H. Blenk, A. G. Hofstetter, K. G. Naher, W. Vahlensieck jr. Klinische Mikrobiologie für den Urologen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH H. Blenk A. G. Hofstetter K. G. Naher W. Vahlensieck jr. Klinische Mikrobiologie für den Urologen Ein Leitfaden für das Praxislabor Herausgegeben vom Arbeitskreis für Infektiologie der Fort- und Weiterbildungskommission der deutschen Urologen Unter Mitarbeit von H. W. Bauer, G. Beyaert, K.-H. Bichler, Th. Bootz, P. Brühl, R. Hubmann, M. Ludwig, K.-H. Rothenberger, G. Stadie, U. Thiel, W. Weidner Mit 45 teilweise farbigen Abbildungen und 19 Tabellen Springer Dr. Holger Blenk Gemeinschaftspraxis für Labormedizin und Mikrobiologie Rohrmannstr. 12, 90429 Nürnberg Professor Dr. Alfons G. HofsteUer Direktor der Urologischen Universitätsklinik und Poliklinik Klinikum Großhadern und Innenstadt, Vorsitzender des AK Infektiologie Marchioninistr. 15, 81377 München Professor Dr. Kurt G. Naher Chefarzt der Urologischen Klinik, Elisabeth-Krankenhaus Schulgasse 20, 94315 Straubing Dr. Winfried Vahlensieck jr. Chefarzt der Urologischen Abteilung, Reha"Klinik Wildetal Mühlenstr. 8, 34537 Bad Wildungen-Reinhardshausen ISBN 978-3-642-47811-6 ISBN 978-3-642-60389-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-60389-1 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Klinische Mikrobiologie für den Urologen : ein Leitfaden für das Praxislabor ; mit 19 Tabellen I hrsg. vom Arbeitskreis für Infektiologie der Fort-und Weiterbildungs kommission der Deutschen Urologen. H. Blenk ... unter Mitarb. von H. W. Bauer ... - Berlin ; Heidelberg; New York; Barcelona; Budapest; Hongkong; London; Mai land ; Paris ; Santa Clara ; Singapur ; Tokio : Springer, 1997 ISBN 978-3-642-47811-6 NE: Blenk, Holger; Arbeitskreis für Infektiologie in der Urologie I Fort- und Weiterbildungskommission Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, ins besondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Ver vielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanla gen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfäl tigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bun desrepublik Deutschland vom 9· September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1997 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1997 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzge setzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsfor men kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Umschlag: Design & Production, Heidelberg Satz: Mitterweger Werksatz GmbH, Flankstadt bei Heidelberg SPIN: 10497063 1313133-5 4 3 2 1 o - Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort Die mikrobiologische Routineuntersuchung von Urin, Pro statasekret, Ejakulat und eventuell von Vaginalsekret in der urologischen Praxis setzt grundsätzliche Erfahrungen auf dem Gebiet der klinischen Bakteriologie und Mykologie, ein schließlich standardisierter Probenentnahme und Verarbei tungstechnik, voraus. Darüber hinaus sind die Grundregeln der Hygiene sowie die Kenntnisse der wichtigsten gesetzli chen Vorschriften zu beachten. Das Arbeiten mit infektiösen Mikroorganismen darf in keiner Weise leichtfertig gehandhabt werden. Die Erarbei tung mikrobiologischer Ergebnisse und die Zuverlässigkeit dieser Befunde, die von eingearbeitetem und versiertem Per sonal erhoben werden, sind anschließend einer klinischen Bewertung und Prüfung durch den verantwortlichen Arzt zu unterziehen. Nur der Arzt kann letztlich über die epidemio logischen Erfordernisse, z.B. Partneruntersuchung bei sexu ell übertragbaren Infektionen, und über die medizinischen Konsequenzen, z.B eine antimikrobielle Chemotherapie, ent scheiden. Auch sollte jeder Urologe wissen, wo die Grenzen seiner eigenen bakteriologisch-diagnostischen Erfahrung zu ziehen sind. So gehört der Nachweis schwierig anzuzüchtender und/oder zu identifizierender Erreger wie Mykoplasmen, Anaerobier, Gardnerellen oder Chlamydien in der Regel nicht in das mologisehe Praxislabor, es sei denn, daß beson dere persönliche oder wissenschaftlich gewonnene Erfah rungen hierzu befähigen. Gemäß dem ärztlich-ethischen und hippokratischen Grundsatz "nihil nocere" ist in solchen Fällen besser der Rat und die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Facharzt für Mikrobiologie oder Labormedizin zu suchen. Weiterhin dient die Einhaltung der Hygienevorschriften im bakteriologischen Praxislabor dem Schutz des Personals und der Patienten und eine ordnungsgemäße Entsorgung u.a. dem Schutz unserer Umwelt. VI Vorwort Das vorliegende Buch soll als Grundlage und Richtlinie für die Mikrobiologie in der urologischen Praxis dienen und den verantwortungsbewußten Arzt dazu anleiten, eine exakte mikrobiologische Diagnostik durchzuführen, die jederzeit einer externen Qualitätskontrolle durch Ringversuche stand hält, einer Leistungskontrolle, die im Interesse des Arztes und der Patienten für notwendig gehalten werden sollte. Gemäß den Richtlinien der Bundes- und Landesärztekam mern und den Kassenärztlichen Vereinigungen für die Quali tätssicherung im Labor sollte daher jeder bakteriologisch tätige Urologe an den von INSTAND durchgeführten Ring versuchen teilnehmen. H. BLENK A. G. HoPSTETTER K. G. NABER W. VAHLENSIECK jr. Inhaltsverzeichnis 1 Gesetzliche Grundlagen zum Arbeiten mit Krankheitserregern im Praxislabor ............ 