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Kooperation im Wettbewerb: Neue Formen und Gestaltungskonzepte im Zeichen von Globalisierung und Informationstechnologie 61. Wissenschaftliche Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. 1999 in Bamberg PDF

632 Pages·1999·57.544 MB·German
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Engelhard/Sinz· Kooperation im Wettbewerb Johann EngelhardiElmar J. Sinz (Hrsg.) Kooperation im Wettbewerb Neue Formen und Gestaltungskonzepte im Zeichen von Globalisierung und Informationstechnologie 61. Wissenschaftliche Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer fur Betriebswirtschaft e.V. 1999 in Bamberg Prof. Dr. Johann Engelhard ist Inhaber des Lehrstuhls fUr Betriebswirtschaftslehre, ins besondere Intemationales Management an der Universitllt Bamberg. Prof. Dr. Elmar J. Sinz ist Inhaber des Lehrstuhls ftir Wirtschaftsinformatik, insbeson dere Systementwicklung und Datenbankanwendung, an der Universitllt Bamberg. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz fOr diese Publikation ist bei der Deutschen Bibliothek erhllltlich. Aile Rechte vorbehalten Der Gabler Verlag ist ein Untemehmen der Bertelsmann Fachinformation GmbH. © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, 1999 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1999 Lektorat: Ralf Wettlaufer 1 Annegret Eckert http://www.gabler.de Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser Zie\. Bei der Produktion und Verbreitung unserer BUcher wollen wir die Umwelt schonen. Dieses Buch ist deshalb auf saure freiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dUrften. ISBN-13:978-3-322-86919-7 e-ISBN-13:978-3-322-86918-0 DOl: 10.1007/978-3-322-86918-0 Einfiihrung Wirksamer Wettbewerb zwischen einer Vielzahl von Anbietern und Nachfragern koor diniert in Marktwirtschaften eine Fiille einzelwirtschaftlicher Entscheidungen. Diese Abstimmungsleistung sichert die Freiheit der wirtschaftlichen Akteure. Sie bedarf jedoch ihrerseits des Schutzes durch eine verbindliche Wettbewerbsordnung, welche die Auf rechterhaltung der Konkurrenzverhaltnisse gewahrleistet. Die Kooperation von Unternehmen stellt bei vordergriindiger Betrachtung eine Geflihr dung des Wettbewerbs dar, da sie die Auseinandersetzung und Rivalitat durch das ge meinsame Arrangement von AktiviHiten ersetzt. Zusammenarbeit, Verbindung und Ver netzung schaffen andererseits vielfach erst jene Voraussetzungen, bei deren Vorliegen Wettbewerb zustande kommt. Diese Doppelgesichtigkeit von Kooperationen hat sowohl in der Wettbewerbstheorie als auch im Wettbewerbsrecht Akzeptanz gefunden mit der Folge, daB zwischenbetriebliche Kooperation(en) als spezifische Form der unternehme rischen Betatigung zwischen Markt und Hierarchie wie zwischen Konkurrenz und Kon zentration in der Wirtschaftspraxis weder ein Novum noch eine Seltenheit darstellen. Die iiberkommene Ausgangsbasis flir die Wiirdigung des Phanomens "Unternehmens kooperation" ist jedoch in Frage zu stellen. Mit der radikalen Verscharfung der globalen Wettbewerbsbedingungen, dem drastisch beschleunigten Wandel von Markten mit neuen Anforderungen an Geschwindigkeit, Flexibilitat, Integration und Innovation sowie tur bulenten Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologi en wuchs nicht nur der Bedarf an unternehmensiibergreifender Kooperation. Es entstan den eben so neuartige Konzepte und Formen der Kooperation, welche vielfach eine Ten denz zur Auflosung, Virtualisierung und Verflechtung von Unternehmensgrenzen be giinstigen. Eine grundlegend neue Betrachtung von Unternehmen und wirtschaftlichen Transaktionen erscheint deshalb angezeigt. Die 61. Wissenschaftliche Jahrestagung des Verbandes der Hochschullehrer fiir Be triebswirtschaft e.V. yom 25. - 29. Mai 1999 an der Otto-Friedrich-Universitat Bamberg bot ein Forum flir die