KOSTENRECHNUNG IN DER INDUSTRIE VON DR. JUR., DR. PHIL. Kar! SEWERING Professor der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-00727-2 ISBN 978-3-663-02640-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-02640-2 Hanseatische Druckanstalt GmbH, Hamburg-Wandsbek VORWORT ZUR 1. AUFLAGE Diese Arbeit war ursprünglich nur für die Hörer meiner Vorlesung "Kostenrechnung" geschrieben' und wurde in der Reihe der von der Univer~ität Hamburg herausgegebenen "Studienbehelfe" veröffentlicht. Einem von vielen Seiten geäußerten Wunsche folgend, lasse ich sie nun mehr im Buchhandel erscheinen. Karl Sewering. VORWORT Dem von den Hörern meiner Vorlesung "Kostenrechnung" oft an mich herangetragenen Wunsche nach einem Studienbehelf habe ich schließlich entsprochen, da anzuerkennen ist, daß der katastrophale Mangel an ge eigneten wissenschaftlichen Büchern das Studium sehr erschwert und Abhilfe erforderlich ist. Aus zeitbedingten Gründen konnte diese Schrift jedoch nur in kleinem Umfange erscheinen. Legte ich Wert auf Vollständigkeit des Stoffes, so mußte die Darstellung darunter leiden, zuweilen auf eine bloße Aufzählung von Ergebnissen und Begriffen zu sammenschrumpfen. Damit wäre aber wenig gewonnen. Deshalb habe ich es in Anbetracht des beschränkten Raumes vorgezogen, mich auf Erörterung der Tatsachen und Zusammenhänge zu beschränken, die für das Verständnis der Kostenrechnung besonders wichtig sind, sie aber dafür so anschaulich darzustellen, daß der Studierende nicht nur einen überblick über das Gesamtgebiet mit seinen Problemen gewinnt, sondern aus seiner Gesamtschau auch befähigt wird, mit Hilfe der Literatur zur selbständigen Bearbeitung von Einzelfragen vorz~dringen. Schafft diese Schrift überdies dazu den Anreiz, so hat sie ihren Zweck erfüllt. Der Verfasser. 3 INHALTS VERZEICHNIS Erster Teil: Grundlagen A. Entwicklung und behördliche Regelung des RW. ................ 9 B. Grundbegriffe des RW. ........................................ 11 1. Aufwand und Kosten........................................ 11 2. Ertrag und Leistung ......................................... 13 3. Erlös ........................................................ 13 C. Die Kostenrechnung im System des RW. ....................... 13 D. Der Zusammenhang zwischen Geschäfts- und Betriebsbuchhaltung 15 1. Zusammenhangloses Nebeneinander der beiden Systeme. . ... . 15 2. Aufgliederung der Hauptbuchkonten . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . 16 3. Zusammenfassung in geschlossenem Buchungskreis .......... 16 4. Völlige Trennung der beiden Systeme ....................... 16 E. Die Isolierung des Betriebsgewinnes ............................ 17 Zweiter Teil: Theorie der Kostenrechnung I. Methoden der Kostenrechnung ..................... 19 A. unter dem Gesichtspunkt der Kostenerfassung und Kosten- zuteilung ................................................... 19 1. Die Divisionskalkulation .......................... 19 a) die reine Divisionskalkulation .......................... 19 b) die Verwendung von Äquivalenzziffern ................. 22 c) die Divisionskalkulation bei Kuppelprodukten .......... 23 2. Die Zuschlagskalkulation ......................... 23 a) die kumulative Art ..................................... 24 b) die elektive Art ........................................ 25 c) die Auft eilung nach Kostenstellen ...................... 25 aa) die Abteilungskalkulation .......................... 25 bb) die Platzkostenrechnung ............................ 26 ce) die Funktionsstellenrechnung ....................... 26 B. im Hinblick auf den Beschäftigungsgrad ..................... 27 1. Die Kostengattungen ............................... 28 a) proportionale Kosten .................................. 