1 2 Laborinfrastruktur, -ausstattung und -hygiene ...... 5 2.1 Infrastrukturelle Voraussetzungen .............. 5 2.2 Ausstattung des Praxislabors .................. 7 2.3 Hygienische Bedingungen im Labor ............ 8 2.3.1 Desinfektion und Reinigung ................... 8 2.3.2 Entsorgung ................................. 8 2.3.3 Hygienische Unterweisung des Personals ........ 10 3 Gewinnung von Untersuchungsmaterialien ... ...... 12 3.1 Vorbemerkungen ............................ 12 3.2 Uringewinnung .............................. 13 3.2.1 Mittelstrahlurin ............................. 13 3.2.2 Katheterurin ................................ 14 3.2.3 Blasenpunktionsurin ......................... 14 3.2.4 Urinuntersuchungen bei Harndauerableitungen .. 14 3.2.5 Urinauffangbeutel 15 • 0 ••• 0 •• 0 ••• 0 ••• 0 0 0 0 0. 0 ••• 0 3.3 Materialgewinnung bei Infektionen der Genitalien und der Adnexorgane ........................ 15 3.3.1 Erste Urinportion ............................ 15 3.3.2 Urethralabstrich beim Mann .................. 16 3.3.3 4-Gläserprobe mit Prostataexprimat ............ 16 3.3.4 Exprimaturin ............................... 18 3.3.5 Ejakulat .................................... 19 3.3.6 Analabstrich ................................ 19 3.3.7 Urethralabstrich bei der Frau .................. 19 3.3.8 Vaginal- und Zervikalabstriche ................ 20 3.3.9 Materialentnahme für den Nachweis von Mykobakterien und Wurmeiern ............ 20 VIII Inhaltsverzeichnis 4 Klinisches Screening ........................... 23 4.1 Makroskopische Beurteilung des Untersuchungsmaterials ................... 23 4.1.1 Urin ....................................... 23 4.1.2 Ejakulat .................................... 23 4.2 Teststreifenuntersuchungen ................... 24 4.2.1 Klinische Bedeutung von Teststreifen bei der Untersuchung des Urins auf Zellbestandteile, Eiweiß und Bakterien ...... 25 4.3 Harnsediment ............................... 30 4.4 Zählkammerverfahren zum Nachweis von Leukozyten und Erythrozyten ............. 32 4.5 Quantitatives Verfahren zur Messung der Ausscheidung von Leukozyten und Erythrozyten (Addis-Count) 33 •••••••• 0 0 0 0. 0 4.6 Fehlermöglichkeiten bei der Urinuntersuchung .. 33 5 Mikrobiologische Verfahren und Untersuchungen ... 34 5.1 Mikroskopische Untersuchungen ............... 34 5.1.1 Nativdunkelfeld und/oder Phasenkontrast ....... 35 5.1.2 Methylenblaupräparat und Gram-Präparat ...... 36 5.1.3 Immunfluoreszenzmikroskopie ................ 38 5.1.4 Keimzählung und Leukozytenzählung .......... 38 5.2 Feststellung eines Entzündungsprozesses in den männlichen Adnexorganen .............. 40 5.3 Kulturelle Untersuchungen .................... 45 5.3.1 Verarbeitungstechniken ....................... 45 5.3.2 Quantitativ-kulturelle Untersuchungen .......... 50 5.3.3 Prüfung auf antibakterielle Wirkstoffe .......... 52 5.3.4 Standardmedien ............................. 54 5.3.5 Spezialnährmedien und Selektivmedien ......... 57 6 Erregerspektrum und bakteriologische Systematik ... 59 6.1 Aufbau und Merkmale der Bakterien ........... 59 6.1.1 Weitere Eigenschaften der Bakterien. ........... 59 6.1.2 Pathogenitätsfaktoren von Bakterien und genetische Disposition des Wirts ........... 60 6.2 Wirkungsmechanismen der antimikrobiellen Therapeutika ............. 61 6.3 Verfahren zur Keimidentifizierung ............. 63 6.3.1 Färberisches Verhalten ....................... 63 6.3.2 Biochemische Differenzierungsmethoden ....... 64 Inhaltsverzeichnis IX 6.4 Taxonomische Übersicht ...................... 85 6.4.1 Allgemeine Übersicht nach Bergey ............. 86 6.4.2 Beschreibung der Erreger bei urologischen Infektionen .................. 89 7 Resistenzbestimmung und Antibiotikaauswahl. ..... 112 7.1 Antibiotikatestung ........................... 112 7.1.1 Empfindlichkeitstestung (Antibiogramm) ....... 112 7.1.2 Methoden der Empfindlichkeitstestung ......... 113 7.1.3 Qualitätskontrolle bei der Empfindlichkeitstestung ............... 134 7.1.4 ß-Laktamasen und ihr Nachweis ............... 134 7.1.5 Hakteriostase und Bakterizidie ................. 135 7.1.6 Schlußfolgerung ............................. 136 7.2 Antibiotikaauswahl zur Empfindlichkeitstestung ................... 136 8 Interne und externe Qualitätskontrolle .... ........ 142 9 Bezugsquellen für Labormaterial, Nährmedien, Reagenzien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 10 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 11 Sachverzeichnis ............................... 160
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