KONGRESS AUSGABE4 S.9 Vortrags-Abstracts ab Seite A1 Poster-Abstracts ab Seite PA 1

60 Pages·2017·2.54 MB·German

312 . J a1hrg8ang N 1997-5007
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PHYTO Therapie 3|18
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser!
„Nicht schon wieder ein Kongress...“
...so seufzt so mancher: Vortrag vorbereiten, Poster zusammenstellen, Abstract schreiben, Or-
ganisationsmühen - viel zusätzliche Arbeit neben dem ohnedies stressigen Alltagsbetrieb!
Und doch: es lohnt sich!
Ist erst einmal die Begrüßung vorbei, ist man schon mitten in der spannenden Welt von inter-
essanten Phytothemen, präsentiert von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten. Es bietet
sich Gelegenheit, die eigene Arbeit einzuordnen, mit anderen zu vergleichen, zu diskutieren,
Wissen aufzufrischen, Neues zu hören, und – das Wichtigste: die persönliche Begegnung zu
finden mit Kolleginnen und Kollegen, die man gerne wieder trifft oder die man noch nicht
gekannt hat, vielleicht nur per E-Mail oder von Publikationen.
Der Dialog, das persönliche Gespräch ist unersetzlich, sei es auf Deutsch oder auch in wissen-
schaftlichem Englisch!
Für alle Kongressteilnehmer und auch für unsere Leser, die nicht an der Kommunikation beim
erstmals tetranationalen Kongress „Phytotherapie 2018“ teilnehmen können, bieten wir mit
den Abstracts der Vorträge und Poster im vorliegenden Heft wieder die Möglichkeit, sich ein
Bild von den präsentierten Inhalten zu machen, vielen Dank dem Verlag!
Das Interesse an Phytotherapie und damit an Phytopharmaka nimmt weiterhin enorm zu,
von der breiten Öffentlichkeit bis in die Klinik, der Bedarf an seriöser Information ist gefragt
wie kaum je zuvor – wenn nach sechs Jahren der Kongress „schon wieder“ in Wien stattfin-
det, sollten alle Teilnehmer hier gewinnbringende Tage erleben und viel nachhause mitneh-
men können!
Mit besten Grüßen und Wünschen für eine erfreuliche Tagung „Phytotherapie 2018“
Ihr
Wolfgang Kubelka
www.phytotherapie.at
[email protected]
[email protected]
Impressum www.phyto-austria.at
Herausgeber: FIVE-NF GmbH gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Phytotherapie. Medieninhaber (Verleger): FIVE-NF GmbH, Kutschkergasse 26, 1180 Wien, Tel: [phone], E-Mail:
[email protected] Geschäftsführer: DI (FH) Gunther Herzele. Redaktion: Karin Herzele. Fachredaktion: Univ.-Prof. Dr. W. Kubelka, Univ.-Doz. Dr. R. Länger, Univ.-Doz. Dr. H. Pittner. Fotos: Kubelka, Länger ,S.Till , Kirsten Weidin-
ger Titelbild: Arnika Arnica montana. Layout & Grafik: FIVE-NF GmbH. Anzeigenverkauf: FIVE-NF GmbH, Kutschkergasse 26, 1180 Wien, Tel: [phone], E-Mail: [email protected]. Druck Bösmüller Print
Management GesmbH & Co. KG Josef-Sandhofer-Straße 3, 2000 Stockerau, Obere Augartenstraße 32, 1020 Wien. Abopreis für 6 Ausgaben 2018: Euro 44,00.
Das Medium „Phytotherapie Austria“ (ISSN 1997-5007) ist für den persönlichen Nutzen des Lesers konzipiert und beinhaltet Informationen aus den Bereichen Expertenmeinung, wissenschaftliche Studien und Kongresse sowie News. Namentlich gekennzeichnete Artikel und sonstige
Beiträge sind die persönliche und/oder wissenschaftliche Meinung des Verfassers und müssen daher nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Diese Beiträge fallen somit in den persönlichen Verantwortungsbereich des Verfassers. Der Inhalt von entgeltlichen Einschaltungen
und Beilagen sowie Angaben über Dosierungen und Applikationsformen liegen außerhalb der Verantwortung der Redaktion oder des Verlages und sind vom jeweiligen Anwender im Einzel fall auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.
