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Klimawandel und Gesundheit: Internationale, nationale und regionale Herausforderungen und Antworten PDF

287 Pages·2013·5.137 MB·German
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Springer-Lehrbuch Heiko J. Jahn • Alexander Krämer Tanja Wörmann (Hrsg.) Klimawandel und Gesundheit Internationale, nationale und regionale Herausforderungen und Antworten Herausgeber HeikoJ.Jahn TanjaWörmann AG2Bevölkerungsmedizinund AG2Bevölkerungsmedizinund biomedizinischeGrundlagen biomedizinischeGrundlagen FakultätfürGesundheitswissenschaften FakultätfürGesundheitswissenschaften UniversitätBielefeld UniversitätBielefeld Bielefeld,Deutschland Bielefeld,Deutschland AlexanderKrämer AG2Bevölkerungsmedizinund biomedizinischeGrundlagen FakultätfürGesundheitswissenschaften UniversitätBielefeld Bielefeld,Deutschland ISSN0937-7433 ISBN978-3-642-38838-5 ISBN978-3-642-38839-2(eBook) DOI10.1007/978-3-642-38839-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerSpektrum ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist, bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags. DasgiltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungenunddie EinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringerSpektrumisteineMarkevonSpringerDE.SpringerDEistTeilderFachverlagsgruppeSpringer Science+BusinessMedia. www.springer-spektrum.de Geleitwort DieBerichtedesIntergovernmentalPanelonClimateChange(IPCC)machenregelmäßig aufdieglobalenundlokalenUmweltbedrohungspotenzialeaufmerksam.Siedokumentie- rendieGrenzenderLeistungsfähigkeitderÖkosystememitihrenvielschichtigenFolgen fürdiemenschlicheGesellschaft.SpätestensseitderVeröffentlichungdes4.Berichtsdes IPCCimJahr2007scheintdieDiskussionumdieAuswirkungendesKlimawandelsauch in der breiten Öffentlichkeit „angekommen“ zu sein. Die Gefahren des Klimawandels sind seither Gegenstand von häufig kontrovers geführten Debatten unter Beteiligung verschiedener Wissenschaftsdisziplinen, zivilgesellschaftlicher Akteure, Initiativen und Politikbereiche.UnterstütztdurchdieMediengehörendramatischeBilderundbeunruhi- gendeMeldungenvonDürrekatastrophen,ÜberflutungennachStarkregen,Stürmenetc. mittlerweilezumfestenBestandteilunsererAlltagswahrnehmungen,wennauchmithäu- fignurgeringerHalbwertszeit. Sielassenerahnen, dasssichderKlimawandelinschwer vorhersagbarer Tragweite und mit erheblicher räumlich-geographischer und zeitlicher Variabilität zu einer globalen Herausforderung entwickelt, die nicht mehr zu ignorie- ren ist. Trotz aller Unsicherheiten in den Klimawandelprojektionen verstärkt sich die Gewissheit, dass selbst eine radikale Verringerung des Ausstoßes von klimaschädlichen TreibhausgasenbestimmteVeränderungennichtmehrumkehrbarunddieAuswirkungen desKlimawandelsnichtzuverhindernsind. Eine naturwissenschaftlich-technisch orientierte Konzentration auf den Klimaschutz greift in dieser Situation ebenso zu kurz, wie die isolierte Ausrichtung auf Risiko- und Krisenmanagement. Erforderlich sind gezielte Vorsorge- und Anpassungsmaßnahmen, dieeserlaubenRisikenzuerkennenundWegezufinden,ummitden(un-)abwendbaren FolgenundpotenziellenSchadensereignissenumzugehen.ImglobalenBemühen,dieKli- maschutzziele und eine Reduzierung der CO -Emissionen zu erreichen, verlagern sich 2 politischeStrategieninjüngsterZeitaufVorsorge-undAnpassungsstrategien. Mitihrer Hilfesollen–flankierendzumKlimaschutz–AuswirkungendesglobalenKlimawandels übereineBelastungsreduzierungkompensiertundabgefangenwerden. Seit Beschluss des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaän- derungen im Jahr 1992, hatte die 15. Konferenz der unterzeichnenden Staaten – die so genannte„ConferenceoftheParties“(COP15)–imDezember2009inKopenhageneine V VI Geleitwort schwierigeundzugleichäußerstwichtigeAufgabe:AnknüpfendandenUN-Umweltgipfel imJahr1992wareineÜbereinkunftüberdasNachfolgeabkommenfürdie2012auslaufen- deerstePeriodedesKyoto-Protokollserforderlich.KonkreteMaßnahmenundneueZiele zurEmissionssenkunghattenhöchstePrioritätaufderKonferenzagendaundsolltenso- wohlvondenIndustrienationen,denSchwellenländernwieIndienundChina,aberauch von den sogenannten Entwicklungsländern Zustimmung erfahren. Die ernüchternden Ergebnisse der internationalen Umweltschutzverhandlungen in Kopenhagen verdeutli- chen,dassZurückhaltungeinzelnerAkteureimKlimaschutzsichwechselseitigverstärken