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Kunst Wird Macht: Gabriele D'annunzio Und Richard Wagner PDF

162 Pages·2020·3.926 MB·German
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I M P U L S E B A N D 1 5 Der italienische Schriftsteller Gabriele mit ihren Interventionen, besonders aber D’Annunzio (1863–1938) und der auch mit ihren Werken bewegten. Die deutsche Komponist Richard Wagner Bayreuther Festspiele erweisen sich als (1813–1883) waren bereits zu Lebzeiten europäischer Kristallisationspunkt, höchst umstrittene und stark verehrte Modell für Frankreich und Italien. Persönlichkeiten. Ohne Zweifel heraus­ Beleuchtet wird auch das Vittoriale degli ragende Künstler, gelang ihnen auch Italiani in Gardone als ein Ort, an dem Kunst wird Macht der Einbruch in die politische Sphäre. deutsche und italienische Traditionen Die Autorinnen und Autoren leisten – sich begegnen. So zeigt sich, dass sich die aus vergleichender deutsch­italienischer Moderne weitgehend über die Ästhetik Gabriele D‘Annunzio und Richard Wagner Perspektive – Grundlagenarbeit und definiert und weniger über die Inhalte, untersuchen die Schnittstellen zwischen was auch zu einer signifikanten Um ­ Kunst, Politik und Gesellschaft, an deutung der Rolle der Künstler innerhalb Herausgegeben von denen sich D’Annunzio und Wagner des Staates führt. Immacolata Amodeo und Bettina Vogel-Walter BAND 15 ISBN 978-3-515-12231-3 9 7 8 3 5 1 5 1 2 2 3 1 3 CENTRO ITALO-TEDESCO PER L‘ECCELLENZA EUROPEA DEUTSCH-ITALIENISCHES ZENTRUM FÜR EUROPÄISCHE EXZELLENZ Impulse – Villa Vigoni im Gespräch Band 15 Herausgegeben von CHRISTIANE LIERMANN TRANIELLO Kunst wird Macht Gabriele D‘Annunzio und Richard Wagner Herausgegeben von Immacolata Amodeo und Bettina Vogel-Walter Franz Steiner Verlag Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Rom. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. © Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2020 Einbandgestaltung: deblik, Berlin Druck: Beltz Grafische Betriebe, Bad Langensalza Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier. Printed in Germany ISBN 978-3-515-12231-3 (Print) ISBN 978-3-515-12252-8 (E-Book) Inhalt 5 alt h n I 7 GIORDANO BRUNO GUERRI Grußwort 9 IMMACOLATA AMODEO Vorwort 11 BET TINA VOGEL-WALTER Die Fragen der Tagung Intellektuelle und Kommunikation 25 BET TINA VOGEL-WALTER Stars, Intellektuelle und ‚Propheten ohne Absender‘. Haben Künstler Einfluss auf die Politik? 33 JAN CLAAS VAN TREECK Die Medialitäten der (Gesamt-)Kunst. Richard Wagner und Gabriele DʼAnnunzio I talien und Frankreich: Im Bann von und in Rivalität zu Wagner 43 BERNARD DIETERLE Kultur und Macht des Schönen. D’Annunzio, Wagner und Frankreich 55 ADRIANA GUARNIERI CORAZZOL „Teatro di Festa“ und „Théâtre de Fête“. Das Festspieltheater nach den Entwürfen DʼAnnunzios 73 MARIA IDA BIGGI Eleonora Duse und Gabriele D’Annunzio. Bayreuth – Inspirationsquelle und konkrete Pläne 83 RENZO CRESTI Le martyre de Saint Sébastien – ein lateinischer Parsifal? D’Annunzio und Débussy 6 89 ARNOLD JACOBSHAGEN Zwischen Wagner und D’Annunzio. Ästhetische Positionierungen bei Giacomo Puccini 103 GABRIELLA ROVAGNATI Rienzi – Identifikationsfigur in zwei Versionen. Cola di Rienzo, genannt Rienzi D’Annunzio und Deutschland 115 PAOLA SORGE D’Annunzio und die deutsche Kultur. Musik, Hitler und Walter Benjamin 121 SILVIA GARINEI Henry Thode und die erste nationalistische Kunstkritik. In der Villa Cargnacco (Vittoriale): Wagner – Dürer – Thoma 137 TOBIAS REICHARD ‚… seinerzeit zu stark antideutsch hervorgetreten‘. D’Annunzio und die deutsche Politik 151 Verzeichnis der Abbildungen 155 Kurzbiographien GIORDANO BRUNO GUERRI 7 Grußwort t or w ß u Gr Il primo stadio della mia creazione è uno stato musicale, una specie di musicale ansietà (Meine Kreativität ist im ersten Stadium ein musikalischer Zustand, eine Art musikalische Unruhe) Gabriele D’Annunzio, Appunto autografo Ich habe hier am Gardasee eine alte Villa aus dem Besitz des verstorbenen Herrn Dr. Thode gefunden. Sie ist voller schöner Bücher, schrieb D’Annunzio an seine Ehe- frau, einen Tag, nachdem er das Anwesen in Besitz genommen hatte und daraus das Vittoriale degli Italiani wurde. Gerade der respektable Reichtum der Bibliothek des Gelehrten, dazu das warme Licht und die zum See abfallenden Gärten, überzeugten den Comandate – der darauf versessen war, nach dem ganzen Lärm Ruhe zu finden