Britta Leineweber Kooperation von innovativen Existenzgriindern und Forschern WI RTS CH AFTSWI SSE NS C H AFT Britta Leineweber Kooperation von innovativen Existenzgriindern und Forschern Auswirkungen auf die wissensbasierte Regionalentwicklung Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ludwig Schatzl Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitat Hannover, 2003 1. Auflage August 2004 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Lektorat: Ute Wrasmann / Anita Wilke Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner leila ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fUr Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13: 978-3-8244-0781-1 e-ISBN-13: 978-3-322-81161-5 001: 10.1 007! 978-3-322-81161-5 Geleitwort Der in den vergangenen Jahrzehnten zu beobachtende Trend zur Globalisierung wirtschaftli cher Aktivitaten, welcher mit einer wachsenden internationalen Arbeitsteilung einhergeht, zwingt insbesondere die Volkswirtschaften der westlichen Industrielander, sich auf ihre Star ken in wissensintensiven Wirtschaftsbereichen zu konzentrieren. Die wirtschaftliche Ent wicklung dieser Volkswirtschaften und Regionen wird zunehmend von ihrer Fahigkeit be stimmt, Wissen in Innovationen umzusetzen. Aus diesem Grund sind in den vergangenen Jah ren technologieorientierte Existenzgriindungen in den Mittelpunkt des Offentlichen Interesses geriickt. Durch ihre Aktivitaten setzen sie wissenschaftliche Erkenntnisse in Innovationen urn und geben Impulse zu wirtschaftlichem Strukturwandel, Beschaftigung und zur Erneuerung des Unternehmensbestandes. Gleichzeitig verfiigen diese Unternehmen aufgrund ihrer Neu heit und Kleinheit nur tiber begrenzte interne Ressourcen und sind somit auf die ErschlieBung externer Ressourcen angewiesen. Eine der notwendigen externen Ressourcen ist Wissen, das im Innovationsprozess der jungen Unternehmen genutzt werden kann. Als QueUe solchen innovationsrelevanten Wissens kommen u. a. Offentliche Forschungseinrichtungen in Be tracht. Der vorwiegend implizite Charakter des ben6tigten Wissens sowie neuere Theoriekon zepte zur wissensbasierten Regionalentwicklung (Innovative Milieus, regionale Innovations systeme, Lernende Regionen) fiihren zu der Hypothese, dass eine solche Zusammenarbeit vorwiegend in raumlicher Nahe stattfindet. Die vorliegende Arbeit von Frau Britta Leineweber widmet sich der Analyse der Koopera tionsverflechtungen zwischen innovativen Existenzgriindungen und wissenschaftlichen Ein richtungen sowie deren raumlicher Dimension und Wirkung. Die gibt eine urnfassenden Ein blick in das Kooperationsverhaiten junger Unternehmen in fiinf forschungsstarken Regionen Deutschlands. 1m Vordergrund stehen die Einflussfaktoren zur Aufnahme solcher Koopera tionsbeziehungen, ihr Einfluss auf das Innovationsergebnis der jungen Unternehmen sowie ihre raumliche Auspragung. Das Buch wendet sich an aUe, die sich mit Fragen der Innovationspolitik, des Technologie transfers sowie der Analyse der raumlichen Organisation von Innovationsprozessen beschaf tigen. Prof. Dr. Ludwig Schatzl v Vorwort Die wirtschaftliche Entwicklung von Volkswirtschaften und Regionen wird zunehrnend von deren Fahigkeit bestimmt, Wissen in Innovationen urnzusetzen. Aus diesem Grund wird in novativen Existenzgriindungen eine hohe Bedeutung flir die Wettbewerbsfahigkeit von Regi onen und Volkswirtschaften beigemessen. Sie tragen durch ihre Innovationsleistung zu mehr Wettbewerb, technologischem Wandel und Beschaftigung bei. Aufgrund ihrer Kleinheit ver fligen junge Unternehrnen jedoch nur tiber geringe interne Ressourcen und sind somit auf ex terne Partner auch bei ihren Innovationsaktivitaten angewiesen. Neben anderen Unternehrnen wie Kunden und Zulieferern sind Offentliche Forschungseinrichtungen wichtige Partner und Wissensquelle junger innovativer Unternehrnen. Der vorwiegend implizite Charakter des be niitigten Wissens sowie neue Theoriekonzepte zur wissensbasierten Regionalentwicklung flihren zu der Hypothese, dass eine solche Zusammenarbeit vorwiegend in raumlicher Nahe stattfindet. Vor diesem Hintergrund widmet sich die vorliegende Arbeit der zentralen Frage stellung, unter welchen Bedingungen junge Unternehrnen mit iiffentlichen Forschungseinrich tungen zusammenarbeiten, wie hierdurch ihre Innovationsleistung beeinflusst wird und wel che Auswirkungen eine solche Zusammenarbeit auf eine wissensbasierte Regionalentwick lung hat. Die vorliegende Arbeit ist eine Teilstudie des im DFG-Schwerpunktprogramm "Interdiszipli nare Griindungsforschung" gefcirderten Projektes "Kooperationsverflechtungen zwischen technologieorientierten Existenzgriindern und Forschungseinrichtungen -ihr Beitrag zu einer wissensbasierten Regionalentwicklung", welches gemeinsam mit dem Lehrstuhl flir Unter nehrnensflihrung und Organisation an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultat der Univer sitat Hannover durchgeflihrt wurde. Die Anregungen zur Durchflihrung der Untersuchung erhielt ich durch Herm Prof. Dr. Lud wig Schatzl und Herm Prof. Javier Revilla Diez. Beiden gilt mein besonderer