Geyer . Kredite aktiv verkaufen Gunther Geyer Kredite aktiv verkaufen Kunden erfolgreich gewinnen und betreuen 2., volisUindig Oberarbeitete Auflage GABLER Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Geyer, Giinther: Kredite aktiv verkaufen : Kunden erfolgreich gewinnen und betreuen / Giinther Geyer. - 2., vollst. iiberarb. Auf!. - Wiesbaden : Gabler, 1995 ISBN-13: 978-3-322-82891-0 e-ISBN-13: 978-3-322-82890-3 DOl: 10.1007/978-3-322-82890-3 1. Auflage 1990 Der Gabler Verlag ist ein Untemehmen der Bertelsmann Fachinformation. © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1995 Softcover reprint of the hardcover 2nd edition 1995 Lektorat: Silke StrauB und Iris Mallmann Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrecht- 1ich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Gren zen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzuliissig und strafbar. Das gilt insbesondere flir Vervielfliltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in e1ektronischen Systemen. Hochste inha1tliehe und technische Qualitiit ist unser Ziel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Biicher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf siiurefreiem und chlorarm gebleiehtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie be steht aus Polyiithylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nieht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher vonjedermann benutzt wer den durften. Satz: Satzstudio RESchulz, Dreieich-Buchschlag ISBN-13: 978-3-322-82891-0 Vorwort V Vorwort zur 2. Auflage Jetzt liegt die 2. Auflage dieses Buches vor. Es ist noch immer so aktu ell wie bei seinem ersten Erscheinen zu Beginn des Jahres 1990: Der sy stematische und aktive Verkauf von Finanzierungen ist keine Selbstver standlichkeit. In dieser komplett iiberarbeiteten Auflage sind zwei wichtige Kapitel neu enthalten: - Der Preis im Kreditgesprach und - Das gezieite Nachfassen Mit beiden Themenbereichen wurde das Buch urn sehr verkaufsorien tierte Abschnitte erweitert. Der Preis und das Argumentieren rund urn den Preis fur Finanzierungen spielt eine immer wichtigere Rolle im Kredit gesprach. Zur Sicherung der Beratungsinvestitionen ist der Einsatz kun den- und verkaufsorientierter NachfaBtechniken unabdingbar. Das Buch "Kredite aktiv verkaufen" ist mit der Aktualisierung noch ver kauferischer geworden. Es wird Ihnen bei Ihrer Entwicklung zu mehr Verkaufsorientierung wertvolle Anregungen liefem. Bensheim, April 1995 GUNTHER GEYER VI Vorwort Vorwort Der aktive Verkauf von Passivleistungen ist fUr Kreditinstitute seit eini ger Zeit selbstverstandlich. Aktivleistungen aktiv zu verkaufen, ist fUr viele Bank- und Sparkassenmitarbeiter noch fremd. Das Wort "Kredit gewiihrung", das eine sehr reservierte Haltung zu Finanzierungskunden ausdriickt, ist immer noch allgegenwiirtig. Der Wettbewerb zwingt allerdings auch die Finanzierungsspezialisten von Kreditinstituten zum Umdenken und zu neuen Verhaltensweisen. Nicht nur konkurrierende Banken und Sparkassen brechen in ange stammte Kreditmarkte ein. Immer mehr banknahe Anbieter brechen sich Stticke aus dem Finanzierungskuchen. Aktion statt Reaktion ist das dringliche Gebot der Stunde im Finanzierungsmarkt. Dieses Buch gibt Ihnen einen umfassenden Uberblick tiber Ihre gegen wiirtigen und ktinftigen Chancen, Finanzierungsleistungen aktiv zu ver kaufen. Es wendet sich an Finanzierungsspezialisten - Ftihrungskrlifte, Berater, Betreuer, Innen- und AuBendienstmitarbeiter - sowie an univer selle Bank- und Sparkassenmitarbeiter mit Haupt- oder Nebenaufgaben im Kreditgeschlift. Nach AusfUhrungen zur Grundeinstellung erhalten Sie detaillierte Hin weise zur Kommunikation mit Kreditkunden; nach der Darstellung des systematischen Kreditgesprliches werden die Formen des aktiven Kre ditverkaufs ausfUhrlich vorgestellt: die Intensivierung und die Extensi vierung. Ich danke