Laborpraxis 4 Analytische Methoden 4., Oberarbeitete Auflage Springer Basel AG CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Laborpraxis. - Basel : Birkhăuser. ISBN 978-3-7643-2527-5 Bd. 4. Analytische Methoden.-4., Oberarb. Aufl. -1990 ISBN 978-3-7643-2527-5 ISBN 978-3-0348-6162-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-6162-5 Das Werk ist urheberrechtlich geschutzt. Die dadurch begrundeten Rechte, insbesondere des Nachdruckes, der Obersetzung, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ii.hnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergutungsanspruche werden durch die "Verwertungs gesellschaftWort" Munchen, wahrgenommen. © 1977, 1987, 1990 Springer Basel AG Urspronglich erschienen bei Birkhauser Basel1990 ISBN 978-3-7643-2527-5 v 0 R W0 R T zur Vierten Auf1age Die vor1iegende, Uberarbeitete Vierte Auf1age des vierbandigen Lehrmitte1s "Laborpraxis" ist fUr die heutigen Anforderungen der Arbeit im chemischen Labor geschaffen. Das Werk bi1det fUr Auszubi1dende eine Lernhi1fe, die es ihnen er- 1eichtert, sich die grund1egenden Arbeitstechniken fUr ihren Beruf anzueignen und diese zu vertiefen. Die "Laborpraxis" ist aber auch sehr geeignet a1s Nachsch1agewerk in der Be rufspraxis, insbesondere fUr Lehrmeister und Prufungsexperten, jedoch auch fUr Hochschu1abso1venten, die ein Chemiepraktikum zu abso1vieren haben. Das Werk vermitte1t Grund1agen. Spezie11e Methoden, wie sie einze1ne Fachgebie te erfordern, werden tei1we~se nur gestreift oder bewusst nicht behande1t; wir verweisen diesbezUglich auf die bestehende Fach1 iteratur. Der Stoffinha1t wurde einerseits den Anforderungen des "Eidgenassischen Reg1e ments uber die Ausbi1dung und die Lehrabsch1ussprUfung im Beruf des Chemie- 1aboranten" und den Gegebenheiten der Chemischen Industrie im Raume Basel an gepasst. Andererseits ist das Lehrmitte1 aber so geha1ten, dass es im gesamten deutschsprachigen Raum angewendet werden kann. In allen Kapite1n wurden konsequent die SI-Einheiten verwendet. Zudem wurden soweit wie mag1ich die Normen nach DIN und ISO angewendet. Da aber viele altere Begriffe, gerade in der Praxis, noch stark verwurze1t sind, wurden an den ent sprechenden Ste11en Tabe11en mit der Gegenuberste11ung von DIN/ISO und noch gangiger Berufspraxis angebracht. Das Lehrmitte1 wurde 1987 im Auf trag der Werkschu1e CIBA-GEIGY AG von P. Warfel (Gesamt1eitung) H. Felber M. Bitzer M. Hube1 U. C1 aus B. Vollenweider unter Mitwirkung weiterer Mitg1ieder des· Lehrerko11egiums der Werk- und Berufs schu1e CIBA-GEIGY AG, Muttenz, verfasst. Besonderer Dank gilt Hp. und M. Riser (Firma ez-type, Basel). Sie haben die Gesta1tung, Illustration und die Textverarbeitung ubernommen sowie immer wieder durch wertvol1e Anregungen am Lehrmitte1 mitgearbeitet. Muttenz, Mai 1990 Die Autoren Inhaltsverzeichnis Nachweis von lonen in Losungen Allgemeine Grundlagen, Kationen, Anionen, Zusammenfassung des prak tischen Vorgehens Organisch-qualitative Elementaranalyse 15 Verbrennungsprobe, Kupferoxidprobe, Beilsteinprobe, Aufschluss nach Lassaigne, Zusammenfassung des praktischen Vorgehens Organisch-quantitative Elementaranalyse 25 Bestimmung von Stickstoff nach Kjeldahl, Bestimmung von Halogenen oder Schwefel nach Wurtzschmitt Titration, Grundl~gen 41 Reagenzlosungen, Titrationsarten und Methoden, Arbeitsvorbereitung, Endpunktbestimmung, Berechnungen, Potentiometrie, Voltametrie/Ampero metrie Neutralisations-Titrationen in wasserigem IMedium 73 Theoretische Grundlagen, Titration von Sauren oder Basen Neutralisations-Titrationen in nichtwasserigem Medium 83 Allgemeine Grundlagen, Titration von schwachen Basen mit Perchlor saure, Titration von schwachen Sauren mit Kaliummethylat, Titration von schwachen Sauren mit Tetra-n-butylammoniumhydroxid Redox-Titrationen in wasserigem Medium 99 Chemische Grundlagen, Titration von oxidierbaren Stoffen mit Kalium permanganat, Titration von oxidierbaren Stoffen mit lod, Bestimmung von reduzierbaren Stoffen mit lodid Redox-Titration in nichtwasserigem Medium 117 Wasserbestimmung nach ~arl Fischer Fallungs-Titrationen 123 Allgemeine Grundlagen, Titration von Halogenid mit Silbernitrat, Titration von Cyanid oder Rhodanid mit Silbernitrat Komplexometrische-Titrationen 131 Chemische Grundlagen, Allgemeine Grundlagen, Direkte Titration von Kupfer-II- oder Kobalt-II-lonen, Direkte Titration von fVlagnesium oder Zink-Ionen, Direkte