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Kundenbindung von Haushaltsstromkunden: Ermittlung zentraler Determinanten PDF

293 Pages·2003·7.575 MB·German
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Zoltan Bakay Kundenbindung von Haushaltsstromkunden WI RTS CH AFTSWI SS ENS CH AFT Zoltan Bakay Kundenbindung von Haushaltsstromkunden Ermittlung zentraler Determinanten Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Manfred Schwaiger Deutscher Universit~its-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitat MOnchen, 2003 019 1. Auflage April 2003 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2003 Lektorat: Ute Wrasmann I Anita Wilke Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fOr Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13: 978-3-8244-0696-8 e-ISBN-13: 978-3-322-81090-8 001: 10.10071 978-3-322-81090-8 Geleitwort v Geleitwort 1m Jahr 1998 wurden die Gebietsmonopole der Stromversorger in Deutschland aufgelost, und seit dieser Zeit steht den Kunden die Wahl eines aus ihrer Sicht geeigneten Stromanbieters of fen. Die seither zu beobachtende Entwicklung in Deutschland unterscheidet sich jedoch deut lich von derjenigen vermeintlich vergleichbarer europliischer Lander. Wlihrend etwa in GroB britannien mehr als ein Drittel der Nachfrager seit der Liberalisierung des Strommarktes ihren Anbieter gewechselt haben, bewegt sich die Wechselrate in Deutschland nach Branchenstu dien unter 4%. Vergleichszahlen aus skandinavischen Llindem, in denen die Wechselraten zwischen 10% und 20% liegen, lassen ebenfalls vermuten, dass sich der deutsche Markt durch einige Besonderheiten auszeichnet, die einer genaueren Untersuchung wiirdig sind. Die vor liegende Arbeit widmet sich also einem hochaktuellen Thema, dessen fundierte Behandlung nicht nur der scientific community neue Erkenntnisse (durch Ubertragung der Ergebnisse auf andere low-involvement Produktbereiche) verschafft. Auch Altversorger und neue Anbieter im Strommarkt konnen aus der detaillierten Analyse der Kundenbindung wertvolle Hand lungsempfehlungen zur marktorientierten Untemehmensfiihrung ableiten. Mit einer kurzen Diskussion der rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen im libera lisierten Strommarktes sowie der grundslitzlichen Bedeutung der Kundenbindung in diesem Bereich wird der Leser in die Thematik eingefiihrt. Basierend auf der Auswertung zahlreicher Publikationen wird dann ein Modell zur Erklarung der Kundenbindung entwickelt, das unter Riickgriff auf das theoretische Fundament verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse ausfiihr lich begriindet wird. Durch die Erweiterung bestehender Modelle urn risikotheoretische Be standteile und urn das Involvementkonstrukt llisst sich nun auch vollkommen unreflektiertes Verhalten abbilden. Die sorgfaltige theoretische Auseinandersetzung wird mit der zusarnmen fassenden Darstellung des Gesamtmodells und den daraus ableitbaren Hypothesen abge schlossen. Zur Uberpriifung der Hypothesen wird auf die Kausalanalyse zurUckgegriffen. Dabei ist es zu begriiBen, dass sich der Autor nicht fUr eine im Hinblick auf die Generalisierbarkeit der Er gebnisse problematische iterative Modellselektion, sondem fUr eine Uberpriifung sehr weni ger, theoretisch gut begriindeter altemativer Modellstrukturen entscheidet. Die Modelliiber priifung erfolgt jeweils in einem Explorationssample, wobei sich die gefundenen Ergebnisse auch in einem Validierungssample als haltbar erweisen miissen. VI Geleitwort Der Leser findet mit diesem Buch eine kompetente Bearbeitung einer betriebswirtschaftlich relevanten Fragestellung. Sowohl Theoriebildung als auch Theorieiiberpriifung iiberzeugen ohne Einschrlinkung, und die Vorgehensweise von der Festlegung des Untersuchungsziels iiber die Entwicklung des Erhebungsinstrumentes bis zur Interpretation der Ergebnisse kon nen als sehr gelungene Beispiele empirischer betriebswirtschaftlicher Forschung angesehen werden. Die im Validierungssample mit jeweils rund 90% errechneten Erklarungsanteile fiir die endogenen latenten Variablen Wechselbereitschaft und gefestigte Bindung belegen, dass die inhaltliche Aufgabe, namlich die Kundenbindung von Haushaltsstromkunden zu