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Konziliare Organisation: Strukturen, Prozesse, Personen und Beziehungen PDF

285 Pages·2010·1.252 MB·German
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Inéz Labucay Konziliare Organisation GABLER RESEARCH Hallesche Schriften zur Betriebswirtschaft Band 23 Herausgegeben von Professor Dr. M. Becker Professor Dr. Ch. Bierwirth Professor Dr. R. Ebeling Professor Dr. G. Kraft Professor Dr. D. Möhlenbruch Professor Dr. R. Schmidt Professor Dr. Ch. Weiser Professor Dr. H.-U. Zabel Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Diese Schriftenreihe soll als Forum für wissenschaftliche Arbeiten der neuge- gründeten und 1993 wiedereröffneten Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf dem Gebiet der Betriebswirt- schaftslehre dienen. Die zahlreichen betriebswirtschaftlichen Professuren wollen mit der Herausgabe dieser Halleschen Schriften zur Betriebswirtschaft das breite Spektrum ihrer wissenschaftlichen Arbeitsgebiete dokumentieren. Die Publika- tionen umfassen insbesondere betriebswirtschaftliche Dissertatio nen und sons- tige ausgewählte wissenschaftliche Arbeiten der halleschen Fakultätsmitglieder. Inéz Labucay Konziliare Organisation Strukturen, Prozesse, Personen und Beziehungen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Manfred Becker RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Universität Halle-Wittenberg, 2009 1. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Ute Wrasmann | Stefanie Loyal Gabler Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-2357-8 Geleitwort V Geleitwort Die Organisationswissenschaft hat gegenwärtig mit zwei gravierenden Problemen zu kämpfen. Einerseits fehlen innovative wissenschaftliche Erkenntnisse insofern, als nur wenige neue Or- ganisationstheorien und Konzepte vorgelegt werden. Andererseits bauen die Unternehmen in zunehmendem Maße ihre Organisationsabteilungen ab. In der Wissenschaft fehlen neue Kon- zepte, in der Praxis fehlen die Gesprächspartner, die der Wissenschaft Impulse für Forschungs- fragen liefern könnten. Die Bedeutung des Themas Organisation lässt folglich in Theorie und Praxis gegenwärtig zu wünschen übrig. Umso erfreulicher ist es, dass Frau Dr. Inéz Labucay mit ihrer Dissertationsschrift eine neue Organisationsform, die Konziliare Organisation, vorstellt, diese theoretisch fundiert und be- gründet und praktische Anwendungsmöglichkeiten aufzeigt. Die Konziliare Organisation folgt dem praktischen Anliegen, die zunehmende Dynamik und Komplexität der Unternehmen mit einem strukturierten Management of speed professionell zu bewältigen. Als kommunikations- orientierte Organisationsform baut die Konziliare Organisation auf den Erkenntnissen der Sys- temtheorie auf. Als begriffliche Vorlage dient der aus der katholischen Kirchenlehre bekannte Konzilsbegriff. Konziliarität, als gegenseitiges „Raten“ und „Beraten“ wird auf die Unterneh- mensorganisation übertragen und u. a. am Beispiel des Krankenhausmanagements in konkreter Anwendung vorgestellt. Strukturen, Prozesse, Personen und Beziehungenwerden als Gestal- tungsvariablen der Konziliaren Organisation theoretisch abgesichert und handlungsleitend vorgestellt. Es gelingt Frau Dr. Labucay dabei in hervorragender Weise, die erforderlichen Theoriebau- steine zur Bestimmung der „Konziliaren Organisation“ so zusammenzufügen, dass das Raten- de und das Beratende der „Konziliaren Organisation“ als wissenschaftlich begründete organi- sationswissenschaftliche Konzeption entsteht. Die Konziliare Organisation ist als Expertenorganisation gestaltet und bedarf zur Erzeugung ihrer Leistungsfähigkeit besonderer Kompetenzen. Um den Bezug zur personalwirtschaftli- chen Maßnahmenebene des Aufbaus dieser Kompetenzen herzustellen, führt Frau Dr. Labucay einen Kompetenzbegriff ein, der die drei Zielvariablen – Wollen, Können und Dürfen – in das konziliare Handeln einbezieht und der mit den Kategorien des strukturalen, kognitiven und relationalen Sozialkapitals so in Deckung gebracht wird, daß die für konziliares Handeln er- VI Geleitwort forderliche Qualifikation, Motivation und Ordination gewährleistet sind. Der Erklärungswert der Konziliaren Organisation wird über die individuelle Handlungsebene auf das Zusammen- wirken von Gruppen erweitert. Damit kann die Konziliare Organisation als eine besondere Form der Organisationsentwicklung aufgefasst werden. Die Arbeit verdeutlicht, dass die Ei- genschaften von Gruppen nicht auf die einzelnen Individuen zurückführbar sind, sondern dass mit der Konziliaren Organisation eine eigenständige integrative Zusammenarbeit entsteht. Die Dissertationsschrift von Frau Dr. Labucay ist eine konsequent theoretisch angelegte Ar- beit, deren besonderer Wert im widerspruchsfreien und begründeten Aufbau der Konfigurati- onselemente der Konziliaren Organisation besteht. Zusätzlich bietet die Arbeit profunde per- sonalwirtschaftliche, organisatorische und führungsbezogene Anknüpfungspunkte zur Imple- mentierung der Konziliaren Organisation in der betrieblichen Praxis. Frau Dr. Labucay hat mit der „Konziliaren Organisation“ eine neue Organisationsform vorge- legt, die als wichtige Weiterentwicklung der Organisationstheorie einzustufen ist und die si- cherlich bedeutende Impulse sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis geben wird. Prof. Dr. Manfred Becker Vorwort VI I Vorwort Die vorliegende Dissertation widmet sich mit dem Entwurf einer kommunikationsbasierten Organisationsform einem Thema, das sich am Übergang zwischen der personalwirtschaftli- chen und der organisationswissenschaftlichen Disziplin bewegt. Ziel war es, in beiden Gebie- ten zu relevanten Erkenntnissen zu gelangen. Hierzu erwies es sich als erforderlich, zunächst eine theoretische Fundierung zu unternehmen, da sich nach Aufnahme des