Balke Konkurrenzwerbung und Werbeerfolg Dr. Win fried Balke Konkurrenzwerbung und Werbeerfolg Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler . Wiesbaden ISBN-13: 978-3-409-36412-6 e-ISBN-13: 978-3-322-84086-8 DOl: 10.1007/978-3-322-84086-8 Copyright by Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler· Wiesbaden 1972 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1972 Vorwort Der EinfluB der Konkurrenzwerbung auf den Werbeerfolg ist bisher weder theoretisch noch empirisch eingehend erforscht worden. Balke setzt sich mit diesem wichtigen und schwierigen Problem umfassend auseinander. Zwei methodische Wege lassen sich bei der empirischen Analyse der Bedeu tung der Konkurrenzwerbung fur die Werbeanstrengungen eines Untemeh mens gehen. Der eine besteht in der Anwendung okonometrischer Methoden. Diesen Weg haben Palda und Hilse beschritten. Balke entscheidet sich fUr den zweiten Weg, den des Werbeexperiments. Er setzt dabei die Arbeiten fort, die Fischerkoesen in seiner in diesem Verlag erschienenen Arbeit "Experimentelle Werbeerfolgsprognose" eingeschlagen hat. Balke setzt sich ausfUhrlich mit den Methoden des Experiments auseinander. Er entscheidet sich fUr das Gruppeninterview ohne Interaktion und entwickelt dabei den ursprunglich von Schwerin formulierten Gedanken, die Experi mente in eine Verlosung einzubetten, selbstandig weiter. Bei der Auswertung der experimentell gewonnenen Ergebnisse wendet Balke drei Methoden an: den Korrelationsvergleich, den Vergleich des semantischen Differentials und den Vergleich der Preisbereitschaft. Der methodologische Teil der Arbeit von Balke ist sehr sorgfaltig und umsichtig aufgebaut und laI3t die methodische Sorgfalt deutlich erkennen, mit der der Verfasser die empirischen Ergebnisse auf ihren Informationsgehalt uberprilft. Balke fUhrt zwei Experimente durch, in denen der EinfluB der Werbe wirkung auf den Werbeerfolg isoliert wird. Er gewinnt dabei eine Fulle interessanter Einsichten. Die folgenden Ergebnisse erscheinen mir besonders bemerkenswert. Ein durch einmaligen Werbeappell erreichter Praferenz gewinn sinkt im Zeitverlauf ab, der Praferenzgewinn sinkt aber nicht unter das Ausgangsniveau. Ein RuckschluB vom Bekanntheitsgrad auf die Werbe wirkung ist unzulassig. Balke kann nachweisen, daB die Konkurrenzwerbung sowohl zu einer Minderung des eigenen Werbeerfolgs als auch zu seiner ErhOhung beitragen kann. Die zeitliche Entwicklung der Werbeentwicklung verdient besondere Beachtung. Es ist fUr die Werbewirkung nicht von der bisher weitgehend angenommenen Bedeutung, ob die Konkurrenzwerbung zeitlich vor der eigenen Werbung erfolgt oder nicht. Fur besonders interessant halte ich das Ergebnis, daB das Idealprofil eines Produkts uber die Zeit hinweg sich nicht signifikant verandert und zwar gleichgilltig, ob es sich um sehr bekannte oder um neue Produkte handelt. Demgegeniiber verandert sich das Profil der umworbenen Marken als Folge der Werbung deutlich. Balke zeigt, daB ein einmaliger Werbeappell nicht zum Ausbau eines dauerhaften Vorsprungs ausreicht. In den von Balke durchgefiihrten Experimenten bestatigt sich die Leistungs fahigkeit der von Fischerkoesen entwickelten Methode der Preisbereitschaft zur Messung der Werbewirkung. Die Wirkung der Konkurrenzwerbung kann nachweisbar darin bestehen, die Kaufer in ihrem Urteil 'tiber die eigene Marke zu bestarken. In dies em Ergebnis wird