Unterstützung ausdrücken, wie dies mit den Begriffen "junge" und "alte Alte" ohne konkrete Altersmarken - schon seit langem geschieht. Eine griffige Typo logie solcher Lebensformen steht allerdings noch aus. Eine empirisch zu belegende, weiter bestehende oder sich sogar verschär fende Diversifizierung struktureller Lebensbedingungen von Menschen jenseits des Alters von 60 bzw. 65 Jahren wirft über das Problem ihrer adäquaten De skription hinaus aber auch die Frage auf, wie sich diese auf Handlungsformen und Handlungsspielräume in unterschiedlicher Teilgruppen der älteren Popula tion auswirken. Damit sind lebensweltliche Aspekte angesprochen, wie Gruppen älterer Menschen unter jeweils spezifischen strukturellen Rahmenbedingungen ihr Leben gestalten und dieses mit Sinn verbinden. Die alltägliche subjektive Lebensrealität ergibt sich nicht zwangsläufig, sondern muss - selbst bei rigiden Leben.~formen und Leben.~führung im Alter 9 Vorgaben wie z.B. bei Pflegebedürftigkeit oder Krankheit- immer wieder aktiv "hergestellt" werden. Sie besteht zwar häufig aus Routinen oder Regelmäßigkei ten, bedarf aber der Ausgestaltung durch handelnde Subjekte, der aktiven Lebensführung. Die im gesellschaftlichen Wandel auch in den Gruppen von älteren und al ten Menschen zu beobachtenden Prozesse fortschreitender Individualisierung und Pluralisierung der Lebenslagen und Lebensstilen verweisen also auf eine Diversifikation der Lebensräume und von Gruppen, die empirisch relevant werden und einer differenzierteren theoretischen Konzeptualisierung bedürfen. Damit sind eine Vielzahl von veränderten - auch räumlichen - Beziehungsfor men, Möglichkeiten der Nutzung von Lebens- und Bewegungsräumen sowie der Umgang mit der dinglichen und medialen Umwelt angesprochen, ebenso ethni sche und kulturelle Diversifizierungen. Eine soziologische Konzeptualisierung der Lebenssituation von Menschen in der Lebensphase Alter hat strukturelle Bedingungen, Lebensformen wie auch subjektive Perspektiven zu berücksichtigen und aufeinander zu beziehen. Sie kann vorliegende theoretische Konzepte ebenso berücksichtigen wie empirische Ergebnisse zu Lebensformen bzw. zur Lebenslage und subjektiver Lebensfüh rung, um eine angemessene Konzeptualisierung und weitere empirischen For schung zur Lebensrealität älterer Menschen im Spannungsfeld von sich wan delnden gesellschaftlichen Strukturen und sozialen Handlungsmöglichkeiten dieser Gruppen zu ermöglichen. Ziel des vorliegenden Bandes ist es, Beiträge zu einer systematischeren soziologischen Analyse von sich wandelnden Formen der Lebensführung in sich wandelnden Lebensräumen im Alter(n) vorzustel len- auch wenn diese immer nur selektiv sind und noch keinesfalls die vorhandenen Lücken schließen können. 2. Lebensformen und alltägliche Lebensführung Der vorliegende Band wird durch die beiden Begriffe "Lebensformen" und "Lebensführung" zur Charakterisierung der Lebensrealität älterer Menschen geprägt. Man wird zu Recht fragen, warum diese und nicht andere Begriffe - wie Lebenslage, Lebensqualität, Lebenslauf oder Lebensstil - Verwendung finden (vgl. z.B. Kruse 2003; Amrhein 2004). Ein zumindest doppeltes Interesse hat zu den beiden genannten Begriffen geführt, unter denen die Lebenssituation im Alter gefasst werden soll: eine empirische und theoretische Unterdeterminie rung des Ansatzes "Lebensformen", der die strukturellen Voraussetzungen des Lebens im Alter analysiert, sowie eine bisherige Konzentration des Ansatzes "Alltäglicher Lebensführung" ( vgl. Projektgruppe "Alltägliche Leben5führung" 1995) auf Bevölkerungsgruppen, die Erwerbsarbeit, Familie und Freizeit "zu

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Die Formen individueller Lebensgestaltung bzw. subjektiver Lebensfüh-rung geraten im Zuge der Diskussion um Individualität und Pluralisie-rung von Lebenslagen, Lebensläufen und Lebensstilen zunehmend in den Blick. Dies gilt in besonderer Weise auch für das höhere und hohe Alter sowie für den P
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