Forschungsstands Lücken hinsichtlich des Forschungsziels ergaben. Ziel war es weiter, aufzuzeigen, wie ein aufbauorganisatorisches Korrelat aussehen kann, das die neuen Anforderungen an Organisationen (wie gestiegene Kommunikationsintensität, Ver- netzung und Folgelastigkeit) aufnimmt (organisationswissenschaftliches Erkenntnisinteresse) und zu untersuchen, welche konkreten Instrumente in Organisationen unterstützend und stabi- lisierend eingesetzt werden können, um eine kommunikationsbasierte Organisation funktions- fähig zu halten (personalwirtschaftliches Erkenntnisinteresse). Ich danke an dieser Stelle Herrn Universitäts-Professor Dr. Manfred Becker, Inhaber des Lehr- stuhls für Organisation und Personalwirtschaft an der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, für die Möglichkeit, mein zwischen Personalwirtschaft und Organisation oszillie- rendes Vorhaben realisieren zu können und für die beständige Unterstützung bei den zahlrei- chen Einzelentscheidungen, die entlang des Weges zu treffen waren. Die fachlichen Diskussi- onen (gewissermaßen „ad hoc“-Konzile) haben mich in der Ansicht bestärkt, dass wissen- schaftliche Arbeit zwar eine fordernde, aber letztlich eine bereichernde Tätigkeit ist. Ich danke weiter Herrn Universitäts-Professor Dr. Rainhart Lang, Inhaber des Lehrstuhls für Organisation und Arbeitswissenschaft an der Technischen Universität Chemnitz, für die Über- nahme des Zweitgutachtens. Inéz Labucay Inhaltsverzeichnis IX Inhaltsverzeichnis Geleitwort...................................................................................................................................V Vorwort .................................................................................................................................VII Inhaltsverzeichnis......................................................................................................................IX Abbildungsverzeichnis...........................................................................................................XIII Tabellenverzeichnis.................................................................................................................XV 1. Zielsetzung und Forschungsfrage...............................................................................1 1.1 Aktualität und Relevanz des Themas.........................................................................1 1.2 Forschungsziel............................................................................................................7 1.3 Wissenschaftstheoretische Anforderungen...............................................................10 1.4 Methode....................................................................................................................15 1.5 Überblick über die Arbeit.........................................................................................18 2. Bestandsaufnahme des Forschungsstands zur internen Unternehmenskommunikation.................................................................................22 2.1 Erkenntnisstand zur Form der internen Unternehmenskommunikation..................22 2.2 Erkenntnisstand zur Instrumentalität der internen Unternehmenskommunikation..27 2.3 Forschungsleitende Fragen.......................................................................................36 3. Begründung der Eignung der Basistheorie und der Forschungsmethode...............39 3.1 Alternative Forschungszugänge zur Konziliaren Organisation................................39 3.1.1 Situativer Ansatz......................................................................................................40 3.1.2 Evolutionstheorie.....................................................................................................40 3.1.2.1 Frühe Evolutionstheorie....................................................................................40 3.1.2.2 Evolutionäres Management..............................................................................41 3.1.2.3 Entwicklungsorientiertes Management.............................................................42 3.1.3 Netzwerktheoretischer Ansatz..................................................................................43 3.2 Analyse der Eignung der Systemtheorie..................................................................45 4. Basistheoretische Grundlagen..................................................................................54 4.1 Systemtheoretische Grundlagen...............................................................................54 4.1.1 System......................................................................................................................54 4.1.2 Inklusion/Exklusion.................................................................................................59 4.1.3 Kontingenz...............................................................................................................61 4.1.4 Komplexität..............................................................................................................62 4.1.5 Autopoiesis und Selbstreferenz................................................................................64 4.1.6 Kommunikation........................................................................................................67 X Inhaltsverzeichnis 4.1.7 Emergenz..................................................................................................................70 4.2. Transaktionskostentheoretische Grundlagen............................................................74 4.2.1 Begriffliche und konzeptionelle Grundlegung.........................................................75 4.2.1.1 Auswahlproblem der Transaktionskostentheorie..............................................75 