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Kompetenzdiagnostik: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft PDF

208 Pages·2008·1.54 MB·German
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Manfred Prenzel · Ingrid Gogolin · Heinz-Hermann Krüger (Hrsg.) Kompetenzdiagnostik Zeitschrift für Erziehungswissenschaft Sonderheft 8 | 2007 Manfred Prenzel Ingrid Gogolin Heinz-Hermann Krüger (Hrsg.) Kompetenzdiagnostik Zeitschrift für Erziehungswissenschaft Sonderheft 8 | 2007 Zeitschrift für Erziehungswissenschaft herausgegeben von: Jürgen Baumert (Schriftleitung),Hans-Peter Blossfeld,Yvonne Ehrenspeck,Ingrid Gogolin (Schriftleitung), Stephanie Hellekamps,Frieda Heyting (1998–2003),Heinz-Hermann Krüger (Schriftleitung),Dieter Lenzen (Schriftleitung,Geschäftsführung),Meinert A.Meyer,Manfred Prenzel,Thomas Rauschenbach,Hans-Gün- ther Roßbach,Uwe Sander,Annette Scheunpflug,Christoph Wulf Herausgeber des Sonderheftes Kompetenzdiagnostik: Manfred Prenzel,Ingrid Gogolin und Heinz-Hermann Krüger Redaktion: Friedrich Rost,(und Rezensionen),Thorsten Junge Anschrift der Redaktion: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft c/o Freie Universität Berlin,Arbeitsbereich Philosophie der Erziehung, Arnimallee 10,D-14195 Berlin Tel.:(++49)030 838-55888;Fax:-55889 E-Mail:[email protected] URL:http://zfe-online.de Volltexte:http://zfe-digital.de Beirat: Neville Alexander (Kapstadt),Jean-Marie Barbier (Paris),Jacky Beillerot† (Paris),Wilfried Bos (Dortmund), Elliot W.Eisner (Stanford/USA),Frieda Heyting (Amsterdam),Axel Honneth (Frankfurt a.M.),Marianne Horstkemper (Potsdam),Ludwig Huber (Bielefeld),Yasuo Imai(Tokyo),Jochen Kade (Frankfurt a.M.), Anastassios Kodakos (Rhodos),Gunther Kress (London),Sverker Lindblad (Uppsala),Christian Lüders (München),Niklas Luhmann † (Bielefeld),Joan-Carles Mèlich (Barcelona),Hans Merkens (Berlin), Klaus Mollenhauer † (Göttingen),Christiane Schiersmann (Heidelberg),Wolfgang Seitter (Marburg), Rudolf Tippelt (München),Gisela Trommsdorff (Konstanz),Philip Wexler (Jerusalem),John White (London), Christopher Winch (Northampton) VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH | Abraham-Lincoln-Str.46 | 65189 Wiesbaden Geschäftsführer:Dr.Ralf Birkelbach (Vors.) Gesamtleitung Anzeigen: Thomas Werner Albrecht F.Schirmacher Gesamtleitung Produktion: Ingo Eichel Gesamtleitung Vertrieb: Gabriel Göttlinger Leserservice:Tatjana Hellwig,Telefon (0611) 7878-151,Telefax (0611) 7878-423 E-Mail:[email protected] Abonnentenbetreuung:Ursula Müller,Telefon (05241) 801965,Telefax (05241) 809620 E-Mail:[email protected] Marketing:Ronald Schmidt-Serrière M.A.,Telefon (0611) 7878-280,Telefax (0611) 7878-440 E-Mail:[email protected] Anzeigenleitung:Christian Kannenberg,Telefon (0611) 7878-369,Telefax (0611) 7878-430 E-Mail:[email protected] Anzeigendisposition:Monika Dannenberger,Telefon (0611) 7878-148,Telefax (0611) 7878-443 E-Mail:[email protected] Produktion/Layout:Frieder Kumm,Telefon (0611) 7878-175,Telefax (0611) 7878-468 E-Mail:[email protected] Bezugsmöglichkeiten:Jährlich vier Hefte.Jahresabonnement 2008:89,–€(für Privatpersonen),139,– €(für Institutionen), für Studenten bei Vorlage einer Studienbescheinigung 35,– €.(Alle Preise zuzüglich Versandkosten).Alle Preise und Ver- sandkosten unterliegen der Preisbindung. Die Bezugspreise beinhalten die gültige Mehrwertsteuer. Kündigungen des Abonnements müssen spätestens 6 Wochen vor Ablauf des Bezugszeitraumes schriftlich mit Nennung der Kundennummer erfolgen. Zuschriften,die den Vertrieb oder Anzeigen betreffen,bitte nur an den Verlag. © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH,Wiesbaden 2008 Der VSVerlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. Alle Rechte vorbehalten.Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder ver- breitet werden.Unter dieses Verbot fällt insbesondere die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie,die Aufnahme in elektroni- sche Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15495-4 Zeitschrift für Erziehungswissenschaft Sonderheft 8/2007 10. Jahrgang, Sonderheft 8/2007 Inhaltsverzeichnis Manfred Prenzel/ Ingrid Gogolin/ Heinz-Hermann Krüger Editorial .................................................................................. 5 I KOMPETENZBEGRIFF Eckhard Klieme/ Kompetenzkonzepte in den Sozialwissenschaften und im Johannes Hartig erziehungswissenschaftlichen Diskurs ..................................... 11 II KOMPETENZMODELLE Marcus Hammann/ Experimentieren als Problemlösen: Lässt sich das Titan Hoi Phan/ SDDS-Modell nutzen, um unterschiedliche Dimensionen Horst Bayrhuber beim Experimentieren zu messen? .......................................... 33 Frank Achtenhagen/ Kompetenzdiagnostik als Large-Scale-Assessment im Bereich Martin Baethge der beruflichen Aus- und Weiterbildung ................................ 51 Heinz Reinders Diagnostik jugendlichen Kompetenzerwerbs durch außerschulische Aktivitäten .................................................... 71 III KOMPETENZENTWICKLUNG Sabine Weinert Kompetenzentwicklung und Kompetenzstruktur im Vorschulalter ........................................................................... 89 Kristina Reiss/ Aiso Heinze/ Mathematische Kompetenz und ihre Entwicklung in der Reinhard Pekrun Grundschule ........................................................................... 107 4 Inhaltsverzeichnis Doris Edelmann/ Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung und Rudolf Tippelt Weiterbildung ......................................................................... 129 IV ERFASSUNGVONKOMPETENZEN Detlev Leutner/ Jens Fleischer/ Christian Spoden/ Landesweite Lernstandserhebungen zwischen Joachim Wirth Bildungsmonitoring und Individualdiagnostik ....................... 149 Andreas Frey/ Hypothetischer Einsatz adaptiven Testens bei der Timo Ehmke Überprüfung von Bildungsstandards ...................................... 169 V ANWENDUNGEN Hartmut Ditton Kompetenzdiagnostik bei Übergangsentscheidungen ............. 187 Tina Seidel/ Wie Lehrpersonen Unterricht wahrnehmen und einschätzen. Manfred Prenzel Die Erfassung pädagogisch-psychologischer Kompetenzen mit Videosequenzen ................................................................ 201 Manfred Prenzel/Ingrid Gogolin/Heinz-Hermann Krüger Editorial Vor einem Jahr hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft entschieden, ein Schwerpunktpro- grammmitdemThema„KompetenzmodellezurErfassungindividuellerLernergebnisseundzur BilanzierungvonBildungsprozessen“einzurichten.DieseEntscheidungspiegeltdasaußerordent- liche Interesse an der Untersuchung von Kompetenzen wider, dass sich in den letzten Jahren – nicht nur in Deutschland – entwickelt hat. Kompetenzmodelle und Kompetenzdiagnostik kann man als Beispiel nehmen für ein „emerging field“ der Erziehungswissenschaft. Der Kompetenz- begriff wird dabei nicht, wie vielleicht Skeptiker einwenden, als neues Modewort zur Bezeich- nungaltbekannterpädagogischerHerausforderungenbeschrieben.Vielmehrkannmandietheo- retischen Diskussionen zum Kompetenzbegriff und die zahlreichen empirischen Bemühungen um Prüfung tragfähiger Modelle als weiterführenden Ansatz begreifen, der bisher ungelöste Pro- bleme bearbeitet. Die