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Körperliche Bewegung — dem Herzen zuliebe: Ein Ratgeber für Herzpatienten PDF

91 Pages·1990·2.917 MB·German
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AfeJfer Ka~"arina KÖrlJerlielle elMegulIg- dem er. eil zul; #Je Ein Ra~gelJer 'ür Herzpa~ien~en I· Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Meyer, Katharina: Körperliche Bewegung - dem Herzen zuliebe: ein Ratgeber für Herzpatienten / Katharina Meyer. ISBN 978-3-7985-0845-3 ISBN 978-3-662-12193-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-12193-1 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funk sendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Da tenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Verviel fältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der ge setzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. Septem ber 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulässig. Sie ist grundsätzich vergütungspflichtig. Zuwider handlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Copyright © 1990 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt 1990 Verlagsredaktion: Sabine Müller - Herstellung: Heinz J. Schäfer Illustration: Franz Lennartz, Rehabilitationszentrum 7812 Bad Krozingen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Veröffent lichung berechtigt auch ohne besondere Kennzeichung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von je dermann benutzt werden dürften. Gesamtherstellung: Konrad Triltsch, Würzburg Gedruckt auf säurefreiem Papier vorwort Seit über 30 Jahren hat sich die körperliche Bewegung als Therapie nach Herzerkrankung bewährt. Sie kann den Körper stabilisieren, das kranke Herz entlasten, Leistungsreserven mobilisieren und »Herz angst« abbauen. Um diese wünschenswerten Effekte zu erreichen, muß auch der Patient über das »Warum« und »Wie« körperlicher Bewegung bei Herzerkrankung informiert sein. Mit diesem Ratgeber steht dem herzkranken Patienten erstmalig eine die ärztlichen Empfehlungen begleitende Anleitung zur Bewe gungstherapie zur Verfügung. In allgemein verständlicher Sprache werden wichtige Inhalte zur Theorie und Praxis der Bewegungsthera pie vermittelt. Zum Beispiel beantwortet der Ratgeber klar und gezielt, wodurch das kranke Herz in seiner Bela~tbarkeit begrenzt ist, wodurch es überlastet werden kann, woran eine Uberlastung zu erken nen ist und wie Überlastungen bei körperlicher Bewegung vermieden werden können. Er klärt auch über Besonderheitender Bewegungs therapie nach koronarer Bypass-Operation und Herzklappen-Opera tion auf. Ferner geht er auf spezielle Fragen zur Bewegungstherapie mit herzkranken Frauen und Herzpatienten hohen Alters, bei der »Schaufensterkrankheit« sowie in Herzgruppen am Wohnort ein. Vor dem Hintergrund dieser und vieler anderer Informationen wer den Patienten mit Herzinfarkt und Herzmuskelerkrankungen sowie nach koronarer Bypassoperation und Herzklappenoperation zu einem individuell angemessenen Bewegungstherapieprogramm geführt und praktisch angeleitet. Bewegungstherapie bei Herzerkrankung kann nur dann den größt möglichen Erfolg bringen, wenn Patient, Arzt und Bewegungsthera peut »eine Sprache sprechen«, d.h. sich sachlich verstehen. Daher steht für den Hausarzt, den Arzt und Bewegungstherapeuten in der Rehabilitationsklinik und in der Herzgruppe zugleich ein umfangrei ches medizinisches Lehrbuch zur Verfügung, in dem auch Teile dieses Ratgebers aus wissenschaftlicher Sicht dargelegt sind. Sprechen Sie Ihren Arzt und Bewegungstherapeuten darauf an! Dr. Katharina Meyer, Bad Krozingen Inhaltsverzeichnis Körperliche Bewegung nach Herzerkrankung .......... 1 Proble"!situationen des Herzens, die Ihre Belastbarkeit begrenzen und zu Uberlastungen führen können . . . . . . . . . 3 Was können Sie durch Bewegungstherapie erreichen? 6 Bewegungstherapie nach Herzklappen-Operation . 15 Bewegungstherapie nach Bypass-Operation . 