Langfristige Perspektiven der Gesundheitswirtschaft Christoph Heible Langfristige Perspektiven der Gesundheitswirtschaft Eine CGE-Analyse demografi scher und technologischer Wachstumseff ekte Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Georg Müller-Fürstenberger Christoph Heible Trier, Deutschland Dissertation der Universität Trier, 2014. ISBN 978-3-658-09765-3 ISBN 978-3-658-09766-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-09766-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Geleitwort Die Gesundheitswirtschaftistbereits heute ein wichtigerWirtschafts- faktor. Sie wird in den nächsten Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen. Die Gesellschaft wird älter, der Bedarf an medizinischer Unterstützung und Pflege steigt. Zudem entwickeln viele Menschen ein immer höheres Maß an Gesundheitsbewusstsein. Einhergehend mit steigenden Einkommen,Bildung und Erwartungen übersetzt sich dies in eine wachsende Nachfrage nach Diensten und Produkten der Gesundheitswirtschaft. Dieser Nachfrage steht ein vielfältiges, aber auch teures Angebot gegenüber. Medizin und Pharmaindustrie brin- gen mit atemberaubender Geschwindigkeit neue Produkte und Ver- fahren hervor. Diese können unser aller Leben verbessern, sind aber oft mit hohen Kosten verbunden. So überrascht es nicht, dass die Ausgaben im Gesundheitssektor stetig zunehmen, relativ wie auch absolut. Wie wird sich dies in der zukünftigen Wirtschaftsstruktur und dem Preisgefüge niederschla- gen? Christoph Heible nimmt in seiner Arbeit diese hochaktuelle Fragestellung auf. Er nimmt dabei bewusst die nüchterne Haltung des ökonomischen Analytikers ein, der einen Anstieg an volkswirt- schaftlichem Gewicht nicht in naive Wachstumsrhetorik übersetzt. In seiner Untersuchung stellt er den Gesundheitssektor in den Kontext derGesamtwirtschaft,welcheverflochten unddurchdemographisches Altern gekennzeichnet ist. Er untersucht mittels eines Berechenbaren Gleichgewichtsmodells, wie sich Innovationen im Gesundheitssektor in volkswirtschaftlichen Kennzahlen niederschlagen. Damit stellt er VI Geleitwort sich der Herausforderung, die Gesundheitsökonomik stärker an die ökonomische Theorie anzubinden. In seinerArbeitpräsentiertChristophHeible eine Typologie fürIn- novationen im Gesundheitsbereich, die höchst unterschiedliche Blick- richtungen auf deren gesamtwirtschaftlichen Folgen und Wohlfahrts- effekte ermöglicht. Er verbindet ein in Sektoren ausdifferenziertes Marktmodell mit einem klassischen Wachstumsmodell und kann so das Zusammenspiel von Innovationen, Wachstum und demographi- schem Altern beleuchten. Aus der Vielzahl relevanter und interessan- terEinsichtenseihiernurerwähnt,dasserauchdievermeintlichhohe Belastung zukünftiger Generationen durch gestiegene Gesundheits- ausgaben relativiert. Zudem kann er dank einer feinen Auflösung des Gesundheitssektors Aussagen darüber treffen, welche Bereiche der Gesundheitswirtschaft sich zukünftig am stärksten entwickeln werden. Prof. Dr. Georg Müller-Fürstenberger Vorwort Die Gesundheitswirtschaft ist ein bedeutsamer Wirtschaftszweig der deutschen Volkswirtschaft, der in den vergangenen Jahren von einer überdurchschnittlich starken Wachstumsdynamik geprägt war. Ei- ne dauerhafte Fortsetzung dieses positiven Wachstumstrends in der Zukunft, stellen günstige angebots- und nachfrageseitige Rahmen- bedingungen in Aussicht. Hierzu zählen mitunter der medizinisch- technologische Fortschritt und der demografische Wandel. Mit der steigenden gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der Gesund- heitswirtschaft entsteht auch zunehmend ein Bedarf an wissenschaft- lich fundierten, sektorspezifischen Analysen und Prognosen. Dieser Bedarf bildet den Ansatzpunkt der vorliegenden Untersuchung. Die Arbeit ist während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Mannheim entstanden und im Laufe der daran an- schließenden Assistenztätigkeit an der Professur für Umwelt- und Kommunalökonomie der Universität Trier inhaltlich vertieft und fer- tiggestellt worden. Die Arbeit wurde am Fachbereich IV der Univer- sität Trier als Dissertationsschrift eingereicht. In derZeit am Institut fürDeutsches,Europäisches und Internatio- nales Medizinrecht in Mannheim gilt mein Dank insbesondere Herrn Prof. Dr. Jochen Taupitz sowie Herrn Prof. Dr. Marcus Oehlrich