wissenschaftliche Durchdringung der "neuen Qualitat" des Koope rationsphanomens. Die folgenden Beitrage sind das Ergebnis der Referate und Beratun gen der vorgenannten Tagung. Aus normativer, realtheoretischer und empirischer Sicht werden vielfliltige Aspekte der Interaktion zwischen Unternehmenskooperationen und der Veranderung wettbewerblicher Rahmenbedingungen herausgearbeitet. Die in Kapi tel 1 zusammengefaBten Beitrage haben schwerpunktmaBig neue Formen kooperativer Beziehungen zum Thema. Gegenstand des Beitrags von Hungenberg sind konzeptionelle Ansatze zur Erfassung und Beschreibung strategischer Allianzen sowie theoretische Ansatze zur Erklarung ihrer Bildung und Entwicklung. Ais theoretische Ansatze werden dabei der institutio nenokonomische Ansatz, der marktorientierte Ansatz und der ressourcenorientierte An- VI Einfiihrung satz verfolgt. Zur Illustration der Forschungsfragen dient das Beispiel der Telekommu nikationsbranche. Dort, so lautet die Hypothese, stellen strategische Allianzen eher ein Phanomen der friihen MarktOffnungsphase dar und werden relativ schnell durch andere Formen der Unternehmensentwicklung abgel6st. Die Untersuchung von Lechner und Muller-Stewens soli das Verstandnis der Ent wicklung von Allianzsystemen vertiefen und erweitern. Anhand einer Langsschnitt Fallstudie aus der Telekommunikationsindustrie wird mit Hilfe der "Grounded Theory" ein entwicklungstheoretischer Bezugsrahmen entworfen. Die Autoren unterteilen die Entwicklung des Allianzsystems in sechs Phasen und extrahieren daraus zentrale Kon strukte der Allianzsystementwicklung, die sie anschlieBend hypothesenartig in Richtung einer Theorie mittlerer Reichweite umformen. Turck untersucht Forschungs- und Entwicklungskooperationen. Ausgehend von der These, daB unternehmensiibergreifende Kooperationen im Bereich Forschung und Ent wicklung zunehmende Bedeutung besitzen, werden Formen der interorganisationalen Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung diskutiert. Die Wahl zwischen alternati ven Kooperationsformen wird auf der Basis der (Transaktions-)Kosten sowie anhand leistungsbezogener und strategischer GroBen und Verfahren untersucht. AbschlieBend werden Erfolgsfaktoren von Forschungs-und Entwicklungskooperationen aufgezeigt. Aulinger beleuchtet in seinem Beitrag den Zusammenhang zwischen Wissenskoopera tionen und der Entwicklung von Vertrauen zwischen den Kooperationspartnern. Er komrnt dabei zu dem SchluB, daB - neben Anreiz- und Kontrollinstrumenten - Ver trauen eine wichtige Komponente zur Verringerung der Opportunitatsneigung zwischen den Kooperationspartnern darstellt. In der Untersuchung werden verschiedene Vertrau enskonzepte dargelegt und Moglichkeiten aufgezeigt, iiber die Entwicklung prozeduraler Gerechtigkeit sowohl interpersonales als auch institutionell verankertes Vertrauen ent stehen zu lassen. Lenz und Schmidt untersuchen das strategische Netzwerk als Organisationsform inter nationaler Priifungs- und Beratungsunternehmen. Zunachst werden die wesentIichen Strategien der Internationalisierung behandelt, die zur Entwicklung strategischer Prii fungs- und Beratungsnetzwerke gefiihrt haben. Es folgt eine Darstellung von Besonder heiten der DienstIeistung "AbschluBpriifung", weIche u.a. die Organisationsform und damit den Wettbewerb beeinflussen. Auf dieser Grundlage werden Priifungs- und Bera tungsnetzwerke beschrieben und daraufhin iiberpriift, ob diese die Merkmale strategi scher Netzwerke erfiillen. GOx untersucht in seinem Beitrag anhand eines als Cost Center und eines als Profit Center organisierten Joint Ventures die Eignung zweier moglicher Formen der horizon talen Unternehmenskooperation zur Verwirklichung von Synergieeffekten und strategi schen Vorteilen im Rahmen der Preispolitik. Besondere Bedeutung kommt hierbei der Frage zu, wie die Organisationsstruktur eines horizontal en Joint Ventures beschaffen sein sollte, damit sich die potentiellen Vorteile eines gemeinschaftIichen Produktions unternehmens in optimaler Weise entfalten konnen. Den analytischen Rahmen der Un- Einfilhrung VII tersuchung bietet ein Verfahrenswahlproblem in einem Angebots-Dyopol bei Preiswett bewerb. 