17 Die Bewegungstherapie zu Hause. . . 20 Zu den praktischen Bewegungsarten . 27 Gehen. . . . . . . . .27 Laufen (Joggen) . 29 Gehen an Steigungen . 32 Bergwandern . . . . . 33 Fahrradergometertraining . 35 Radfahren im Freien . 38 Schwimmen . . . . 40 Skiwandern . . . . 43 Rudern und Kanu . 45 Spiele . . . . . . . 46 Gymnastik . 48 Hockergymnastik für die 12,5-Watt-Belastbarkeit . 51 Hockergymnastik für die 25-Watt-Belastbarkeit . . 55 Gymnastik im Stehen, Gehen und Sitzen für die 50-Watt- Belastbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 60 Gymnastik im Stehen, Gehen und Sitzen für die 75-und lOO-Watt-Belastbarkeit . . . . . . . . . . . . . . 65 Bewegungstherapie bei arterieller Verschlußkrankheit . . 71 Bewegungstherapie mit herzkranken Frauen . . . . . . . 74 Bewegungstherapie mit älteren und alten Herzpatienten . 78 Die ambulante Herzgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Wann sollten Sie keine Bewegungstherapie durchführen? . 82 ~ eitere Überlastungsquellen des Herzens, die Sie umgehen konnen . . . . . . . . . . . . . . . . 82 So führen Sie ein Trainingsbüchlein . . 84 Sachwortregister .......... . 85 Körperliche Bewegung nach Herzerkrankung Körperliche Bewegung hat heute einen festen Platz in der Therapie chronischer Herzerkrankungen. So bei der koronaren Herzkrankheit und ihren Vorläufern, den Risikofaktoren Bluthochdruck, Fettstoff wechselstörungen und der Zuckerkrankheit, wie auch bei Klappen und Herzmuskelerkrankungen . In der Akutklinik haben Sie erfahren, daß körperliche Bewegung in Form einer Gymnastik im Bett, auf der Bettkante und auf einem Stuhl sitzend sowie durch Gehen auf dem Stationsflur wesentlich dazu bei getragen hat, wieder »auf die Beine zu kommen«. Im Anschluß daran haben viele von Ihnen in einer Rehabilitationsklinik durch gezielte Be wegungstherapie eine weitere körperliche und seelische Stabilisierung erfahren. Die begonnene Bewegungstherapie kann aber nur langfristig den gewünschten Erfolg bringen, wenn sie regelmäßig weiter betrie ben wird. Die Teilnahme an einer Herzgruppe jst hierzu ein wichtiger Schritt. Jedoch ist ein einmal wöchentliches Uben und Trainieren in der Herzgruppe unzureichend, um z.B. eine erreichte körperliche Be lastbarkeit zu erhalten bzw. zu verbessern oder das Fortschreiten der Koronarerkrankung zu verlangsamen bzw. aufzuhalten. Hat Ihnen die körperliche Bewegung bislang Spaß gemacht und Ih nen obendrein das Empfinden vermittelt, daß sie Ihrem Wohlbefinden guttut? Nehmen Sie dies als Anstoß, Ihren stillen Vorsatz nach mehr Bewegung endlich wahrzumachen. Dieses Büchlein richtet sich an Pa tienten, die die akute Phase der Herzerkrankung überstanden haben und sich nun in einer Rehabilitationsklinik für den Alltag aufbauen wollen oder aber bereits entlassen sind und sich daheim - möglicher weise zusätzlich zur Teilnahme an einer Herzgruppe - körperlich be wegen wollen. Der Ratgeber hilft Ihnen, das »Warum« und »Wie« einer »richtigen«, d.h. Ihrem Erkrankungsbild und der Schwere Ihrer Er krankung angemessenen körperlichen Bewegung zu verstehen und lei tet Sie in der Praxis an. Einmal erreichte körperliche und seelische Stabilität sind kein Kapital, aus dem Sie für immer Zinsen ziehen können, son dern Sie müssen stets aufs Neue etwas dafür tun. 1 Als Therapeutikum anwendbar ist körperliche Bewegung allerdings nur, wenn sie wie ein Medikament verabreicht wird: 1. Sie muß ärztlich verordnet sein, und zwar unter Berücksichtigung der individuellen Problem- und Belastungssituation des erkrankten Herzens bzw. Patienten. 2. Sie muß richtig ausgewählt werden, d.h. analog der Wahl hilfrei cher Medikamente sind die für die individuelle Problem- und Bela stungssituation geeigneten Bewegungsformen zu bestimmen. 