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Krise der Leistungsgesellschaft?: Empirische Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie und Politik PDF

362 Pages·1988·11.79 MB·German
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Karl Otto Hondrich . Ju rgen Schumacher u. a. Krise der Leistungsgesellschaft? Karl Otto Hondrich . Jlirgen Schumacher Klaus Arzberger . Frank Schlie Christian Stegbauer Krise der Leistungsgesellschaft ? Empirische Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie und Politik U nter Mitarbeit von Johann Behrens Elmar M liller Randolph Vollmer Westdeutscher Verlag CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Krise der Leistungsgesellschaft?: Empir. Analysen zum Engagement in Arbeit, Familie u. Politikl Karl Otto Hondrich ... Unter Mitarb. von Johann Behrens ... - Opladen: Westdt. Ver!., 1988 ISBN-13: 978-3-531-11887-1 e-ISBN-13: 978-3-322-83716-5 001: 10.1007/978-3-322-83716-5 NE: Hondrich, Karl Otto [Mitverf.) Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann. ABe Rechte vorbehalten © 1988 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Das Werk einschlieBlich aBer seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fiir Vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikrover filmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung: Horst Dieter Biirkle, Darmstadt ISBN-13: 978-3-531-11887-1 Dieses Buch basiert auf den Ergebnissen des Forschungsprojektes "Soziale Differenzierung und individuelle Leistungsbereitschaft". Fur die Forderung unserer Forschungsarbeit mochten wir an dieser Stelle der Stiftung Volkswagenwerk danken. Die Autoren sind Mitglieder der "Arbeitsgruppe Soziale Infra struktur" an der Universitat Frankfurt. Neben denen, die bis zum SchluB dabei waren und das vorliegende Buch geschrieben haben, waren in der Konzeptions- und Erhebungsphase des Projektes Johann Behrens, Elmar Muller und Randolph Vollmer maBgeblich beteiligt. Frankfurt am Main, im Juli 1987 Karl otto Hondrich Jurgen Schumacher INHALT 1. KRISE DER LEISTUNGSGESELLSCHAFT? (Karl otto Hondrich) 1.1. Von der Leichtigkeit der Krisendiagnose und der Schwierigkeit der Forschung 1.2. Krise der Arbeit: Die These vom Absinken der Arbei tsmoral .•••••••••••.••••••••.•••••••.••••••..••••• 7 1.3. Krise der Familie: Die These von der institutionellen Erosion ••••••••••••••••••.•••••••••••• 11 1.4. Krise der Politik: Die These von der Unregierbarkei t .••••••.•.•••••••.•.••••••.••••••..•.••• 16 1.5. Soziale Differenzierung und Leistungsbereitschaft .••••• 18 2. UsER DIE URSPRUNGE UNO ENTWICKLUNGSBEDINGUNGEN DER LEISTUNGSGESELLSCHAFT (Klaus Arzberger) 23 2.1. Probleme der begrifflichen Abgrenzung ••.•••...•••••..•. 23 2.2. Ursprunge der modernen Leistungsgesellschaft im ubergang vom Mittelalter zur Neuzeit •••••••.••••••••••• 27 2.3. Die Krise des 17. Jahrhunderts und ihre Folgen ••••••••• 37 2.4. Der vielschichtige "ProzeB der Zivilisation" ••••••••••• 45 3. DIE VIELFALT DER LEISTUNGSBEGRIFFE (Frank Schlie) .•••• 50 3.1. Etymologische Ursprunge •••••••••••••••••••••••••••.•••• 50 3.2. Dimensionen des heutigen Leistungsbegriffs ••••••••••••• 57 VII 4. LEISTUNG UNO LEISTUNGSBEREITSCHAFT IN VERSCHIEDENEN LEBENSBEREICHEN (Jurgen Schumacher) ••••••••••••••••••• 68 4.1. Das empirische Konzept ••••••••••••••••••••••••••••••••• 68 4.2. Arbeitsmoral und Leistungsbereitschaft: eine Ausweitung der Perspektive ••••••••••••••••.•••••••••••. 73 4.3. Individuelle Leistungsprofile: Verteilung des Engagements auf verschiedene Lebensbereiche •••••••••••• 81 5. LEISTUNGSNIVEAU UNO LEISTUNGSBEREITSCHAFT IN DER ARBEITSWELT (Frank Schlie und Christian Stegbauer) .