1m Ergebnis zeigt G6x auf. daB beide Formen des Joint Ventures zu einer Ver besserung der Gewinnsituation gegentiber dem Marktgleichgewicht bei separater Pro duktion ftihren. Fleischmann befaBt sich in seinem Beitrag mit m6glichen Formen der Kooperation von Herstellern in typischen Distributionsnetzen. Dabei wird eine Methodik zur Gestaltung eines kooperativen Distributionssystems sowie zur Ermittlung der damit verbundenen Kosten- und Synergiepotentiale vorgestellt. Es werden die Ergebnisse einer Studie tiber die Zusammenarbeit von sechs Konsumgtiterherstellern priisentiert sowie die sich bei dieser Zusammenarbeit einstellenden Synergiepotentiale aufgezeigt. Hieraus geht her vor, daB derartige Kooperationen ein betriichtliches Potential ftir Einsparungen bieten und sich vor allem im Transport durch Btindelung erhebliche Gr6Benvorteile erzielen lassen. Neue Organisationsformen durch Informations- und Kommunikationstechnologien bil den den Hintergrund des Beitrags von Krcmar und Zerbe. Die Autoren beschiiftigen sich anhand einer empirischen Analyse von globalen Teams mit der Frage der Gestal tung verteilter Arbeitsumgebungen aus organisatorisch-technischer Sicht. Es wird ein eklektischer Bezugsrahmen entwickelt, der rational6konomische und soziopolitische Faktoren umfaBt. Verteiltes Arbeiten wird als Arbeiten an einem gemeinsamen Material verstanden. Aus den Merkmalen dieses gemeinsamen Materials werden Anforderungen an dessen informationstechnische Ausgestaltung abgeleitet. SchluBfolgerungen filr die organisatorische Gestaltung verteilter Teams schlieBen den Beitrag abo Die Beitriige von Kapitel 2 sind Aspekten des Managements kooperativer Beziehungen gewidmet. Sydow und Windeler nehmen in ihrem Beitrag eine theoretische Fundierung des tiber betrieblichen Projektmanagements vor und befassen sich mit einer typologischen Priizi sierung der Netzwerkforschung. Projektnetzwerke stellen insofern mehr als temporiire Systeme dar, als die bei einer interorganisationalen Projektdurchftihrung entstehenden Geschiiftsbeziehungen in der Regel tiber das konkrete Projekt hinausreichen und filr weitere Projekte genutzt werden. In diesem Beitrag werden wesentliche Eigenschaften von Projektnetzwerken herausgearbeitet und das Verhiiltnis von Projektmanagement und Netzwerkmanagement diskutiert. Gegenstand der empirischen Untersuchung von Kumar und Khanna ist das Manage ment von deutsch-indischen Joint Ventures. Sie analysieren die Wirkung des Autono miegrades und die Ausgestaltung der Partnerbeziehungen auf den Erfolg der Joint Ven tures. Kumar und Khanna kommen zu dem Ergebnis, daB deutsch-indische Joint Ventu res tiber einen relativ hohen Autonomiegrad beztiglich ihrer Entscheidungen verfilgen. Allerdings wird auch deutlich, daB - insbes. bei erfolgreichen Joint Ventures - der Au tonomiegrad gering ist und die Kontrolle vor allem dann weitgehend yom deutschen Partner ausgetibt wird, wenn dieser ein hohes MaB an Ressourcen in das Joint Venture einbringt. VIII Einfiihrung Pfohl und Buse untersuchen organisationale Beziehungsfahigkeiten in komplexen ko operativen Beziehungen. Ausgehend von der These, daB Unternehmen eine spezielle Fahigkeit oder Kompetenz zum Aufbau und zur Pflege von Kooperationen entwickeln mtissen, werden der ressourcenorientierte Ansatz des strategischen Managements und die damit eng verwandten Konzepte der organisationalen Fahigkeiten und Kompetenzen als Basis fUr die Untersuchung genutzt. Anhand einer Fallstudie aus dem Logistikbereich wird qualitativ untersucht, inwiefern