Agiles Projektmanagement für analytische Informationssysteme: Konstruktion und Evaluation einer situativen Methode DI S S ERTATI ON der Universität St. Gallen, Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG) zur Erlangung der Würde eines Doktors der Wirtschaftswissenschaften vorgelegt von Philipp Gubler von Aadorf (Thurgau) Genehmigt auf Antrag der Herren Prof. Dr. Robert Winter und PD Dr. Joachim Schelp Dissertation Nr. 4081 Sierke Verlag, Göttingen 2012 Die Universität St. Gallen, Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissen- schaften sowie Internationale Beziehungen (HSG), gestattet hiermit die Drucklegung der vorliegenden Dissertation, ohne damit zu den darin ausgesprochenen Anschauun- gen Stellung zu nehmen. St. Gallen, den 29. Oktober 2012 Der Rektor: Prof. Dr. Thomas Bieger Vorwort iii Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen meiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Kompetenzzentren Enterprise Information Warehousing (CC EIW) und Informationslogistik-Management (CC ILM) am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen (IWI-HSG). Mit der Fertigstellung dieser Dissertation blicke ich auf rund vier Jahre Studium und intensive Forschungsarbeit zurück. Es war für mich ein wichtiger, sehr interessanter und prägender Lebensabschnitt. Auch wenn im Rahmen einer monographischen Dissertation am Ende nur ein Autor aufgeführt ist, kann ein solch grosses Projekt nie ohne die teils direkte, teils weniger direkte wissen- schaftliche und persönliche Unterstützung einer Vielzahl von Personen erfolgreich abgeschlossen werden. In den folgenden Zeilen möchte ich diesen Personen meinen Dank zum Ausdruck bringen. An erster Stelle ist mein Doktorvater, Herr Prof. Dr. Robert Winter, zu nennen. Ihm danke ich herzlich für das Schaffen ausgezeichneter Rahmenbedingungen für die pra- xisorientierte Forschung im Bereich Wirtschaftsinformatik. Er ist mir mit Rat und Tat während des gesamten Entstehungsprozesses der Dissertation zur Seite gestanden. Ebenfalls danke ich PD Dr. Joachim Schelp für die Übernahme des Korreferats und die wertvollen Hinweise insbesondere in der frühen Phase des Dissertationsprojekts. Darüber hinaus sei meinen Projektleitern Prof. Dr. Stephan Aier, Ulrich Wlk und ganz besonders Prof. Dr. Felix Wortmann ein Dank auszusprechen. Er hat es mit seiner un- verkennbaren Art verstanden, die Rolle eines Vorgesetzten mit der eines Freundes und Mentors zu verbinden. In unzähligen Diskussionen hat er mit seiner fachlichen Kom- petenz und der Fähigkeit, Dinge unkonventionell zu betrachten, massgeblich zum Er- folg meines Dissertationsprojekts beigetragen. Ausserdem möchte ich mich bei Dr. Tobias Bucher bedanken. Ohne seine Unterstüt- zung hätte ich eine Promotion wohl nie in Betracht gezogen. Praxisnahe Forschung, wie sie am IWI-HSG praktiziert wird, kann nur mittels engen Austauschs von Universität und Wirtschaft gelingen. Daher möchte ich mich herzlich bei meinen Fallstudien- und Evaluationspartnern bedanken. Mein Dank gebührt Eike Straehler-Pohl (BLUEFORTE GmbH), Alexander Scholz (BMW AG), den Inter- viewpartnern des Bundesamts für Informatik und Telekommunikation und dessen Kunden, Philippe Weder (Infoman Schweiz AG), Dr. Carsten Dittmar, Heiko Gron- wald, Uwe Hoos und Sascha Oliver Werner (alle Steria Mummert Consulting AG) iv Vorwort sowie der Interviewpartnerin der Schweizerischen Grossbank. Auch die statistischen Erhebungen wären ohne die Mitarbeit einer Vielzahl von Praxisvertretenden nicht möglich gewesen – danke an dieser Stelle allen Umfrageteilnehmenden. Meine Zeit am IWI-HSG durfte ich in einem ausserordentlich kollegialen und freund- schaftlichen Arbeitsumfeld verbringen. Zu dieser exzellenten Atmosphäre haben we- sentlich meine Kolleginnen und Kollegen beigetragen, sei es durch intensive und inte- ressante wissenschaftliche Diskussionen oder gelegentliche Aktivitäten ausserhalb des Institutes. Neben den oben erwähnten Personen gilt mein Dank Ralf Abraham, Dr. An- tonia Albani, Dr. Lars Baacke, Stefan Bischoff, André Blondiau, Rudolf Brühwiler, Dr. Barbara Dinter, Dr. Anne Cleven, Yannic Domigall, Marion Fässler, Dr. Christian Fischer, Dr. Ronny Fischer, Dr. René Fitterer, Dr. Wojciech Ganczarski, Dr. Anke Gericke, Andreas Györy, Dr. Stephan Kurpjuweit, Nils Labusch (auch für seine inhalt- lichen Anregungen zur vorliegenden Arbeit), Dr. Gerrit Lahrmann, Linda Lower, Dr. Frederik Marx, Bernadette Mayer-Schawalder, Dr. Jörg Mayer, Dr. Tobias Mettler, Dr. Jochen Müller, David Raber, Dr. Felix Reinshagen, Dr. Christian Riege, Dr. Peter Rohner, Dr. Jan Saat, Dr. Moritz Schmaltz, Dr. Daniel Stock, Dr. Florian Stroh, Dr. Matthias Stutz, Simon Weiss, Dr. Christian Wilhelmi und vielen weiteren. Besonders hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang Dr. Bettina Gleichauf, bei der ich mich für eine tolle gemeinsame Zeit im Büro bedanken möchte. Mein grösster persönlicher Dank gilt schliesslich den Menschen, die mir während meines Promotionsprozesses, aber auch in den vielen Jahren davor, ihren uneinge- schränkten Rückhalt gegeben haben. So danke ich meinen Eltern Marianna und Ueli Gubler, meinen Schwestern Sarah Gubler und Eva Gubler, sowie meiner Freundin Martina Küng. Sie haben mich in jeder Situation liebevoll und verständnisvoll unter- stützt und mein bisweilen ungemütliches Verhalten mit viel Geduld ertragen. Martina und Marianna haben ausserdem mit ihrem akribischen Lektorat auch noch so kleine Fehler in der Arbeit entdeckt. Dafür, dass ich in jeder Situation voll auf meine Familie zählen kann und dass wir auch in schwierigen Zeiten, wie wir sie