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Kopplungen und Entscheidungen in der Organisation Schule: Organisationsbezogenes Schulleitungshandeln im Kontext von Lernstandserhebungen PDF

528 Pages·2017·3.267 MB·German
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Barbara Muslic Kopplungen und Entscheidungen in der Organisation Schule Organisationsbezogenes Schulleitungshandeln im Kontext von Lernstandserhebungen Kopplungen und Entscheidungen in der Organisation Schule Barbara Muslic Kopplungen und Entscheidungen in der Organisation Schule Organisationsbezogenes Schulleitungshandeln im Kontext von Lernstandserhebungen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Harm Kuper Barbara Muslic Berlin, Deutschland Dissertation, Freie Universität Berlin, 2016 D188 ISBN 978-3-658-17267-1 ISBN 978-3-658-17268-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-17268-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Geleitwort Barbara Muslic legt unter dem Titel „Kopplungen und Entscheidungen in der Organisation Schule“ einen empirischen Beitrag zur Rezeptions- forschung vor, in dem sie nach den Folgen testbasierter Schulreform für Schulen fragt. Sie entwickelt das Thema unter einer organisationstheore- tischen Perspektive, die in den Annahmen begründet ist, dass zentrale Lernstandserhebungen eine „Verschiebung bzw. Neuordnung der schu- lischen Organisationsstrukturen“ auslösen und eine „veränderte Ausge- staltung des Führungshandelns sowie der Rolle von Schulleitungen im Sinne eines verstärkt auf die gesamte Organisation ausgerichteten Schul- leitungshandelns notwendig“ wird. Die zentrale Argumentationsfigur dieser Perspektive ist die der Schule als „gemanagter Organisation“. Die Aufmerksamkeit wird damit auf die durch das Schulmanagement zu gestaltenden Kopplungen der Schule zur institutionellen Umwelt und auf die innerschulischen Kopplungen zwischen Unterricht, Kollegium und Schulleitung gerichtet. Als Referenztheorien zieht Barbara Muslic die Systemtheorie zu Fragen der Entscheidung in Organisationen und den Neo-Institutionalismus zu Fragen der institutionellen Einbettung heran. Zu Barbara Muslics sehr breit angelegter Einführung in die organisati- onstheoretischen Grundlagen ihrer Studie gehört auch eine Auseinander- setzung mit den in der Schultheorie rezipierten Organisationstheorien. Sie verweist dabei auf das Modell der professionellen Organisation. Die solide Auseinandersetzung mit dem systemtheoretischen Modell der Organisation zielt im Kern auf den dort verwendeten Entscheidungsbe- griff und die Unterscheidung von Programmen, Kommunikationswegen und Personal als Entscheidungsprämissen unter den besonderen Bedin- gungen der Organisation von Schulen. Eine weitergehende organisati- onstheoretische Engführung auf die Schule gelingt Muslic bei der Dar- 5 stellung der neo-institutionalistischen Grundannahmen. Hier wird das Modell der Kopplung auf Vorgänge der Verwendung von Lernstands- erhebungen bezogen. Ein Gewinn der Arbeit liegt bezüglich dieser Theo- rielinie in der Konkretisierung von Indikatoren für lose sowie für feste Kopplung zwischen Rechenschaftslegung und schulinternen Aktivitäten im Anschluss an Lernstandserhebungen. Sehr überzeugend setzt sich Barbara Muslic mit dem „Zwang zur Reorganisation“ (Thiel) aufgrund der testbasierten Schulreform auseinander. Sehr klar arbeitet sie die Ver- bindungslinien von der Schuleffektivitätsforschung zur Verantwortung in der Autonomie von Schulen und Rechenschaftslegung heraus. Insge- samt erarbeitet Barbara Muslic so anspruchsvolle Theoriegrundlagen für eine explorative Untersuchung der schulorganisatorischen Auswirkun- gen testbasierter Schulreform in der Mehrebenenstruktur des Schulwe- sens. Ebenso überzeugend ist der Überblick zum Forschungsstand in der Rezeptionsforschung, den Barbara Muslic auf Befunde bezüglich der Organisation von Schulen und der Verantwortung von Schulleitungen in der testbasierten Schulreform zuspitzt. Entsprechend kann Barbara Muslic hier Desiderate