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Dr. E. Beubler, Graz; Univ.-Prof. Dr. G. Buchbauer, Wien; Prof. Dr. V. Fintelmann, Hamburg; Univ.-Prof. Dr. Ch. Franz, Wien; Univ.-Prof. Dr. Th. Kartnig, Graz; Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. B. Kopp, Wien; Univ.-Prof. Dr. W. Marktl, Wien; Univ.-Prof. DDr. A. Prinz, Wien; Univ.-Prof.Dr.J.Rollinger,Wien;
Univ.-Prof. Dr. R. Saller, Zürich; Univ.-Prof. Dr. V. Schulz, Berlin; Univ.-Prof. Dr. H. Stuppner, Innsbruck; Univ.-Prof. Dr. H. Wagner, München; Univ. Prof. Dr. M. Wichtl, Mödling; Univ.-Prof. i.R. Dr. K. Widhalm, Wien
Aus Platzgründen oder aus Gründen der Lesbarkeit verzichten wir teilweise auf eine Unterscheidung der männlichen und weiblichen Form. Natürlich ist immer auch die weibliche Form gemeint.
Phyto Wissen von Karin Ardjomand-Wölkart und Franz Bucar
Pflanzlich gegen Harnwegsinfekte
Cranberry, Brunnenkresse und Meerrettich:
eine Kombination mit signifikanten Stärken
Unkomplizierte Harnwegsinfekte erfordern nicht immer zwangsläufig eine
Antibiotika-Behandlung. Das zeigt auch die neue S3-Leitlinie (04/2017),
die sich detailliert mit einer ausgewogenen Indikationsstellung befasst und
alternative Strategien bewertet. Als wesentliche Neuerung wurde die nicht
antibiotische Rezidivprophylaxe in die Leitlinie aufgenommen. Vor allem bei
unkomplizierten Formen sind Phytos eine sinnvolle Alternative zu Antibiotika1
PD Dr. Karin Ardjomand-Wölkart
Die volksheilkundlich schon lange bewährte amerikanische Cranberry (Vaccinium
er
macrocarpon) wirkt durch verschiedene Mechanismen, ohne Resistenzen urgl
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auszulösen. Eine mit Extrakten aus Brunnenkresse (Nasturtium officinale) und Sissi
Meerrettich (Armoracia rusticana) kombinierte Anwendungsbeobachtung bei 48 ©
Ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Bucar
Patientinnen, zeigte den gewünschten Effekt, sodass zwei Drittel nach Einnahme
der Pflanzenextrakte innerhalb von 35 Tagen auf ein Antibiotikum verzichten
konnten. Die Pflanzenextrakte konnten dazu beitragen, eine ausreichende eigene
körperliche Abwehr zu bilden, ohne Resistenzen zu entwickeln und die natürliche
Flora zu schädigen2. Armoracia rusticana (Meerrettich) ent-
halten, die traditionell für die Behand-
lung von Infektionen der ableitenden
Wann ist ein Harnwegsinfekt (HWI) unkompliziert und wann
Harnwege eingesetzt wurden und
werden laut S3-Leitlinie Phytotherapeutika empfohlen? häufig auch als pflanzliche Antibiotika
bezeichnet werden. Eine Mischung aus
Eine HWI wird als unkompliziert eingestuft, wenn im Harntrakt keine relevanten
ITCs zeigte eine gute Hemmaktivität
funktionellen oder anatomischen Anomalien, keine relevanten Nierenfunktions-
gegenüber E. coli bei Ciprofloxacin re-
störungen und keine relevanten Begleiterkrankungen/Differenzialdiagnosen vor-
sistenten E. coli Stämmen. Außerdem
liegen, die eine HWI bzw. gravierende Komplikationen begünstigen1.
wird die Bildung der Entzündungsme-
Bei häufig rezidivierender Zystitis der Frau können alternativ verschiedene Phyto-
diatoren TNF-α und NF-ĸB verhindert.
therapeutika erwogen werden:
Diese Wirkung der ITCs ist bei chro-
Die heute wissenschaftlich gut belegte Cranberry (Vaccinium macrocarpon) wurde nisch-rezidivierenden Entzündungen
schon von der nordamerikanischen Urbevölkerung eingesetzt und ist mit der hei- von großer Bedeutung7,8.
mischen Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) verwandt, aber nicht mit ihr ident.