28 b) fixe Kosten ............................................ 29 c) degressive Kosten ..................................... 30 d) progressive Kosten .................................... 32 e) regressive Kosten .............•........................ 33 5 2. Die optimale B'es chäftigung ....................... 33 3. Die Kostenauflösung ............................... 35 a) die buchtechnische Auflösung .......................... 36 aa) Berechnung des toten Punktes .................. . . . . 36 bb) Berechnung der Preisuntergrenze ................... 38 cc) Bilanzierung von Halb- und Fertigfabrikaten ....... 39 dd) Zerlegung der Abschreibungssätze .................. 40 ee) Analyse der Über- und Unterdeckungen ............ 41 b) die mathematische Kostenauflösung .................... 43 aa) degressive Kosten .................................. 43 bb) progressive Kosten ................................. 44 cc) Grenzkosten ......... ; .............. ;.............. 45 C. hinsichtlich der Zwecke der Kostenrechnung ................ 48 1. Kontrolle der Betriebsgebarung .................. 48 2. Errechn ung des erziel baren Preises ............ 50 a) Unterschied gegenüber der Betriebskontrolle ........ ;.. 50 b) die Teilkostenrechnung ................................ 52 aa) die verkappte Teilkostenrechnung .................. 52 bb) die Normalkostenkalkulation ....................... 53 cc) die Preisuntergrenze ............................... 53 D. in zeitlicher Hinsicht ........................................ 53 1. Die Vorkalkulation ................................. 53 2. Die Nachkalkulation ................................ 54 3. Die Zwischenkalkula ti on 55 D. Divergenz zwischen Kalkulationsgewinn und Erfolgsrechnung ................. ...................... 55 A. Bewertungsunterschiede ..................................... 55 1. Rohstoff ............................................... 56 a} Begriff und Einteilung ................................. 56 b) Bewertung bei freier Wirtschaft ......... " . .. . .. . . . .. . . 56 c) Buchungsverfahren .................................... 56 d) Bewertungsvorschriften ................................ 57 2. Anlagenabschreibung ............................... 57 a) bei freier Wirtschaft ................ '.' . . . . . . . . . . . . . . . . 57 b) in der gelenkten Wirtschaft.. .. . .. . .. . . . . . . . . . .. . .. . .. . 59 B. Gegenständliche Verschiedenheiten .......................... 60 1. Kalkulatorische Zinsen ............................ 61 2. Unternehmerlohn ................................... 62 C. Zeitliche Abgrenzung ........................................ 63 1. Urlaubs löhne und Versicherungsprämien ...... 64 a) Urlaubslöhne .......................................... 64 b) Versicherungsprämien ................................. 64 2. Kalkulatorische Wagnisse ......................... 65 6 Dritter Teil: Anwendung der Kostenrechnung A. Die Kostenartenrecbnung ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 1. Die Erfassung der Kosten.............................. 68 a) übereinstimmung von Aufwand und Kosten .............. 68 aa) Fertigungslohn ....................................... 68 bb) Fertigungsmaterial ................................ ... . 69 b) Verschiedenheit von Aufwand und Kosten ................ 70 2. Der 0 r g an isa t ion s p 1 a n der Er f 01 g s r e c h nun g 71 aa) Der Aufbau des Kontenrahmens ......................... 72 bb) Der Inhalt der Kontenklassen 0-4 ....................... 73 B. Die Kostenstellenrecbnung ..................................... 74 1. Wes end e r K 0 s t e n s tell e n ........................... 74 2. Die Verteilung der Kosten............................ 76 a) Einbau der Kostenstellenrechnung in die Buchhaltung . . . . . 