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Kritik der ethischen Institution. Kant, Hegel und der Tod Gottes PDF

286 Pages·2022·2.045 MB·German
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Thies Münchow Kritik der ethischen Institution Edition Moderne Postmoderne Für meine Eltern Thies Münchow (Dr. phil.), geb. 1986, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europa-Universität Flensburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ethik, Wis- senschaftstheorie der Theologie, der Deutsche Idealismus und philosophische Theologie. Thies Münchow Kritik der ethischen Institution Kant, Hegel und der Tod Gottes Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2022 transcript Verlag, Bielefeld Alle Rechte vorbehalten. Die Verwertung der Texte und Bilder ist ohne Zustim- mung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Das gilt auch für Verviel- fältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Kordula Röckenhaus, Bielefeld Druck: Majuskel Medienproduktion GmbH, Wetzlar Print-ISBN 978-3-8376-6211-5 PDF-ISBN 978-3-8394-6211-9 https://doi.org/10.14361/9783839462119 Buchreihen-ISSN: 2702-900X Buchreihen-eISSN: 2702-9018 Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier mit chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Besuchen Sie uns im Internet: https://www.transcript-verlag.de Unsere aktuelle Vorschau finden Sie unter www.transcript-verlag.de/vorschau- download Inhalt Vorwort ............................................................................ 9 1. Einführung.................................................................... 9 2. DasWerkzeug:Symbolisches,ImaginäresundReales...........................13 3. WasheißthierEthik?......................................................... 20 Kapitel I EthikundInstitution............................................................... 27 1. DasethischeExpertentumunddieTrennungvonEthikundpolitischerPraxis.. 27 2. DerHerrhat’sgegeben…–DieLegitimation derInstitutionundExpertokratie...............................................41 3. DerimaginäreVaterundseinemodernenAngestellten ........................ 64 4. InkonsistenzundKonsequenzenderVaterfunktion ............................ 72 Kapitel II KantunddiePflicht ............................................................... 83 1. DaskritischeProgrammderAufklärung....................................... 83 2. DerkategorischeImperativunddasFaktumderVernunft...................... 94 3. EinwenigMoraltheologiezurMotivation.......................................113 4. VolkssouveränitätundKönigsmord........................................... 123 Kapitel III HegelunddieSittlichkeit......................................................... 135 1. MitKantüberKanthinaus(undmitHegelüberFichteund Schelling) .......... 135 2. HegelspraktischePhilosophieundderabsoluteIdealismus....................151 3. WennNutzenunnützundTugendwahnsinnigwird............................ 162 4. DasgeistigeWesenunddiesittlicheSubstanz................................ 183 5. Esistvollbracht!–DerTodGottes............................................. 211 6. DieLogikderpolitischen(Moral-)Theologie................................... 231 Nachwort.........................................................................259 Dank ..............................................................................261 Siglenverzeichnis ................................................................263 Literaturverzeichnis..............................................................265 Lifeiswhathappenstoyouwhileyou’rebusymakingotherplans. –JohnLennon Vorwort 1. Einführung Dieses Buch war ursprünglich als Einführung in die Ethik geplant.Der vor- liegende Text stellt nun aber zugegebenermaßen eher das Gegenteil dieses Vorhabensdar.MiteinemgewissenAugenzwinkernließesichnämlichsagen, dass er weniger in die Ethik einführen möchte,als vielmehr aus ihr heraus. Vondem,wassichjetztwieeinemoralischeUnverschämtheitanhört,sollim Folgendenabergezeigtwerden,dassesgeradeeinunbedingtesElementder