••• 100 5.1. Berufliche Leistungsbereitschaft im Wandel ••••••••••••• 100 5.2. Die Bundesrepublik Deutschland als Leistungsgesellschaft ••••••••••••.••••.•••••••••••.•••• 104 5.3. Der Leistungsbegriff in der Erwerbsarbeit ••••••••••.••• 110 5.4. Berufliche Leistungsbereitschaft im Lichte von Arbeitszeitwunschen •••••••••••••••••••••••••••••••••••• 114 5.5. Berufliche Leistungsbereitschaft und Arbeitsbedingungen ••••••••••••••••.•••••••••••••••••••• 130 5.6. AuBerberufliche Bestimmungsfaktoren beruflicher Leistungsbereitschaft •••••••••••••••••••••••••••••••••• 143 6. LEISTUNGSNIVEAU UNO LEISTUNGSBEREITSCHAFT IN DER FAMILIE (Jurgen Schumacher) ••••••••••••••••.•••••••••• 171 6.1. Rollendifferenzierung in der Familie: Geschlechtsrollen und Arbeitsteilung .•••••••••••••••••• 177 6.2. "Traditionelle" und "moderne" Familien in der Kontrastgruppenbefragung ••••••••••••••••••••••••••••••• 183 6.3. Anspruche an Partnerschaft und Familienleben ••••••••••• 198 6.4. Leistungsbereitschaft und Rollendifferenzierung in der Familie •••••••••••••••••••••••.•••••••••••••••••••• 212 6.5. Erwerbswunsche und hausliches Engagement von Hausfrauen ••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 225 VIII 6.6. Kinderwunsch und Kindererziehung in "traditionellen" und "modernen" Familien •••••••••••••• 238 6.7. Individuelle Leistungsbereitschaft und familiares Rollenmodell: Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 245 7. LEISTUNGSNIVEAU UNO LEISTUNGSBEREITSCHAFT IN DER POLITK (Klaus Arzberger) ••••••••••••••••••••••••••.•• 248 7.1. Der Leistungsbegriff in der Politik ••••••••••••••••••• 250 7.2. Der staat als Motor der "partizipatorischen Revolution" ••••••••••.••••.••••••••••••••••.•••••••••• 253 7.3. Zur allgemeinen Entwicklung von Partizipation und Akzeptanz •••••••..•••••••••••••••••••••••••••••••••••• 258 7.4. Mitgliedschaft und Aktivitaten in den politischen Parteien ••••••••..••••••••.••••••••••••••.•.•••••••.•. 266 7.5. Leistungsniveau und Leistungsbereitschaft bei den Parteiaktivisten •••••••••.•••••••••••••••••••••••••••• 271 7.6. Politische Leistungsbereitschaft und soziale Differenzierung •••••..••••.•••••••••••••••••••••.•.••• 282 7.7. Zwischen Engagement und Enttauschung •••••••••••••••••• 292 8. VERWANDLUNGEN. VERLAGERUNGEN UNO GRENZEN DER LEISTUNGSBEREITSCHAFT (Karl Otto Hondrich) •••••••.••• 297 8.1. Erklarungsmuster sozialer Dekadenz •••••••••.•••••••.•• 297 8.2. Zum Begriff der Leistungsbereitschaft ••••••••••••••••• 300 8.3. Empirischer Befund und sozio-optische Tauschung der Ersten Art •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• 302 8.4. Langfristige Verwandlungen der Leistungsbereit- schaft und sozio-optische Tauschung der Zweiten Art ••• 304 8.5. Versuch, veranderungen berufsbezogener Leistungs bereitschaft zu erklaren •••••••••••••••••••••••••••••• 307 8.6. Verlagerungen zwischen beruflicher und familialer Leistungsbereitschaft ••••.•••••••••••••••••••••••••••• 314 IX B.7. Leistungsgewinne und -veriuste ais Folge famiIialer Entdifferenzierung ••••••••••••••••••••••••• 317 B.B. Leistungsbereitschaft und Differenzierungspro- zesse im politischen System ••••••••••••••••••••••••••• 320 B.9. Leistungsverweigerung ais Steigerung unkonventio- neIIer Leistungsbereitschaft •••••••••••••••••••••••••• 323 B.10. Verwandeite Leistungsbereitschaft - gesteigerte Leistungsbereitschaft ••••••••••••••••••••••••••••••••• 325 B.11. Grenzen der Leistungsbereitschaft ••••••••••••••••••••• 329 9. Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 336 x 1. KRISE DER LEISTUNGSGESELLSCHAFT ? 