von einem Vorliegen entsprechender organisatio naler Fahigkeiten ausgegangen werden kann. Wielenberg untersucht die Kosten der Absicherung von Kooperationsbeziehungen, in denen eine Partei vor Beginn der Beziehung spezifische Investitionen tatigen muB. Grundlage ist ein zweiperiodiges Modell: In Periode 1 werden die Investitionen durchge ftihrt und durch einen unvollstandigen Vertrag abgesichert. Die Investitionen fUhren zu niedrigeren variablen Produktionskosten in Peri ode 2, wo sich jede Partei entweder fUr die Einhaltung und gegebenenfalls kooperative Anpassung des Vertrags oder fUr dessen Nichteinhaltung und das Aushandeln neuer Lieferkonditionen entscheiden kann. Gesucht sind Vertragsgestaltungen, die den Anreiz zu nicht-kooperativem Verhalten minimieren. Die Ergebnisse liefern Gestaltungshinweise fUr Absicherungsvertrage und erklaren die Verwendung bestimmter Vertragsformen in der Praxis. Werani untersucht die Frage der Stabilitat kooperativer Geschiiftsbeziehungen in indu striellen Markten. In einem theoretischen Bezugsrahmen werden Unterscheidungsmerk male ftir kooperative versus nicht-kooperative Geschaftsbeziehungen diskutiert und Hypothesen tiber die Stabilitat kooperativer Geschaftsbeziehungen formuliert. In einer empirischen Untersuchung werden sowohl die Unterscheidungsmerkmale als auch das Modell der Stabilitat kooperativer Geschaftsbeziehungen tiberprtift. Aus den Ergebnis sen werden Empfehlungen fUr die Unternehmenspraxis abgeleitet. Hess und Schumann stellen erste Uberlegungen zum Controlling in Unternehmens netzwerken an. Ausgehend von einer Darlegung der Begriffe Unternehmensnetzwerk und Controlling wird der Entwicklungsstand zum Netzwerkcontrolling in Theorie und Praxis aufgezeigt. Ftir die Entwicklung eines Controlling-Konzepts wird vorgeschlagen, auf die Principal-Agent-Theorie zurtickzugreifen sowie Elemente des Konzerncontrol ling auf das Controlling von Unternehmensnetzwerken zu tibertragen. Sieben Thesen zur Ausgestaltung eines Netzwerkcontrolling schlieBen den Beitrag abo 1m Rahmen von Kapitel 3 werden Wettbewerbs- und Rahmenbedingungen von Koope rationen thematisiert. Von Pierers Beitrag hat ausgewahlte Aspekte der Kooperations- und Allianzstrategie der Siemens AG zum Gegenstand. Anhand von Beispielen werden die Grtinde ftir die Etablierung von internationalen Joint Ventures etc. verdeutlicht. Sie finden sich in der Schnelligkeit der Umsetzung von Produktideen, in der nachhaltigen Verbesserung der Kostenposition bei F&E, Fertigung und Vertrieb sowie in Wettbewerbsvorteilen insbes. bei der ErschlieBung neuer Markte. Als dominante Erfolgsfaktoren werden die Interes- EinfUhrung IX senlage und die Unternehmenskultur der Partner, die KompatibiliUit der Know-How Einbringung sowie die Vereinbarung der Kooperationsauflosung aufgezeigt. Ritter und Gemiinden stellen mit ihrem Beitrag auf die Bedeutung der Nutzung unter nehmensexterner Ressourcen fUr die Realisierung von Innovationserfolg im Unterneh men abo Dabei wird insbesondere die interorganisationale Nutzung von innovationsrele vanten Ressourcen im Rahmen technologieorientierter Geschaftsbeziehungen betont. Auf der Grundlage empirischer Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen techno logischer Verflechtung und Innovationserfolg kommen sie zu dem Ergebnis, daB eine Zusammenarbeit mit externen Partnern den Innovationserfolg eines Unternehmens stei gert, sofern die Geschaftsbeziehungen tiber ein geeignetes Netzwerkmanagement erfolg reich gestaltet werden. Der Netzwerkkompetenz wird infolgedessen groBe Bedeutung fUr den Innovationserfolg beigemessen. Voigt und Wettengl stellen die Frage, inwiefern Innovationskooperationen geeignet sind, urn fUr die beteiligten Unternehmen einen Vorteil im Zeitwettbewerb zu realisieren. Autbauend auf einer Diskussion der Phanomene Innovationskooperation und Zeitwett