man eine empirische Bestati gung der Theorie von Spiegel sehen diirfen: Werbung kann zur Polarisierung des Meinungsfeldes fiihren und die Firmenmarkte deutlicher gegeneinander abgrenzen. Die Ergebnisse von Balke lassen den SchluB zu, daB es fiir eine starke Werbung giinstiger ist, auf ein neues Feld als erster vorzustoBen, wahrend eine schwache Werbung aus der Vorarbeit der Konkurrenzwerbung wesentlichen Nutzen ziehen kann. Nach einem bekannten Ausspruch sind 50010 der Werbeausgaben verschwen det, nur weill man nicht, welche Halfte es ist. Die Arbeit leistet einen beacht lichen Beitrag in dem Versuch, diese Halfte zu erkennen. Sie darf deshalb nicht nur des Interesses der Werbetheoretiker, sondern auch der Werbe praktik sicher sein. Horst Albach VONOrt Die vorliegende Arbeit entstand auf Anregung von Herm Professor Dr. Borst Albach, dem ich fUr seine in allen Phasen der Arbeit gewiihrte Unterstiitzung, fiir Rat und weiterfiihrende Kritik zu groBem Dank verpflichtet bin. Ferner spreche ich Berm Professor Carl Ruberg und der Betriebswirtschaft lichen Vereinigung Bonn e. V. Meinen Dank filr das mir gewiibrte Stipen dium aus. Herm Dr. Hans M. Fischerkoesen und Berm Dipl.-Mathematiker Jochen Wil helm danke ich fUr anregende Diskussionen und Hilfestellung bei Anlage bzw. Auswertung der Experimente. Winfried Balke Inhaltsiibersicht Seite A. Allgemeiner Teil 13 I. Einfiihrung 13 1. Die Ausgangssituation 13 2. Zielsetzung und Ansatzpunkte der Arbeit 15 II. Die Anlage der Experimente im allgemeinen 17 1. Form der Befragung . . . . . . . . 18 a) Einzelinterview ........ . 18 b) Gruppeninterview mit Interaktion 19 c) Gruppeninterview ohne Interaktion 19 2. Einbettung des Experiments 21 3. Auswahl der umworbenen Produkte . 24 III. Ermittlung der Werbewirkung mit Hilfe von Korrelationsvergleichen . . . . . . . . . . 26 1. Stellung der Korrelationsrechnung zu den iibrigen Methoden der Werbewirkungsmessung . . . . . . . . . 26 2. Kriterien fur den Nachweis einer Werbewirkung . . . 29 IV. Ermittlung der Werbewirkung mit Hilfe des Semantischen Differentials . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 1. Bemerkungen zur Methode der Polaritatenanalyse 35 2. Kriterien fur den Nachweis einer Werbewirkung . 38 V. Ermittlung der Werbewirkung mit Hilfe der Preisbereitschaft 42 1. Varianzanalyse . . . . . . . . 43 a) Grundgedanke . . . . . . . 43 b) Modelle der Varianzanalyse 44 . c) Voraussetzungen der Varianzanalyse und Anwendbarkeit der Methode auf die eigenen Experimente 45 (1) Annahme der Normalverteilung 45 (2) Homogenitat der Varianzen . . 46 (3) Unabhangigkeit der Stichproben 49 d) Erlauterung der Methode . ~ . . . 50 Seite 2. MUltiple Mittelwertvergleiche . 52 a) Begriff des Kontrastes 52 b) Problemstellung . . . . 53 c) Einzelne Testverfahren 55 (1) Dunnett-Test . . . 55 (2) Der multiple range-Test von Newman und Keuls 55 (3) Der "neue multiple range-Test" von Duncan . . 57 (4) Duncans Test fiir korrelierte und heteroskedastische Mittelwerte . 57 (5) Tukey-Test . . . . . . . . . 59 (6) Scheffe-Test. . . . . . . . . 60 d) Vergleich der einzelnen Methoden 61 B. E x per i men t 1 65 I. Hypothese . . 65 II. Testaufbau und -ablauf 66 1. Gruppierung der Versuchspersonen 66 2. Wahl von Testprodukt und Marke 66 3. Die angewandten Methoden zur Ermittlung eines Werbeeinflusses 67 4. Die Werbephase . . . . . . . . . . 