Titration von Calcium-Ionen, Substitutions Titration von Barium-lonen, Bestimmung der Wasserharte Gewichtsanalytische Methoden 147 Gravimetrie, Bestimmung des Trocknungsverlustes, Bestimmung des G1Uh rUckstands, Bestimmung des Aschegehalts Spektroskopie, Grundlagen 159 Theoretische Grundlagen, Spektroskopische Methoden UV/VIS-Spektroskopie 179 Grundlagen, UV/VIS-Spektrophotometer, Herstellung und Konzentration von Losungen, Losemittel, KUvetten, Messmethoden, Quantitative Bestim mung, Qualitative Spektreninterpretation organischer Verbindungen IR-Spektroskopie 217 Physikalische Grundlagen, IR-Spektrographen, Bestimmung mit dispersi ven IR-Spektrographen, Spezielle Methoden, Auswerten eines Spektrums Nachweis von lonen 1n LBsungen Allgemeine Grundlagen 3 Kationen und Anionen 3 Nachweisreaktionen 3 Methodische Hinweise 4 Kationen 6 Aspekt der Losung 6 pH-Wert der Losung 6 Nachweis von Ammoniumionen 7 Nachweis von Kupferionen 7 Nachweis von Eisen-II-Ionen 8 Nachweis von Eisen-IlI-Ionen 8 Anionen 9 Nachweis von Sulfidionen 9 Nachweis von Carbonationen 9 Nachweis von Sulfationen 10 Nachweis von Halogenidionen 11 Nachweis von Iodidionen 11 Nachweis von Bromidionen 12 Nachweis von Chloridionen 12 Zusammenfassung des praktischen Vorgehens l3 1 Die Zusammenstellung Uber den Nachweis von lonen in Losungen beinhaltet nur die fUr die Schweiz, yom "Eidgenossischen Ausbildungsreglement fUr Chemielaboran ten" verlangten Nachweise. Enth~lt die Losung noch andere lonen, sind zum leil komplizierte lrennvorg~nge notig; diese sind der entsprechenden Literatur zu entnehmen. 1st eine Losung unbekannter Zusammensetzung zur ldentifikation auf lonen zu prUfen, werden alle benotigten Nachweisreaktionen der Reihe nach ausgefUhrt. Geht es aber darum, die Anwesenheit oder Abwesenheit bestimmter lonen zu best~ tigen (z.B. bei der Kontrolle eines Reaktionsverlaufs, beim Auswaschen eines FilterrUckstands), wird spezifisch auf das gesuchte Ion geprUft. Die zu prUfen de Probe muss als w~sserige Losung vorliegen; Konzentration, pH-Wert und Fremd ionen konnen die Nachweisreaktion beeinflussen. 2 Allgemeine Grundlagen Kationen und Anionen Die Verbindungen der Anorganischen Chemie bestehen meistens aus lonen oder sie bi1den in Wasser lonen. lonen sind ge1adene Tei1chen und kommen durch Ubertragung von E1ektronen zu stande. Die positiv ge1adenen Tei1chen heissen Kationen, die negativ ge1adenen Tei1chen werden a1s Anionen bezeichnet. Kationen NH.+ Anionen C1 Cu2+ Fe2+ Fe3+ Nachweisreaktionen Die Nachweisreaktionen fUr lonen in Losungen konnen in drei Gruppen aufgetei1t werden: - Bi1dung von 1eicht zu identifizierenden Gasen - Bi1dung von schwer1os1ichen Niedersch1agen - Bi1dung von gefarbten Verbindungen Bildung von Gasen Koh1enstoffdioxidgas: C032- + 2 H30+ ---I"~ 3 H20 + C02t Ammoniakgas: NH.+ + OH ---I.~ H20 + NH3t Bildung von schwerloslichen Niederschlagen 5i1berch1orid: Ag + + C1 --... AgCH Bariumsulfat: Ba2+ + 5042- ---I.~ Ba50.+ 3 Bildung von gefarbten Verbindungen Tetramminkupfer-II-salz: CU(OH)2 + + tiefblau Eisenrhodanid: ---l~~ Fe(SCN)3 braun-rot Methodische Hinweise Beim Prufen einer Losung auf Anwesenheit oder Abwesenheit bestimmter Ionen, ist es von Vorteil, mit dem Nachweis der Kationen zu beginnen. Aufgrund der nachgewiesenen Kationen lassen sich Ruckschlusse ziehen auf die Abwesenheit einiger Anionen, da diese schwerlosliche Niederschlage bilden wur den. Enthalt die Nachweislosung Kupfer- oder Eisenionen, kann die Anwesenheit von Sulfidionen in der gleichen Losung ausgeschlossen werden. Cu2+ + S2- ----i.~ . Cu S+ schwarzer Niederschlag Fe2+ + S2- ---l~~ FeS+ schwarzer Niederschlag 2 Fe3+ + 3 S2- schwarzer Niederschlag Ebenso kann die Anwesenheit von Carbonationen ausgeschlossen werden. Cu2+ + C032- ~ CuC03+ Fe2+ + C032- ~ FeC03+ 2 Fe3+ + 3 C032- ~ Fe2(C03)3+ Enthalt die Nachweislosung Kupfer-II- oder Eisen-IlI-Ionen kann aber auch die Anwesenheit von Iodidionen ausgeschlossen werden, da diese zu lod oxidiert wer den. Das dabei entstehende Iod ist in Wasser schwerloslich. + 4 I ---l"~ 2 CuI + + 2 I ---~ 2 Fe2+ + 1m weiteren ist es sinnvoll, die Anionennachweise in einer bestimmten Reihen folge auszufuhren. Dabei soll zuerst auf Anwesenheit derjenigen Anionen gepruft werden, welche bei anderen Nachweisreaktionen storend wirken, z.B. Sulfidionen nachweis vor Carbonationennachweis, Carbonationennachweis vor Sulfationennach wei s. 4