für die Unterstützung, wissenschaftlichen Anregungen und Diskussionen. Für die damalige finanzielle Unterstützung danke ich der Werner Jackstädt-Stiftung in Wuppertal. An erster Stelle gilt mein besonderer Dank meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Georg Müller-Fürstenberger. Seine fachlichen Anre- VIII Vorwort gungenundImpulsewarenjederzeitmotivierendundwertvoll. Durch seine ständige Bereitschaft zum wissenschaftlichen Diskurs und sei- ne konstruktive Begleitung hat er die Entwicklung und Ausrichtung meiner Forschungsinteressen umfassend unterstützt und gefördert. Weiterhin gilt mein Dank Herrn Prof. Dr. Andreas Goldschmidt für die freundliche Übernahme des Zweitgutachtens. Herrn Jun.-Prof. Dr. Normann Lorenz danke ich für die Übernahme des Vorsitzes der Prüfungskommission. Für konstruktive Kritik und Anregungen danke ich meinen ehema- ligen Kollegen Frau Alissa Krewer M.A. und Herrn Dipl.-Volksw. Jo- hannes Wiebels. Herrn Dipl.-Volksw. Benjamin Hecker danke ich für die Bereitschaft als kompetenter und zuverlässiger Gesprächspartner zum Gelingen der Arbeit, insbesondere in deren Endphase, beigetra- gen zu haben. Herrn Dipl.-Volksw. Martin Lempe M.A. und Frau Prof. Dr. Christel Offermann-Clas danke ich für die Unterstützung, Motivation und Bestärkungen in zahlreichen Gesprächen während meiner vergangenen akademischen Laufbahn. Mein herzlicher Dank gilt schließlich meiner Familie. Ich danke meinen Eltern, die mir durch ihre uneingeschränkte Unterstützung mein Studium ermöglicht haben. Nicht zuletzt gilt mein großer Dank schließlichPiaEngel,diemichwährenddieserArbeitmitvielGeduld, Herz und Verstand begleitet hat. Ihnen ist diese Arbeit gewidmet. Trier, Februar 2015 Christoph Heible Inhaltsverzeichnis Geleitwort V Vorwort VII Abbildungsverzeichnis XIII Tabellenverzeichnis XV Abkürzungsverzeichnis XVII 1 Thematische Einordnung 1 1.1 Motivation und Fragestellung . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Zielsetzung und Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . 5 I Daten und Fakten zur Gesundheitswirtschaft 11 2 Quantitative Dimension der Gesundheitswirtschaft 13 2.1 Produktion und Wertschöpfung . . . . . . . . . . . . . 13 2.2 Vorleistungsverflechtungen . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2.3 Letzte Verwendung von Gütern . . . . . . . . . . . . . 24 3 Die pharmazeutische Industrie 29 3.1 Angebot und Akteure . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3.2 Der globale Arzneimittelmarkt . . . . . . . . . . . . . 35 3.3 Demografie und Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . 43 3.4 Technologische und Institutionelle Faktoren . . . . . . 53 X Inhaltsverzeichnis II Technologie und komparative Statik 61 4 Konzept des Obliged Consumption 63 4.1 Die Intuition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 4.2 Sozialstaatliche Grundlage . . . . . . . . . . . . . . . . 69 4.3 Einkommen und Gesundheitsleistungen . . . . . . . . 75 4.4 Definition und Nutzenneutralität . . . . . . . . . . . . 86 5 Effekte technologischer Angebotsschocks 91 5.1 Thematische Einordnung. . . . . . . . . . . . . . . . . 91 5.2 Haushaltsseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 5.3 Produzentenseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 5.4 Daten und Benchmark-Gleichgewicht . . . . . . . . . . 112 5.5 Kontrafaktische Szenarien . . . . . . . . . . . . . . . . 116 5.5.1 Erweiternde Innovation . . . . . . . . . . . . . 120 5.5.2 Optimierende Innovation . . . . . . . . . . . . 126 5.5.3 Ersetzende Innovation . . . . . . . . . . . . . . 131 III Demografie und Dynamisierung 135 6 Wachstum und demografische Alterung 137 6.1 Untersuchungsgegenstand . . . . . . . . . . . . . . . . 137 6.2 Literaturüberblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 6.3 Demografie-sensitive Modellelemente . . . . . . . . . . 148 6.3.1 Arbeitskräfteangebot . . . . . . . . . . . . . . . 150 6.3.2 Arbeitsproduktivität . . . . . . . . . . . . . . . 156 6.3.3 Altersabhängiges Sparverhalten . . . . . . . . . 162 6.3.4 Heterogene Präferenzstrukturen . . . . . . . . . 168 7 Dynamisches Modell 181 7.1 Modellstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181 7.1.1 Haushaltsseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183
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