Problemorientierung lässt sich nachzeichnen, wenn man die Erfolgsgeschichte des Kom- petenzbegriffs verfolgt. In aller Munde ist der Kompetenzbegriff seit kurzem, nämlich seit der Veröffentlichung von Ergebnissen internationaler Vergleichsstudien wie das „Programme for In- ternationalStudentAssessment“(PISA).FreilichwarKompetenzalsKonstruktbereitslangevor- her in fachwissenschaftlichen Ansätzen, zum Beispiel linguistischen oder psychologischen Theo- rien, definiert worden. Diese Konzepte waren aber nur zum Teil auf erziehungswissenschaftliche Fragestellungen übertragen worden. Im Kontext internationaler Vergleichsstudien konnte der Kompetenzbegriff gewissermaßen eine konzeptuelle Leerstelle füllen: Der Gegenstand einer Stu- die wie PISA wäre mit Begriffen wie „Schülerleistung“ oder „Bildungsergebnisse“ unzutreffend beschrieben. „Schülerleistung“ bezieht sich auf eng curricular definierte Anforderungen und nichtsosehraufdasPotential,GelerntesinunterschiedlichenZusammenhängenzumZweckder ProblemlösungoderdesWeiterlernensanzuwenden.„Bildungsergebnisse“wiederumsindzuweit gefasst,denndieTestskonzentrierensichaufbestimmtetransferrelevanteinhaltlicheSchlüsselbe- reiche und dabei oft auf Voraussetzungen für weiterführende Bildungsprozesse. Freilich ist es nichtso,dassderKompetenzbegrifferstnachträglichaufdieVergleichsstudienangewendetwor- denwäre.DieOECDhattebereitslangeZeitvorderEntwicklungvonTestkonzeptionenExper- tenkommissionen gebeten, Vorstellungen über zukunftsrelevante menschliche Potentiale – „Kompetenzen“ nämlich – auszuarbeiten. Diese Überlegungen beeinflussten dann die Entwick- lung der Testkonzeptionen für PISA. Die Ergebnisse der Vergleichsuntersuchungen zeigten dann, insbesondere für Deutschland, dass anwendungsorientierte Testansätze, die Potentiale für ein weiterführendes kumulatives Ler- nen erfassen, zu niederschmetternden Ergebnissen führen können. Es ist ja keineswegs so, dass dieSchülerinnenundSchülerandenSchuleninDeutschlandbiszuihremfünfzehntenLebens- jahrnichtsgelernthätten.Siehabenzweifellosvielgelernt,aber,soderEindruck,siehabenkaum Kompetenzenentwickelt.AusderpädagogischenPerspektivebetrachtet,scheinteskaumjemand 6 M.Prenzel/I.Gogolin/H.-H.Krüger:Editorial aufgefallen zu sein, dass viel träges Wissen gelernt wurde. Offensichtlich hatten Lehrkräfte, Schulaufsicht,aberwohlauchdieerziehungswissenschaftlichenDisziplineninDeutschlandkein Problembewusstsein und keinen Blick für fachliche und überfachliche Kompetenzen entwickelt. Vor der diagnostischen Schwäche dürfte die konzeptuelle gestanden haben: Es fehlten Modell- vorstellungen von kognitiven, aber auch motivationalen und metakognitiven Komponenten, die benötigtwerden,umbestimmteAufgaben-undProblemstellungenbewältigenzukönnen.Noch weniger ausgeprägt waren wohl die Vorstellungen darüber, wie diese Komponenten entwickelt werden.Feststehtallerdings:DieseEntwicklungfolgtnichtnormativenModellen,wieauchim- mer diese begründet sein mögen. Im Zusammenhang der Vergleichsstudien erwiesen sich prag- matische Ansätze, anspruchsvolle Kompetenzen empirisch zuverlässig zu erfassen, als durchaus realisierbar. Die aktuelle Diskussion über Kompetenzmodelle und Kompetenzdiagnostik wird entsprechend von der Zuversicht bestimmt, empirisch tragfähige und pädagogisch gehaltvolle Theorien zu entwickeln. DasvorliegendeSonderheftwilleinenEinblickinaktuelleForschungszugängevermitteln.Auf einen grundlegenden konzeptuellen Beitrag folgen Beispiele für Arbeiten an Kompetenzmodel- len,diesichumeineStrukturierungvonKomponentenbemühenunddieseempirischzurekon- struieren versuchen. Eine andere Perspektive liegt den Arbeiten