bewerb folgt eine Analyse der kooperationsspezifischen Beschleunigungspotentiale sowie der notwendigen Konstituierungsphase. Der Beitrag schlieBt mit dem Versuch einer Bewertung von Auswirkungen auf den Kooperationserfolg. Kirchner unterzieht in seinem Beitrag die rechtlichen Rahmenbedingungen ftir Koope rationen sowohl einer rechtswissenschaftlichen als auch einer okonomischen Analyse. Neben einer kritischen Untersuchung des im europaischen Wettbewerbs- und deutschen Kartellrecht vorhandenen Regelwerks ftir die Kontrolle von Kooperationen (positive Analyse) erfolgt eine Diskussion moglicher Verbesserungen dieses Regelwerks (norma tive Analyse). 1m Ergebnis seiner Untersuchung kommt Kirchner zu dem SchluB, daB die derzeit existierenden rechtlichen Rahmenbedingungen ftir Kooperationen verbesse rungsbedtirftig und auch -fahig erscheinen, zumal diese eine regulierende Wirkung auf die Weiterentwicklung neuer hybrider Organisationsformen austiben und somit in den Wettbewerb urn neue institutionelle Losungen eingreifen. Von Weizsacker stellt mit seinem Beitrag auf die Auswirkungen einer verstarkten Ko operationstatigkeit zwischen mitunter auch konkurrierenden Unternehmen im Hinblick auf die Effizienz des Wettbewerbs abo 1m Rahmen eines kurzen historischen Abrisses tiber die Wettbewerbspolitik wird am Beispiel des Kartellverbotes dargelegt, wann staatliche Eingriffe in die Vertragsfreiheit sinnvoll sind. Von Weizsacker gibt einen Einblick in die Vielfalt moglicher Kooperationsformen zwischen Wettbewerbern, zeigt Grtinde dafUr auf, weshalb Kooperationen ftir Beteiligte unterschiedlich rentabel sein konnen und leitet schlieBlich Indikatoren ab, an hand derer volkswirtschaftlich produkti ve von volkswirtschaftlich kontraproduktiven Kooperationen voneinander abgegrenzt werden konnen. Frick, Lehmann und Weigand wid men sich in ihrem Beitrag den Spezifika des Pro duktmarktes im professionellen Mannschaftssport. Sie gehen der zentralen Frage nach, unter welchen Bedingungen das fUr den Bereich des professionellen Mannschaftssports x Einftihrung charakteristische Zusammenwirken der Teams in Form einer "assoziativen Konkurrenz" erfolgt, die die Maximierung der gemeinsamen wirtschaftlichen Gewinne erlaubt. Unter Heranziehung einschlagigen Datenmaterials aus der FuBball-Bundesliga werden unter Anwendung okonometrischer Verfahren Hypothesen getestet, die sich unter anderem auf die Intensitat des Positionswettbewerbs zwischen FuBballvereinen beziehen. Vor dem Hintergrund der empirischen Befunde wird diskutiert, inwieweit das ftir den Bereich des professionellen Mannschaftssports theoretisch behauptete Marktversagen tatsachlich nachweisbar ist. In Kapitel 4 finden sich Beitrage aus dem "Offenen Programm" der Tagung. Mit der Einrichtung dieser Sektion s01l auf BeschluB des Verbandsvorstandes dem wissenschaft lichen Nachwuchs Gelegenheit gegeben werden, sich mit einer anspruchsvollen Unter suchung aus einem nur bedingt das Generalthema bertihrenden Gebiet der Offentlichkeit zu prasentieren. Mark-Vngericht beleuchtet die Bedeutung neuer, zivilgesellschaftlicher Akteure als wesentlichen Bestandteil der Umwelt von insbesondere international tatigen Unterneh men. Nach der Darstellung der organisationalen Merkmale dieser zivilgesellschaftlichen Netzwerke beschreibt und erklart er deren grundlegende Strategien sowie die unterneh mensseitig beobachtbaren, im Rege1fall als defensiv zu charakterisierenden Reaktionen. Als Fazit leitet Mark-Ungericht aus seinen Erwagungen die Forderung nach einer wei terentwickelten, tiber rein okonomische Aspekte hinausgehenden Rationalitat ab, ftir deren Anwendung wesentliche Voraussetzungen wie die Aufgabe der Stabilitatsillusion oder eine Neubetrachtung von Organisationsgrenzen notwendig sind. Homolle geht der Frage nach, wie eine Bank das Risiko ihrer Aktiva variiert, wenn die