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Kunst macht Stadt: Vier Fallstudien zur Interaktion von Kunst und Stadtquartier PDF

195 Pages·2010·8.593 MB·German
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Philipp Rode · Bettina Wanschura · Christian Kubesch Kunst macht Stadt VS RESEARCH Quartiersforschung Herausgegeben von Dr. Olaf Schnur, Humboldt-Universität zu Berlin Dr. Dirk Gebhardt, Eurocities, Brüssel Das Wohn- oder Stadtquartier hat in unterschiedlichsten Bereichen der Stadtfor- schung einen wachsenden Stellenwert. Neue Schwerpunkte auf Quartiersebene sind sowohl in der Praxis, etwa in Stadtentwicklung und Immobilienwirtschaft, als auch in stärker theoretisch orientierten Bereichen zu finden. In der dazwischen liegenden Grauzone hat die wissenschaftliche Begleitforschung Konjunktur, die sich mit den immer vielfältigeren planungspolitischen Interventionen in Quartie- ren beschäftigt. Diese Reihe möchte sich den inzwischen existierenden pluralisti- schen, oft auch kritisch geführten Diskurslinien der Quartiersforschung mit ihren zahlreichen Überschneidungen und Widersprüchen widmen. Sie bietet Raum für Quartiersforschung im weitesten Sinn – von Arbeiten mit theoretisch-konzeptio- nellem Schwerpunkt über empirisch-methodisch orientierte Studien bis hin zu explizit praxisorientierten Arbeiten über Quartiers-Themen aus dem Blickwinkel verschiedener Paradigmen der Quartiersforschung. So soll ein Forum entstehen, in dem sich Interessierte aus allen Bereichen – vom Quartiersmanager bis zum Wissenschaftler – über das Themenfeld „Quartier“ auch über den eigenen Hori- zont hinaus informieren können. Quartiersforschung wird innerhalb dieser Reihe interdisziplinär und multidisziplinär verstanden, wobei geographische und sozial- wissenschaftliche Ansätze einen Schwerpunkt darstellen. Philipp Rode Bettina Wanschura Christian Kubesch Kunst macht Stadt Vier Fallstudien zur Interaktion von Kunst und Stadtquartier 2. Auflage Mit Geleitworten von Mag. Dr. Wolfgang Förster, DI Thomas Madreiter und Univ.-Prof. DI Lilli Licˇka VS RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Die vorliegende Studie entstand im Rahmen eines Forschungsprojekts des Instituts für Landschaftsarchitektur / BOKU Wien. Projektleitung: Philipp Rode; Projektmitarbeit: Christian Kubesch, Julia Schmölzer. Weitere Angaben zu Philipp Rode unter: www.zwopk.at / www.rali.boku.ac.at Weitere Angaben zu Bettina Wanschura unter: www.plansinn.at 1. Auflage 2009 2. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Verena Metzger / Britta Göhrisch-Radmacher VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesond ere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-17408-2 Vorwort der AutorInnen zur zweiten Auflage Der Themenkomplex Kunstprojekte und Stadtentwicklung stellt ein Forschungs- feld dar, das aktuell nicht nur in Wien viel diskutiert wird. Seit der Präsentation der ersten Auflage von Kunst macht Stadt haben zahlreiche Diskussionsveran- staltungen zum Thema stattgefunden, in denen das Verhältnis von Kunst und Stadtentwicklung in seiner widersprüchlichen Breite thematisiert wurde. In der Auseinandersetzung fallen die oftmals sehr subjektiven und individuellen Sicht- weisen auf, deren Emotionalität die Diskussion bereichert. Die Intention der vorliegenden Publikation besteht in der Versachlichung der Debatte, die nicht nur angesichts der gesteigerten Erwartungen an die „krea- tive Klasse“ im Zuge von Stadtentwicklungsprozessen notwendig erscheint. In Anlehnung an den Ausspruch des Musikers Oskar Aichinger, dass Kunst immer etwas mit Distanz zu tun habe, versuchen wir Blicke auf die Wechselwirkungen von Kunst und Stadt zu etablieren, die verschiedene fachliche und persönliche Distanzen der AutorInnen auf den Forschungsgegenstand widerspiegeln. Die Tätigkeit als Erneuerungsexperte in der Gebietsbetreuung Ottakring durch Philipp Rode, die Auseinandersetzung mit Planung als