76 b) Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ..................... 77 aa) Transformation der Kosten ...... ,.................... 78 bb) Der Einbau des BAB in die Buchhaltung ............. 82 C. Die Kostenträgerrecbnung ..................................... 84 1. Die Kostenträgerstückrechnung ..................... 84 2. Die Kostenträgerzeitrechnung ...................... 86 a) Das Verfahren ........................................... 86 b) Der Einbau des BAB ................... ~................. 86 aa) Weiterleitung der entstandenen Kosten ............... 87 bb) Verwendung von Verrechnungspreisen ................ 90 D. Betriebsgewinn und Unternehmungsgewinn ................... 92 1. Die Ableitung des Unternehmungs gewinnes ...... 92 2. Die A blei tung der Gliederung nach § 132 AktGes. 92 a) Die statistische Methode .................................. 93 b) Unterbrechung des Buchungsverlaufs ..................... 93 3. Die Isolierung des Betriebsgewinnes aus der aktienrechtlichen G.-u.-V.-Rechnung .............. 94 ERSTER TEIL Grundlagen A. Entwicklung und behördliche Regelung des Rechnungswesens Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bestand das Rechnungswesen auch im Industriebetrieb in der Regel nur aus dem Rechnungszweige, der heute als Geschäfts- oder Finanzbuchführung bezeichnet wird. Die sich dann allmählich durchsetzende Trennung von Geschäfts- und Betriebsbuch führung fand ihren Ausgang in kalkulatorischen Bedürfnissen, die ihrer seits wieder in der Vergrößerung der Betriebe mit ihrem Drang zur Ver besserung und Verfeinerung des Rechnungswesens ihren Ursprung hatten. An dieser Entwicklung ist die wissenschaftliche Betriebswirtschaftslehre maßgeblich beteiligt. Schon 1899 wies Schmalenbach auf die Einseitigkeit der Geschäftsbuchführung und die Notwendigkeit ihrer Ergänzung durch Ausbau des Rechnungswesens nach der kalkulatorischen Seite hin. In der Folgezeit wurde insbesondere die Kostenrechnung gepflegt, um die sich außer Vertretern der Betriebswirtschaftslehre auch einzelne Verbände der in Betracht kommenden Industriezweige, insbesondere der Verein Deut scher Maschinenbau-Anstalten, verdient gemacht haben. Einen Mark stein in dieser Entwicklung bedeutet der "Grundplan der Selbstkosten rechnung", der im Jahre 1921 vom Ausschuß für wirtschaftliche Ferti gung (beim Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit) herausgegeben wurde. Er setzte sich jedoch zunächst nur in der Maschinenindustrie durch. In späteren Auflagen ist er verbessert und auch für Betriebe der Massen industrie mit ihrer Divisionskalkulation geeignet gemacht. Einen weite ren Ausbau erhielt das Rechnungswesen durch die Betriebsuntersuchun gen, welche seit 1928 vom Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit in vielen Branchen durchgeführt wurden. Abgesehen davon, daß der Staat auf dem Wege über das Reichskura torium für Wirtschaftlichkeit öffentliche Mittel zur Verfügung stellte, ent hielt er sich bis 1933 einer Einwirkung auf die Gestaltung des Rechnungs wesens. Erst der nationalsozialistische Staat griff durch mehrere Erlasse und Verordnungen regelnd in die Entwicklung ein. Von Bedeutung wurden: 1. Erlaß vom 12. November 1936 (Wirtschaftlichkeitserlaß), durch den die Verbesserung des Rechnungswesens und die Aufstellung einheit licher Buchhaltungs- und KalkulationsrichUinien angeordnet wurde, weil "einem einwandfreien betrieblichen Rechnungswesen und einem auf gleichartiger Kostenermittlung beruhenden Unkostenvergleich 9 eine erhebliche Bedeutung zukommt. Dies ermöglicht den Betrieben nicht nur den Überblick über die eigenen Kosten, sondern auch den Vergleich mit den Kosten anderer Betriebe". 