zur Kompetenzentwicklung zugrunde. Sie behandeln Modelle des Aufbaus von Kompetenzen. Einem vierten Bereich „Erfas- sung von Kompetenzen“ zugeordnet wurden zwei Beispiele für methodische Zugänge zur Kom- petenzdiagnostik. Das Sonderheft schließt mit Beiträgen, die stärker auf Anwendungsfragen für Kompetenzmodelle und Kompetenzdiagnostik eingehen. InihremfürdasHeftbegrifflichgrundlegendenBeitraggebenEckhardKLIEMEundJohannes HARTIGeinenÜberblicküberVerwendungendesKompetenzbegriffsindenSozialwissenschaften undinderErziehungswissenschaft.InsbesonderegrenzensieKompetenzenvonanderenweitge- fassten Begriffen (z.B. Intelligenz, Bildung) ab und differenzieren relevante Aspekte einer empi- risch orientierten Modellierung von Kompetenzen. Die Beiträge zur strukturellen Modellierung von Kompetenzen rücken zwangsläufig themati- sche Aspekte in den Blickpunkt, die unterschiedlich breit beziehungsweise spezifiziert bearbeitet werden. Thematisch relativ eng fokussiert hier der Beitrag von Marcus HAMMAN, PHAN Titan Hoi undHorstBAYRHUBERKompetenzen,diedemExperimentierenindenNaturwissenschaftenzu- grunde liegen. Ausgehend von einem theoretischen Modell, das naturwissenschaftliche Erkennt- nisprozesse als Suche in unterschiedlichen Problemräumen versteht, überprüfen sie die Dimen- sionalität eines von ihnen entwickelten Tests. Der Beitrag von Frank ACHTENHAGEN und Martin BAETHGE bezieht sich demgegenüber breitergefasstaufberuflicheKompetenzen,dieinderAus-undWeiterbildungentwickeltwerden und in einem Large-Scale Assessment erhoben werden sollen. Im Zentrum steht die Frage der StrukturierungundOperationalisierungberuflicherHandlungskompetenzenunterdenRahmen- bedingungen von Berufsfeldern und Ausbildungskonstellationen. IndemBeitragvonHeinzREINDERSwirddasinDeutschlandbislangweniguntersuchteThe- maderKompetenzmessungbeiJugendlichenindenFeldernderaußerschulischenBildungdisku- tiert. Ausgehend von einem Klassifikationsschema zu außerschulischen Aktivitäten und Kompe- tenzbereichen werden die quantitativen Messverfahren gesichtet, die sich für eine Diagnostik ju- gendlichenKompetenzerwerbsimKontextaußerschulischerAktivitäteneignenkönnten.DasFa- zitdesBeitragesist,dasssozialeKompetenzenbesondershäufiggemessenwerden,Fragebogenin- strumentenochdominierenunddiedeutschsprachigeForschungnochderWeiter-undNeuent- wicklung von Forschungsdesigns und Messverfahren bedarf. Die Reihe von Artikeln zu Kompetenzentwicklungsmodellen eröffnet Sabine WEINERT in ei- nemBeitrag,derdenZusammenhangzwischenKompetenzkonzeptenundProzessendesKompe- ZeitschriftfürErziehungswissenschaft,10.Jahrg.,Sonderheft8/2007,S.5-8 7 tenzerwerbsthematisiert.DabeimachtsievordemHintergrundempirischerErgebnissedeutlich, dass sich aus Kompetenzstrukturmodellen nicht in einfacher Weise Entwicklungsmodelle ablei- ten lassen. Am Beispiel der Relationen zwischen den verschiedenen Komponenten des Sprach- erwerbs sowie der Entwicklungsbeziehungen zwischen der sprachlichen und der kognitiven Entwicklung bei Kindern im Vorschulalter wird aufgezeigt, dass die Entwicklungsaufgaben der Kinder oft quer zu diesen psychologischen Unterscheidungen liegen und dass Entwicklungsfort- schritte nicht nur kumulativ erfolgen, sondern auch einem lerntheoretisch erklärbaren qualitati- ven Wandel unterliegen können. Außerdem wird verdeutlicht, dass sich die Einflussrichtungen zwischen Fertigkeits- und Fähigkeitsbereichen inklusive der dominanten Einflussvarianten ent- wicklungstypisch verändern können. Auch der Beitrag von Kristina REISS, Aiso HEINZE und Reinhard PEKRUN behandelt den Übergang von einem Struktur- zu einem Entwicklungsmodell der mathematischen