3. Sie ist genau zu dosieren, d.h. wie bei der Medikamentendosierung nach Stärke, Häufigkeit und Dauer der Einnahme sollte auch für die körperliche Bewegung die angemessene Intensität, Häufigkeit und Dauer festgelegt werden. Körperliche Bewegung nach Herzerkrankung muß wie ein Medikament ärztlich verordnet, individuell angemessen aus gewählt und dosiert werden. Nur so können gesundheitliche Effekt~. erreicht bzw. eine Verschlechterung des Herzens durch Uberlastung vermieden werden. 2 Problemsituationen des Herzens, die Ihre Belastbarkeit begrenzen und zu überlastungen führen können Wir unterscheiden drei große Problemsituationen am Herzen, die durch eine Koronarerkrankung, Klappenerkrankung oder Herzmus kelerkrankung hervorgerufen werden können. Das Problem des Sauerstoffmangels Es hat seine Ursache in einer Einengung der Herzkranzgefäße. Die Einengungen entstehen durch Ablagerung von Fett und Kalkpartikel ehen oder Blutgerinnseln. Aber auch ein Spasmus, also eine momenta ne Verkrampfung in einem Gefäßabschnitt kann Ursache sein. Der Sauerstoffmangel wird bedeutsam, wenn ab einer bestimmten körper lichen oder auch seelischen Belastung das Herz mehr Sauerstoff braucht, als es über seine verengten Gefäße bekommen kann. Ein Großteil der Patienten spürt den Sauerstoffmangel durch individuell ty pische Beschwerden wie z.B. Brennen hinter dem Brustbein oder Druck über dem Herzen. Sauerstoffmangel ist jedoch nicht immer von Beschwerden begleitet. Unter Belastung kann also ein Sauerstoffman gel am Herzen vorliegen, ohne daß der Patient dies merkt. Wie wir ei ne solche Situation bei Bewegungstherapie und im Alltag vermeiden können, darauf gehen wir auf Seite 22 - 25 ein. ~~ rC/. ~ ~ 3 Die zweite problemsituation betrifft den Herzmuskel selbst Sie liegt Z.B. vor bei einer großen Narbe, die ein Herzinfarkt hinterlas sen hat, bei einer Ausbeulung der Herzwand im Herzinfarktgebiet, bei einer starken Vergrößerung des Herzens oder der linken Herzkammer, welche die Hauptarbeit beim Pumpen des Blutes in den Körper leistet. Eine Herzvergrößerung beim Herzkranken ist nicht positiv zu bewer ten wie beim Sportler. Beim Sportler vergrößert sich das Herz parallel zur Leistungsstei,gerung, beim Herzpatienten wird das Herz größer als Ausdruck einer Uberforderung vor allem durch körperliche Belastung. Im Gegensatz zum großen Herzen des Sportlers führt eine Herzver größerung beim Herzkranken zu einer Pumpschwäche des Herzens, vergleichbar mit der Abnahme der Kompressionsleistung eines Mo tors. Auch diese Problemsituation verursacht dem Patienten selten spürbare Beschwerden. Erst kurz vor »Toresschluß«, wenn das Herz in eine sehr schlechte Pumpleistung abgerutscht ist, spüren Patienten oft mals Atemnot sowie eine abnehmende Leistungsf:ihigkeit. Die dritte Problem situation ist die eines unrhythmischen Herzschlags Bei Patienten mit großer Herzinfarktnarbe oder schlechter Pumpfunk- tion bspw. finden wir häufiger emstzunehmende Rhythmusstörungen als bei Patienten mit kleiner Infarktnarbe oder guter Pumpfunktion des 4 Herzens. Bestimmte Formen von Rhythmusstörungen können unter Belastung verstärkt auftreten und das Leben des Patienten gefahrden. Daher ist es unbedingt wichtig, die Grenzen Ihrer Belastbarkeit, die der Arzt Ihnen mitteilt, einzuhalten. Wie Sie dies tun, erfahren Sie auf Seite 22 - 25. Die drei Problemsituationen des Herzens können einzeln oder in Kombination vorkommen. Ganz gleich, was bei Ihnen zutrifft: Die körperliche Belastung, bei der ein Herz in Sauerstoffmangel gerät, die Größe der Herzinfarktnarbe oder des Herzens, die Pumpfunktion des Herzens und die Art und Häufigkeit emstzunehmender Rhythmus störungen sowie andere Faktoren mehr entscheiden, welche Bewe gungsarten für Sie geeignet sind und in welcher Intensität Sie diese Be wegungsarten durchführen können, und ob Sie daheim in einer Ubungs- oder Trainingsgruppe (siehe Seite 80) teilnehmen sollten. Da mit Sie sich für die Aufnahme regelmäßiger Bewegung motivieren, er fahren Sie im folgenden Kapitel, welche positiven Wirkungen Bewe gungstherapie nach Herzerkrankung bringen kann. 5

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