Ethikselbstbildet.DasVorhabenistnämlicheindialektisches,undzwarin- sofern das Hinausführen aus der Ethik wieder zur Ethik zurückführt. Wie gestaltetsichnundiesesProgrammimEinzelnen? DievorliegendeStudiewidmetsichderKritikderethischenInstitution.Da- bei wird die grundsätzliche These vertreten,dass auch der ethische Diskurs der Logik der Institutionalisierung nicht widerstehen kann. Anders gesagt, geradedort,woinjeneWissenschaft,diewirEthiknennen,eingeführtwird, findet zugleich eine institutionelle Unterweisung statt, die allerdings selbst oftmals gar nicht oder in zu geringem Maße thematisiert oder kritisiert wird.AufeineranderenAbstraktionsebenegiltdasselbeauchfürelaborierte Diskurse auf hohem akademischem Niveau. Es muss daher im metaethi- schen Sinne gefragt werden, ob und wie die Ethik unter dem Aspekt der Institutionalisierung nicht nur universale ethische Aussagen produzieren, sondern selbst dem ihr inhärenten Anspruch des Universalismus gerecht werdenkann. UmeineklareVorstellungdesProblemkomplexeszugewinnen,mussda- her neben dem Begriff der Ethik auch derjenige der Institution und damit auch das Phänomen der Institutionalisierung expliziert werden. Institutio- nalisierungimAllgemeinengehörtwesentlichzummenschlichenSein,insofern diesesfaktischsozialesSeinist,dasseinerseitsaufeinerirgendwiegearteten 10 KritikderethischenInstitution Ethik beruht bzw.auf eine ethische Reflexion angewiesen ist.Wenn der In- stitutionalisierungimvorangehendenSatzsomitUniversalitätundNotwen- digkeitattestiertwird,mussaberimNachsatzsogleichfestgehaltenwerden, dass damit nicht gesagt ist, dass auch jede besondere Form der Institutio- nalisierung automatisch dem Wesen dessen,was man lapidar als menschli- chesSeinbezeichnenmag,entspricht.Soistesdurchausmöglich,dasseine sittlicheInstitution(wiebeispielsweisederStaat)sichdereigenenFormder Institutionalisierung gar nicht bewusst ist,weil deren wesentlicher Charak- terhinterdenautomatisiertenProzedureneinesalsgeschlossenangesehenen (Rechts-undVerwaltungs-)Systemsleichtzuverschwindendroht.Vordiesem Hintergrund widmet sich Kapitel I der Analyse jenes Zusammenhangs von Ethik und Institution, wobei der Aspekt des psychosozialen Seins mensch- licher Subjektivität und der damit verbundene Prozess der Subjektwerdung eineentscheidendeRollespielt. DieErgebnissedeserstenKapitelsführenunsallerdingsdieNotwendig- keiteinerRevisiondeslandläufigenEthikbegriffsvorAugen.DerersteSchritt dieser (Re-)Justierung erfolgt in Kapitel II, und zwar durch den Rekurs auf die praktische Philosophie Immanuel Kants.Es gilt dabei,dem unsäglichen Trend der Einführungsliteratur in die Ethik (sprich: der institutionell-ethi- schen Einführungsliteratur) zu widerstehen, die Kant schlicht als Theoreti- kerdersogenanntenPflichtethikdarzustellenpflegt,wobeidiese–alsModell betrachtet – neben Tugendethik und Utilitarismus platziert wird, ganz so, als ließe sich die kantische Theorie auf das Niveau jener ethischen Theori- en reduzieren.Einer solchen Konzeption wird hier ausdrücklich widerspro- chen. Stattdessen soll auf die unhintergehbare Erkenntnis Kants hingewie- senwerden,diesichhinterdemBegriffdeskategorischenImperativs verbirgt. Eswirdzuzeigensein,dassKantsEinsichtdieunbedingte–zweifellos:be- dingungslose – Grundlage eines jeden ethischen Denkens bildet, das Ver- nünftigkeit und Universalität für sich beanspruchen kann. Wo nämlich die beiden letztgenannten Begriffe ins Spiel kommen,da kann weder bestimm- ten Institutionen,noch individueller Intuition oder Befindlichkeit die letzte Entscheidungsgewaltzugestandenwerden,dennVernünftigkeitundUniver- salität werden allein in einem strengen Verfahren vor dem »Gerichtshof der Vernunft«(vgl.KrV,B779/A751)ausgehandelt. Die Explikation des kantischen Ansatzes bleibt selbst allerdings nicht ohneKritik.DerFormalismusvorwurf,derbereitsfrühundbesondersdurch G.W.F. Hegel an Kants Theorie der Moral herangetragen wurde, wird uns in Kapitel III schrittweise zum hegelschen Begriff der Sittlichkeit führen.

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