und Frieden nach dem langen Krieg –, an den Ufern des Gardasees den Anker zu werfen, um dort die Erinnerungen seines unvergleichlichen Lebens zu sammeln. In Gedanken male ich mir aus, wie der Dichter im gedämmten Licht der Prioria [Wohnhaus] umhergeht und mit einem Blick liebevoll die Erinnerungsstücke an Liszt und Wagner betrachtet, die sich in der Camerata di Gasparo [Zimmer der Instrumente] oder am Eingang der Sala del Mappamondo [Bibliothek] befinden; ich erinnere mich daran, dass er anlässlich des Todes von Wagner Stelio Effrena, den Protagonisten im Roman Das Feuer, in Venedig ausrufen lässt: Il mondo parve diminuito di valore, die Welt erscheint im Wert verarmt. Ende des 19. Jahrhunderts war D’Annunzio ausschlaggebend dafür, dass Richard Wagner innerhalb der italienischen kulturellen Debatte bekannt wurde, nicht so sehr in den engeren kulturellen Zirkeln – darin lag nämlich die große Bedeutung D’Annunzios: seine unglaubliche Fähigkeit zur Kommunikation –, sondern als Mas- senphänomen. D’Annunzio war in der Lage, im Alleingang den Autor des Tristan und des Ring der Nibelungen zu einem wahren Protagonisten des musikalischen Imaginären zu machen, und zwar nicht nur für seine Zeit. Das Vittoriale degli Italiani freut sich über diese italienisch-deutsche Initiative: Die Tagung in der Villa Vigoni 2017 und die Veröffentlichung der Tagungsakten würdigen diese beiden Giganten der europäischen Kultur, die dazu beitrugen, das 8 Bild des modernen Künstlers zu revolutionieren und dessen Rolle als Führer, Pro- phet oder vate neu zu erfinden. Giordano Bruno Guerri Presidente Fondazione Il Vittoriale degli Italiani IMMACOLATA AMODEO 9 Vorwort t or w or V Richard Wagner und Gabriele D’Annunzio sind sich im Leben nie begegnet. Mit der Tagung „Bayreuth italiana. Richard Wagner und Gabriele D’Annunzio“, 22.–24. Sep- tember 2017, in der Villa Vigoni am Comer See, und mit dem daraus hervorgegange- nen, hier vorliegenden Tagungsband wurde der Versuch unternommen, die gegen- seitigen Verbindungen, Einflüsse, aber auch die Kontraste der beiden schillernden und nicht unumstrittenen Persönlichkeiten zu rekonstruieren. Der „deutscheste“ aller Opernkomponisten, der keine Opern, sondern Musikdramen komponieren und verfassen wollte, und der Dichterfürst Italiens, der sich für Heeresordnungen ebenso interessierte wie für Parfums. Was haben sie miteinander zu tun? Als Frau Dr. Bettina Vogel-Walter an mich herantrat mit dem Ansinnen, diese Tagung in der Villa Vigoni auszurichten, habe ich sofort mit Neugierde und Begeis- terung darauf reagiert, weil mir die Verbindung D’Annunzio – Wagner im deutsch- italienischen Kontext aus vergleichender Perspektive besonders ertragreich erschien, und zwar sowohl in typologischer Hinsicht als auch, was eine genetische Betrach- tungsweise betrifft. So trafen sich deutsche, italienische und Schweizer Wagner- und D’Annunzio- Experten im Deutsch-Italienischen Zentrum für Europäische Exzellenz Villa Vigoni und stellten sich erstmals der interdisziplinären Diskussion über Zusammenhänge zwischen Leben, Werk und Wirken von Wagner und D’Annnunzio. Aus den Rekon- struktionen dieser Zusammenhänge, die von den Beiträgerinnen und Beiträgern zu diesem Band geleistet werden, ist schließlich eine Art Als-Ob einer persönlichen Begegnung entstanden. Dieses Als-Ob lässt auch erahnen, warum gerade Richard Wagner und Gabriele D’Annunzio über ihre eigenen nationalen bzw. nationalis- tischen Interessen hinaus für die jeweilige nationale Geschichtsschreibung und für die nationale Mythen-Konstruktion grandiose Projektionsflächen angeboten haben und auch als solche benutzt wurden. Es bleibt zu hoffen, dass gerade an die- sem Punkt die weiterführende Forschung ansetzen wird. Ich danke Frau Dr. Bettina Vogel-Walter für die gute und besonders angenehme Zusammenarbeit in allen Phasen des Projektes von der Drittmitteleinwerbung über die Ausrichtung der Tagung bis zur Herausgabe des Bandes. Frau Dr. Christiane Liermann Traniello, meiner Nachfolgerin im Amt als Gene- ralsekretärin der Villa Vigoni, sei für die Aufnahme dieses Bandes in die Reihe „Impulse“ der Villa Vigoni beim Franz Steiner Verlag gedankt. Der Band konnte erfreulicherweise mit einem Druckkostenzuschuss der Villa Vigoni realisiert wer- den. Auch hierfür ein großes „Grazie“. Ludwigshafen am Rhein, im September 2019

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