Obwohl für die PACs und ITCs in vitro
Als Hauptbestandteile und somit wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe kommen eine breite antibakterielle Wirkung
in Vaccinium macrocarpon Phenolcarbonsäuren, Kohlenhydrate, Flavonoide, An- gezeigt wurde und Potential auch ge-
thocyane, Proanthocyanidine und Triterpene vor. Daher wird die Wirksamkeit über genüber resistenten Bakterien besteht,
mehrere unterschiedliche Mechanismen erreicht und somit zählt die Cranberry zu gibt es derzeit noch keine klinische
den so genannten „multi-targeting drugs“3. Nicht nur die A-Typ-Proanthocyanidine Kombinationsstudie, jedoch eine An-
(PACs) zeigen durch die antiadhäsiven Eigenschaften antibakterielle Wirkungen, wendungsbeobachtung (AWB) mit ei-
auch andere phenolische Verbindungen schädigen die Zellwände der Bakterien ner standardisierten Zubereitung eines
und erhöhen die Durchlässigkeit. Auf diese Weise wird auch die für viele Antibiotika kombinierten Cranberry-Extraktes mit
undurchdringbare Außenmembran gramnegativer Bakterien zerstört4,5,6. Extrakten aus Meerrettich und Kresse
Antimikrobielle Aktivitäten wurden auch für Isothiocyanate (ITC; Senföle) nach- bei der Behandlung von unkomplizier-
gewiesen. Diese Verbindungen sind in Nasturtium officinale (Brunnenkresse) und ten Harnwegsinfekten2.
4 PHYTO Therapie 3|18
Phyto Wissen
Abb. 1: Verzicht auf Antibiotika: Von den
insgesamt 48 Patientinnen konnten 34 Frauen
(70,8 %) innerhalb der ersten 14 Tage (t1) auf
ein Antibiotikum verzichten, 32 Frauen (66,7
%) benötigten auch nach 35 Tagen (t2) kein
Antibiotikum.
Anwendung bei Frauen mit unkompliziertem Fazit:
Harnwegsinfekt Die Ergebnisse der Anwendung eines kombinierten Pflan-
Für die Anwendungsbeobachtung wurden 100 mg eines stan- zenextraktes aus Cranberry, Brunnenkresse und Meerret-
dardisierten Spezialextraktes aus den Früchten der Cranberry tich unterstützen das Konzept, pflanzliche Alternativen bei
(stand. auf 67 mg PACs) kombiniert mit 75 mg Meerrettichex- der Behandlung von unkomplizierten unteren Harnwegsin-
trakt (radix; Droge-Extrakt-Verhältnis (DEV) 3,5:1) und 150 mg fekten als integralen Bestandteil der Therapie miteinzube-
Brunnenkresseextrakt (herba; DEV 4:1) eingesetzt. Die drei Ex- ziehen.
trakte wurden kombiniert in einer Tablette verabreicht. Frauen
(≥ 18 Jahre) mit einem Leukozytenanstieg im Harn und klini-
PD Dr. Karin Ardjomand-Wölkart
schen Symptomen typisch für Harnwegsinfektionen wie Dys-
Institut für Pharmazeutische Wissenschaften
urie, Harndrang, neu auftretende Inkontinenz, Hämaturie und Bereich Pharmakognosie
Schmerzen über dem Schambein, erhielten in der ersten Wo- Karl-Franzens-Universität Graz
Universitätsplatz 4, A-8010 Graz
che eine Tablette mit der Extraktkombination zweimal täglich
E-Mail: [email protected]
und eine Tablette pro Tag für die folgenden vier Wochen. Nach
14 Tagen und nach 35 Tagen wurde eine weitere Erhebung Ao. Univ.-Prof. Dr. Franz Bucar
und Kontrolluntersuchung mit einem Urin-Test durchgeführt. Institut für Pharmazeutische Wissenschaften
Bereich Pharmakognosie
Patientinnen mit anhaltenden klinischen Symptomen beka-
Karl-Franzens-Universität Graz
men ein Antibiotikum verschrieben, bei den anderen wurde Universitätsplatz 4, A-8010 Graz
die Einnahme der Extrakte aus Cranberry, Brunnenkresse und E-Mail: [email protected]
Meerrettich fortgesetzt.
