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Korper und Keimzellen: Erster Teil PDF

527 Pages·1926·18.78 MB·German
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KORPER UND KEIMZELLEN VON JURGEN W. HARMS PROFESSOR AN DER UNlVERSITAT TtJBINGEN MIT 309 DARUNTER AueR FARBIGEN ABBILDUNGEN ERSTER TElL BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1926 ISBN-13: 978-3-642-88811-3 e-ISBN-13 :978-3-642-90666-4 DOl: 10.1007/978-3-642-90666-4 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER itBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. COPYRIGHT 1926 BY JULIUS SPRINGER IN BERLIN. SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER 1ST EDITION 1926 MONOGRAPHIEN AUS DEM GESAMTGEBIET DER PHYSIOLOGIE DER PFLANZEN UND DER TIERE HERAUSGEGEBENVON M. GILDEMEISTER·LEIPZIG . R. GOLDSCHMIDT· BERLIN C.NEUBERG·BERLIN . J.PARNAS·LEMBERG . W.RUHLAND·LEIPZIG NEUNTER BAND KORPER UND KEIlUZELLEN VON JURGEN W. HARMS ZWEI TEILE BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1926 Vorwort. Wohl kein Gebiet der heutigen Biologie befindet sich so in FluB wie die Frage der Gesamtbeziehungen zwischen den Keim zeHen und dem Korper. Man bnn wohl sagen, daB aHe ferneren Probleme der Biologie von der Losung dieser Frage ausgehen miissen. Die wichtigsten Grundpfeiler der Vererbungslehre ruhen hier, namentlich die Vererbung des Geschlechtes, .die geschlechts begrenzte Vererbung, wie auch die Vererbung erworbener Eigen schaften. Die Probleme der -Bestimmung des Geschlechtes und der Geschlechtsumwandlung konnen von hier in Angriff genommen und der Losung nii.b.er gebracht werden. Wichtige Abschnitte der Incretion kommen hier zur Erorterung: namlich die Beziehungen der Keimdriisen zu den sekundaren Merkmalen und der EinfluB der Incretion auf die Lebensphasen, besonders auch das Altern der Tiere und Menschen. Der Gesamtablauf des sterblichen Somas wird so in unlOsbare Verkniipfung zu den potentieH unsterblichen Generationszellcyclen gebracht. Alle Probleme betreffen meist in gleicher Weise die Botanik wie die Zoologie, wenn auch die Pflanze als weniger differenziert beziiglich Soma und Generationszellen mehr in den Hintergrund tritt. Jeder Biologe wird verstehen, daB ein einzelner, selbst wenn er nach Kraften forschend in diesen Problemen steht, nicht alIe Gebiete gleichmaBig griindlich bearbeiten kann. So mag mir hier und da aus deriibergroBen Literatur manches entgangen sein. DasWesentliche glaube ich jedoch beriicksichtigt zu haben. Mein Hauptbestreben war, einmal in groBen Ziigen das ganze Ge biet so darzustellen, wie es sich mir jetzt ala gesichertes Fundament darbietet. Daraus laBt sich dann auch in gewissen Punkten schon erschlieBen, in welcher Richtung die Forschung wahrscheinlich weitere Klarung bringen wird und kann. Meine Darstellungsweise muB natiirlich eine vergleichend-anatomische und -physiologische sem, dabei muB aber stets die Entwicklungsgeschichte mit ein geschlosBen und der Gesamtindividualcyclus, so weit heute Bchon moglich, beriicksichtigt werden. Ein groBer Teil meines 1914 er- VI Vorwort. schienenen Buches "ExperimenteHe Untersuchungen iiber die innere Secretion der Keimdriisen und deren Beziehung zum Gesamtorga nismus" (Fischer: Jena 1914) ist in das vorliegende Buch hinein gearbeitet worden, weil es schon einen Teil des hier Abgehandelten zur Darstellung brachte. Es erwies aich jedoch meist eine voH standige Neubearbeitung als notig. Auch die Anlage und Stoff umgrenzung ist eine ganz andere geworden, woriiber schon ein Blick auf das Inhaltsverzeichnis AufschluB gibt. Fiir Beihilfen bei der Niederschrift, Abbildungsanfertigung und bei den Korrekturen danke ich herzlichst vor aHem meiner Frau und Mitarbeiterin Frances Harms; ferner Herm Privatdozenten Dr. Stolte, Dr. Giesbrecht und Fraulein Brunke. Besonders danke ich Herm Dr. Giesbrecht noch fiir die sorgfaltige An fertigung des Sachregisters. Dem Verlag bin ich fiir gute und gediegene Ausstattung des Buches iu groBem Dank verpflichtet. Tii bingen, den 1. Marz 1926. Jiirgen W. Harms. Inhaltsverzeichnis. Enter Teil. Seite L Allgemeine gesetzmiUUge Beziehungzwischen Keim zellen und Somacyclns innerhalb der Tierreihe. . . . I a) Die Beziehungen zwischen der Organisationshohe der Tiere und der Differenzierung der Soma-und Ge,nerationszellen . . . . . . . . . . . . . . . . 