Kompetenz. Sie schlagen ein theoretisches Modell der Entwicklung mathematischer Kompetenz im Grund- schulaltervor.SieüberprüfendasModellmitDateneinerlängsschnittlichangelegtenStudie,die Aufgaben aus Orientierungsarbeiten verwendete. In dem Artikel von Doris EDELMANN und Rudolf TIPPELT wird ein umfassender Überblick überdenStandderKompetenzdiskussioneninderberuflichenBildungundderErwachsenenbil- dunggegeben.Dabeizeigensieauf,dasssichderlangeWegzuKompetenzentwicklungsmodellen in der beruflichen Bildung und der Weiterbildung im Grad der Elaboriertheit von jenem in der Schulforschung noch deutlich unterscheidet. Ausgehend von der Debatte um Schlüsselqualifika- tionen in den 1970er Jahren werden aktuelle Modelle zur Kompetenzklassifizierung im Berufs- und Weiterbildungsdiskurs auf nationaler und internationaler Ebene vorgestellt sowie zentrale Entwicklungen im Bereich von Kompetenzbilanzen aufgezeigt. Abschließend wird ein Einblick in laufende konzeptionelle Studien zu international vergleichenden Messungen von beruflichen und sozialen Kompetenzen gegeben. Stärker methodisch ausgerichtete Fragen werden im nachfolgenden Block von Beiträgen be- handelt. Detlev LEUTNER, Jens FLEISCHER, Christian SPODEN und Joachim WIRTH befassen sich mit Testverfahren und Daten aus landesweiten Lernstandserhebungen, die grundlegende Kompetenzen in Deutsch, Englisch und Mathematik erfassen sollen. Sie versuchen insbesondere die Frage zu klären, inwieweit die vorwiegend zur Selbstevaluation eingesetzten Verfahren psy- chometrischen Mindestanforderungen genügen und kriteriale wie soziale Kompetenzvergleiche auf Klassenebene zulassen. AndreasFREYundTimoEHMKEwendensichderFragezu,inwieweitbeiUntersuchungenim Kontext der Überprüfung von Bildungsstandards adaptive Testverfahren eingesetzt werden kön- nen.ComputergestützteadaptiveTestsweiseneinigeVorzügegegenüberherkömmlichenPapier- undBleistift-Testsauf.BasierendaufempirischenDateneinerPrüfungderStandarderreichungin der Mathematik überprüfen sie in einer Simulationsstudie die Messeffizienz und Differenzie- rungsfähigkeit der unterschiedlichen Testzugänge. BeidenBeiträgenzuAnwendungsfragenbeschäftigtsichHartmutDITTONmitderFrageder Kompetenzdiagnostik bei Übergangsentscheidungen im deutschen Bildungssystem. Dazu wird zunächstderBegriffdesÜbergangsdefiniertsowietheoretischeGrundlagenfürÜbergangsunter- suchungen vor allem in Gestalt von Rational-Choice-Modellen skizziert. Anschließend werden ausgewählteErgebnisseeinerquantitativenLängsschnittstudieanbayerischenGrundschulenvor- gestellt, die neben Schulanmeldungen, den Übergangsempfehlungen der Lehrkräfte, auch die Bildungsaspirationen der Eltern, Zeugnisnoten sowie die fachlichen Leistungen in Deutsch und Mathematik mit lehrplanvaliden Tests erfasst hat. Ausgehend von diesen Resultaten wird ab- schließenddieFragediskutiert,obdurcheine„Objektivierung“derÜbergangsdiagnostikaufder GrundlagestandardisierterTestverfahrendieÜbergangsentscheidungentreffsichererundweniger sozial selektiv ausfallen würden. 8 M.Prenzel/I.Gogolin/H.-H.Krüger:Editorial Tina SEIDEL und Manfred PRENZEL wenden sich schließlich in ihrem Artikel der Diagnose vonpädagogisch-psychologischenKompetenzenbeiLehrpersonenzu.SienutzenUnterrichtsauf- zeichnungen und konfrontieren Lehrkräfte mit strukturierten Erhebungsverfahren, um ihre Wahrnehmung und Einschätzung von Unterricht zu rekonstruieren. Wie die Skalierungen bele- gen, können theoretisch differenzierte Facetten der Kompetenz von Lehrkräften mit video- gestützten Unterrichtsaufzeichnungen zuverlässig erfasst werden.

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