2. Erlaß vom 11. November 1937 über "Grundsätze für Buchhaltungs richtlinien", welche außer den "Richtlinien zur Organisation der Buchführung" als Organisationsplan einen "Kontenrahmen" mit dem Beispiel "eines Kontenplanes für Fertigungsbetriebe" enthielt. Auf der Grundlage dieses amtlichen Kontenplanes schlugen die Wirt schaftsgruppen dem Reichsausschuß für' Betriebswirtschaft (RfB.) Branchenkontenpläne vor, die nach Überprüfung durch den RfB vom Reichswirtschaftsministerium (RWM.) für die Mitglieder der jeweiligen Wirtschaftsgruppe als verbindlich erldärt wurden. 3. Verordnung über die Preisermittlung auf Grund der Selbstkosten bei Leistungen für öffentliche Auftraggeber (LSÖ.) vom 15. November 1938. Die LSÖ. beziehen sich nur auf von staatlichen und quasistaat" lichen Stellen erteilte Aufträge. Ihr Ziel ist Preisermittlung und Preisvergleich durch Aufstellung von Kalkulationsgrundsätzen und Kalkulationsschemata. Durch Erlaß vom 12. März 1943 wurden sie verbessert. 4. Erlaß über "Allgemeine Grundsätze der Kostenrechnung" vom 16. Ja nuar 1939 (Kostenrechnungsgrundsätze KRG.). Die KRG. sollten für die Wirtschaftsgruppen die Grundlagen für die Ausarbeitung von Kosten rechnungsrichtlinien (KRR.) bilden. Dazu ist es aber bis zum Kriegs ende nur teilweise gekommen. Als Zwischenlösung hat die Reichsgruppe Industrie im Jahre 1942 für die ihr angehörigen Wirtschaftsgruppen "Allgemeine Regeln zur industriellen Kostenrechnung" (Regeln) her ausgegeben, welche zwar ausführlicher sind als die KRG., aber die in Betracht kommenden Probleme nicht erschöpfend behandeln. Gleich zeitig mit ihnen wurden die Kostenrechnungsrichtlinien veröffent licht, welche von der eisen- und metallverarbeitenden Industrie, dem sogenannten Metallblock, mit Unterstützung durch das RKW. ge schaffen waren (KRRMe.). Zum Metallblock gehören die Wirtschafts gruppen Elektroindustrie, Fahrzeugindustrie, Feinmechanik und Optik, Luftfahrtindustrie und Maschinenbau. Die KRRMe. sind jedoch nicht für verbindlich erklärt, ihre Anwendung ist nur empfohlen worden. Um die Praxis mit den Erlassen und deren Anwendung vertraut zu machen, wurde eine größere Zahl von Fachbüchern veröffentlicht, von denen heute noch nennenswert sind: 1. Größere Wirtschaftlichkeit durch geordnetes Rechnungswesen und Be triebsuntersuchungen, herausgegeben vom RKW. (RKW.-Veröffent Hchung Nr. 101). 2. Fischer-Heß-Seebauer: Buchführung und Kostenrechnung (Kommen tar des RKW.). 3. Heß··Zeidler: Kommentar der RPÖ. und LSÖ. 10 Nach der Kapitulation sind die bis dahin gültigen Vorschriften in Kraft geblieben. Wenn auch eine einheitliche Regierungsgewalt und da mit eine zentrale Lenkung fehlte, so wurde die fortdauernde und gleich mäßige Anwendung insbesondere der Preisb estimmungen doch dadurch erreicht, daß die lokalen Preisbildungs- und -überwachungss tellen ihren Dienst weiter versahen und ihre Politik untereinander abstimmten. Am 1. Februar 1946 wurden die "Hamburger Leitsätze für die Preiskalkula tion" (HL.) eingeführt, die mit den am 1. August 1946 erlassenen "Westfalen Richtlinien und -leitsätzen". (WRL.) wörtlich übereinstimmten. Bei ihnen pandelt es sich um Richtlinien für die Preisgestaltung gewerblicher Güter und Leistungen, die auf neuartige und abgeänderte Erzeugnisse, ferner bei Individualleistungen und bei Anträgen auf Ausnahmebewilli gung vom Preiserhöhungsverbot Anwendung finden. Neben ihnen gelten die LSÖ. weiter. Da diese sich aber auf Leistungen für öffentliche Auf traggeber beschränken, ist deren Bedeutung sehr zurückgegangen. Durch das übergangsgesetz über Preisbildung und Preisüberwachung (Preisgesetz) vom 10. April 19481 sind Zweifel über die Gültigkeit der früheren Bestimmungen beseitigt. Danach gelten Preisvorschriften, die eine Preisbehörde in der Z,eit vom 8. Mai 1945 bis zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes erlassen hat und die in einem Amtsblatt oder in anderer Weise veröffentlicht worden sind, als von Anfang an gültig. Die allgemeinen Grundsätze der Preisb ildung werden nunmehr vom Wirtschaftsrat für die britische und amerikanische Zone bestimmt. Zu ständig für die Preisbildung sind der Direktor der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes (Direktor für Wirtschaft) und die Obersten Landesbehörden, 'jener, wenn Bestimmungen für mehr als ein Land erforderlich sind· oder wenn die Preisbildung den Verkehr mit Gütern und Leistungen in mehr als einem Land beeinflußt oder beeinflussen kann, diese in den übrigen Fällen. B. Grundbegriffe des Rechnungswesens 1. Aufwand und Kosten Aufwand ist nach Schmalenbach "der Wert derjenigen Güter, die für Rechnung der Unternehmung, sei es bestimmungsmäßig oder nicht be stimmungsmäßig, sei es im Betriebe der Unternehmung selbst oder außer halb desselben, vernichtet wurden oder sonst verloren gingen!". Kosten entstehen ebenfalls durch Güterverbrauch. Im Unterschied gegen den Aufwand ist jedoch Voraussetzung, daß der Verzehr der Erzeugung dient, wobei es gleichgültig ist, ob verkaufsfähige Fabrikate hergestellt werden oder für innerbetriebliche Zwecke gearbeitet wird. In KRRMe. sind Kosten als "wertmäßiger Güter- und Diensteverzehr zur Feststellung von Leistungen" definiert3• Der Begriff Aufwand gehört demnach der 1 Verordn.-Bl. Nr. 18 vom 28. April 1948, S. 103 tr. t Dynamische Bilanz, 1947, S. 41. • III. A. 15. 11 Erfolgsrechnung an, während Kosten einen Bestandteil der Kostenrech nung bilden. Ziel der Erfolgsrechnung ist die Ermittlung des Gewinnes oder Ver lustes der Unternehmung mit Hilfe von Bilanz sowie Gewinn- und Ver lustrechnung für einen bestimmten Zeitabschnitt. In der Regel bezieht sich die Errechnung auf ein Jahr, Ziel der Kostenrechnung hingegen ist die Ermittlung des kalkulierbaren Güterverzehrs für ein Stück oder, allgemein ausgedrückt, für die Leistungseinheit, worauf sich die Be rechnung des Betriebsgewinnes mit Hilfe der Betriebsbuchführung auf baut. Die Begriffe Aufwand und Kosten decken sich oft. Wenn Abweichungen auftreten, kann die Ursache darin liegen, daß 1. die verbrauchten Güter in den beiden Bereichen verschieden be wertet werden (kalkulatorische Abschreibungen im Hinblick auf die Nutzungsdauer desVerbrauchsgegenstandes, Bilanzabschreibungen häufig in Beziehung gebracht zum Jahresergebnis der Unternehmung); 2. eine Verrechnung der Rechnungselemente nur in einem System Platz greift (Unternehmerlohn, Zinsen für Eigenkapital nur in der Kosten rechnung); 3. zeitliche Unterschiede eine verschiedenartige Verbuchung bedingen (z. B. Urlaubs löhne, Versicherungskosten). Die Einzelheiten sind Seite 55 ff. behandelt. Während die Aufwendungen an die Ausgaben anknüpfen und Beson derheiten nur auftreten, wenn die Ausgaben mehrere Rechnungsperio den angehen (transitorische und antizipative Posten), ist für die Kosten rechnung trotz der irreführenden Bezeichnung nicht immer der gezahlte Preis, der Betrag, den der Gegenstand gekostet hat, maßgebend, sondern je nach dem mit der Kalkulation verfolgten Zweck kann eine B~wertung über oder unter den Anschaffungskosten notwendig werden. übersteigen die Kosten den Aufwand, so wird die Differenz Zusatzkosten genannt. Ist umgekehrt der Aufwand größer als der in der Kostenrechnung eingesetzte Betrag, so entsteht in Höhe des überschießenden Betrages neutraler Aufwand. In dem folgenden Schaubild sind Aufwand und Kosten, soweit sie übereinstimmen, entsprechend der Terminologie Schmalenbachs Grund kosten bzw. Zweckaufwand genannt. Kosten Kosten· Zusatz Grundkosten rechnung kosten 1--------:: Neutraler ~=z=w=e=ck=a=u=fw=a=n::d:=====A=uf=w;-a_n_d_...J Erfolgsrechnung Aufwand 12