erkliiren, hervorragend bewaltigt wurde. Der Umgang mit der Kausalanalyse als Auswertungsinstru ment ist ebenfalls sehr zu loben. Sie wird hier nicht dazu missbraucht, ein passendes Modell fiir einen Datensatz zu find en, sondern sie wird im Sinne des Entwicklers zur Uberpriifung eines Erklarungsmodells eingesetzt. Der Nutzen fiir die scientific community kann darin ge sehen werden, dass nunmehr kausalanalytisch fundierte Erkenntnisse in einem low involvement-Bereich par excellence vorliegen, wahrend bisher eher Bereiche untersucht wur den, in denen der Kaufentscheidung eine nennenswerte Praferenzbildung vorgeschaltet ist. Der Nutzen fiir die Praxis ist ebenfalls erheblich: So zeigt die Untersuchung klar, dass etwa die jiingst eingeflihrten Kundenmagazine der Energieversorger kontraproduktiv sind, weil sie - wenn sie iiberhaupt registriert werden - die Auseinandersetzung mit dem Produktangebot fordern. AuBerdem wird klar, dass die Bedeutung der Kundenzufriedenheit in Branchenstu dien bisher iiberschatzt wurde. Kundenzufriedenheit setzt nach dieser Studie weder das Vor liegen bewusst erlebbarer Zufriedenheitssituationen voraus, noch fiihrt sie zu einem nennens wert erhOhten Commitment. Die klar ableitbare Empfehlung ist relativ spektakuliir: Energie versorger sollten den Kunden in seinem Desinteresse am Produkt bestiirken und versuchen, die innere Zuwendung zum Unternehmen zu stiirken. Fiir Stromversorger lasst sich daraus folgern, dass zukiinftig Themen wie die Untemehmensreputation und die Ubernahme gesell schaftlicher Verantwortung weiter in den Vordergrund riicken werden, woraus wiederum die intensive Nutzung bestimmter Kommunikationsinstrumente (wie z.B. des Sponsorings) abzu lei ten ist. Ich wiirde mich freuen, wenn die hier prasentierten Ergebnisse in Theorie und Praxis Anklang finden, neue Diskussionen ansto/3en und weitere Forschungsarbeiten nach sich ziehen wiirden. Prof. Dr. Manfred Schwaiger Vorwort VII Vorwort Das Phiinomen der Kundenbindung erfreut sich seit einigen Jahren groJ3er Beliebtheit bei be triebswirtschaftlich ausgerichteten Wissenschaftlem und Praktikern. Davon zeugen nicht zu letzt die vielen Veroffentlichungen, we\che sich aus den unterschiedlichsten Perspektiven mit der Thematik auseinander setzen. Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Thema Kunden bindung von Haushaltsstromkunden. Die grundlegende Motivation zu dieser empirischen Un tersuchung ergab sich im Kontext der im Jahr 1998 vollzogenen Liberalisierung des deut schen Strommarktes. Dabei zeigte sich im Verbraucherverhalten der deutschen Haushaltsstromkunden von Beginn an eine charakteristische Tendenz, die nach wie vor Bestand hat: Nur ein Bruchteil der Haus halte hat in Deutschland bislang seinen Anbieter gewechselt. Angesichts dieser - im Kontext der europilischen Liberalisierungsbemiihungen - nicht unerheblichen Entwicklung driingt sich die wissenschaftlich bislang kaum untersuchte Frage auf, wie und ob sich die offensichtlich hohe Bindung der deutschen Haushaltsstromkunden erklilren lilsst. Anders als in den vielen eher populilrwissenschaftlichen bzw. praxisnahen Veroffentlichungen wird dazu im Rahmen der vorliegenden Arbeit ein Modell entwickelt, in das sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse zur Kundenbindung allgemein, als auch Einzelergebnisse aus Branchenstudien zum Strom markt einflieJ3en. Abgesehen von der hohen praktischen Relevanz der untersuchten Fragestellung stellt die vor liegende Untersuchung aber auch fUr den wissenschaftlichen Bereich eine wertvolle Erweite rung der bisherigen Erkenntnisse dar: So ist festzustellen, dass bei den bislang untersuchten Erklilrungsmodellen der Kundenbindung fast ausschlieJ3lich Produktbereiche betrachtet wur den, in denen ein verhilltnismilJ3ig hohes kundenseitiges Interesse vorausgesetzt werden kann. In der Terminologie der Konsumentenforschung spricht man in diesen Filllen von so genann ten high-interest bzw. high-involvement products. Wie aber sieht es aus, wenn sich der Kunde nur am Rande fUr ein Produkt bzw. dessen Anbieter interessiert? Schenkt man den bestehen den Erkenntnissen zum Strommarkt Glauben, trim diese Haltung insbesondere fUr den Stromkunden zu. In diesem Sinne liefert