Kulturmanagement und Kulturwissenschaft Herausgegeben von A. Klein, Ludwigsburg, Deutschland Yvonne Pröbstle Kulturtouristen Eine Typologie Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Armin Klein Yvonne Pröbstle Ludwigsburg, Deutschland Zgl. Dissertation an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, 2013 ISBN 978-3-658-05429-8 ISBN 978-3-658-05430-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-05430-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Geleitwort Es ist schon sehr merkwürdig: Auf der einen Seite boomt seit Jahrzehnten der Kulturtourismus in seinen unterschiedlichsten Formen – von der klassischen Studienreise hin zum Festivaltourismus in Salzburg und anderen Orten, von der Europäischen Kulturhauptstadt zu den Städtereisen und dem spirituellem Tou- rismus, vom Museums- und Erinnerungstourismus zum anspruchsvollen „Edu- tainment“ auf Kreuzfahrtschiffen usw. Kaum ein Bundesland in Deutschland mag noch ohne das werbeträchtige Label „Kulturland“ auskommen und erhofft sich hiervon eine Steigerung der Besucherzahlen. Auf der anderen Seite wissen wir – abgesehen von einigen allgemeinen quantitativen Ergebnissen – sehr wenig über diese Menschen, die sich so scha- renweise auf den kulturtouristischen Weg machen. Wer sind sie? Was treibt sie an? Was wollen Sie erleben? Wie unterscheiden sie sich von „normalen“ Erho- lungstouristen? Gibt es überhaupt Unterschiede? Und welche Rollen spielen eigentlich Kunst und Kultur in ihrem Alltag? Antworten auf diese Fragen sind unerlässlich für alle, die sich professionell mit dem Thema Kulturtourismus befassen: Einerseits für die Kulturanbieter, die ihre Produkte entsprechend ausrichten und vermarkten wollen, anderseits für die Touristiker, die eben diese kulturellen und künstlerischen Angebote in ihre Palet- te aufnehmen wollen und entsprechende Strategien entwickeln müssen, um die die potenziellen Besucher tatsächlich effizient erreichen zu können. Frau Yvonne Pröbstle hat mit ihrer vorliegenden Dissertation endlich Licht in dieses Dunkel gebracht. Sie begnügte sich in ihrer Untersuchung nicht länger mit quantitativen Ergebnissen, sondern wählte einen qualitativen Zugang und schaute genauer hin. Sie erforschte die kulturellen Einstellungen der Kulturtou- risten und kam u. a. zu dem ganz wesentlichen Ergebnis, dass man keineswegs von „den“ Kulturtouristen sprechen kann, sondern sich dieses Marktsegment wiederum in verschiedene Zielgruppen differenzieren lässt, mit denen ganz un- terschiedlich umgegangen werden muss. Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan, damit Kulturanbieter und Touristiker gemeinsam neue Strategien und schließlich Angebote entwickeln können. Ludwigsburg, Februar 2014 Prof. Dr. Armin Klein Für meine „Kötzer“ Oma Danksagung Mit der Fertigstellung der vorliegenden Arbeit gilt es all jenen Dank zu sagen, die mich in meinem Vorhaben begleitet und unterstützt haben: Zu großem Dank verpflichtet bin ich meinem Doktorvater und Mentor Prof. Dr. Armin Klein. Er hat mit seinen einschlägigen Arbeiten zum Kulturmanagement und durch seine fachlichen Impulse in persönlichen Gesprächen maßgeblich zum Gelingen der Arbeit beigetragen. Ich danke ihm außerdem für das Vertrauen, das er mir als Mitarbeiterin am Institut für Kulturmanagement der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg entgegengebracht hat. Meinen herzlichen Dank möchte ich auch Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. Dr. h.c. Albrecht Steinecke aussprechen, der die Arbeit als Zweitgutachter konstruktiv begleitet hat und mir ein steter Ansprechpartner war. Bedanken möchte ich mich außerdem bei meinen Kolleginnen und Kolle- gen des Instituts für Kulturmanagement, die mir in der Endphase der Dissertation den Rücken vom „Institutsalltag“ freigehalten haben. Dr. Patrick Glogner-Pilz und Nora Wegner danke ich für ihre fachliche Unterstützung in methodischen Fragen und das Gegenlesen einzelner Kapitel. Dank gilt auch dem Ludwigsbur- ger Doktorandenkreis für den regen Austausch. Darüber hinaus danke ich den vielen Interviewpartnern, die mich an ihren Reisen teilhaben ließen. Ich danke weiter den Ansprechpartnern an den verschie- denen Befragungsorten für ihre Unterstützung und der Pädagogischen Hochschu- le Ludwigsburg für die erteilte Forschungsförderung. Schließlich gilt meinem privaten Umfeld ein ganz besonderer Dank. Céline Kruska und Karin Scheuermann waren mir in den letzten Jahren treue Wegge- fährtinnen. Meine Eltern, Jutta Haltmayer und Robert Pröbstle, haben mir eine akademische Ausbildung ermöglicht und mich in meinem Tun stets und mit vollstem Vertrauen unterstützt. Großer Dank gebührt meinem Partner Jochen, der mir den notwendigen Rückhalt geboten und durch zahlreiche Gespräche maßgeblich zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen hat. Meine Großmutter Johanna Pröbstle ist mir seit Kindesbeinen an ein großes Vorbild. Ich bin ihr aus tiefstem Herzen dankbar. Ihr ist diese Arbeit gewidmet. Stuttgart, Juli 2013 Yvonne Pröbstle Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ............................................................................................. 