1.1. Von der Leichtigkeit der Krisendiagnose und der Schwierigkeit der Forschung Krisendiagnosen in modernen Industriegesellschaften sind wohlfeil und "irgendwie" immer richtig. Wenn es nicht ihre eigene Dynamik ist, dann ist es die der umgebenden Gesellschaften, die zu der Sorge berechtigt, daB bedrohliche Prozesse im Gange sind oder daB eine Gesellschaft, gemessen an ihren eigenen Anspruchen, hinter der Entwicklung anderer Gesellschaften zuruckbleibt. Je nach der Optik kann das eine so gut als Krise diagnostiziert werden wie das andere. Das gilt fur sozialistische Staaten ebenso wie fur kapitalistische. Huben und druben bangt man urn die Leistungsfa higkeit der eigenen Gesellschaft, allerdings mit einer eigentum lichen Akzentverschiebung: Die Kritik innerhalb der sozialistischen Gesellschaften, unter schwellig oder offen im Einklang mit der Kritik von auBen, rich tet sich auf soziale Organisationsmodi des Sozialismus als Haupt quelle fur Leistung oder Leistungsschwachen: Planungsmangel, feh lende Marktmechanismen, burokratische Apparate und schlechte An reizsysteme werden dafur verantwortlich gemacht, daB Gesellschaf ten und Individuen in ihrer Leistungsfahigkeit behindert sind. Der Leistungswille der einzelnen dagegen wird als selbstverstand lich vorausgesetzt. Ganz anders in den westlichen Industriestaaten, besonders in der Bundesrepublik. Hier werden nicht die grundlegenden politischen und okonomischen Institutionen als leistungshemmend in Frage ge stellt, sondern allenfalls deren wohlfahrtsstaatliche "Auswuch se", mehr aber noch die schwer faBbaren Stromungen, die als 'Ero sion burgerlicher Leistungswerte', Hedonismus, 'Abwendung von Pflicht- und Akzeptanzwerten', kurz als Wertewandel in den Kopfen der Menschen vermutet werden. Zwar wird niemand einen Wertewandel ganz losgel6st von sozial strukturellen Prozessen sehen wollen, nichtsdestoweniger ist un verkennbar, daB die Leistungskrise als eine Wert- und Motiva tionskrise den Individuen in die Schuhe, will sagen in die K6pfe geschoben wird: sie sind es, die mit den Verlockungen des Wohl stands und der Freizeit angeblich nicht fertig werden und doch immer mehr davon wollen, denen das Pflichtgefuhl fruherer Genera tionen abhanden kommt, die harte Arbeit und kargen Lohn nicht mehr akzeptieren und sich lieber in den Hangematten des Sozial staats rakeln ••• Gegen diese uber Partei- und Interessengrenzen hinweg populare Sicht der Dinge ist das vorliegende Buch geschrieben. Es entwik kelt folgende Hauptthesen: 1. Der Wandel sozialer Einstellungen, auf den sich die Krisen diagnostiker stutzen, ist langfristig weder eindeutig beleg bar noch kann er als generelle Abkehr von Leistungswerten interpretiert werden. Das empirische Fundament fur die An nahme schwindender Leistungsbereitschaft ist schwach und wird uberstrapaziert. 2. Die Arbeitsmoral als eine spezifische Ausformung von Lei stungsbereitschaft verandert sich - aber dies bedeutet noch nicht, daB sie absinkt, sondern daB sie sich innerlich dif ferenziert und verwandelt: k6rperlich schwere, nur auf An weisung reagierende, bloB pflichtgemaBe, zeitlich ausgedehn te und aIle anderen Lebensbereiche in den Schatten stellende Arbeit ist weniger gefragt; wohl aber gibt es steigendes En gagement fur intellektuell anspruchsvolle, mitverantwortli che und innere Befriedigung gewahrende Arbei t. Urn Zei t fur Aktivitaten auBerhalb des Berufes zu gewinnen, ist man sogar zu einer Intensivierung des eigenen Arbeitseinsatzes bereit. 3. Leistungsdenken als die Bereitschaft, sich zielgerichtet an zustrengen und die Ergebnisse dieser Anstrengung eigenen oder fremden GutemaBstaben zu unterwerfen, geht nicht zu ruck, sondern dehnt sich aus. Es ist nicht nur im Beruf, 2

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