das in dieser Studie bestiltigte Erklilrungsmodell ei nige spezifische Erweiterungen fUr den Low-involvement-Bereich, deren Bedeutung sich nun gegeniiber "klassischen" Bindungsdeterminanten abschiltzen lilsst. VIII Vorwort Zur Auswertung der empirischen Ergebnisse wird auf das Instrumentarium der Kausalanalyse zuriickgegriffen. Besonders wird dabei Mchster Wert auf die fundierte Validierung der Er gebnisse gelegt. Auf konzeptioneller Ebene distanziert sich die Arbeit von den in der For schung hiiufig vorzufindenden multitheoretischen Ansiitzen, bei denen die Verkniipfung zwi schen theoretischer Erkliirung und Operationalisierung vielfach kaum noch nachzuvollziehen ist. hn Gegensatz dazu wird versucht, Theorie und Operationalisierung moglichst eng aufein ander abzustimmen. Dabei werden die Erkenntnisse der Studie in einen homogenen theoreti schen Gesamtrahmen eingebettet. Ais Datenbasis dient eine bundesweit durchgeilihrte telefo nische Befragung von Haushaltsvorstanden. AbschlieBend mochte ich an dieser Stelle noch die Gelegenheit wahmehmen, mich bei all den Personen zu bedanken, die direkt oder indirekt zu dieser Arbeit beigetragen haben. Dazu ge Mrt in erster Linie mein Doktorvater Prof. Dr. Manfred Schwaiger, der mir im Laufe der Be arbeitungszeit stets ein kritischer Diskussionspartner mit wertvollen Anregungen war. Herrn Prof. Dr. Anton Meyer mochte ich ilir die Obernahme des Zweitgutachtens danken. Meinen besonderen Dank mochte ich all meinen Kollegen am Institut ilir Unternehmensentwicklung und Organisation aussprechen, die mir nicht nur mit guten Worten, sondern auch mit zahllo sen Ideen und harter Korrekturarbeit zur Seite standen. Ferner mochte ich mich bei den wissenschaftlichen Hilfskriiften an unserem Lehrstuhl bedanken, deren Unterstiitzung gerade in den Tagen vor der Fertigstellung meiner Arbeit eine groBe Hilfe war. Zu besonderem Dank bin ich daruber hinaus Herrn Lars Weber und Herrn Jan Broers von E.ON verpflichtet, deren groBziigige Unterstiitzung die empirische Studie erst moglich machte. Herrn Keller von TNS Emnid, Herrn Nickel vom VDEW und Herrn Dr. Sperrlich von der HEA mochte ich ilir ihre Unterstiitzung bei der Erstellung des Fragebogens danken. Zu guter Letzt mochte ich mich noch bei meinen Eltern sowie besonders bei meiner Frau Annie sowie unseren beiden Sohnen Benjamin und Vincent ilir die vielen Stunden der Ent behrung und der tatkriiftigen Unterstiitzung in Form der tiiglichen Hausarbeit bedanken, ohne die diese Arbeit nicht moglich gewesen ware. ZoItan Bakay Inhaltsverzeichnis IX Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis XI Tabellenverzeichnis XIII AbkUrzungsverzeichnis XVII Einfilhrung und Forschungsziele ....................................................................................... 1 1.1 Problemstellung .................................................................................................. 1 1.2 Bedeutung der Kundenbindung im Kontext wettbewerbspolitischer Besonderheiten in Deutschland .......................................................................... 2 1.3 Erkenntnisse zur Kundenbindung im liberalisierten Strommarkt ...................... 6 1.4 Ableitung der Zielsetzungen ............................................................................ 12 1.5 Konkretisierung des Forschungsanliegens ....................................................... 13 1.6 Uberblick zur weiteren Vorgehensweise .......................................................... 17 2 Theoriebildung, Konzeptspezifikation und Operationalisierung .................................... 19 2.1 Konzeptspezifikation des Zielphli.nomens Kundenbindung ............................. 19 2.2 Bestandsaufnahme empirischer Studien zur Erklarung der Kundenbindung ................................................................................................ 23 2.3 Entwicklung eines Erkliirnngsmodells der Kundenbindung von Haushaltsstromkunden ..................................................................................... 32 2.3.1 Affektive und kognitive Prozesse zur Erklarung der Kundenbindung ................................................................................. 