69 5. Begriindung der Wiederholungsfragen 70 6. Anzahl der Messungen . . . 70 7. Der Testablauf im tiberblick 71 III. Ermittlung der Werbewirkung mit Hilfe von Korrelationsvergleichen . . . . . . . . . . 71 1. Die Werbewirkung in kurzfristiger Sicht 72 a) Ergebnisse der Signifikanzpriifung . . 72 b) Verhaltnis von Werbewirkung und Bekanntheitsgrad 72 c) Stellung der konkurrierenden Marken zueinander nach erfolgtem Werbeimpuls . . . . . . . . 73 d) Graphische tibersicht fiber die Ergebnisse 74 2. Die Werbewirkung in langerfristiger Sicht . 75 Seite IV. Ergebnisse der Profilmethode . . . . . . 78 1. Das Idealprofil und seine Veriinderung 78 2. Die Entwicklung des DistanzmaBes . . 81 3. Untersuchung der kurzfristigen Werbewirkung 84 4. Untersuchung der liingerfristigen Werbewirkung 91 5. Das Verhiiltnis der Marken zueinander .... 93 V. Ermittlung der Werbewirkung mit Hilfe der Preisbereitschaft 95 1. Ergebnis der Varianzanalyse ....... . 95 2. Ergebnisse der multiplen Mittelwertvergleiehe 97 C. Experimen t 2 107 I. Hypothese 107 II. Versuchsaufbau und -ablauf 110 1. Bildung von Versuchspersonen-Gruppen 110 2. Wahl des Testprodukts ....... . 111 3. Markenauswahl 111 4. Bemerkungen zu den Methoden der Werbeerfolgsmessung 112 5. Die Werbephasen ........ . 113 6. Anzahl der Messungen . . . . . . . 114 7. Motivierung der Wiederholungsfragen 115 8. Kontrolle der AuBeneinfliisse 116 9. Der Testablauf im 'Oberblick 116 III. Ermittlung der Werbewirkung mit Hilfe von Korrelationsvergleichen . . . . . 117 1. Kurzfristige Werbewirkungen . 118 a) Primiirwirkungen . . . . . 118 b) Sekundiirwirkungen .... 119 (a) Auswirkungen der Dueadowerbung auf Krups 119 (b) Auswirkungen der Krupswerbung auf Dueado 120 (e) Auswirkungen auf die nicht werbenden Marken 120 e) Vergleich der beiden Werbestrategien hinsichtlich ihrer Auswirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . 121 d) tiberblick iiber die kurzfristigen Werbewirkungen 123 2. Langfristige Werbewirkungen .......... . 123 Seite IV. Ergebnisse der Profilanalyse . . . . . . . . . 124 1. Die Idealvorstellung und ihre Veranderung 124 2. Die Veranderung des DistanzmaBes 126 3. Ergebnisse der Signifikanztests . 128 a) Kurzfristige Werbewirkungen 129 (1) Primarwirkungen . . . . 129 (a) Kurzfristiger Werbeerfolg bei Ducado 129 (b) Kurzfristiger Werbeerfolg bei Krups . 130 (c) Vergleich der Primarwirkungen in kurzfristiger Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 131 (2) Sekundarwirkungen . . . . . . . . . . . . . .. 132 (a) Auswirkungen der Krupswerbung auf Ducado 132 (b) Auswirkungen der Ducadowerbung auf Krups 133 (c) Auswirkungen der Werbung auf die nicht werbende Marke Ronson . . . . . . . . .. 133 (d) Sekundarwirkungen im 'Oberblick . . . . .. 134 (3) Bemerkungen zur graphischen Darstellung der kurz- fristigen Werbewirkungen . . . . . 135 b) Werbewirkungen in langerfristiger Sicht . . . 147 (1) Signifikanzuntersuchung . . . . . . . . . 147 (2) Bemerkungen zur graphischen Darstellung 147 c) Das Verhaltnis der Marken zueinander . . . . 152 V. Ermittlung der Werbewirkung mit Hilfe der Preisbereitschaft 153 1. Ergebnisse der Varianzanalyse 153 2. Multiple Mittelwertvergleiche . 154 D. Z usa m men f ass u n g de r Erg e b n iss e . 165 E. A us blic k 169 F. Anhang 171 1. Fragebogen und Testunterlagen 173 2. Tabellen 183 3. Abbildungen . 190 Lit era t u r v e r z e i c h n is. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213