meinen Teilnehmem an Ftihrungs-und Verkaufstrainings, ins besondere den Finanzierungsspezialisten, fUr ihre Fragen, Hinweise und Anregungen zum aktiven Verkaufen von Krediten. Der Gedankenaus tausch und die Diskussionen haben dieses Buch erst ermoglicht. Lieber Leser, ich bitte Sie urn Ihre Meinung. Teilen Sie mir Ihre Erfah rungen mit den Inhalten dieses Buches mit. Schreiben Sie an den Verlag oder an mich personlich (Adresse: 64625 Bensheim, Narzissenweg 6). Ich wtinsche Ihnen viel Freude und Erfolg beim aktiven Verkaufen von Finanzierungen. Bensheim, August 1989 GUNTHER GEYER Inhaltsverzeichnis VII Inhaltsverzeichnis 1. Der Kreditverkaufer ............................ . 3 1.1 Der Wandel im Kreditgewerbe: Neun iiberholte Themen .. 4 1.2 Die Einstellung zum Kreditkunden: Geschaftspartnerschaft 11 2. Die Kommunikation mit Kreditkunden 21 2.1 Die Gesprachsstorer ............................ . 22 2.2 Die GesprachsfOrderer .......................... . 24 2.3 Die Gesprachssteuerer .......................... . 31 2.4 Die kundenorientierte Sprache ................... . 41 2.5 Die nichtsprachliche Kommunikation ............... . 45 3. Das systematische Kreditgesprach ................. . 49 3.1 Vor dem Gesprach ............................. . 49 3.2 Die Gesprachseroffnung ..... .................... . 51 3.3 Die Bedarfsermittlung .......................... . 53 3.4 Das kundenspezifische Angebot ................... . 56 3.4.1 Die Erlauterung des Angebots .................... . 57 3.4.2 Die Demonstration ............ .. ............... . 59 3.4.3 Die Einwandbeantwortung ........................ 63 3.4.4 Der Preis im Kreditgesprach ...................... 74 3.5 Der AbschluB .................................. 83 3.5.1 Die Kaufsignale ................................ 83 3.5.2 Die AbschluBmethoden ........... ............... 86 3.5.3 Die Vorwandbeantwortung ........................ 93 3.5.4 Die Einkommensunterlagen und Sicherheiten .......... 96 3.5.5 Der Nein-Verkauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9 .9 . . . . . . 3.6 Die Kontaktsicherung ........................... 102 3.7 Nach dem Gesprach ............................. 105 4. Die Formen des aktiven Kreditverkaufs ............. . 109 4.1 Die Intensivierung ............................. . 109 4.1.1 Der Zusatzverkauf - Cross-Selling ................. . 110 4.1.2 Das Betreuungstelefonat ........................ . 114 4.1.3 Der Verkauf an ehemalige Kunden ................. . 119 4.1.4 Der Verkauf an aktuelle Kunden anderer Abteilungen .. . 121 4.1.5 Der Verkauf an aktuelle Kreditkunden .............. . 122 4.1.6 Das gezielte Nachfassen ......................... . 123 VIII Inhaltsverzeichnis 4.2 Die Extensivierung: Die klassische Akquisition ........ 125 4.2.1 Die Adressenbeschaffung ......................... 126 4.2.2 Die Kontaktaufnahme ........................... 130 4.2.3 Das Akquisitionste1efonat ........................ 134 4.2.4 Das Akquisitionsgesprach ........................ 146 4.2.5 Die Pflege potentieller Kreditkunden ... ........... .. 155 Verzeichnis der Abbi1dungen ........................... 160 Literaturverzeichnis 161 Stichwortverzeichnis 163 Autor ............................................. 167 Kapitel 1 Der Kreditverkaufer In Kapitel 1 geht es vor allern urn: Veraltete Forrnen des Verkaufsgesprachs zwischen Berater und Kunde Eine neue Einstellung zurn Kreditkunden Der Kreditverkaufer 3 1. Der Kreditverkaufer Flir die meisten Bank- und Sparkassenmitarbeiter gehoren die Begriffe "Kreditverkauf' und "Kreditverkaufer" noch immer nicht zum normalen Sprachgebrauch. Kreditgeschaft und verkauferische Verhaltensweisen widersprechen sich sowohl flir Allround-Berater als auch fiir Kreditspe zialisten. DaB diese Meinung nicht mehr ganz zeitgemaB ist, zeigt das schnelle und erfolgreiche Eindringen neuer Anbieter in klassische Doma nen des Kreditgeschafts. Versicherungen, Leasinggesellschaften und Handelshauser weisen steigende Marktanteile bei den verschiedensten Kreditsparten aus. Makler, Kreditvermittler und vor aHem eine Vielzahl von Strukturvertrieben greifen sich wachsende Anteile yom gesamten Fi nanzierungskuchen. Immer mehr wird deshalb von Kreditberatem und Kreditsachbearbeitem verkauferisches Verhalten gewlinscht und ver starkt das aktive Verkaufen von Krediten gefordert. Gerade beim Vertrieb von Finanzierungen ist der Begriff des Verkaufens mit Sorgfalt zu verwenden. 