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Kundenservice durch Benutzerinformation: Die Technische Dokumentation als Sekundärdienstleistung im Marketing PDF

414 Pages·1997·27.733 MB·German
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Schlömer Kundenservice durch Benutzerinformation GABLER EDITION WISSENSCHAFT Focus Dienstleistungsmarketing Herausgegeben von Universitätsprofessor Dr. Michael Kleinaltenkamp, Freie Universität Berlin (schriftführend) Universitätsprofessor Dr. Dr. h.c. Werner Hans Engelhardt, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsprofessor Dr. Anton Meyer, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universitätsprofessor Dr. Hans Mühlbacher, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und Universitätsprofessor Dr. Bernd Stauss, Katholische Universität Eichstätt Der Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft ist de facto längst vollzogen, er stellt jedoch mehr denn je eine Heraus forderung für Theorie und Praxis, speziell im Marketing, dar. Die Schriftenreihe will ein Forum bieten für wissenschaftliche Beiträge zu dem bedeutenden und immer wichtiger werdenden Bereich des Dienstleistungsmarketing. In ihr werden aktuelle Ergebnisse der betriebswirtschaftlichen Forschung in diesem Bereich des Marketing präsentiert und zur Diskussion gestellt. Tobbias Schlömer Kundenservice durch Ben utzeri nformation Die Technische Dokumentation als Sekundärdienstleistung im Marketing Mit ei nem Geleitwort von Prof. Dr. Peter Hammann Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Schlömer, Tobbias: Kundenservice durch Benutzerinformation : die technische Dokumentation als Sekundärdienstleistung im Marketing /Tobbias Schlömer. Mit einem Geleilw. von Peter Hammann. -Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl. ; Wiesbaden: Gabler, 1997 (Gabler Edition Wissenschaft: Focus Dienstleistungsmarketingl Zugl.: Bochum, Univ., Diss., 1995 Gabler Verlag, Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden © Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr . Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1997. Lektorat: Ute Wrasmann Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages ynzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfil mungen und die Einspeicherung uno Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.gabler-online.de Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. ISBN 978-3-8244-6432-6 ISBN 978-3-663-08683-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-08683-3 Meinen Eltern VII Geleitwort Der Sachbereich der Technischen Dokumentation hat seit Jahrzehnten Wissenschaft und Praxis be schäftigt. Die Literatur, die dieses Interesse belegt, ist dabei mittieIWeile zu beachtlicher Fülle an gewachsen, die sich kaum noch überschauen läßt. Insbesondere die IngenieuIWissenschaften sowie dem VDI nahestehende Praktikerkreise haben sich mit großem Engagement aus wechselnden An lässen mit der Thematik beschäftigt. Bei näherer Betrachtung fällt auf, daß sich betriebswirtschaftliche Abhandlungen, die eine umfas sende Analyse der Einsatzmöglichkeiten und -grenzen sowie der Wirkungen von Technischer Do kumentation bieten, bislang kaum finden. Der Stellenwert der Technischen Dokumentation wird insbesondere im Lichte der verschärften Produzentenhaftung immer wieder betont. Daneben finden sich zahlreiche Aufsätze und Passagen in allgemeinen LehIWerken im Zusammenhang mit der Vermarktung erklärungsbedürftiger Konsum- und Investitionsgüter, dem Kundendienst sowie dem Technologiemarketing. Der größte Teil der Literatur entfällt indessen auf deskriptive Schriften, die den Rechtsrahmen, die Gestaltung (nicht zuletzt deren redaktionelle Seite) und organisatorische Fragen behandeln. Handbücher, Check-Listen und Handlungsanleitungen für Praktiker übelWiegen. Man kann daher ohne weiteres feststellen, daß eine Untersuchung über die absatzpolitischen