Von den insgesamt 48 Patientinnen konnten 34 Frauen (70,8 References
%) innerhalb der ersten 14 Tage auf ein Antibiotikum verzich-
1 Kranz J, Schmidt S, Lebert C, Schmiemann G, Wagenlehner F. Epidemiologie, Diagnostik,
ten, bei 32 Frauen war auch nach 35 Tagen keine Antibiotika- Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener
therapie erforderlich (Abb. 1). Das heißt, 14 Patientinnen be- Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten. Aktualisierung 2017 der interdisziplinären AWMF
S3-Leitlinie. Gynäkologe. 2017; 8: 630–641.
nötigten innerhalb von 14 Tagen ein Antibiotikum , 16 inner-
2 Thiel I, Ardjomand-Wölkart K. Eine Extraktkombination aus Cranberry, Brunnenkresse und
halb von 35 Tagen2 . Meerrettich in der Anwendung bei Frauen mit unkompliziertem Harnwegsinfekt. Journal für
Urologie und Urogynäkologie. 2016; 23: 4–9.
Symptomfreiheit durch Einnahme des Kombi-
3 Pappas E, Schaich KM. Phytochemicals of cranberries and cranberry products: characterization,
nationsextraktes aus Cranberry, Brunnenkresse potential health effects, and processing stability. Crit Rev Food Sci Nutr. 2009; 49: 741–781. doi:
10.1080/10408390802145377.
und Meerrettich 4 Howell AB, Botto H, Combescure C, Blanc-Potard A, Gausa L, Matsumoto T, et al. Dosage effect on
uropathogenic Escherichia coli anti-adhesion activity in urine following consumption of cranberry
Insgesamt haben 32 Patientinnen bis zum Zeitpunkt t2 (35 powder standardized for proanthocyanidin content: a multicentric randomized double blind study.
Tage) ausschließlich die kombinierten Pflanzenextrakte ein- BMC Infect Dis. 2010; 10: 94. doi: 10.1186/1471-2334-10-94.
5 Lavigne J, Vitrac X, Bernard L, Bruyère F, Sotto A. Propolis can potentialise the anti-adhesion activity
genommen. Davon waren 28 Patientinnen (87,5 %) nach 35
of proanthocyanidins on uropathogenic Escherichia coli in the prevention of recurrent urinary tract
Tagen symptomfrei. infections. BMC Res Notes. 2011; 4: 522. doi: 10.1186/1756-0500-4-522.
6 Lavigne J, Bourg G, Combescure C, Botto H, Sotto A. In-vitro and in-vivo evidence of dose-
Anwendungssicherheit in der Literatur dependent decrease of uropathogenic Escherichia coli virulence after consumption of commercial
Vaccinium macrocarpon (cranberry) capsules. Clin Microbiol Infect. 2008; 14: 350–355. doi:
Phytotherapeutische Zubereitungen mit geringen Nebenwir-
10.1111/j.1469-0691.2007.01917.x.
kungen und einer hohen Akzeptanz bei Patienten/-innen kön- 7 Conrad A, Biehler D, Nobis T, Richter H, Engels I, Biehler K, et al. Broad spectrum antibacterial
nen auch während einer Schwangerschaft, bei Diabetikern activity of a mixture of isothiocyanates from nasturtium (Tropaeoli majoris herba) and horseradish
(Armoraciae rusticanae radix). Drug Res (Stuttg). 2013; 63: 65–68. doi: 10.1055/s-0032-1331754.
oder Patienten/-innen mit Nephropathie von Bedeutung sein. 8 Conrad A, Kolberg T, Engels I, Frank U. In vitro study to evaluate the antibacterial activity of a
Nachdem bei 400 schwangeren Frauen nach regelmäßigem combination of the haulm of nasturtium (Tropaeoli majoris herba) and of the roots of horseradish
(Armoraciae rusticanae radix) | In-vitro-Untersuchungen zur antibakteriellen Wirksamkeit einer
Konsum von Cranberry keine unerwünschten Ereignisse auf-
Kombination aus Kapuzinerkressenkraut (Tropaeoli majoris herba) und Meerrettichwurzel
traten, gibt es dafür gute wissenschaftliche Beweise9. (Armoraciae rusticanae radix). Arzneimittel-Forschung/Drug Research. 2006; 56: 842–849.