Dank. Herm Prof. Dr. Schatzl miichte ich flir die hervorragenden Rahrnenbedingungen danken, die er mir zur Durchflihrung des Vorhabens geboten hat. Herm Prof. Dr. Revilla Diez danke ich flir die intensive Betreuung, die fachlichen Diskussionen und zahlreichen Anregungen, mit denen er meine Arbeit bereichert hat, sowie flir die Obernahme des Korreferats. Weiterer Dank richtet sich an Herm Prof. Dr. Claus Steinle und Frau Ka0a Schumann yom Lehrstuhl flir Unternehmensflihrung und Organisation an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Hannover. Herm Prof. Dr. Steinle danke ich flir die umfassende Betreuung und die fruchtbaren Anregungen bei der Entwicklung des Forschungsdesigns. Kat ja Schumann miichte ich flir die freundschaftliche und produktive Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Durchflihrung der empirischen Erhebung danken. Ohne sie hatten diese Arbeitsschritte nicht so ztigig durchgeflihrt werden kiinnen. VII Weiterhin gilt mein Dank meinen Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Wirtschaftsge ographie an der Universitat Hannover fur die freundschaftliche Arbeitsatmosphare sowie die anregenden fachlichen Diskussionen. Besonders hervorzuheben ist Frau Ingrid Mehrmann, die auch die Durchsicht des Manuskriptes ubemommen hat. Dank mochte ich auch Dirk Engel vom ZEW in Mannheim fur die Hilfestellung bei der Mo dellentwicklung aussprechen sowie Herm Dr. Harald Legler vom NIW fur die bereitwillige Oberiassung von sekundarstatistischen Daten. Dank gilt ebenfalls den wissenschaftlichen Hilfskraften Alexander Skubowius, Claas Blume und Henning Kroll fur ihre Unterstiitzung bei der empirischen Erhebung und der Kartenerstellung. Marion Laue danke ich eben falls fur ihre UnterstUtzung. Nicht nur bei Existenzgrundem, sondem auch bei Doktoranden spielt das private Umfeld eine wichtige Rolle fur den Erfolg des Vorhabens. FUr das Verstandnis und den motivierenden Ruckhalt durch meine Familie und Freunde wahrend der Erstellung dieser Arbeit mochte ich mich herzlich bedanken. Besonders erwahnt sei hier mein Mann Holger Hermanski, der mir eine groBe UnterstUtzung war und aile Belastungen geduldig getragen hat. Britta Leineweber VIII Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ................................................................................................................... 1 1.1 Problemstellungen und Zielsetzungen der Arbeit.. ...................................................... 1 1.2 Konzeption und methodische Vorgehensweise ........................................................... 3 2 Innovative junge Unternehmen - gesamtwirtschaftliches Potenzial versus einzelwirtschaftliches Risiko ..................................................................................... 7 2.1 Gesamt-und regionalwirtschaftliche Bedeutung junger innovativer Untemehmen .... 7 2.1.1 Die Bedeutung von Wissen und Innovation fUr wirtschaftliches Wachstum .............. 7 2.1.1.1 Neue Wachstumstheorie .............................................................................................. 8 2.1.1.2 Evolutionstheoretische Erkliirungen wirtschaftlichen Wachstums ............................ 11 2.1.2 Entrepreneurship und Wirtschaftsentwicklung .......................................................... 13 2.1.3 Okonomische Wirkungsebenen junger Untemehmen .............................................. 19 2.2 Einzelwirtschaftliche Starken und Schwachenjunger Untemehmen ........................ 25 2.2.1 Eigenschaften der Griinderperson .............................................................................. 25 2.2.2 Untemehmensaufbau und -organisation .................................................................... 29 2.2.3 Raumliche Umfeldfaktoren der Untemehmensgriindung .......................................... 32 2.3 Zusammenfassung ...................................................................................................... 35 3 Wissensgenerierung und Wissensdiffusion als Grundlage einer erfolgreichen Regionalentwicklung ................................................................................................ 37 3.1 Theoretische Konzepte zur wissensbasierten Regionalentwicklung ......................... 37 3.1.1 Charakteristika von Wissen und Innovation .............................................................. 37 3.1.2 Regionale Verharrungstendenzen von Spillover Effekten ......................................... 46 3.1.3 Innovative Netzwerke ................................................................................................ 50 3.1.4 Regionszentrierte wissensbasierte Konzepte ............................................................. 53 3.2 Offentliche Forschungseinrichtungen in der Regionalentwicklung ........................... 63 3.2.1 Neue Anforderungen an Hochschulen in der Wissensgesellschaft ............................ 64 3.2.2 Charakteristika der Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und Untemehmen .............................................................................................................. 