Pro bleme der Technischen Dokumentation (mit Akzentuierung der Gestaltung und Aufrechterhaltung von Geschäftsbeziehungen) eine empfindliche Lücke füllt. Die Nachhaltigkeit des Interesses hat der Verfasser bei zahlreichen Kontakten mit Wissenschaftlern und Praktikern inzwischen immer wieder erfahren können, seit er 1990 erstmals der Thematik näher trat und in der Folge in der Fachorganisation TEKOM verstärkt fur eine Berücksichtigung ökono mischer Aspekte bei der Konzipierung und Gestaltung von Technischer Dokumentation warb. Die Vertiefung und EIWeiterung der Thematik in der vorliegenden Arbeit reflektiert auch die inzwi schen gewonnene umfassende Erfahrung des Verfassers, seine genaue Kenntnis der verzweigten, sehr umfangreichen Primär- und Sekundärliteratur sowie den Einblick in Gestaltungsdetails. Dies ermöglicht ihm eine eingehende Charakterisierung und Bewertung des Stellenwertes von Techni schen Dokumentationen aus der Sicht des Investitionsgütermarketing. Schlömer macht u.a. die unterschiedlichen Stellenwerte von Technischer Dokumentation für die verschiedenen Nutzergruppen in industriellen Unternehmen deutlich. Zu den Nutzern von Techni schen Dokumentationen zählen dabei auch Mitglieder der anbietenden Unternehmung (z.B. das Kunden- bzw. Außendienstpersonal). Daneben wird erkennbar, daß der Begriff Technische Doku mentation eine große Vielfalt sehr unterschiedlich gearteter Beschreibungen, Anleitungen, Ver zeichnisse und allgemeiner Unterlagen umfaßt, die in den einzelnen Phasen des Vermarktungs- und Nutzungsprozesses differenziert eingesetzt werden können und müssen. Schlömer ordnet der Technischen Dokumentation vier Grundfunktionen zu, die in diesem Prozeß jeweils sachgerecht beansprucht werden: Speicherungs-, Rekonstruktions-, Beweis- und (Verhaltens-)Steuerungsfunktion. Es ist auffällig, daß gerade die letzte dieser Funktionen bislang am wenigsten analytisch berücksichtigt wurde -vielleicht, weil sie weniger zugänglich und unmit telbar einsichtig im Vergleich zu den übrigen drei Funktionen ist. Technische Dokumentation bietet VIII fur jedwelchen Nutzer Infonnationen mit Produktbezug. Die spezifische Relevanz einzelner Infor mationsarten kommt in den unterschiedlichen Funktionen der Technischen Dokumentation zum Ausdruck (Funktionsspezifizität der Infonnation). Ihre Erfullung hat maßgeblichen Einfluß auf die Durchführung von Maßnahmen der Kundengewinnung bzw. -bindung im Rahmen des Absatzmar keting industrieller Anbieter. Technische Dokumentation erscheint als Element des Leistungsbündels (im Sinne einer komplexen Problemlösung zur Befriedigung von Nachfragerbedürfnissen). Es ergibt sich die Schwierigkeit, materielle und immaterielle Komponenten der Technischen Dokumentation aus Anbieter- und Nachfragersicht konsistent einzuordnen. Weist ein Anbieter der Technischen Dokumentation eher den Stellenwert eines physischen Bestandteils seines Produktes zu, so überwiegt aus der Sicht der Perspektive der Kunden die immaterielle Seite der Technischen Dokumentation, die ihr die Eigen schaften einer Dienstleistung zuordnet. Zu Recht sieht Schlömer eine Eimeihungsmöglichkeit der Technischen Dokumentation unter die (in der Regel) obligatorischen Sekundärleistungen, auf die der Kunde - unter welcher kontraktlichen Vereinbarung auch immer -Anspruch hat. Eine unmittelbare Anknüpfung ergibt sich an den Tech nischen Kundendienst, in dessen Vollzug häufig der Kunde als externer Faktor über die Technische Dokumentation und ihre Nutzung integriert wird. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht der Bereich Kundeninstruktion bzw. -schulung, dem im Anlagenmarketing besonders nachhaltige Wirkung in den Marketinganstrengungen zugeschrieben wird. Schlömer kann daneben zeigen, welche absatz politischen Überlegungen sich beim Einsatz von Technischer Dokumentation als produktbeglei tende Anbieterleistung im Rahmen der Auftragsabwicklung ergeben. Somit wird deutlich, daß Technische Dokumentation sich keineswegs nur (wenn auch überwiegend) auf die NachkaufjJhase des Anlagengeschäfts beschränken muß. Vielmehr ergeben sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in den Vorkaufs- und KaufjJhasen, insbe sondere wenn sich technische Beratungsleistungen unter anderem auch auf Technische Dokumenta tion stützen (komplementärer Einsatz von Technischer Dokumentation). Schlömer geht auch auf die (partielle) Substitutionalität von Technischer Dokumentation und Schulung beim Kunden ein, die er in ihrer Effektivität vergleicht. Auch bei bester Gestaltung von Technischer Dokumentation kann auf eine Face-to-face-Schulung in Fonn von persönlicher, interaktiver Kommunikation nicht ver zichtet werden. Deren Einsatz ist jedoch guts-bzw. technologiespezifisch im Hinblick auf die Lern und Verständniserfordernisse seitens des Nutzers zu sehen. Die Konzentration des Einsatzes von Technischer Dokumentation in der NachkaufjJhaselegt auch die Einordnung in die Instrumente der Nachkaufkommunikation nahe. Technische Dokumentation kann im Rahmen der Instruktion des Kunden damit auch einen Beitrag zur Bewältigung von Dissonanzen leisten. Nicht zuletzt zeigt der Verfasser auch die vielfältigen Rahmenbedingungen der Gestaltung von Technischer Dokumentation auf, um die Bestimmungsgrößen für deren Effektivität ennitteln und analysieren zu können. Es werden produkt-, kunden-, wettbewerbs- und politisch-rechtlich-orien tierte Detenninanten unterschieden. Produktkomplexität und Erklärungsbedürftigkeit beanspruchen dabei besonderes Augenmerk. Die Komplexität von Produkten, die im Zeitablauf durchaus einem Wandel unterliegen kann, hat ihre Wurzeln in der verwendeten Technologie, der Anwendungsviel- IX falt des Gutes, den umfangreichen Maßnahmen im Rahillen der Anlagenbedienung und der Not wendigkeit, Güter in übergeordnete Systeme einzugliedern (Integrationskomplexität). Die Proble matik der Erklärungsbedürfdigkeit fuhrt in die vielschichtigen Nutzungszusammenhänge, die den Verwender einer Anlage vor oft nur schwer zu lösende Informationsprobleme stellt. Breiten Raum hat der Verfasser den Zielen und Wirkungen des Einsatzes von Technischer Doku mentation im Rahmen des Marketing fur komplexe Güter (insbes. des Anlagenmarketing) gewid met. Schlömer sieht hier vor allem drei Zielfelder: Produktnutzungs-, Markterfolgs- und Wettbe werbsziele. Dem Verfasser schwebt eine Trennbarkeit dieser Zielfelder vor, die sich analog auch in bezug auf den Technischen Kundendienst u.a. bei MEFFERT findet. Die Auswirkungen der in In anspruchnahme von Technischer Dokumentation im Hinbiick auf eine Optimierung der Produktnut zung (im technischen Sinne) durch den Verwender lassen sich von denen trennen, die sich auf den Markterfolg des Leistungsangebots (Primär- und Sekundärleistungen) unter Berücksichtigung der Wettbewerbsverhältnisse beziehen. Im Bereich der Produktnutzungsziele wird zwischen den Beiträgen der Technischen Dokumentation zur Nutzungserschließung, -erleichterung, -erhaltung und -erweiterung differenziert. Von besonde rem Interesse ist dabei das Produkt- und Dokumentationsnutzungsverhalten der Verwender einer Anlage in der NachkaufPhase, fur welches teils benutzerspezifische, organisationale, teils pro duktspezifische und verwendungs situative Determinanten aufgezeigt werden. Die benutzerimma nenten Determinanten vor allem verweisen auf segmentierungs-theoretische Kriterien. Es wird deutlich, daß eine segmentspezifische Gestaltung von Technischer Dokumentation, die sich an Deskriptoren des Nutzungsverhaltens orientiert, nicht nur gültig, sondern auch aussichtsreich sein kann. Bei der Analyse der Markterfolgsziele analysiert Schlömer zunächst die Einsatz- und Wirkungspo tentiale der Technischen Dokumentation bei der Kundengewinnung in der VorkaufPhase. Hierbei stellt er fest, daß die Technische