9 Dugoua JJ, Seely D, Perri D, Mills E, Koren G. Safety and efficacy of cranberry (Vaccinium
In der dargestellten Anwendungsbeobachtung wurden von
Macrocarpon) during pregnancy and lactation. Canadian Journal of Clinical Pharmacology. 2008;
den 48 Patientinnen keine Nebenwirkungen berichtet. 15: e80-e86.
PHYTO Therapie 3|18 5
Produktprofil
Atrosan® Gel wirkt genauso schnell und
effizient wie die chemisch-synthetische
Standardtherapie
A.Vogel Atrosan® Arnika Gel ist ein traditionelles pflanz-
liches Arzneimittel zur äußerlichen Anwendung bei
stumpfen Traumen, Verstauchungen, Quetschungen, Prel-
lungen und Verrenkungen sowie bei schmerzhaften Mus-
kel- und Gelenkbeschwerden1. Es enthält einen sehr ho-
hen Tinkturanteil aus frischen Arnica montana-Blüten aus
kontrolliert biologischem Anbau (100 g des Gels enthält
50 g Extrakt aus frischen Arnika montana-Blütenköpfen).
Eigenschaften/Wirkungen
A.Vogel Atrosan® Arnika Gel besitzt antiinflammatorische, an-
tiseptische und durchblutungsfördernde Eigenschaften. Die
entzündungshemmende Wirkung beruht hauptsächlich auf
der Hemmung des Transkriptionsfaktors NF-κB, was zu einer
initialen Blockierung von entzündlichen Vorgängen führt.
Die cortisonähnliche Wirkung der Arnica montana ist klinisch
Fazit
belegt. Bei Gelenks- und Weichteilentzündungen bewirkt
yyArnica montana bzw. A.Vogel Atrosan® bekämpft Ur-
Atrosan® nachweislich eine Linderung von Schmerzen sowie
sachen – nicht nur Symptome
eine beschleunigte Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit.
yyArnika hemmt als „Phyto-Cortison“ Entzündungen zu
Beginn ihrer Entstehung und reduziert Schmerzen
Klinischer Nachweis zur Wirksamkeit
yyWirkt schnell und ist gut verträglich
In einer Vergleichsstudie2 von A.Vogel Atrosan® mit 5%-igem
yyA.Vogel Atrosan® ist eine effektive pflanzliche Alterna-
Ibuprofen-Gel bei Fingerpolyarthrose zeigte sich das pflanz-
tive zu synthetischen, schmerzstillenden Produkten
liche genauso wirksam wie das synthetische Vergleichspro-
dukt. Die Symptome konnten nach 21 Tagen um 40 Prozent
reduziert werden. Keine Unterschiede waren auch in den
sekundären Wirksamkeitsparametern (Anzahl schmerzhafter
Gelenke, Dauer und Schwere der Steifigkeit) erkennbar.
1 Dieses Arzneimittel ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund
grün = A.Vogel Atrosan
gelb = Ibuprofen
langjähriger Verwendung für die genannten Anwendungsgebiete registriert ist.
2 Widrig R, Suter A, Saller R, Melzer J. Choosing between NSAID and arnica for topical treatment of
hand osteoarthritis in a randomised, double-blind study. Rheumatol Int. 2007; 27: 585-591
Fachkurzinformation siehe A13
6 PHYTO Therapie 3|18
Phyto-Wissen
Redaktion
Psychiatrie: Gegenwart und Zukunft
der Phytotherapie
Eine Zusammenfassung aus Clinicum neuropsy 1/18
Laut WHO gehören Angststörungen und Depression sowie und mentale Leistung wurden in zahlreichen klinischen Stu-
kognitive Störungen zu den häufigsten psychiatrischen Er- dien bestätigt.
krankungen. Erschreckend ist, dass mehr als 50 Prozent der
Ginkgo (Ginkgo biloba L.)
schweren Depressionen nicht behandelt werden. Die Inzidenz
Basierend auf der aktu-
wird - auch aufgrund der Überalterung der Bevölkerung - noch
ellen Studienlage wurde
zunehmen. Entsprechende Phytotherapeutika stehen schon
die deutsche S3-Leitlinie
jetzt zur Verfügung und sie werden immer mehr nachgefragt.