73 3.3 Zusammenfassung des theoretischen Bezugsrahmens und Ableitung von Arbeitshypothesen ...................................................................................................... 78 4 Kooperationspotenzial innovativer Unternehmensgriindungen mit wissenschaftlichen Einrichtungen in den Untersuchungsregionen ..................... 85 4.1 Innovationspotenziale des Untemehmenssektors in den Untersuchungsregionen .... 85 IX 4.1.1 Regionale Wirtschaftsstruktur als Determinante der Innovationsaktivitaten von Untemehrnen .............................................................................................................. 85 4.1.2 Regionale Verteilung der Forschungs-und Entwicklungsaktivitaten im Untemehrnenssektor .................................................................................................. 88 4.2 Wissenschaftliche Infrastruktur als Innovationsmotor in den Regionen ................... 91 4.2.1 Raumliche Verteilung von Hochschulen und Forschungseinrichtungen ................... 92 4.2.2 FuE-Personal in Offentlichen Forschungseinrichtungen ............................................ 93 4.2.3 Offentliche und private Drittmittel als Indikator flir Forschungsleistung und Transferfahigkeit der Hochschulen ............................................................................ 95 4.2.4 Potenziale flir eine regionale Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft .... 97 4.3 Technologieorientierte Untemehrnensgrlindungen in den Untersuchungsregionen .. 99 4.4 Zusammenfassung .................................................................................................... 103 5 Charakteristika und Kooperationsverhalten junger Unternehmen ................. 105 5.1 Methodische Vorgehensweise der empirischen Untersuchung ............................... 105 5.1.1 Auswahl der Grundgesamtheit... .............................................................................. 105 5.1.2 Verlaufder schriftlichen Untemehmensbefragung .................................................. 107 5.1.3 Verlauf der miindlichen Untemehrnensbefragung und der Befragung regionaler Akteure ..................................................................................................................... 111 5.2 Charakteristika der mit Offentlichen Forschungseinrichtungen kooperierenden Untemehrnen ............................................................................................................ 112 5.2.1 Einordnung der Kooperationsbeziehungen zu offentlichen Forschungseinrichtungen ......................................................................................... 112 5.2.2 UntemehrnensgroJ3e und Branchenzugehorigkeit.. .................................................. 114 5.2.3 Innovationsaktivitaten der junger Untemehrnen ...................................................... 119 5.2.4 Personlichkeitsmerkmale der Untemehrner ............................................................. 128 5.2.5 Organisationsstrukturen innerhalb der Untemehrnen .............................................. 134 5.2.6 Regionale Einbindung der Untemehrnen ................................................................. 139 5.2.7 Multivariate Analyse der Kooperation mit Offentlichen Forschungseinrichtungen. 142 5.3 Zusammenhang zwischen Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Innovationserfolg .............................................................................................. 149 6 Ausgestaltung der Kooperationsbeziehungen zwischen jungen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ...................................................... 153 6.1 Die raumliche Organisation der Kooperationsbeziehungen .................................... 153 6.2 Partnerauswahl und Kontaktaufnahrne .................................................................... 157 6.3 Ziele und Inhalte der Kooperation ........................................................................... 163 6.4 Vorteile und phasenabhangige Bedeutung der Kooperation .................................... 169 6.5 Probleme bei der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen ............. 179 6.6 Zusammenfassung anhand von Kooperationsprofilen ............................................. 186 x 7 Schlussbetrachtung ................................................................................................ 197 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse ........................................................................... 197 7.2 Ableitung politi scher Handlungsempfehlungen ...................................................... 204 7.3 Ausblick ................................................................................................................... 206 Literaturverzeichnis ................................................................................................................ 209 Anhang ................................................................................................................................... 231 XI