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Kulturtransfer über Epochen und Kontinente: Feng Zhis Roman Wu Zixu als Begegnung von Antike und Moderne, China und Europa PDF

308 Pages·2017·1.676 MB·German
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HERMAEA GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN NEUE FOLGE HERAUSGEGEBEN VON CHRISTINE LUBKOLL UND STEPHAN MÜLLER BAND 128 HUIWEN ZHANG Kulturtransfer über Epochen und Kontinente Feng Zhis Roman »Wu Zixu« als Begegnung von Antike und Moderne, China und Europa De Gruyter ISBN 978-3-11-027968-9 e-ISBN 978-3-11-027996-2 ISSN 0440-7164 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalogue record for this book is available from the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2012 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen ∞ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Vorwort Einer fremden Kultur zu Anfang einer entscheidenden Lebensphase begegnen, und nicht nur begegnen, sondern sich ihr auch leidenschaftlich widmen und über Jahre hinweg versuchen, sie sich mit aller Kraft anzueignen, dies stellt eine Herausforderung dar; ihr entgegenzutreten bedarf einer intensiven Mitwirkung aller derjenigen, die einem in der Fremde nahestehen. Das vorliegende Buch ist aus einer von Michael Lackner und Christine Lubkoll betreuten Arbeit hervorgegangen; mit beiden durfte ich erquickende Gespräche in einer Atmosphäre von Vertrauen und Offenheit führen. So spran- gen einerseits zahlreiche Geistesfunken aus Herrn Lackners Aschenbecher, der sich vom Tabak inspirieren läßt wie der Tang-Dichter Li Bai vom Wein. Ande- rerseits ergab sich ein Gedanke aus dem anderen, wann immer ich auf dem Weg vom Kollegienhaus über den Schloßgarten zur Germanistik Frau Lubkoll begleitete, die auch im raschen Laufen nicht aufhört, vor Ideen zu sprühen. Nicht weniger begierig saugte ich Wissen und Weisheit auf, die mir Theo Elm, Holger Helbig, Jürgen Lehmann, Dieter Meindl und Walter Sparn zuteil werden ließen – sei es am Tage des Besuchs bei Goethe und Schiller in Weimar, sei es auf der Exkursion nach Marbach zum Deutschen Literaturarchiv, sei es während eines gar nicht ruhigen Ruhestands, sei es bei Tisch mit köstlichen Blumen und köstlicheren Eingebungen. Auch mit Marc Hermann und Jürg Laederach entspann sich eine lebhafte Korrespondenz, nachdem wir uns wäh- rend der »Wolfenbüttler Übersetzergespräche« kennengelernt hatten. Aus der Ferne verfolgten meine Fortschritte Marián Gálik, Liqun Qian und Xiaodong Wu: in unseren Telefonaten kamen mir oft Erleuchtungen. Für das Gegenle- sen meines Manuskriptes danke ich Elke Pfi tzinger und Frieder Stappenbeck – zwei Freunden unterschiedlichsten Stils und Temperaments, denen jedoch ein Adlerblick gemein ist, der mich immer wieder aufweckte. Da die Vollendung eines Buches überdies physische und psychische Stärke verlangt, gilt mein besonderer Dank Ingrid Brich und Michael Schimmel- pfennig, die mich als ›Verwandte‹ von Anfang bis Ende mit Licht und Wärme trugen. Die Gegenwart der beiden war mein Heim in Deutschland. In diesem Zusammenhang danke ich auch meinen Eltern, Xiaoding Zhang und Yanxi- ang He: Sie sprechen keine Fremdsprache und leben bis heute in China, aber unmittelbar und überallhin begleiten sie mich in Gedanken und Empfi ndun- gen. V Unerläßlich waren mir nicht zuletzt drei Stipendien, die mir vor allem Sinologie-, Germanistik- und Komparatistik-Studien an der Friedrich-Alexan- der-Universität Erlangen-Nürnberg ermöglichten: das internationale Qualitäts- netzwerk »Exchanges of Knowledge between China and the West« (gefördert durch den DAAD), ein Graduiertenstipendium des bayerischen Staates und das Graduiertenkolleg »Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Trans- differenz« (gefördert durch die DFG). Ohne diese Förderung wäre es mir nie möglich gewesen, mich vor Ort in eine fremde Kultur zu vertiefen und neben der Anfertigung des vorliegenden Buches auch meinen eigenen Bildungs- und Entwicklungsroman weiter fortzusetzen. Huiwen Zhang, Juli 2011 VI Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Kapitel I. Die zweite Revolution: Lyrische Erzählung und Allegorie . . . . . . . . . . . . 