„Demenzen“ aktualisiert,
Die Angst vor Nebenwirkungen bzw. vor der Entwicklung ei-
und die Gabe von Ginkgo
ner Abhängigkeit und die unzureichende Verfügbarkeit von
biloba EGb 761® bei
Psychotherapie-Plätzen schüren das Interesse an natürlichen,
leichter bis mittelgradiger
nebenwirkungsarmen, leicht verfügbaren Alternativen und
Alzheimer-Demenz oder
die Zahl der Anwender steigt stetig. Leider ist den Behand-
vaskulärer Demenz mit
lern die Evidenz zu Wirksamkeit und Verträglichkeit der Phy-
nicht psychotischen Ver-
totherapie gerade im psychiatrischen Bereich noch zu wenig
haltenssymptomen kann
bekannt.
nun erwogen werden. Die
Lavendel (Lavandula angustifolia Mill.) österreichische Alzhei-
mergesellschaft empfiehlt
Zusätzlich zum allseits be-
Ginkgo biloba EGb 761® im Falle einer Unverträglichkeit oder
kannten und gut dokumen-
Verdacht auf Unwirksamkeit nach Versuch eines Wechsels
tierten Johanniskraut (Hyperi-
innerhalb der einzelnen Cholinesterasehemmer bzw. Me-
cum perforatum) (Siehe Seite
mantin bei leichter bis mittelschwerer Demenz. Auch in den
19) werden immer häufiger
Guidelines der World Federation of Societies of Biological
auch Lavendelzubereitungen
Psychiatry (WFSBP) wird die Gabe von Ginkgo biloba EGb
zur Beruhigung eingesetzt.
761® bei leichter bis mittelgradiger Demenz empfohlen. Eine
Neben der aromatherapeu-
überzeugende Wirksamkeit von Ginkgo biloba EGb 761® wur-
tischen Anwendung von La-
de in der Dosierung von 240 mg pro Tag dokumentiert.
vendelöl steht – zumindest in
Deutschland und der Schweiz
Die Wirksamkeit von Johanniskraut, Lavendelöl und Ginkgo
– mit Silexan die patentierte
biloba wurde im Übrigen auch für ältere Patienten über 60
aktive Substanz von Lasea®
Jahre bestätigt, und die Präparate bieten daher auch in die-
mit dem ätherischen Öl von
ser Altersgruppe eine gut verträgliche Alternative zu synthe-
Lavandula angustifolia-Blüten
tischen Therapeutika.
zur Verfügung. Bis dato wurden 15 klinische Studien mit etwa
2.200 Patienten durchgeführt, um die Wirksamkeit und Ver-
träglichkeit bei verschiedenen Angstsyndromen zu untersu- FACHKURZINFORMATION:
chen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das patentierte Cerebokan® 80 mg - Filmtabletten Inhaber der Zulassung: Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co.
