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Kursbuch Internet und Politik: Schwerpunkt: Elektronische Demokratie im internationalen Vergleich PDF

133 Pages·2003·5.694 MB·German
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Kursbuch Internet und Politik Alexander Siedschlag Alexander Bilgeri (Hrsg.) Kursbuch Internet und Politik Band 2/2002 Schwerpunkt: Elektronische Demokratie im internationalen Vergleich Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2003 Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme ISBN 978-3-81 00-3688-9 ISBN 978-3-663-12206-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-12206-7 © 2003 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 2003 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Editorial: Die Idee und Zielsetzung................................................................... 7 Alexander Bilgeri!Alexander Siedschlag "Die Daten sollen laufen.- nicht die Bürger" Deutschland auf dt~m Weg zum Netzwerkstaat................................................. 9 Schwerpunktthema: Elektronische Demokratie im internationalen Vergleich Max von Bismarck/Daniel Dettling!Tino Schuppan E-Governance in der Wissensgesellschaft- Neue Dimensionen der politischen Willensbildung ......... .. ................ ............. .. 23 Eberhard Heuel/Lars Terbeck Kommunales E-Govemment in der Praxis- Das Virtuelle Rathaus der Stadt Hagen............................................................. 39 Petra Baumherger E-Democracy in der Schweiz-ein steiniger Weg............................................ 59 Norbert Kersting Internet-Wahlen im Vergleich- USA, Schweiz und Deutschland................... 73 Außerhalb des Schwerpunktes Thorsten F aas www .ihr-kandidat-fuer -den-landtag.de Einstellungen von Kandidaten bei Landtagswahlen zum Einsatz neuer Medien in der Wahlkampf-Kommunikation....................... 93 Alexander Siedschlag Internationale Sicherheitspolitik im Internet-Zeitalter...................................... I 07 6 Inhalt Tagungsbericht Daniela Heim/Anne Schmittberger/Mortimer Treichel Digitale Demokratie wagen-Internet verändert Politik Bericht von der Fachtagung der Ad-hoc-Gruppe "Internet und Politik" in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) am 27./28. Juni 2002 an der Humboldt-Universität zu Berlin .......................... 119 Rezensionen ........ ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . ........... .. . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . ... 131 Homepages........................................................................................................ 137 Autoreninfo . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . .. . . . . ........... .. .. . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . .. 141 Sind Sie schon drin ... ?...................................................................................... 143 Editorial: Die Idee und Zielsetzung Politik und ihr öffentliches Umfeld kann durch die Internet-Möglichkeiten revolu tioniert werden. Aspekte rund um die Wechselbeziehungen zwischen Politik, Ver waltung und Internet wurden bisher jedoch kaum wissenschaftlich fundiert oder kritisch-reflexiv betrachtet. Das Kursbuch Internet und Politik füllt nunmehr bereits seit einem Jahr diese Lücke. Experten aus Wissenschaft und Praxis bedienen im Kursbuch halbjährlich den Informationsbedarf eines breiten Publikums aus interessierter Öffentlichkeit, Poli tik, Journalismus und Wissenschaft. Die Beiträge sind abwechslungsreich geschrie ben und dabei fundiert recherchiert. Das Themenspektrum beschränkt sich nicht auf Politik im engen Sinn, sondern schließt die öffentliche Verwaltung und auch gesell schaftlichen Wandel im Internet-Zeitalter ein. Der erste Band (I /2001) des Kursbuchs beschäftigte sich mit allgemeinen Grundlagen elektronischer Demokratie und virtuellen Regierens. Er stellte außer dem das Basis-Konzept vor, dem die weiteren Bände folgen. Der zweite Band ( 1/2002) war - auch um den Aktualitätsanspruch des Kurs buchs zu unterstreichen- dem Schwerpunkt "Wahlkampf im Netz" gewidmet. Au ßerhalb des Schwerpunkts hot er Beiträge zur friedensschaffenden Wirkung digita ler Technologien, aber auch zu Terrorismus, Ungleichheit und Verwundbarkeit im Netz, ebenso wie empirische Analysen zur Internetpräsenz von Abgeordneten und zur Kosten-Nutzen-Analyse politischer Internetkommunikation. Der vorliegende Band 2/2002 setzt sich im Schwerpunkt mit elektronischer Demokratie im internationalen Vergleich auseinander - von den entsprechenden politischen Leitideen und dem neuen Konzept der E-Governance bis hin zu E-Vo ting. Außerhalb