kommunikativer Prozess durch Bettina Wanschura sowie die Konzeption und Durchführung von künstlerischen Projekten im öffentlichen Raum durch Christian Kubesch stellen einige unserer Erfahrungshorizonte dar. Die Bearbeitung des Forschungsprojekts ist demnach in einem Prozess der Annäherung an den Forschungsgegenstand gleichwohl wie des Distanzaufbaus erfolgt, wodurch für uns neue Perspektiven und Sichtweisen eröffnet wurden. Die Neuauflage von Kunst macht Stadt wurde aufgrund von Versäumnissen in der Erstauflage notwendig und über die gute Verkaufsnachfrage möglich – dem Verlag sei hiermit für sein Entgegenkommen gedankt. Das AutorInnenteam wurde um Christian Kubesch erweitert, dessen Projektmitarbeit wesentlich für die Qualität der Forschungsergebnisse war. Auch für die Mitarbeit von Julia Schmölzer und Sabine Papst sei an dieser Stelle gedankt. In den Darstellungen von Kapitel 4.3 wurde eine Differenzierung vorgenommen, die im Laufe einer Diskussionsveranstaltung artikuliert wurde – Dank an Angela Heide für ihre Hinweise. Außerdem bietet die Neuauflage die willkommene Möglichkeit, die Mitglieder der Resonanzgruppe, die wesentlich zur Qualität des Inhalts der Stu- die beigetragen haben, um Kurt Smetana und Nelin Tunc zu vervollständigen. 6 Vorwort der AutorInnen Wir danken allen Beteiligten für das Zustandekommen dieses Buches und wün- schen eine interessante Lektüre! Philipp Rode, Bettina Wanschura, Christian Kubesch Wien, im März 2010 Geleitwort der Auftraggeber Die Wiener Wohnbauforschung hat sich bereits mehrmals mit sozialen und kul- turellen Aspekten der Stadterneuerung beschäftigt. Ebenso stellen Kenntnisse über Veränderungsprozesse im Stadtraum wichtige und wertvolle Grundlagen für die Stadtentwicklung dar. In diesem Sinne sind auch Kunst- und Kulturpro- jekte, deren Aktivitäten in den umgebenden Stadtraum ausstrahlen, im besonde- ren Blickfeld unserer Forschungstätigkeit. Gerade im Wiener Brunnenmarktviertel haben kulturelle Initiativen zu einer starken (Image-)Aufwertung geführt. Das einstige Problemgebiet wurde zum durchschlagenden Erfolg einer umfassenden Stadterneuerung: sanierte Wohn- häuser, Attraktivierung des Marktes, sozial durchmischt, multikulturell und mul- tifunktional. Der massive Einsatz öffentlicher Mittel in den öffentlichen Räumen – aber auch im Wohnbau und in der Sanierungsförderung – trägt außerdem dazu bei, dass negative Folgen einer Gentrifizierung, wie sie im Gegensatz zu Wien in anderen Städten beobachtet werden kann, weitgehend gebremst werden konnten. Auch der Stadtentwicklung kommt in diesem Zusammenhang eine besonde- re Rolle zu: Grundlagen und Möglichkeiten im Stadtraum für vielfältige Initiati- ven zu schaffen, die positive lokale Trends fördern. Die Strategischen Abteilun- gen versuchen gleichzeitig in der Gesamtstadt ausgleichend zu wirken und Un- gleichgewichte, wie mehrfach benachteiligte Gruppen und Viertel zu vermeiden. Angesichts des Erfolgs des Brunnenmarktviertels stellt sich die Frage nach dem konkreten Beitrag der Kultur – insbesondere des über Wiens Grenzen hin- aus bekannt gewordenen Kunstfestivals SOHO OTTAKRING. Welche Rahmenbedingungen bedingen den Einfluss von Kunst und Kultur auf die Gebietsstruktur? Wie beeinflussen sich Kunstprojekte und bauliche Sa- nierung gegenseitig? Führt dies nicht auch zur Instrumentalisierung der Kunst? Geht es vielleicht eher darum, neue Aktivitäten zuzulassen und planerische Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, als sie bewusst zu initiieren? Auch ist es schwierig, Entwicklungen an einzelnen statistischen Parametern festzumachen. Für Aufwertungsprozesse gibt es nicht nur eine Erklärung. Und es kann durchaus etwas als „schick“ gelten, obwohl sich statistisch wenig verändert hat. 8 Geleitwort der Auftraggeber Dies führt zur Frage der Mess- und Vergleichbarkeit dieser Muster auf andere Sanierungsgebiete. Daher wurden den Ergebnissen der SOHO-Evaluierung wei- tere Kulturprojekte