während meiner Zeit am IWI-HSG mehrfach erleben mussten, immer zusammenhalten, ist für mich ganz besonders wichtig. Hierfür möchte ich mich bei euch herzlichst bedanken. Euch sei diese Arbeit von ganzem Her- zen gewidmet. St. Gallen, im November 2012 Philipp Gubler Inhaltsübersicht v Inhaltsübersicht Vorwort ......................................................................................................................... iii Inhaltsübersicht ............................................................................................................. v Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... vii Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................... xv Abbildungsverzeichnis ............................................................................................. xvii Tabellenverzeichnis ................................................................................................... xxi Kurzfassung ............................................................................................................ xxvii Abstract .................................................................................................................. xxviii 1 Einleitung ...................................................................................................... 1 1.1 Ausgangslage und Problemstellung ............................................................... 1 1.2 Forschungsfragen und Zielsetzungen ............................................................. 4 1.3 Forschungsmethodik und -prozess ................................................................. 7 1.4 Adressaten und Nutzenpotenziale ................................................................ 15 1.5 Vorgehen und Struktur der Forschungsarbeit .............................................. 17 2 Konzeptionelle Grundlagen ....................................................................... 20 2.1 St. Galler Ansatz des Business Engineerings ............................................... 20 2.2 Analytische Informationssysteme ................................................................ 28 2.3 Projekte und deren Abwicklung ................................................................... 36 2.4 Agile Entwicklung ........................................................................................ 55 3 Stand der Forschung und verwandte Arbeiten ....................................... 75 3.1 Auswahl und Bewertungskriterien für verwandte Arbeiten ......................... 75 3.2 Vorstellung ausgewählter Publikationen ...................................................... 80 3.3 Zusammenfassende Bewertung der untersuchten Publikationen ................. 83 4 Grundlagen für die Methodenentwicklung .............................................. 89 4.1 Gestaltungsfaktoren für agiles AIS-Projektmanagement ............................. 89 4.2 Realisierungsformen für agiles AIS-Projektmanagement ............................ 95 vi Inhaltsübersicht 4.3 Ableitung von Projekttypen und Kontexttypen ......................................... 100 4.4 Entwicklungssituationen für einen methodischen Ansatz ......................... 105 5 Fallstudien zur Methodenentwicklung ................................................... 108 5.1 Auswahl der Fallstudien ............................................................................. 109 5.2 Fallstudie A: BLUEFORTE GmbH ........................................................... 109 5.3 Fallstudie B: BMW AG ............................................................................. 125 5.4 Fallstudie C: Steria Mummert Consulting AG .......................................... 148 5.5 Fallstudie D: Schweizerische Grossbank ................................................... 161 5.6 Zusammenfassende Betrachtung der untersuchten Fallstudien ................. 173 6 Entwicklung des methodischen Ansatzes ............................................... 183 6.1 Anforderungen an den methodischen Ansatz ............................................ 183 6.2 Ableitung des methodischen Ansatzes ....................................................... 190 6.3 Spezifikation der Methodenfragmente für die situative Methode ............. 201 6.4 Resultierende Beschreibungsmodelle der situativen Methode .................. 311 7 Evaluation der situativen Methode ........................................................ 319 7.1 Evaluation in der gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik .............. 319 7.2 Analytische Evaluation .............................................................................. 321 7.3 Empirische Evaluation ............................................................................... 330 8 Zusammenfassung und Ausblick ............................................................ 341 8.1 Zusammenfassung der Forschungsarbeit ................................................... 341 8.2 Kritische Würdigung .................................................................................. 344 8.3 Ausblick und weiterer Forschungsbedarf .................................................. 347 Anhang A: Fragebogen der Umfrage ...................................................................... 351 Anhang B: Interviewleitfaden für die Fallstudien ................................................. 353 Anhang C: Interviewleitfaden für die Evaluation .................................................. 355 Anhang D: Ansprechpersonen zu den Fallstudien ................................................. 