1m Gegensatz zu Markenartikeln im Handel, zu Angeboten der Industrie oder auch zu Spar-und Anlageangeboten der Kreditwirtschaft muB eine Besonderheit des Kreditgeschafts beachtet werden: Mit dem AbschluB eines Kreditgeschafts ist immer eine Kredit wiirdigkeitspriifung verbunden. Das aktive Verkaufen von Krediten hat diese Besonderheit zu beriicksichtigen. Dennoch ist der Begriff ,,verkaufen" auch im Zusammenhang mit Kre ditgeschaften sinnvoll. Die Kreditinstitute im deutschsprachigen Raum haben sich zu leistungsfahigen Dienstleistungsuntemehmen bei weiter wachsendem Wettbewerb entwickelt. Der Verzicht auf Dienstleistungs und Verkaufsorientierung im Kreditgeschaft wlirde einen Anachronismus innerhalb der Kreditinstitute darstellen, weiteren - auch branchenfremden - Wettbewerb anziehen, agilen Wettbewerbem Marktanteils- und Ertragschancen liberlassen und die Service- und Leistungswiinsche von Kreditkunden negieren. Nur mit verkauferischer Einstellung und aktiver Marktbearbeitung wer den Banken und Sparkassen die Herausforderungen des Kreditgeschafts der nachsten Jahre und lahrzehnte meistem. 4 Der Kreditverkaufer 1.1 Der Wandel im Kreditgewerbe: Neun Oberholte Thesen Beratungs- und Verkaufsgesprache mit Kreditkunden werden von den - oft langst nicht mehr zeitgemaBen - Einstellungen der Bank- und Spar kassenmitarbeiter gepragt. Besonders in Kreditabteilungen von Kreditin stituten haben sich wenig kunden-und marktorientierte Grundeinstellun gen verfestigt: Die Aktivitaten drehen sich urn das eigene Kreditinstitut, urn die eigenen Leistungsangebote und urn die eigene Tatigkeit. Es scheint oft, daB die Kunden eher stOren, als daB sie Mittelpunkt aller Ak tivitaten sind. Ein nach den neun iiberholten Thesen praktizierten Kre ditgeschaft be- und verhindert dauerhaft den Geschaftserfolg. Die folgenden Ausfiihrungen betreffen aIle Sparten des Kreditgeschafts. Die Begriffe Kredit und Finanzierung werden synonym verwendet. Die Beispiele stammen vor allem aus der Zusammenarbeit von Kreditinstitu ten mit den Zielgruppen Private, vermogende Private, Freiberufler sowie Gewerbe und Mittelstand aber auch Industrie. Das Bank-und das Kom munalkreditgeschaft werden eher vemachlassigt. In den folgenden Kapi teln dieses Buches werden den iiberholten Thesen dann positive Alter nativen gegeniibergestellt. Veraltete These 1: Kredite werden gewiihrt Immer noch "gewahren" Mitarbeiter von Kreditinstituten Kredite, immer noch steht der Begriff "Kreditgewahrung" in Vertragen, immer noch fin det sich der Begriff "Kreditgewahrung" auf standig verwendeten Formu laren und in Mustertexten (Textverarbeitung) mit Pflichtcharakter. Da durch wird immer noch das Verhalten gegeniiber Kunden von der langst iiberholten "Gewahrungs"-Einstellung bestimmt. Deutlicher geht es flir den Kunden nicht. Es wird ein einseitiges Geschaft vorgenommen; der Kunde muB froh sein, daB er einen Kredit "gewahrt" erhalt. Er ist der BittstelIer, das Kreditinstitut ist "gnadiglicher" Gewah rer. Die vermeintliche Abhangigkeit des Kunden wird durch die Sprache dokumentiert. Als gabe es keinen Wettbewerb, als miiBten Banken und Sparkassen keine Kreditkunden akquirieren, als gabe es kein nachstes Kreditinstitut schon urn die Ecke, als befanden wir uns noch zu Beginn der sechziger Jahre dieses Jahrhunderts.
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