Diese Zusammenstellung benutzt den Evangelischen Namenskalender, der
1962 von der Lutherischen Liturgischen Konferenz verabschiedet und
nach einer Überarbeitung von den Landeskirchen angenommen wurde.
Wir können als evangelische Christen keine Zeugen
des Evangeliums heilig- oder seligsprechen, auch keine Blutzeugen.
Wir glauben zwar an die „Gemeinde der Heiligen“, das heißt aber
doch an die Gemeinschaft vom Herrn begnadeter und zugleich sündiger
Menschen, die zu seinem Eigentum erwählt sind, die sich in aller
Schwachheit bemühten oder bemühen, in seinem Geiste als Glieder
seiner Gemeinde in der Welt zu leben.
Unter ihnen gibt es viele hervorragende
Persönlichkeiten, in all ihrer guten und auch schwachen
Menschlichkeit. Sie waren und sind die „großen Verwandler“, die
Versöhner, die Liebenden, Werkzeuge des göttlichen Geistes. Sie
scheinen besessen von ihrem Auftrag, häufig irrend, oft sich bis zum
Martyrium opfernd. Sie hinterließen Spuren, die bis in die Gegenwart
hineinreichen. Fehlurteile der Zeitgenossen über diese Männer und
Frauen haben ihre Gedanken nicht unterdrücken oder gar auslöschen
können.
Es geht bei dieser Darstellung christlicher
Persönlichkeiten nicht um Menschenverehrung oder gar Heiligenkult,
sondern um ein demütiges, dankbares und fragendes Erinnern. Viele
unter den hier beschriebenen Gestalten können Vorbilder und Mahner
sein, etwas von ihren Glaubenszeugnissen, von ihrem Wesen in uns
aufzunehmen. Sie können Stützen für unseren Glauben, für unser
Leben und Lieben, für eine freudige Hingabe im Dienst für den Herrn
und seine Welt werden.