10 b) Die Keimbahn ................. . 13 c) Individualcyclus mit entwicklungsgehemmten Keimzellen: der somatische Cyclus ...•... 46 II. Die Beziehungen von Soma und Keimzellen wlihrend der progressiven Perio de der Tiere bis zur Reife der mlinnlichen und weiblichen Keimdriise 48 a) Wirbellose Tiere .•............... 48 b) Chordata .................... . 56 c) Bau der ausdifferenzierten Keimdriise und die Reifungsvorginge der Keimzellen. . . 82 I. Lebensgeschiohte der reifen Eizelle . . . . . . . . . 83 2. Lebensgesohiohte des reifen Spermatozoons . . . . . 90 III. Entwicklung, Bau und Funktion der somatischen Ele mente in den Keimdriisen. . . . . . . . . . . 98 a) Vorkommen und Bau der Zwischenzellen ... . 98 b) Entwicklung der Zwisohenzellen ....... . 107 c) Die Zwischenzellen des Rodens und ihr Vorkom- men innerhalb der Tierwelt ........ . 124 I. Die Zwisoh~mzellen bei Anneliden . . . . . . . . . 125 2. Die Zwisehenzellen bei Cyolostomen und Fischen . . 126 3. Die Zwischenzellen im Roden der Amphibien . . . . 129 a) Die Zwisohenzellen des Rodens der Urodelen. S. 130. b) Die Zwisohenzellen der Anurenhoden. S. 138. 4. Die Zwischenzellen bei Sauropsiden. . . . . . . , 140 5. Die Zwischenzellen des Siugerhodens. . . . . . . 145 6. Die Zwischenzellen der periodisch briinstigen Tiere 157 7. Die Zwischenzellen auBerhalb des Rodeos. • 165 d) Die Zwischenzellen des Ovariums .... 166 1. Die Zwischenzellen im Ovar der Sauropsiden 168 2. Die Zwischenzellen im OVal der Siuger. . . 171 e) Der gelbe Korper, Corpus luteum 179 1) Das Biddersche Organ . . . . • . 196 VIII Inhaltsverzeichnis. Seite IV. Die bisexuella Varanlagung dar Tiare . . . . . . . . 213 a) Mechanik und Physiologie der normalen Ge- schlechtsbestimmung. . . . . .. ...... 213 1. Polyembryonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 2. Vorkommen und mutmaBliche Rolle der Geschlechts- chromosomen . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 b) Die experimentelle Geschlechtsbestimmung. 253 1. Die progame Geschlechtsbestimmung . . . . . . 253 2. Die pro-syngame Bestimml,lng. . . . . . . . . . . . 254 3. Die syngame Bestimmung . . . . . . . . . . . . . 254 a) Die Ubergangsform .v on. der progamen zur syngamen Bestimmung (diplo-syngame Bestimmung). S. 254. b) Die arrheno-syngame und thelyo-syngame Bestimmung. S.255. c) Die eu-syngame Bestimmung. S.255. 4. Di~ epigame Geschlechtsbestimmung . . . . . . . . 255 a) Uberreifwerdenlassen der Eier. S. 268. b) Kreuzung von Varietaten geographisch weitgetrennter Arten. S. 273. 5. Die normale und experimentelle Geschlechtsumwandlung 286 a) Die normale physiologische Geschlechtsumwandlung (Protrandrischer Hermaphroditismus). S. 286. b) Natur experiment der undifferenzierten Frosch- und Fisch rassen. S. 298. c) Die parasitische und durch Krankheit bedingte Geschlechtsumstimmung. S. 306. d) Geschlechts umstimmung jugendlicher Tiere durch Transplantation heterologer Keimdriisen nach totaler Kastration. S. 319. e) Die hormonale Geschlechtsumstimmung. S.324. f) Die experimentell-physiologische Geschlechtsumstimmung. S.329. V. Die mit den Keimdriisen direkt oder indirekt in Be ziehung stehenden somatischen Organa. . . . . . . . 343 a) Allgemeine Definition und Einteilung der sekun daren Merkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . 343 b) Keimdriisen und Wachstum . . . . . . . . . . . 345 Uberblick iiber die sekundaren Geschlechtsmerk- male. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359 c) Hermaphroditismus, Gynandromorphismus und Homosexualitat. . . . . . . . . 413 1. Gynandromorphismus . . . . . . 426 2. Pathologischer Hermaphroditismus 435 3. Kiinstliche Zwitterbildung . . . . 447 4. Homosexualitat . . . . . . . . . 452 VI. We sen und Wirkungsweise dar Incretion. 457 a) Phylogenetische Betrachtung iiber die Incretion 457 b) Die Correlationen des incretorischen Systems zu den Keimdriisen. . . . . . . . . . . . . 469 1. Schilddriise, Nebenschilddriise und Keimdriise. 472 2. Thymus und Keimdriise. . 477 3. Hypophyse und Keimdriise. 481 4. Epiphyse und Keimdriise . 494 5. Nebenniere und Keimdriise 497 6. Prostataund Keimdriise . 511 VII. Vitamins und Keimdriisen . . 513 Inhaltsverzeiehnis. IX Zweiter Teil. eite VIII. Beziehungen zwischen Soma und Keimdriisen wahrend der stationaren Phase der Tiere . . . 517 a) Der eyelus in der Reifung des Eies und der Samenzellen ................ . 517 b) Die Brunst und ihr eyelus ......... . 530 c) Begattung, Befruehtung, Parthenogenese .. 550 d) Traehtigkeit und Geburt ..... '.' ..... 555 e) Keimdriiseneyelus und Organe der Brutpflege . 558 f) Das Keimdriisenhormon, seine Bildungsstatte und Tiere ohne Keimdriisenhormon ...... . 570 IX. Defekt-und Transplantationsversuche, um die Abhangig keit der sekundaren Merkmale von der Gonade zu be- weisen .................... . 597 a) KlIIstrationsversuehe .' ............. . 598 1. Wirkung der Kastration bei wirbellosen Tieren .. . 598 2. Wirkung der Kastration bei Wirbeltieren . . . . . . 609 a) EinfluB der Kastration auf die Genitales subsidiariae, externae und internae. S. 609. b) EinfluB der Kastration auf die Extragenitales internae. S. 621. c) EinfluB der Kastration auf die Extragenitales externae. S.627. d) Ein fluB der Kastration auf die Konstitutionsmerkmale. S.645. e) EinfluB der Kastration auf den Stoffweehsel. S. 648. f) EinfluB der Kastration auf die Milehdriisen. S. 653. g) Die Keimdriise in ihrem Verhaltnis zu den iibrigen Driisen mit innerer Sekretion. S. 657. h) Partielle Ka stration und kompensatorisehe Hypertrophie S. 666. i) Kryptorehismus und Eunuehoidismus. S. 673. b) Su bstitutions-und Transplantationsversuehe zur Bekampfung der Ausfallserseheinungen naeh Ka strati on oder Unterentwieklung der Keimdriisen 679 1. Die Transplantation der Keimdriisen . . . . . . . . 687 a) Die Keimdriisentransplantation bei wirbellosen Tieren. S. 688 .. b) Die Keimdriisentransplantation bei Wirbel tieren. S. 694. 2. Parabiose naeh Kastration. . . . . . . . . . . . . 714 3. Gonadenextraktversuehe . . . . . . . . . . . . . . 717 X. Direkte odeI indirekte Beeinflussung der Gonaden in ihrem Bau und eyclus . . . . . . . . . . . . . . . . 727 a) Direkte Beeinflussung dureh die Rontgen-Ra di umstrahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . 728 1. Beeinflussung dureh Alkohol. . . . . . . . . . . . 737 2. Beeinflussung des Hodens dureh Kryptorehismus. . . 745 3. Die Wirkung von Toxinen . . . . . . . . . . . . . 749 b) Indirekte Beeinflussung ............ . 751 1. Indirekte Beeinflussung dureh Krankheit und Ernah rungsstorungen (Vitamine, Krankheit, Mast, Hunger) . 751 2. Umwelt und Klima ............... . 759 3. Veranderungen am Hodennaeh Unterbindungoder Dureh sehneidung des Vas deferens . . . . . . . . 765 4. Gonaden und traumatisehe Sehadigungen des Somas . 775 x Inhaltsverzeichnis. Seite XI. Incretion der Gonaden und Reizleitnng. . . . • .. 781 a) Allgemeines iiber altere und neuere Versuche. 782 b) Versuche am braunen Landfrosch . . . . . .. 784 1. Innere Sekretion und Brunst beim Frosch. . . . . . 