32 2.3.2 Kaufentscheidungen als Erklarungsrahmen der Kundenbindung ................................................................................. 35 2.3.3 Theoretische Erklarungen der Wirkungszusarnmenhange ................ 41 2.3.4 Zusarnmenfassung der theoretischen Uberlegungen ......................... 51 2.4 Konzeptspezifikation des Involvements ........................................................... 54 2.5 Konzeptspezifikation der Scheu kognitiver Aufwendungen ............................ 60 2.6 Konzeptspezifkation affektiver und kognitiver Motive ................................... 65 2.6.1 Affektive Motivdimension ................................................................ 65 2.6.2 Kognitive Motivdimension ............................................................... 81 2.7 AbschlieBende Modellzusarnmenfassung und Hypothesen ............................. 87 2.8 Operationalisierung der Modellvariablen ......................................................... 91 x Inhaltsverzeichnis 2.8.1 Ansatz zur Operationalisierung ......................................................... 91 2.8.2 Erlliuterung zur Indikatorbildung ...................................................... 95 2.8.3 Besonderheiten der Messung und Skalierung .................................. l06 3 Methodische Aspekte zur Auswertung des Erkllirnngsmodells .................................... 108 3.1 Bedeutung der Kausalanalyse als methodische Grundlage ............................ 108 3.2 Traditionelle Giitebeurteilung in der sozialwissenschaftlichen Forschung ....................................................................................................... 109 3.3 Kausalanalytischer Ansatz zur Giitebeurteilung ............................................. 112 3.3.1 Partielle GiitemaBe ........................................................................... 113 3.3.2 GlobalmaBe ...................................................................................... 117 3.4 Kausalanalytische Modellentwicklung ........................................................... 120 3.4.1 Konfirmatorische versus explorative Forschungsstrategie .............. 120 3.4.2 Vorgehensweisen zur Beurteilung der Operationalisierung ............ 122 3.4.3 Vorgehensweisen zur Modellbildung .............................................. 124 3.4.4 Oberblick zur eigenen Vorgehensweise .......................................... 127 4 Resultate der empirischen Untersuchung ...................................................................... 129 4.1 Beschreibung der Datengrundlage .................................................................. 129 4.2 Exkurs: Umgang mit Missing Values im Rahmen kausalanalytischer Analysen ......................................................................................................... 129 4.3 Vorgeschaltete Analyse von Wechslem und Nicht-Wechslem ...................... 132 4.3.1 Prozessuale Indikatoren und soziodemografische Merkmale .......... 132 4.3.2 Zufriedenheitsportfolios .................................................................. 143 4.4 Kausalanalytische Untersuchung der Kundenbindung von Haushaltsstromkunden .................................................................................... 151 4.4.1 Beurteilung der Operationalisierung ................................................ 152 4.4.2 Modellbildung und Hypothesenpriifung .......................................... 168 5 Schlussbetrachtung ........................................................................................................ 185 5.1 Interpretation des Modells und Beantwortung der Forschungsfragen ............ 185 5.2 Praktische Konsequenzen ............................................................................... 189 5.3 Fazit und Ausblick .......................................................................................... l92 Anhang .................................................................................................................................... 195 Literatur .................................................................................................................................. 251

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