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Konstruktionen in der Interaktion PDF

381 Pages·2006·8.257 MB·German
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Konstruktionen in der Interaktion W DE G Linguistik — Impulse & Tendenzen Herausgegeben von Susanne Günthner Klaus-Peter Konerding Wolf-Andreas Liebert Thorsten Roelcke 20 Walter de Gruyter · Berlin · New York Konstruktionen in der Interaktion Herausgegeben von Susanne Günthner Wolfgang Imo Walter de Gruyter · Berlin · New York © Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. ISBN-13: 978-3-11-019015-1 ISBN-10: 3-11-019015-X ISSN 1612-8702 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Dcutschc Nationalbibliothck vcrzcichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Copyright 2006 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche- rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandgcstaltung: Christopher Schncidcr, Berlin Danksagung Der Sammelband geht auf einen im November 2004 an der West- fälischen Wilhelms-Universität durchgeführten Workshop mit dem Titel „Konstruktionen in der Interaktion" zurück. An der Organisation des Workshops wie auch an der Fertigstellung des Bandes haben zahlreiche Personen mitgeholfen. Besonderer Dank geht an Lars Wegner für seine kompetente Mithilfe und seinen engagierten Einsatz bei der redaktionellen Arbeit. Für Kommentare zu den Manuskripten danken wir Klaus-Peter Konerding, Wolf-Andreas Liebert und Thorsten Roelcke (LIT-Reihe). Heiko Hartmann und den anderen Ansprechpartnerinnen von de Gruyter danken wir für die verlegerische Betreuung des Bandes. Der Sammelband steht in Zusammenhang mit dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt (GU 366/4-1): „Gram- matik in der Interaktion: Zur Realisierung fragmentarischer und kom- plexer Konstruktionen im gesprochenen Deutsch". Wir danken der DFG für ihre Unterstützung. Münster, im Juli 2006 Susanne Günthner & Wolfgang Imo Inhalt Danksagung V Susanne Günthner & Wolf gang Imo Konstruktionen in der Interaktion 1 Elizabeth Couper-Kuhlen & Sandra A. Thompson You know, it's funny: Eine Neubetrachtung der „Extraposition" im Englischen 23 Susanne Günthner „Was ihn trieb, war vor allem Wanderlust": Pseudocleft-Konstruktionen im Deutschen 59 Clemens Knobloch „Item-based constructions" und paradigmatisierende Interaktion - Konstruktionsgrammatik in der Spracherwerbsforschung 91 Johannes Schwitalla Kommunikative Funktionen von tun als Hilfsverb 127 Dagmar Barth-Weingarten Parallel-opposition-Konstruktionen: Zur Realisierung eines spezifischen Ausdrucks der Kontrastrelation 153 Christine Göhl Dass-Konstruktionen als Praktiken des Begründens 181 Karin Birkner (Relativ-)Konstruktionen zur Personenattribuierung: „ich bin n=mensch der... " 205 Arnulf Deppermann Deontische Infinitivkonstruktionen: Syntax, Semantik, Pragmatik und interaktionale Verwendung 239 VIII Inhalt Wolfgang Imo „Da hat des kleine glaub irgendwas angestellt" - ein construct ohne construction? 263 Peter Auer Construction Grammar meets Conversation: Einige Überlegungen am Beispiel von „so"-Konstruktionen 291 Helmut Spiekermann & Benjamin Stoltenburg „lecker Pilsken trinken" Konstruktionen unflektierter Adjektive 315 Kerstin Fischer Konstruktionsgrammatik und situationales Wissen 343 Transkriptionskonventionen nach GAT 365 Personenregister 369 Sachregister 371 Susanne Günthner & Wolf gang Imo Konstruktionen in der Interaktion 1. Einleitung Seit den 1980er Jahren ist ein gewisses Umdenken in der Sprach- wissenschaft zu beobachten. Es zeichnet sich eine zunehmende Ten- denz ab, Analysen syntaktischer Verfahren nicht länger auf isolierten, monologischen Sätzen zu gründen, sondern tatsächliche Sprachdaten heranzuziehen. Folglich werden immer häufiger grammatische Phäno- mene im kontextbezogenen Gebrauch, d.h. innerhalb „der lebendigen Praxis der sozialen Kommunikation" (VOLOSINOV 1929/86: 127-128) untersucht. Statt der Hypostasierung einer „reinen Sprache" (verstanden als grammatisches Regelsystem) hinter dem eigentlichen Sprechen und statt der Erforschung eines biologisch und universalistisch gedachten Sprachorgans, der Universal Grammar, geht ein praxisbezogener, „realistischer"1 Ansatz davon aus, dass sprachliche Formen und Funktionen sich in der Kommunikation herausbilden, sedimentieren und transformieren, und folglich auch in der Interaktion selbst zu analysieren sind. Die Begriffe „Grammatik" und „Interaktion" sind daher nicht län- ger als unverbundene Forschungsprogramme zweier gegensätzlicher linguistischer Traditionen zu betrachten; vielmehr widmen sich inter- aktional ausgerichtete Untersuchungen der Analyse des konkreten Zu- sammenhangs zwischen sprachlichen Formen und ihren Funktionen in der Sprach Wirklichkeit (SELTING/COUPER-KUHLEN 2001; AUER 2005; GÜNTHNER 2000, 2004, i.Dr. a,b). Dies wirft zugleich die Frage nach einer der gesprochenen Sprache angemessenen Sprachtheorie auf, die die spezifischen Produktions- und Rezeptionsbedingungen mündlicher Sprache wie Flüchtigkeit, Prozesshaftigkeit, Dialogizität, Konstruk- tionshaftigkeit und Aktivitäts- bzw. Gattungsorientierung nicht etwa ausblendet (wie die meisten Grammatiktheorien dies bisweilen tun), sondern in eine modalitätsangemessene Beschreibung integriert. 1 Mit der Bezeichnung „realistisch" beziehen wir uns auf eine von PETER HARTMANN bereits in den 70er Jahren erhobene Forderung bzgl. einer Sprachwissenschaft, die sprachliche Phänomene so aufnimmt, wie sie in der konkreten Sprachverwendung vorkommen und so viel wie nötig an kontextuellem Umfeld mit in die Analyse einbezieht, um ihr Vorkommen zu erklären (HARTMANN 1979, 1984; AUER/GÜNTHNER 2003; GÜNTHNER 2003, i.Dr. a).

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