der Rezeptionsforschung aufzeigen, die sich auf die Umsetzung der Lernstandserhebungen in der Mehrebenenstruktur, auf Ländervergleiche und die Verantwortung von Schulleitungen bezie- hen. Hinsichtlich der Wahrnehmung dieser Verantwortung verweist Barbara Muslic auf neuere Modelle der Schulleitung, die für die Umset- zung der testbasierten Schulreform von besonderer Bedeutung sind. Sie führt dabei zentrale Konzepte wie das der distributed leadership und der professionellen Organisation ein, mit denen sie ein differenziertes Modell von Schule und Schulleitung gewinnt. Den empirischen Teil ihrer Dissertation leitet Barbara Muslic mit ei- nem Überblick zu dem vom Bundesministerium für Bildung und For- schung (BMBF) geförderten Projekt zur „Realisierung der testbasierten Schulreform in der Mehrebenenstruktur des Schulsystems“ ein, in dessen Rahmen sie ihre Studie durchgeführt hat. Sie stellt ihr forschungsmetho- disches Design sehr grundlegend vor dem Hintergrund einer qualitati- ven problemzentrierten Forschungstechnik dar. Im Mittelpunkt des Ver- fahrens steht die Datenerhebung mittels problemzentrierter Interviews 6 mit Lehrkräften, Schul- und Fachbereichsleitungen an neun Gymnasien aus zwei Bundesländern. Auf diesem Material aufbauend erfolgt eine fallbezogene Analyse (within-case-analysis), in denen empirisch auffind- bare Muster der organisatorischen und manageriellen Verarbeitung von Lernstandserhebungen aufgezeigt werden. Anschließend erfolgt eine cross-case-analysis, also ein Vergleich, der Fälle innerhalb eines Bundes- landes und über die beiden Bundesländer hinweg. Dem Prinzip der ma- ximalen Variation folgend kann damit erörtert werden, ob die aufgefun- denen schulspezifischen Muster dem institutionellen Regelungskontext zugeschrieben werden können oder ob die Variation auf der Schulebene entsteht. Der entwickelte forschungsmethodische Anspruch der Studie wird mit einer Kontrolle der Gütekriterien bei der Kodierung des Da- tenmaterials unterstrichen. Die Darstellung der empirischen Befunde folgt stringent dem mehrstufigen inhaltsanalytischen Design, in dem kategoriale Auswertung, fallbasierte Auswertung für die Schulen eines Bundeslandes, Fallvergleiche in einem Bundesland sowie zwischen den Bundesländern aufeinander folgen. Barbara Muslic geht bei der Analyse detailliert und akribisch vor. In den Fallanalysen wird der systematische Nutzen der organisationstheoretischen Konzepte (Entscheidungsprämis- sen; Kopplungsverhältnisse innerhalb der Schulen sowie zwischen Schu- len und institutioneller Umwelt) deutlich. Auch bezüglich der Darstel- lung ihrer Befunde entwickelt Barbara Muslic Formate, die systemati- schen Ertrag und Lesefreundlichkeit miteinander vereinen. Deutlich werden Formen funktionaler Differenzierung, die initiative Bedeutung der Schulaufsicht für produktive schulinterne Verarbeitung und die Ver- antwortung der Schulleitung in partizipativ gestalteten Rezeptionsmus- tern. Die Fallvergleiche (cross-case-analysis) zwischen den Bundeslän- dern leitet Barbara Muslic mit einem Überblick zu den institutionellen Regelungskontexten in den beiden Bundesländern ein. Bei den Verglei- chen der Schulen zwischen den Bundesländern verdichtet Barbara Muslic ihre Befunde aus den Fallstudien entlang der Kategorien von schulinter- nen Entscheidungen und Kopplungsverhältnissen. Die Ergebnisse ver- weisen auch auf die Leistungsfähigkeit des Modells der distributed 7 leadership für eine Koordination des Umgangs mit Lernstands- erhebungen. Die explorative Arbeit von Barbara Muslic bietet für weiterführende Diskussion in der Rezeptionsforschung Ansatzpunkte, um aus der theo- riegeleiteten Analyse von Fällen Annahmen für standardisierte Studien mit größeren Stichproben zu gewinnen und um Hinweise für die Bera- tung von Schulentwicklungsprozessen zu entwickeln. Die Arbeit trägt maßgeblich zur Theoretisierung der Frage bei, ob und wie Rückmeldun- gen aus Lernstandserhebungen an Schulen produktiv verarbeitet werden können. Ihr ist daher eine breite Leserschaft in der Schulforschung, der Schuladministration und der Schulpraxis zu wünschen. Prof. Dr. Harm Kuper 8 Inhalt Tabellen- und Abbildungsverzeichnis .......................................................... 