des Schwerpunktes wird die empirische Analyse zur Internetprä senz von Abgeordneten (diesmal auf der Ebene der Bundesländer) fortgesetzt, und es gibt eine Bestandsaufnahme zu den politischen - nicht nur technisch-infrastruk turellen - Herausforderungen, die das Internet-Zeitalter an die internationale Si cherheitspolitik stellt. Schließlich finden sich in diesem Band wie immer aktuelle Rezensionen sowie ein Bericht über die Berliner Tagung "Digitale Demokratie wa gen". Über kommende Beiträge und das Herausgeherteam informiert die Webseite www.kursbuch-internet.de ebenso wie Liher die Artikel aus den früheren Kursbü chern. Die Herausgeher Alexander Bi/geri/Aiexander Siedschlag "Die Daten sollen laufen- nicht die Bürger" Deutschland auf dem Weg zum Netzwerkstaat Industrienationen müssen handeln E-Government ist in aller Munde. Politik und Verwaltung wollen die inzwischen nicht mehr ganz neuen Informations- und Kommunikationstechnologien für einen intensiveren Dialog mit den Bürgern nutzen.1 Verwaltungshandeln soll transparen ter, verständlicher und für den Bürger auch nachvollziehbarer werden. Bund, Län der und Kommunen suchen verstärkt den Dialog mit "ihren" Bürgerinnen und Bür gern. Staat und Bürger sollen Partner werden. 2 Längst sind daher Regierungen von Bund und Ländern sowie ein großer Teil der Kommunen im Internet vertreten. Nachgeordnete Behörden schließen sich die sem Trend zunehmend an. Sie wollen zum Dienstleister für den Bürger werden. Die rot-grüne Bundesregierung hat sich mit der Initiative "BundOnline 2005" ver pflichtet, alle internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung bis 2005 tat sächlich online zur Verfügung zu stellen. Die Bürger verbinden mit dieser Ent wicklung eine Fülle von Erwartungen:3 so sollen Verwaltungsleistungen zeit- und ortsunabhängig innerhalb ein und desselben Mediums abgewickelt werden können, und man erwartet nur noch einen Ansprechpartner, der sich aller Probleme zwi schen Bürger und Verwaltung annimmt.4 Damit ist Deutschland- international be trachtet -jedoch kein Vorreiter. Vor einigen Jahren strebten dieses Ziel bereits Tony Blair in Großbritannien und Bill Clinton in den USA an. Einer Studie von PricewaterhouseCoopers zufolge zwingen vier Entwicklungen die Regierungen der entwickelten Industriestaaten zum Handeln:5 I. Internationaler Wettbewerbsdruck/Standortwettbewerb: Durch den globalen, regionalen und lokalen Standortwettbewerb werden Effizienz und Effektivität staatlichen Handeins und die Unterstützung von Unternehmen (z.B. bei ihrer Ansiedlung) für Bund, Länder und Kommunen zu einem entscheidenden Standortfaktor. Eine Verwaltung, die Genehmigungsverfahren zügig bearbeitet und aufgrund einer hohen Kosteneffizienz ein niedriges Steuerniveau sichert, ist eine entscheidende Voraussetzung für ein erfolgreiches Standortmarketing. 2. Wachsender Kostendruck: Die Einrichtungen der öffentlichen Hand werden zukünftig - vor allem wegen des zunehmenden Kostendrucks auf die öffentli chen Haushalte und auf das Sozialsystem, wie er aus einer Überalterung der Gesellschaft resultiert - weitere finanzielle Einschränkungen meistern müssen. Durch den Einsatz der ncuen Informations- und Kommunikationstechnologien Kur~hut:h Internet um.l Politik 2/2(Xl2 10 Alexander Bilgeri/Aiexander Siedschlag können Gelder bei der Kommunikation zw.schen Verwaltung und Bürgern, Verwaltung und Unternehmen sowie zwischen den Behörden eingespart wer den. 3. Technologischer Wandel: Durch die zunehmende Digitalisierung von Kommu nikation und Information sowie die gesteigerten Zugangsmöglichkeiten ins In ternet lassen sich Wertschöpfungsketten raum- und zeitübergreifend integrie ren. Es entstehen die technischen Voraussetzungen dafür, dass rund um die Uhr von jedem Ort aus auf wichtige Verwaltungsleistungen zugegriffen werden kann. 4. Erwartungen der Bürger: Die treibende Kraft hinter E-Government sind nicht zuletzt die Bürger selbst. Mit zunehmender Internetverbreitung und -nutzung werden mehr und mehr Unternehmen Dienstleistungen über das Netz anbieten. Dadurch entsteht auch ein Nachfragedruck hinsichtlich Online-Dienstleistungen gegenüber der Verwaltung. Immer mehr Bürger werden in Zukunft nicht nur Bankgeschäfte, sondern auch Behördengänge online erledigen wollen. Für 87 Prozent der Deutschen sind virtuelle Rathäuser von Städten und Gemeinden "attraktiv" bis "sehr attraktiv" .6 E-Government- Was ist das? Was E-Government genau beinhaltet, ist nicht abschließend geklärt. Folgt man der "Speyerer Definition von Electronic Government",7 dann ist E-Government als Oberbegriff für drei zentrale, eher verwaltungstechnische Funktionen zu verstehen:s I. Die Abwicklung interner und externer Verwaltungsabläufe über elektronische Medien.y 2. Die Bereitstellung von Informationen und von interaktiven Kommunikations diensten für die Kunden der öffentlichen Verwaltung. 