gegenübergestellt, die sich in unterschiedlicher Weise der Frage der Gebietsaufwertung im dichtbebauten Stadtraum Wiens nähern. Bei allen Gemeinsamkeiten – resultierend aus dem starken Bezug zum konkreten Ort – bedienen sich diese Projekte unterschiedlicher Strategien und künstlerischer Mittel, um die Bevölkerung und alle lokalen AkteurInnen mit einzubeziehen. Eine Forschungsarbeit wie die vorliegende bedarf auch – wie die Stadtent- wicklung und die Stadterneuerung insgesamt – der Kooperation, für die an dieser Stelle allen Beteiligten gedankt sei: vor allem der projektbegleitenden „Reso- nanzgruppe“, den beteiligten Kunstinitiativen und Gebietsbetreuungen, den Ver- treterInnen der involvierten Bezirke und der Geschäftsgruppen sowie natürlich dem gesamten AutorInnenteam. Mag. Dr. Wolfgang Förster Leiter der Wiener Wohnbauforschung DI Thomas Madreiter Leiter der MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung Kunst macht Stadtlandschaft? – Landschaftsarchitektonische Vorbemerkung Zustand und Dynamik der Stadt wird im Freiraum augenfällig. Dieser Außen- raum ist gleichermaßen der Innenraum der Stadt. Somit schlagen sich strukturel- le Veränderungen innerhalb von Stadtteilen, wie sie im Brunnenviertel vor sich gehen, in den Straßen, Plätzen und (wenigen) Grünräumen nieder. Sie werden gestaltet, unterhalten und bespielt. Dieser Prozess wirkt auch umgekehrt: Auf- besserungen des öffentlichen Raums bewirken eine Aufwertung des Stadtvier- tels. Das in Europa bekannteste Beispiel dafür ist das Freiraumkonzept Barcelo- nas der 1980er und 1990er Jahre. In der Landschaftsarchitektur spielt die urbane Landschaft eine zentrale Rolle. Einerseits leben wir nach dem Architekturkritiker Deyan Sudjic - im ‚ur- ban age’, also in einer Zeit in der die Urbanisierung global schlagend wird. An- dererseits wird der Freiraum als Agens der Entwicklung stadträumlicher Verbes- serungen angesprochen. Hier fügt sich die Fragestellung ein, inwiefern Kunst den Stadtraum fördern kann. Landschaftsarchitektur als Feld kultureller Produktion überschneidet sich mit künstlerischen Ansätzen, auch wenn sie selbst nicht als Kunst gelten mag. Die Konzeption von Raum und Geschehen, von gestalterischer Komposition von Möglichkeitsräumen und Wahrnehmungen kommen in beiden Feldern vor. Ihre Umsetzung und Ausformung unterscheiden sich. Manche der aktuellen Strö- mungen der Landschaftsarchitektur bedienen sich künstlerischer, experimenteller Vorgangsweisen in der Konzeptionsphase sowie performativer Entwurfsstrate- gien und aktionistischer Anstöße zur Neuinterpretation von (Stadt-)Raum. Den Zusammenhang zwischen künstlerischer Aktivität und Stadtentwick- lung zu untersuchen, bedeutet daher auch, der eigenen Handlungsweise auf den Grund zu gehen, sie zu reflektieren. Am Institut für Landschaftsarchitektur (ILA) der Universität für Bodenkul- tur wird Landschaft erforscht, bebaute und nicht bebaute Landschaft, urbane und weniger urbane Landschaft. Die Zusammenhänge zwischen den Wirkkräften der Stadtentwicklung und ebendieser urbanen Landschaft – oder eben dem städti- schen Freiraum – bilden daher ein zentrales Forschungsfeld am ILA. 10 Kunst macht Stadtlandschaft? In der vorliegenden Forschungsarbeit ‚Kunst macht Stadt’ wird die Vielzahl der Faktoren deutlich herausgearbeitet, die eine Aufwertung mittragen. Eine eindeutige, einfache Kausalität zwischen verstärkter künstlerischer Aktivität und Stadtteilaufwertung ist nicht nachweisbar. Ihr Beitrag lässt sich jedoch nachwei- sen ebenso wie die Voraussetzung derer es bedarf, um diesen Beitrag zu leisten. Ich bedanke mich bei den interessierten und kooperativen Auftraggebern der Stadt Wien, Dr. Wolfgang Förster, Wohnbauforschung und bei DI Thomas Madreiter, Stadtplanung Wien. Forschern und Forscherinnen sowie den beglei- tenden MitarbeiterInnen gilt gleicher Dank. Univ. Prof. DI Lilli Li(cid:254)ka

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