7 1.1 Der Roman in Kriegszeiten und der Chor der Kriegsepen . . . . . . . . 7 1.2 Lyrische Erzählung und Allegorie als revolutionäre Randphänomene . . 9 1.2.1 Die andere Seite des Lebens und die anderen Modelle des Erzählens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.2.2 Lyrische Erzählung: im Namen von Reinheit und Offenheit . . . 11 1.2.3 Allegorie: chinesische Symbiose von Symbol und Gleichnis . . 16 1.2.3.1 Allegorie als Symbol: Übertragung und Gleichgewicht des Dahinter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 1.2.3.2 Allegorie als Gleichnis: Nacherzählung und Ambivalenz des Dazwischen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Zwischenbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Kapitel II. Das komplexe Exil (1/2): Die Motivik des Wanderers . . . . . . . . . . . . . . . 37 2.1 Zwei Analogien zwischen Deutschland und China im Hinblick auf das Exil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 2.2 Sechs Wanderer aus dem Abendland: von Faust bis Heinrich von Ofterdingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 2.3 Wandern: Phänomen der Kriegsepoche und Motivik der chinesischen Klassik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 2.4 Feng Zhis Wanderer-Komplexe: Peking – Harbin – Heidelberg/ Berlin – Kunming . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2.4.1 Peking (1916–1930): »der sehnsüchtige Bewohner der gemäßigten Zone« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2.4.2 Harbin (1927–1928): »der Schatten eines Vogels« im Vorübergehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 2.4.3 Heidelberg/Berlin (1930–1935): »der verlorene Sohn« auf dünnem Eis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 VII 2.4.4 Kunming (1938–1946): »an ancient sage« zwischen den beiden Pfi rsichblütenquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Zwischenbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Kapitel III. Das komplexe Exil (2/2): Der Modus des Eingedenkens . . . . . . . . . . . . . 75 3.1 Inneres Exil, kollektives Erinnern und wechselseitiges Eingedenken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 3.2 Feng Zhis Wu Zixu im Lichte von Thomas Manns Joseph und seine Brüder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 3.2.1 Gewicht und Potential der Wu Zixu-Materie . . . . . . . . . . . . . 78 3.2.2 Orientierung und Motivation des Dichters Feng Zhi . . . . . . . 81 3.2.2.1 Blick auf ferne Quellen und Integration dreier einander fremder Traditionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 3.2.2.2 Kindheitserlebnis, »neue Ethik« und Revolution »zugunsten der tiefsten Tradition« . . . . . . . . . . . . . . . 86 Zwischenbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 Kapitel IV. Der doppelte Palimpsest: Die Transformation des chinesischen Kanons . . 101 4.1 Tragweite und Relevanz der Palimpsest-Metapher . . . . . . . . . . . . . . 101 4.1.1 Spektrum des Palimpsests: Gedächtnisbild und Geschichtsmodell, Zitatenspiel und Literaturutopie . . . . . . . 101 4.1.2 Zur Begriffl ichkeit der Wu Zixu-Studie: Transtextualität und Hypertextualität, Transposition und Nachbildung . . . . . . 105 4.2 Wu Zixu als doppelter Palimpsest (1/2): Kontrafaktur der Wu Zixu- Erzähltradition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 4.2.1 Wahl der Vorlage: Überspringen und Ausgleichen . . . . . . . . . 111 4.2.2 Architektonik der Handlung: Symmetrie und Parallelaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 4.2.3 Aufhebung des Dramatischen: Entspannen und Harmonisieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 4.2.4 Erzeugung von Atmosphäre: Volkslieder und Flötenmusik . . . 134 4.3 Wu Zixu als doppelter Palimpsest (2/2): Neubelebung der klassischen Dichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 4.3.1 Zhuangzi, Lunyu und Shijing: Sprachgestaltung alten Stils und Inszenierung neuer Gedanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 4.3.2 Chuci und Fu: Beschwörung der Magie des Landes Chu und Zurückrufen der Geste der Darbietungskunst fu . . . . . . . 