4.2.1.2 Kostenwirkungen einer Variation der Transaktionsmerkmale..........................80 4.2.1.3 Relevante Institutions- und Transaktionsmerkmale auf der Binnenebene........81 4.2.2 Aus den Transaktionsmerkmalen abgeleitete Strukturformen.................................86 5. Beschreibung der Konziliaren Organisation............................................................92 5.1 Konfigurationsorientierte Beschreibung (Struktur)..................................................92 5.1.1 Organisationsstruktur aus systemtheoretischer Sicht...............................................93 5.1.2 Erkenntnisbeitrag „neuer“ Organisationsformen.....................................................94 5.1.3 (Post)moderne, intermediäre Organisationsformen als Idealtypen..........................97 5.1.3.1 System 4-Organisation......................................................................................97 5.1.3.2 Virtuelle Organisation......................................................................................100 5.1.3.3 Netzwerk.........................................................................................................105 5.1.3.4 Hypertext-Organisation...................................................................................109 5.1.3.5 Adhocratie.......................................................................................................112 5.1.3.6 Pluralistische/Multikulturelle Organisation.....................................................115 5.1.3.7 Vertrauensorganisation....................................................................................118 5.1.3.8 Emergente Organisation..................................................................................120 5.1.3.9 Gesamteinordnung der Strukturformen..........................................................122 5.1.4 Notwendige und hinreichende Elemente der Konziliaren Konfiguration..............125 5.2 Beschreibung unter dem Gesichtspunkt der Kommunikation (Prozesse)..............134 5.2.1 Sichtweise der Kommunikationswissenschaft.......................................................134 5.2.1.1 Klassische Kommunikationsmodelle..............................................................136 5.2.1.2 Formen und Funktion der Kommunikation in Gruppen.................................139 5.2.2 Konziliare Kommunikation im Sinne der Systemtheorie......................................143 5.2.2.1 Abgrenzung zur Klassik..................................................................................143 5.2.2.2 Abgrenzung zum „herrschaftsfreien Diskurs“................................................145 5.2.2.3 Merkmale konziliarer Kommunikation...........................................................149 5.3 Beschreibung unter dem Gesichtspunkt der Akteure (Personen)...........................155 5.3.1 Stellenwert der Person im Kommunikationssystem...............................................155 5.3.2 Diversität der Aufgabenträger als kommunikationsrelevanter Tatbestand.............158 5.3.3 Gestaltung von Diversität.......................................................................................161 5.3.4 Konziliare Qualifikation und Konziliare Kompetenz............................................163 5.4 Relationale Beschreibung der Konziliaren Organisation (Beziehungen)...............169 5.4.1 Von der Funktionen- zur Beziehungsorientierung..................................................169 Inhaltsverzeichnis X I 5.4.2 Relationales Konstrukt des Sozialkapitals.............................................................171 5.4.3 Zusammenfassende Schlussfolgerungen................................................................176 6. Optimalitäts- und Effizienzkriterienbetrachtung....................................................179 6.1 Vorüberlegungen zum Ziel- und Effizienzbegriff..................................................179 6.2 Transaktionskostentheoretische Rationalität..........................................................181 6.2.1 Effizienz formaler und informaler Kommunikation..............................................181 6.2.2 Begriffliche Einordnung vor dem Hintergrund der Transaktionskostentheorie.....185 6.2.3 Kostenanalyse der Kommunikation in der Konziliaren Organisation...................193 6.3 Systemtheoretische Rationalität.............................................................................198 6.3.1 Von der Realitätskonstruktion zur Rationalitätskonstruktion.................................198 6.3.2 Zur Inkommensurabilität oder Integrierbarkeit der Rationalitätskonzepte............200 6.4 Gesamtkonfiguration der Konziliaren Organisation anhand eines Beispiels.........202 7. Personalwirtschaftliche Schlussfolgerungen..........................................................208 7.2.1 Prozessberatung......................................................................................................214 7.2.2 Selbstentwicklung..................................................................................................218 7.2.3 Maßnahmen der Bildung, Förderung und Organisationsentwicklung...................222 8. Ergebniszusammenfassung und Ausblick..............................................................230 8.1 Instrumente der Kopplung zwischen Individuen und System................................230 8.2 Zukünftiger Forschungsbedarf...............................................................................232 Anhang ................................................................................................................................235 Literaturverzeichnis.................................................................................................................245

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