Regulierungsbehorde die Eigenkapitalvorschrift verscharft. Aufbauend auf der State Preference-Theorie wird ein Zwei-Zeitpunkt-Drei-Zustands-Modell entwickelt, mit des sen Hilfe das Entscheidungsverhalten einer Bank dargestellt wird, welche ihren barwer tigen Gewinn maximiert. Besonderes Augenmerk gilt dem nachrangigen unversicherten Fremdkapital, welches unter bestimmten Bedingungen zu einer Erhohung des Risikos der Aktiva ftihrt. Nietert beschaftigt sich in seinem Beitrag mit der Frage, wie eine sinnvolle Portfolio Planung Kurssprtinge adaquat berticksichtigen kann. Ausgehend von dem einfachen Modell einer Sprungoperationalisierung mit konstanten Eintrittswahrscheinlichkeiten besteht das erste Ziel der Arbeit in der Entwicklung eines adaquaten Modells der Sprun geintrittswahrscheinlichkeit, woftir Cox-Prozesse vorgeschlagen werden. Das zweite Ziel ist die Untersuchung der Frage, we1che Konsequenzen dieses modifizierte Modell auf die Portfolio-Selektion besitzt. Schoder und Muller untersuchen die Frage der Disintermediation versus Intermediation auf elektronischen Markten am Beispiel ,Trusted Third Parties'. Ausgehend von der These der Disintermediation - der Bedrohung von Intermediaren - und der gegenlaufi gen These der Intermediation wird eine transaktionskostentheoretische Analyse der Be ziehung Anbieter-Intermediar-Nachfrager durchgeftihrt. Eine empirische Studie liefert Einfiihrung XI die Grundlage fiir eine Einschatzung des Intermediationsbedarfs bei Sicherheitsdienstlei stungen. Der Beitrag von Wolf ist der Grundiiberlegung gewidmet, daB der Abstimmung von Strategien und formaler Organisationsstruktur eine groBe Erfolgswirksamkeit zuzu schreiben ist. Ausgehend von diesem Abstimmungsgedanken werden Befunde einer empirischen Studie vorgestellt, die auf Daten aus deutschen nationalen und internatio nalen U nternehmen beruhen. Hierbei wird in theoriegeleiteter Weise untersucht, wie sich Aspekte des Konstruktes "Strategie" sowie organisationale Grundstrukturen von Unter nehmen im Zeitablauf verandert haben und welche Zusammenhange zwischen den Stra tegieaspekten und den organisationalen Grundstrukturen existieren. Die Herausgeber danken im Namen der dem Organisationskomitee angehorenden Fach vertreter der Betriebswirtschaftslehre und der Wirtschaftsinformatik der Universitatslei tung der Otto-Friedrich-Universitat, vertreten durch den Rektor, Herrn Prof. Dr. Alfred Hierold, den iiber Plenumsvortrage aktiven Reprasentanten der Wirtschaft sowie allen als Referenten, Sitzungsleiter oder Diskutanten beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fi.ir ihr groBes Engagement. Gleiches gilt fiir den Verbandsvorstand und die Programmkommission. Zum Gelingen der Tagung haben zudem zahlreiche, in der nachfolgenden Ubersicht nur unvollstandig genannte Donatoren beigetragen. Ohne deren groBziigige materielle und finanzielle U nterstiitzung waren weder die DurchfUh rung der Tagung noch die Veroffentlichung dieser Schrift moglich gewesen. Herzlicher Dank fUr vielfaltige Arbeiten gilt auch jenen zahlreichen Helferinnen und Helfern, die auf der operativen Ebene an der Durchfiihrung der Tagung und der redak tionellen Aufbereitung der Beitrage fiir den vorliegenden Band tatig waren. Stellvertre tend seien hier genannt: Frau Dipl.-Pol. Nicola Dieterich (Tagungsbiiro), Frau Ute HanB und Frau Regina Henninges (Sekretariate), Herr Dipl.-Wirtsch.Inf. Christian Robra und Herr Holger Meidel (technische Gestaltung des Tagungsbandes). Fiir die effiziente und angenehme Zusammenarbeit ist ferner dem Gabler Verlag, vertre ten durch Herrn Dr. Reinhold Roski und Frau Annegret Eckert, zu danken. Die enge Verbundenheit des Veri ages mit dem Verband und Bamberger Fachvertretern schuf eine ausgezeichnete Basis fiir die ziigige Drucklegung. Die Herausgeber

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