Dokumentation zur Beeinflussung von Kaufentscheidungen der Kunden geeignet ist, wenn sie die empfundenen Beschaffungsrisiken der Kunden verringern und den Kunden als Informationsquelle bzw. als Kaufentscheidungskriterium zur Qualitätsbeurteilung dienen kann. Die besondere Bedeutung von Technischer Dokumentation zur Kundenbindung un terstreicht der Verfasser dadurch, daß eingehend Ansätze zur Bewältigung von Nachkaufdissonanz im Rahmen von Rechtfertigungs-und Verhaltensänderungsstrategien der Kunden erläutert werden. Technische Dokumentation leistet insofern auch einen Beitrag zur Reduktion von Kundenunzufrie denheit bezüglich der Primär- und Sekundärleistungen (insbesondere des Technischen Kunden dienstes) und kann damit zu einer Steigerung der Wahrscheinlichkeit von Wiederholungs-bzw. Zu satzkäufen fuhren. Ein eigener Abschnitt ist schließlich den möglichen Wettbewerbswirkungen von Technischer Do kumentation vorbehalten. Technische Dokumentation kann per se vermutlich kaum einen kompara tiven Konkurrenzvorteil begründen, sie trägt jedoch nachhaltig zur Etablierung eines Konkurrenz vorteils fur das gesamte Leistungsangebot bei. An der Stellung der Kundeninstruktion in der PORTER'schen Wertkette wird dieser Beitrag vor allem in Verbindung mit dem Technischen Kun dendienst deutlich. Der anbietenden Unternehmung erwachsen in erster Linie Wettbewerbsvorteile durch die Benutzerfreundlichkeit des Produktes/der Anlage, die sich in Kostensenkung bzw. x Leistungssteigerung fUr den Abnehmer niederschlägt. Dies kann jedoch nur durch eine integrative Konzeption aller Leistungen in der Problemlösung für den Kunden gewährleistet werden. Hier empfiehlt Schlömer eine segmentspezifische Vorgehensweise. Technische Dokumentation ist bei Fehlen einer Kaufentscheidungsrelevanz häufig als operative Basisleistung zu betrachten. Erhöht sich diese Relevanz und ergibt sich im Wettbewerb eine kompa rative Vorteilssituation, so kann hingegen Technische Dokumentation als strategischer Erfolgsfaktor interpretiert werden. Schlömer macht abschließend. noch auf die Problematik des Know-how Abflusses bei Technischer Dokumentation aufmerksam, der (im positiven Sinne) auch zum Techno logie-Transfer genutzt werden könnte. Die möglichen Gefahren werden einprägsam verdeutlicht. Unstrittig ist, daß beim gegenwärtigen Stand der Befassung mit der Thematik in der Literatur von einem Fehlen einer durchgängigen Marktorientierung für die Aktivitäten des Bereichs der Techni schen Dokumentation gesprochen werden muß. Das primär ingenieurwissenschaftlich ausgerichtete Schrifttum ist ein klarer Beleg dafür. Aber auch die existenten betriebswirtschaftlichen Beiträge deuten mehr an, als daß sie eine konsequente Marktorientierung verfolgen. Insofern kann vor allem von einem Integrations- (neben einem Implementierungs-) defizit gesprochen werden. Das Imple mentierungsdefizit ist vermutlich leichter zu überwinden, aber es setzt die Beseitigung des Integra tionsdefizits voraus. Eine integrierte Angebotspolitik muß in erster Linie die Frage der Leistungsaufteilung zwischen Anbieter und Nachfrager (ggf. auch Drittorganisationen) aufgreifen und lösen. Inhaltlich bleibt zu klären, auf welche spezifische Weise der Instruktionsauftrag gegenüber dem Kunden (vor dem Hintergrund differenzierter Informationsbedürfnisse ) erfüllt werden soll und wie die Zielsetzung "Benutzerfreundlichkeit" von Primärleistung und Technischer Dokumentation erreicht werden kann. Schlömer vertieft insbesondere den letzteren Aspekt eingehend. Die kommunikative Seite der Technischen Dokumentation wird im Sinne integrierter Kommunikation durch Rückbindung in die Corporate Identity des Anbieters behandelt. Abschließend kann Schlömer attestiert werden, daß er mit seiner monographischen Abhandlung eine empfindliche Lücke im Schrifttum schließt. Prof. Dr. Peter Hammann

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