787 2. Innere Sekretion und Copulationsorgane beim Frosch 791 3. Eigene Transplantationsversuche der Daumenschwiele 793 4. Transplantation der Daumenschwielen. . . . . . . . 795 a) Autoplastische Transplantation. S.796. b) Romopla stische Transplantation der Daumenschwielen. S. 801. c) Reteroplastische Daumenschwielentransplautation. S.817. d) Romoplastische Transplantation nach Aus gleichung der biochemischen Differenz vermittels Blut einfuhr. S.817. e) Autoplastische Transplantation nach Riickbildung der Schwiele vermittels homoplastischer Transplantation. S. 818. XII. Beziehungen von Soma nnd Keimzellen wii.hren<l der regressiven Periode der Tiere . ~ . . . . . . . . . . 821 a) Senile Involution der Gonaden, des Somas und der sekundare.n Merkmale . . . . . . . . . .. 822 1. Sekundare und Konstitutionsmerkmale im Senium . 837 2. Rirn und Riickenmark. . . . . . . . . . 848 b) Das Altern der Runde und Pferde. . . . . . . . 868 c) Die Alterserscheinungen bei Runden im Ver gleich zum Menschen. . . . . . . . . . . . . . . 871 1. Altersveranderungen an regenerationsfahigen Organen. 871 2. Muskulatur uud Knochen . . . . . . . . . . . . . 884 3. Drusen mit Incretion . . . . . . . . . . . . . 885 d) Die Ursache des Alterns und die Versuche zur Bekampfung der Senilitat . . . . . . . . . . . . 888 1. Injektionsversuche. . . . . . . . . " . . . . . . . 902 2. Versuche zur Altersbekii.mpfung mitteIs Vasektomie. . 907 3. Versuche zur Altersbekampfung mittels Gonadentrans plantation. . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . 919 4. Wesen der Verjiingung und Wirkung der sogenannten Verjiingungsversuche. . . . . . . . . 936 XIII. Gonaden, Psyche nnd Lebensintensitii.t . 955 Li teraturverzeichnis 969 Sachverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . 1017 I. Allgemeine gesetzmiU3ige Beziehnng zwischen Keimzellen nnd Somacyclns innerhalb der Tierreihe. Was wir heute als Individuum OOer arttypische Pflanze oder Tier bezeichnen, ist etwas sekundii.r Gewordenes, ist der stationare Zustand eines Individualcyclus, der von der befruchteten Eizelle iiber die progressive Periode zur regressiven Periode hinfiihrt und im Too seinen AbschluB findet. Diese cyclische Auspragung des Einzeltierlebens speziell ist in Anpassung an die vielseitige Umwelteinstellung des Reifetieres in Hinsicht auf seine Fortpflanzung zustande gekommen. Wir sahen die Parallelreihen sowohl bei den einzellig diffe renzierten Tieren, den Protozoon, und den mehrzellig differen zierten, den Metazoon, und auch bei den Pflanzen laBt sich Ahnliches verfolgen, nur daB hier die Umwelteinstellung eine weniger feste im allgemeinen ist als bei den hochst differenzierten Tieren. Urspriinglich ist jede Fortpflanzungszelle indifferent und omnipotent, und ihre spiitere geschlechtliche Differenzierung ist etwas Sekundares. Das beweist die bisexuelle Anlage auch der streng differenzierten Tiere. Nach Burgeff und Kniep haben wir bei Mucorineen sogar eine pluripolare Sexualitat (z. B . .Aleuro diBcU8 polygoniu8 nach Kniep).Der Begriff der Sexualitat ist also nicht auf zwei Geschlechter beschrankt. Nach der Biitschli (1887/89)-Schaudinnschen (1904) Sexuali tatshypothese, der sich 1925 Hartmann anschlieBt, ist jede Pro tisten- lind Geschlechtszelle, ja jede Zelle iiberhaupt, bisexuell und besitzt die vollstandigen Anlagen des mannlichen und weiblichen Geschlechts. Bei multipolarer Sexualitat ist es z. B. moglich, daB die Gameten einer Form A in bezug auf die Gameten einer Form B sich als weiblich, einer dritten Form C gegeniiber aber als mann Hehe Gameten mch erweisen. Es ist also nur eine relative Sexualitii.t vorhanden, was auch von Hartmann 1925 fiir eine marine Braunalge Edocarpu8 siliculo8U8 nachgewiesen wurde. Harms, Kerper uud KeimzeJlen. 1

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