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Leben ohne Arbeit? — Arbeit als Los?: Über die Arbeit als Erwerb, Tätigkeit und Sinn PDF

107 Pages·1995·3.83 MB·German
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Leben ohne Arbeit? - Arbeit als Los? Wittenberg. Fridericianum. Blick in den Kollegienhof(Neues und Altes Kolleg) mit Professoren und Studenten Schmuckblatt aus der Wittenberger Matrikel, Herbstsemester 1644. Leben ohne Arbeit? - Arbeit als Los? Dber die Arbeit als Erwerb, Tatigkeit und Sinn Die 2. Wittenberger Disputation Fur die Martin-Luther-Universitat Halle-Wittenberg Herausgegeben von Hans-Hermann Hartwich Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1995 ISBN 978-3-8100-1453-5 ISBN 978-3-663-10611-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-10611-1 © 1995 by Springer Fachmedien Wiesbaden UrsprOnglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1995 Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Ver wertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zu stimmung de~.ve rlages unzulăssig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Verviel făltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Einfiihrung in Ereignis und Problemstellung Prof. Dr. Hans-Hermann Hartwich ................................... 7 Eroffnungen Oberburgermeister Ecl<hard Naumann, Lutherstadt Wittenberg ....................................................... 15 Prorektor Prof. Dr. Martin Luckner, Halle ....................... 16 Moderation Rektor Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg, Halle ........................... 19 Thesenvortrag Ein Leben ohne Arbeit? Thesen uber Arbeit als Erwerb, Tatigkeit und Sinn Pfarrer Friedrich Schorlemmer, Wittenberg ..................... 23 Disputation 1st Erwerbsarbeit als Lebensgrundlage unverzichtbar? Ein wirtschaftswissenschaftlicher Beitrag .. ...................... 39 Prof. Dr. rer.pol. Rudiger Pohl, Halle ................................ . Vernichtung von Arbeitsplatzen als Logik der modemen N aturwissenschaften Prof. Dr. rer. nat. Alfred Schellenberger, Halle ................ 47 Arbeit als "Anker". Ober die Stabilitat unserer Gesell schaft. Ein sozialwissenschaftlicher Beitrag Prof. Dr. rer. pol. Hans-Hermann Hartwich, Halle ......... 55 6 Inhalt Replik Pfarrer Friedrich Schorlemmer, Wittenberg ..................... 67 Disputation Umbruch und Arbeitslosigkeit - Der Beitrag einer Psychotherapeutin Prorektorin Prof. Dr. med. Erdmuthe Fikentscher, Halle ...................................................................................... 73 Erosion des Arbeitsrechts? - Ein Beitrag aus der Sicht der Arbeitsrechtswissenschaft Dekan Prof. Dr. jur. Wolfhard Kohte, Halle .................... 77 Vita activa - vita contemplativa. - Ein Beitrag aus der Sicht der Philosophie Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Manfred Riedel, Halle ................... 81 Zweiklassengesellschaft? - Ein Beitrag aus der Sicht der Soziologie Prorektor Prof. Dr. phil. Reinhard Kreckel, Halle ........... 87 Schluj3bemerkungen Prof. Dr. Hans-Hermann Hartwich ................................... 99 Prof. Dr. Alfred Schellenberger .......................................... 102 Prof. Dr. Rudiger Pohl ......................................................... 104 Pfarrer Friedrich Schorlemmer ........................................... 106 Resiimee Rektor Prof. Dr. Dr.Gunnar Berg ....................................... 109 Einfiihrung in Ereignis und Problemstellung Hans-Hermann Hartwich Es ist in der deutschen Universitatslandschaft sicher un gewohnlich, daiS der Akademische Sen at und das Rektorat einer Universitat regelmaiSig einmal im Jahr eine interdis ziplinare, also bewuiSt facheriibergreifende eigene wissen schaftliche Veranstaltung durchfiihren, an der zusammen mit einem externen Gast Mitglieder des Rektorats, des Se nats, des Dekanskollegiums und weitere Universitats professoren teilnehmen. Die Veranstaltung wird in Form einer Disputation durchgefiihrt und behandelt jeweils ein herausragendes zeitgeschichtliches Thema. Die Form der Disputation wird gewahlt, weil diese Methode die beste Moglichkeit bietet, knapp und pragnant, nach einer zeit lich und inhaltlich strengen Ordnung, Argumente und Gegenargumente vorzutragen. Eine spatmittelalterliche akademische Disputation wird allerdings nicht angestrebt. Die moderne Universitat ist nicht ein Ort der Verkiindung und VerheiiSung ex cathedra, wenngleich sie ein Pathos von Thesen nicht ablehnt. Sie will sich als Statte rationalen Erkenntnisstrebens prasentieren und moglichst vielfaltig und aspektreich - was ja durchaus im Facherspektrum ei ner Universitat angelegt ist - ihre Beitrage zur Suche nach besseren Lebensmoglichkeiten fur die Menschen und ihre Gesellschaften offentlich kundtun. Die Disputation findet stets am Reformationstag, dem 31.0ktober, in der Lutherstadt Wittenberg statt. Das liegt 8 Hans-He rmann-Hartwich in der Geschichte der Martin-Luther-Universitat Halle Wittenberg und in ihrem Erneuerungswillen seit der "Wende" begrundet. Die kursachsische Landesuniversitat zu Wittenberg, 1502 gegrundet, ist die altere der beiden Universitaten, auf deren Traditionen die heutige Universi tat beruht. Die preugische "Academia Halensis" zu Halle wurde 1694 gegrundet. 