159 Zwischenbilanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 VIII Kapitel V. Die vertrauten Fremden: Feng Zhis Gesamtrezeption abendländischer Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 5.1 Vier Begegnungen als Miniaturen der Erschaffung der »fremden großen Schule« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 5.2 Kierkegaard und Nietzsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 5.2.1 Gestalten: Sonderling und Heiliger; Gestirn ohne Atmosphäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 5.2.2 Ethik: Sanftmut und Auf-sich-nehmen; Redlichkeit als oberstes Gebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 5.2.3 Existenzphilosophie: Anfang und Werden; Entscheiden und Handeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 5.2.4 Geschichtsphilosophie: Erinnern und Vergessen; Altertum und Gegenwart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 5.2.5 Poetik: Dichter des Stiles und Freunde des lento . . . . . . . . . . 187 5.3 Hofmannsthal und George . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 5.3.1 Charakter: Ehrfurcht des Propheten; Eigentümlichkeit des Fremden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 5.3.2 Ästhetik: Kraft der Verinnerlichung; Gewicht der Form . . . . . 194 5.3.3 Aufgabe: Zurückbringen der verlorenen Geste; Restaurieren des vergangenen Gemütes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 Zwischenbillanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201 Kapitel VI. Kulturtransfer über Epochen und Kontinente: Wu Zixu als Repräsentant des west-östlichen Dialogs der Moderne . . . . . 203 6.1 Kulturtransfer im Sinne von Kulturübertragung und Kulturbegegnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 6.2 Transmotivation des Exils und Umgestaltung des Titelhelden . . . . . . 204 6.2.1 Erleben des Einzelnen und Verinnerlichen des Schicksals . . . . 209 6.2.2 Wagnis des Entscheidens und Sanftmut des Auf-sich-nehmens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 6.3 Neuaufführung und Umwertung dreier zentraler Ereignisse . . . . . . . 218 6.3.1 Zhaoguan (Am Grenzpaß Zhao): Feuer. Wasser. Nacht – »Stirb und werde!« in »unseres Lebensweges Mitte« . . . . . . . . 220 6.3.2 Jiangshang (Auf dem Strom): Mensch. Ding. Dämmerung – Traumfahrt in die verlorene Landschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 6.3.3 Lishui (Am Bach Li): Mädchen. Fremder. Morgen – »Das ewige Idol« auf »der Menschheit Wiese« . . . . . . . . . . . . 237 6.4 Bildung der Textstruktur und Revolution der Grundidee . . . . . . . . . 260 6.4.1 Der Bogen als Tal: »dunkle Erde« vs. »frisches Götterreich« . . 261 IX 6.4.2 Der Bogen als Berg: Leichtigkeit des Seins vs. Gewicht des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263 6.4.3 Der Bogen als das einzig Wirkliche im All: Lebensphilosophie, neue Ethik und Geschichtsauffassung . . . 268 6.4.3.1 Werfen: »spiralartiges« Treiben als existentielle Einsicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 6.4.3.2 Tragen: »moderner Heroismus« als ethische Implikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272 6.4.3.3 Heimkehr: Vermächtnis der Ahnen als kulturhistorisches Bewußtsein . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276 Schlußbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 I. Primärliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 1.1 Feng Zhis (cid:2015)(cid:14371) Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 1.2 Weitere Primärliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 1.2.1 Chinesische Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289 1.2.2 Europäische Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 II. Sekundärliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 2.1 Lexika und Nachschlagewerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 2.2 Forschungsliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 X

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