11 Abbildungsverzeichnis...................................................................................... 17 Tabellenverzeichnis .......................................................................................... 23 1 Einleitung ..................................................................................................... 29 2 Kulturtourismus als Handlungsfeld im Kulturbetrieb ............................ 33 2.1 Historische Vorläufer des Kulturtourismus .......................................... 33 2.2 Kultur und Tourismus: Beginn einer kooperativen Partnerschaft ........ 35 2.2.1 Entwicklungen und aktuelle Rahmenbedingungen im Tourismus ................................................................................ 35 2.2.2 Entwicklungen und aktuelle Rahmenbedingungen im Kulturbetrieb ............................................................................ 39 2.3 Kulturtourismus in der Praxis von Kulturmanagement und Kulturpolitik ......................................................................................... 43 2.3.1 Vertikale und horizontale Kooperationen ................................ 44 2.3.2 Kulturmarketing und Kulturvermittlung .................................. 46 12 Inhaltsverzeichnis 2.3.3 Denkmalpflege und Besucherlenkung ..................................... 49 2.3.4 Kulturförderung zwischen Innen- und Außenorientierung ...... 49 2.3.5 Fazit: angebots- und wertorientierte Perspektive des Kulturbetriebs .......................................................................... 51 3 Kulturtouristen im empirischen Befund ................................................... 53 3.1 Besucherforschung im Kulturbetrieb ................................................... 54 3.2 Marktforschung im Tourismus ............................................................. 59 3.3 Kulturtouristische Fallstudien .............................................................. 76 3.4 Ausblick auf internationale Studien ..................................................... 88 3.5 Aktuelle Forschungsdesiderata ............................................................ 97 4 Eingrenzung des Untersuchungsgegenstands: kulturelle Einstellungen von Kulturtouristen .................................................................................... 99 4.1 Kulturmanagement und Tourismus: Theorien- und Methodenpluralismus zweier Schnittstellendisziplinen ....................... 99 4.2 Bezugsdisziplinen: Sozialpsychologie und Konsumentenverhaltensforschung ..................................................... 100 4.2.1 Kognitive Theorien und S-O-R-Strukturmodell .................... 101 4.2.2 Zur Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten ......... 103 4.3 Kulturelle Einstellungen von Kulturtouristen .................................... 106 4.4 Reisemotive von Kulturtouristen ....................................................... 109 4.4.1 Zur Beziehung zwischen Motiven und Einstellungen ........... 109 Inhaltsverzeichnis 13 4.4.2 Theoriegeleitete Reisemotivforschung .................................. 111 5 Erhebung ................................................................................................... 117 5.1 Untersuchungsfragen.......................................................................... 117 5.2 Zur Angemessenheit des qualitativen Zugangs im Forschungskontext119 5.3 Das problemzentrierte Interview als Untersuchungsmethode ............ 121 5.4 Interviewleitfaden .............................................................................. 123 5.5 Fragebogen ......................................................................................... 128 5.6 Stichprobe .......................................................................................... 128 5.6.1 Verengung der Stichprobe (I) ................................................ 130 5.6.2 Variationen der Stichprobe (I) ............................................... 132 5.6.2.1 Kriterien für die Auswahl der Destinationen und Erhebungsorte ........................................................ 132 5.6.2.2 Wahl der Destinationen und Erhebungsorte ........... 137 5.6.3 Pretest .................................................................................... 159 5.6.4 Variationen der Stichprobe (II) .............................................. 162 5.6.5 Verengung der Stichprobe (II) ............................................... 163 5.7 Aufzeichnung und Aufbereitung ........................................................ 166 5.8 Analyseverfahren ............................................................................... 167 6 Ergebnisse der empirischen Untersuchung ............................................ 171 6.1 Soziodemografische Merkmale und Angaben zur Reise .................... 171