3. Die Errichtung elektronischer Märkte für öffentliche Beschaffungsaufträge. Demgegenüber wird in einer Studie der Bertelsmann Stiftung E-Government als "Balanced E-Government" beschrieben und definiert. Derart ausgewogenes E Government setzt sich aus den beiden Säulen E-Administration und E-Democrac/' zusammen: II E-Administration ist die auf Informations- und Kommunikationstechnologien basierende Abwicklung nutzerorientierter Dienstleistungen öffentlicher Ein richtungen. Bei E-Democracy handelt es sich um die digitale Information (Transparenz) und die Einflussnahme (Partizipation) von Bürgern und Wirtschaft auf Willens bildungsprozesse öffentlicher (sowohl staatlicher als auch nicht-staatlicher) Institutionen. In Deutschland hat sich die Aufmerksamkeit bisher stark auf E-Government im Sinn von Verwaltungsverfahren-viel weniger auf den E-Democracy-Aspekt- ge richtet: auf virtuelle Rathäuser, online durchführbare Behördengänge und effektive- .,Die Daten sollen laufen-nicht die Bürger" 11 re staatliche Dienstleistungen." Damit wäre E-Government jedoch nicht mehr als eine Art elektronische "Verbraucherdemokratie" (consumer democracy): die Bür ger als Kunden, die ein breites Online-Angebot an öffentlichen Dienstleistungen verlangen, um in ihrem individuellen Streben nach Gewinn und Glück möglichst wenig durch Verwaltungsverfahren eingeschränkt zu werdenu Doch selbst wenn man mit dem politischen Einsatz des Internets nicht die Idee erweiterter demokratischer Beteiligungschancen verbindet, ist klar: das politische Internet ist immer auch Venvaltungsreform, zum Beispiel durch seine neuartigen Möglichkeiten, Nichtmitglieder und externe Sachverständige virtuell am Verwal tungsprozess teilhaben zu lassen und eine bürgernahe, interaktive Verwaltung zu schaffen. 14 Einem umfassenderen Verständnis folgend bezeichnet E-Government daher "die digitale Unterstützung von Information, Kommunikation und Trans aktion in allen Bereichen der öffentlichen Verwaltung."1' Hierbei bezieht sich E-Government auf das Verhältnis zwischen Verwaltung und Bürger (Government to Citizen - G2C), Verwaltung und Wirtschaft (Government to Business - G2B) sowie Verwaltung und Verwaltung (Government to Government-G2G). In einem sind sich jedoch alle einig: E-Government kann nur erfolgreich sein, wenn bei der Realisierung die Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund steht. Daher sollten bei der Umsetzung von E-Government-Lösungen vier wesentliche Ge sichtspunkte berücksichtigt werden: Interaktivität, Integration, Individualisierung und Unmittelbarkeit:1" Interaktivität ist mehr als eine strukturierte Auswahlmög lichkeiL Vielmehr müssen die Nutzer aktiv z.B. mit Feedback-Formularen und E Mails mit der Verwaltung direkt in den Dialog treten können. Die Ideen und Wün sche der Nutzer müssen berücksichtigt und in das Angebot integriert werden; denn erst die Integration dieser Informationen ermöglicht eine bürgerorientierte Gestal tung der E-Government-Lösungen. Des Weiteren müssen die Lösungen für den Einzelnen individualisierhar bzw. auf die persönlichen Bedürfnisse zuschneidbar sein. So wird dem Nutzer zukünftig ein schnellerer Zugriff auf die von ihm benö tigten Informationen bzw. Leistungen ermöglicht. Entscheidend ist auch die Un mittelbarkeit- Inhalte, Dienstleistungen und Informationen müssen für den Bürger direkt, sofort und überall verfügbar sein. E-Government in Europa Die jüngste Studie der Europäischen Kommission über E-Government in Europa zeigt deutlich positive Entwicklungen auf.17 In der Studie wurden im April 2002 im Rahmen der eEurope-Benchmarking-Initiative die 15 EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Norwegen und die Schweiz auf ihr Angebot von 20 grundlegenden Dienst leistungen untersucht.1s Insgesamt sind in den EU-Staaten inzwischen 55 Prozent (Oktober 200 I: 45 Prozent) der öffentlichen Dienstleistungen online zugänglich. Die volle bzw. annä hernd volle Transaktionsfähigkeit ist bei fast der Hälfte der Dienstleistungen gege ben. Jedoch wird kritisiert, dass es weiterhin bei einer großen Zahl von Dienstleis tungen an "echter Interaktivität" fehlt, da vielfach nur Verwaltungsprozesse ins Netz gestellt werden, ohne diese tatsächlich netzfähig zu machen. Gleichzeitig be stehen große Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten der Dienste. Von den

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