KG, Willmar-Schwabe-Str. 4, 76227 Karlsruhe, Deutschland. Vertrieb in Österreich: Austroplant-
Lavendelöl für eine langfristige Einnahme bei verschiedenen
Arzneimittel GmbH, Wien. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält als
Angstsyndromen vor allem für Patienten, die häufig unter un- Wirkstoff: 80 mg Trockenextrakt aus Ginkgo-biloba-Blättern (EGb 761®) (DEV = 35 - 67:1). Der Extrakt
erwünschten Arzneimittelwirkungen leiden, geeignet ist. ist quantifiziert auf 17,6 – 21,6 mg Ginkgoflavonglykoside und 4,32 – 5,28 mg Terpenlaktone, davon
2,24 – 2,72 mg Ginkgolide A,B und C und 2,08 – 2,56 mg Bilobalid. Erstes Auszugsmittel Aceton
Rosenwurz (Rhodiola rosea L.) 60% m/m. Liste der sonstigen Bestandteile: Lactose-Monohydrat, Siliciumdioxid (hochdispers,
wasserfrei), Cellulose (mikrokristalline), Maisstärke, Croscarmellose Natrium, Magnesiumstearat
Die Rosenwurz zählt zu den (pflanzlichen Ursprungs), Hypromellose, Macrogol 1500, Dimeticon, alpha-octadecyl-omega-
sogenannten pflanzlichen hydroxypoly( oxyethylen)-5, Sorbinsäure, Eisenoxid rot (E-172), Eisenoxid braun (E-172), Titandioxid
(E-171), Talkum. Anwendungsgebiete: Cerebokan 80 mg - Filmtabletten werden angewendet
Adaptogenen und hat eine
bei Erwachsenen zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten geistigen
Reihe positiver Wirkungen Leistungseinbußen im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes bei dementiellen
bei verschiedenen patho- Syndromen mit der Leitsymptomatik: Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, depressive
Verstimmung, Schwindel, Kopfschmerzen. Zur primären Zielgruppe gehören Patienten mit
physiologischen Zustands- dementiellem Syndrom bei primär degenerativer Demenz, vaskulärer Demenz und Mischformen aus
bildern wie körperlicher beiden. Das individuelle Ansprechen auf die Medikation kann nicht vorausgesagt werden. Hinweis:
Bevor die Behandlung mit Cerebokan 80 mg - Filmtabletten begonnen wird, sollte geklärt werden,
und geistiger Ermüdung
ob die Krankheitsbeschwerden nicht auf einer spezifisch zu behandelnden Grunderkrankung
(Aufmerksamkeitsstörung), beruhen. Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit
Stress-induzierter chroni- bei Stadium II nach FONTAINE (Claudicatio intermittens) im Rahmen physikalisch-therapeutischer
Maßnahmen, insbesondere Gehtraining. Vertigo. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen
scher Fatigue und Depressi-
den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Arzneimittels,
on. Diese adaptogenen Wir- Schwangerschaft. Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Antidementiva, Ginkgo biloba.
kungen auf die körperliche Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu Dosierung, Warnhinweisen und
Vorsichtsmaßnahmen, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen und
Haltbarkeit sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
PHYTO Therapie 3|18 7
Schützt
sich selbst.
Schützt
die Leber.
Bei Leberschäden durch:
Arzneimittel
Alkohol
Diabetes mellitus
Chronische Hepatitis
Legalon 140 mg – Kapseln. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält 173,0–186,7 mg eingestelltes, gereinigtes Trockenextrakt aus Mariendistelfrüchten (Silybi mariani
extractum siccum raffinatum et normatum), Droge-Extrakt-Verhältnis 36-44:1, entsprechend 140 mg Silymarin (spektrophotometrisch bestimmt, berechnet als Silibinin). Auszugsmittel: Ethylacetat. Sonstige
Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat, Gelatine, Titandioxid E171, Eisenoxid rot E172, Eisenoxid schwarz E172.
Anwendungsgebiete: Toxische Leberschäden z.B. durch Alkohol oder Arzneimittel oder durch metabolische Störungen wie Diabetes mellitus; zur unterstützenden Behandlung bei chronisch-entzündlichen
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bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der Information: 09/2016. Bei Nebenwirkungen wenden Sie sich bitte an die Pharmak ovigilanzabteilung der Firma Meda unter [phone] bzw. LE
[phone] (24h-Hotline) oder schreiben Sie ein E-Mail an [email protected]
www.meda.at
Limited Space
Only use the Mylan Endorser
framework without BHBW when
there is limited space and it
needs to be reduced making the
BHBW logo smaller that 28mm in
width. It is also permitted to use
the Mylan Endorser framework
without BHBW when the re are
local legal or regulatory rules
prohibiting its use.
ABSTRACT BAND12 . J a1hrg8ang N 1997-5007
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s Phytotherapie 2018
e Phytopharmaka in der Veterinärmedizin – Tierärzte
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r Tetranationaler, deutschsprachiger Kongress
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r Phytopharmaka bei Mensch und Tier
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t o Podiumsdiskussion, Posterpräsentationen
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r Anmeldung und Informationen unter
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e www.phytokongresswien2018.at
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FOTO: © Universität Wien/ Alex Schuppich
Wir danken unseren Sponsoren
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