13 Abkürzungsverzeichnis .................................................................................. 17 1 Einleitung ................................................................................................. 19 2 Organisationstheoretische Perspektive auf Schule .......................... 29 2.1 Schule als Organisation ................................................................... 33 2.2 Systemtheoretisches Konzept der Entscheidungsprämissen von Luhmann ................................................................................... 44 2.3 Neo-institutionalistisches Theoriemodell ..................................... 55 2.4 Bestimmung der Merkmale von organisationaler (Ent-)Kopplung ................................................................................ 69 2.5 Zusammenfassung ........................................................................... 73 3 Der Umgang mit zentralen Lernstandserhebungen in der Organisation Schule ............................................................................... 77 3.1 Zentrale Lernstandserhebungen im Kontext neuer Steuerung .......................................................................................... 79 3.1.1 Bildungswissenschaftliche Perspektive auf die Reformprozesse ...................................................................... 79 3.1.2 Paradigma der neuen Steuerung ......................................... 81 3.1.3 Testbasierte Schulreform und zentrale Lernstandserhebungen als Elemente neuer Steuerung .... 85 3.1.4 Diagnose und Vergleichsarbeiten in Berlin und Baden-Württemberg .............................................................. 93 9 3.2 Zentrale Lernstandserhebungen als Gegenstand der Rezeptions- und Schulleitungsforschung ..................................... 99 3.2.1 Rezeptions- und Nutzungsforschung ................................. 99 3.2.2 Schulleitungsforschung ....................................................... 114 3.2.3 Zusammenfassung des Forschungsstandes ..................... 120 3.3 Zentrale Lernstandserhebungen als Herausforderung für die Organisation Schule und die Schulleitung .................... 121 3.3.1 Konsequenzen aus der neuen Steuerung für die Schulorganisation und Schulleitung ................................. 121 3.3.2 Die Rolle der Schulleitung in professionellen Organisationen ..................................................................... 127 3.3.3 Koordination zwischen der Schulleistungs- und Schulaufsichtsebene ............................................................. 130 3.4 Zusammenfassung ......................................................................... 134 4 Projektbeschreibung und -fragestellungen ..................................... 137 5 Erhebungs- und Auswertungsverfahren .......................................... 145 5.1 Erhebungsverfahren ...................................................................... 147 5.2 Auswertungsverfahren ................................................................. 158 5.3 Kontrolle der qualitativen Gütekriterien .................................... 174 5.4 Methodologische Herausforderungen bei der empirischen Rekonstruktion der Organisation Schule mittels qualitativer Daten ................................................................................................ 177 6 Empirische Auswertungen .................................................................. 183 6.1 Kategorienbasierte Auswertungen .............................................. 184 6.2 Fallbasierte Auswertungen ........................................................... 188 6.2.1 Bundeslandspezifische deskriptive Fallanalysen und -studien (Within-Case Analysis) ................................ 189 10

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