1817 wurde die eigentliche "Lu ther"-Universitat zu Wittenberg mit der von der Fruhauf klarung eines "Thomasius" gepragten Universitat zu Hal le vereinigt. 1933 wurde aus der "Vereinigten Friedrichs Universitat Halle-Wittenberg" die heutige "Martin-Lu ther-Universitat Halle-Wittenberg". Die 2. Wittenberger Disputation am Reformationstag des Jahres 1994 beendete zugleich die Festlichkeiten aus Anlag des 300. Jubilaums der Universitat Halle. Sie hatten alle unter dem Motto "Aufklarung und Erneuerung" ge standen. Neben der Tradition sollte - nach zwei Diktatu ren - der Geist der Erneuerung der Universitat nach innen und augen verdeutlicht werden, der den Zeitraum nach der "Wende" bis 1994 bestimmte. Zu den inneren Refor men gehort die Schaffung eines intensiven wissenschaftli chen Austausches und der selbstverstandliche Blick uber die haufig allzu hohen Mauern der Fakultaten und Fach bereiche hinweg. Zur Reform gehort auch die Verpflich tung der Universitat zur offentlichen Teilnahme an der Bewaltigung der Fragen unserer Zeit auf ihre Weise. Inso fern ist die Disputation ein gutes Stuck ernstgemeinter Universitatsreform. Das Thema der zweiten Wittenberger Disputation wurde wie schon das der ersten im intensiven Dialog zwi schen dem Wittenberger Pfarrer Friedrich Schorlemmer und dem Halenser Prorektor Hans-Hermann Hartwich entwickelt. Ausgangspunkt war nicht nur die aktuelle Si tuation der verheerenden Arbeitslosigkeit gerade auch im Einfiihrung in Ereignis und Problemstellung 9 Einzugsbereich der Universitat. Die Spannweite der The matik wird in der Ankniipfung an die weltbekannte Phi losophin Hannah Arendt deutlich, die bereits vor mehr als dreiBig Ja hren die Perspektive aufgezeigt hatte, urn die es heute mehr denn je geht: "Was uns bevorsteht, ist die Aussicht auf eine Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit aus gegangen ist, also die einzige Tatigkeit, auf die sie sich versteht. Was konnte verhangnisvoller sein." Dem Preistrager des Friedenspreises des deutschen Buchhandels des Jahres 1993, Friedrich Schorlemmer, fiel die Aufgabe zu, ausgewiesene Vertreter einschlagiger Uni versitatsdisziplinen auf seine Art herauszufordern: "Ober die Arbeit als Erwerb, Tatigkeit und Sinn" lautete der kennzeichnende Untertitel seines Thesenvortrages. Hier autSert sich der engagierte Pfarrer und kritische Zeitbeob achter und -beweger. Nicht ohne Pathos. Aber mit hohem Ernst in der Sache. Scheinbar weit entfernt yom Nachden ken tiber den "Sinn" von Arbeit bewegen sich die Gedan kengange des Okonomen, des Naturwissenschaftlers, des Sozialwissenschaftlers. 1st Arbeit identisch mit "Erwerbs arbeit"? Wie solI Nicht-Arbeit finanziert werden? Mit we nigen Fragen dieser Art kann die Bandbreite der Aspekte markiert werden. Interessante weitere Aspkte kamen von der Psychotherapeutin, dem Arbeitsrechtler, dem Philo soph en und dem Soziologen. Die vorliegende Publikation versucht den vitalen Aus tausch von Argumenten angemessen zu erfassen und wie derzugeben, die Begrtindung thematisch durchaus dispa rater Positionen, den Streit urn zentrale Begriffe wie "Erwerbsarbeit" als Merkmal der Arbeitsgesellschaft, urn "Sinn", d.h. die Arbeit wofUr, fur wen, mit welchen Wir kungen auf den Menschen und die Gesellschaft, urn "Ziele", zum Beispiel tiber den Wert des Konsumierens, 10 Hans-Hermann-Hartwich urn der notwendigen Produktion willen und im Dienste der Arbeitsplatzsicherung. Der Herausgeber hat bei einem solchen Unternehmen die Pflicht, nicht nur den Disputanten fUr ihre Beitrage, sondem auch jenen zu danken, die maiSgeblich an der Wie dergabe des Ereignisses mitwirkten: Dem Medienzentrum der Universitat und ihrem Leiter Dr. C.-D. Edlich. Eine Beobachtung wird der Leser kaum noch machen konnen, daiS sich namlich die Beitrage signifikant nach der Herkunft ihrer Verfasser unterscheiden. Bemerkenswert ist sicher eher, daiS es dem aus Ost und West stammenden Lehrkorper einer erneuerten und der Reform verpflichte ten Universitat moglich ist, eine derartige "inhaltliche" Arbeit der Selbstverwaltungsorgane Akademischer Senat und Rektorat zustande zu bringen.

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