358 Literaturverzeichnis .................................................................................................. 361 Inhaltsverzeichnis vii Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ...................................................................................................... 1 1.1 Ausgangslage und Problemstellung ............................................................... 1 1.2 Forschungsfragen und Zielsetzungen ............................................................. 4 1.3 Forschungsmethodik und -prozess ................................................................. 7 1.3.1 Forschungsströmungen in der Wirtschaftsinformatik ................................ 7 1.3.2 Artefakttypen in der gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik ................................................................................. 9 1.3.3 Forschungsprozess der Dissertation ......................................................... 13 1.4 Adressaten und Nutzenpotenziale ................................................................ 15 1.5 Vorgehen und Struktur der Forschungsarbeit .............................................. 17 2 Konzeptionelle Grundlagen ....................................................................... 20 2.1 St. Galler Ansatz des Business Engineerings ............................................... 20 2.1.1 Run the Business vs. Change the Business .............................................. 21 2.1.2 „Ingenieurmässige“ Unterstützung projektgetriebener Veränderung ............................................................................................. 23 2.1.3 Situatives Methoden-Engineering ............................................................ 25 2.2 Analytische Informationssysteme ................................................................ 28 2.3 Projekte und deren Abwicklung ................................................................... 36 2.3.1 HERMES .................................................................................................. 42 2.3.2 PRINCE2 .................................................................................................. 43 2.3.3 Guide to the Project Management Body of Knowledge (PMBoK Guide) ....................................................................................... 45 2.3.4 Rational Unified Process (RUP) .............................................................. 48 2.3.5 V-Modell .................................................................................................. 52 2.3.6 Zusammenfassende Betrachtung .............................................................. 54 2.4 Agile Entwicklung ........................................................................................ 55 2.4.1 Dynamic System Development Method (DSDM) ................................... 60 viii Inhaltsverzeichnis 2.4.2 Extreme Programming (XP) .................................................................... 61 2.4.3 Feature-Driven Development (FDD) ....................................................... 63 2.4.4 Kanban ..................................................................................................... 64 2.4.5 Scrum ....................................................................................................... 66 2.4.6 Zusammenfassende Betrachtung .............................................................. 70 3 Stand der Forschung und verwandte Arbeiten ....................................... 75 3.1 Auswahl und Bewertungskriterien für verwandte Arbeiten ........................ 75 3.1.1 Auswahlkriterien und -prozess ................................................................. 75 3.1.2 Bewertungskriterien ................................................................................. 77 3.2 Vorstellung ausgewählter Publikationen ..................................................... 80 3.2.1 HUGHES: Agile Data Warehousing .......................................................... 80 3.2.2 KIMBALL ET AL.: The Data Warehouse Lifecycle Toolkit ....................... 81 3.2.3 MOSS UND ATRE: Business Intelligence Roadmap .................................. 82 3.3 Zusammenfassende Bewertung der untersuchten Publikationen ................. 83 4 Grundlagen für die Methodenentwicklung ............................................. 89 4.1 Gestaltungsfaktoren für agiles AIS-Projektmanagement ............................. 89 4.2 Realisierungsformen für agiles AIS-Projektmanagement............................ 95 4.3 Ableitung von Projekttypen und Kontexttypen ......................................... 100 4.3.1 Projekttypen ........................................................................................... 100 4.3.2 Kontexttypen .......................................................................................... 103 4.4 Entwicklungssituationen für einen methodischen Ansatz ......................... 105 5 Fallstudien zur Methodenentwicklung ................................................... 108 5.1 Auswahl der Fallstudien ............................................................................. 109 5.2 Fallstudie A: BLUEFORTE GmbH ........................................................... 109 5.2.1 Unternehmensprofil................................................................................ 110 5.2.2 Ausgangslage und Problemstellung ....................................................... 111 5.2.2.1 Ursprüngliche Data Warehouse-Landschaft und Projektauslöser .. 111 5.2.2.2 Herausforderungen im Projektaufbau und Lösungsansätze ........... 112
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