kann,mitdemErgebnisderHandlungsunfähigkeitimBemühenumeinenwirkungsvollen Klimaschutz.AlspositivesErgebnisdesKopenhagenerKlimagipfelsistimmerhindiepoli- tischeAnerkennungdes2-Grad-ZielszurBegrenzungderglobalenErwärmungseitensder globalenStaatengemeinschafthervorzuheben.DieHerausforderungindenfolgendenJah- renbestehtnuninderkonkretenAusgestaltungdererforderlichenAnpassungsstrategien andenKlimawandel. Während ökonomische und ökologische Debatten die Diskussionen um den Kli- mawandel dominieren, erfahren die Aspekte der menschlichen Gesundheit und des gesellschaftlichen Zusammenlebens außerhalb eines engen Expertendiskurses auffällig wenigAufmerksamkeitinderKlimawandeldebatte.Diesistumsounverständlicher,dage- sundheitsbezogeneFolgekostenimSchadensfall(z.B.Naturkatastrophen)inderRegelden höchstenAnteilstellen.KlimawandelassoziierteGesundheitsbeeinträchtigungen,dieauf Unterernährung,Durchfallerkrankungen,KrankheitendurchÜberflutungenundMalaria zurückgehen, verursachen weltweit einen Verlust von 5,5 Mio. gesunden Lebensjahren (sogenannte„Disability-adjustedLifeYears”[DALY])1(Campbell-Lendrumetal.2003). Mehrals70.000TodesfällewareninEuropaalleindurchextremhoheTemperatureninden SommermonatendesJahres2003bedingt(WHO2009).AngesichtsdieserZahlenwirddie NotwendigkeiteinerTrendumkehrundeinerRückbesinnungaufdasdeutlich,waslange Zeit aus dem Blick geraten ist: die Verletzlichkeit des Menschen gegenüber der natürli- chen Umwelt, aber auch das Angewiesensein auf die natürliche Umwelt als Fundament menschlichenLebensundmenschlicherGesellschaft. In diesem Sinne ist die Aussage der Exekutivdirektorin der Europäischen Umwelt- agentur (EUA) in Kopenhagen, Prof. Jacqueline McGlade zu verstehen, die feststellt: „Letztendlich geht es [...] um eine Neuausrichtung der Grundwerte unseres Lebens. Zu einerZeit,inderdieGeldmärktenachOrientierungsuchen,kannunsvielleichtdieUmwelt denWegweisen“(EuropäischeUmweltagentur2009:5). DeranthropogeneKlimawandelistundbleibteinedergrößtenglobalenHerausforde- rungendes21.Jahrhunderts–vonderglobalenüberdienationalebishinzurlokalenEbene – mit zahlreichen Risiken und Folgen für Menschen, Gesellschaften und Ökosysteme. 1SummenmaßzurErfassungderSterblichkeitunddergesamtengesundheitlichenBeeinträchtigung beschwerdefreienLebensdurcheineKrankheitoderBehinderungineinerBevölkerung.AufBasisder DALY’sistdieBedeutungverschiedenerKrankheitenfürdenEntwicklungsstandeinerGesellschaft messbarsowiedieEffizienzvonPräventionundBehandlung. Geleitwort VII Gleichzeitig aber bieten sich Chancen für veränderte, weniger Ressourcen intensive Lebens-undKonsumstilesowiefürProduktionsweisen,diederGesundheitundLebens- qualitätderBevölkerungzugutekommenkönnen.DieseHandlungsoptionen–jenseitsder BeschäftigungmitdenGefahrenundGefährdungen–zunutzen,bietetvielfältigenRaum fürinnovativeAnsätzeinForschung,PolitikundPraxis. Beispielsweise sind geschlechtsspezifische Auswirkungen des Klimawandels in den Schwellen-undEntwicklungsländerneinbislanginKlimaschutz-undKlimaanpassungs- politik vernachlässigtes Thema. Notwendige Neuorientierungen sind in diesem Kontext erforderlich, umFraueninihrerRollealsAkteurinnengesellschaftlicherProzesseinder internationalenAnpassungsdebattezustärken. Mit einem Schwerpunkt auf den psychischen Anteilen der Folgen des globalen Klimawandels sind soziologische und psychologische Erklärungsansätze verstärkt zu thematisieren,diefürdasVerständnisvonRisikowahrnehmungundEinschätzungdesper- sönlichenBedrohungspotenzialsinnerhalbderBevölkerungzentralsind.Hierzuzähltauch die Bedeutung der persönlichen Wahrnehmung von Klimawandel-induzierten gesund- heitlichen Risiken für individuelle Adaptions- und Schutzstrategien speziell im höheren Lebensalter.Dabeiwirddeutlich,dassgeradeMassenmedieninihrerBedeutungfürWis- sen, Einstellungen und Haltungen der Bevölkerung nicht zu unterschätzen sind, indem sieüberselektiveRisikokommunikationdenKlimawandelüberhaupterstöffentlichma- chen.SoistdieBedeutungvon(Risiko-)KommunikationsowohlimKlimaschutzalsauch in der Klimaanpassung in den nord- und südeuropäischen Ländern vor allem mit Blick aufdiesteigendenGesundheitsrisikendurchHitze-undKältewellenzudiskutieren. Vor dem Hintergrund des Jahrhundertsommers im Jahr 2003, der auf europäischer und auf regionaler Ebene in Deutschland zahlreiche Todesopfer gefordert hat, sind aus Public Health-Perspektive gesundheitliche Auswirkungen vor allem für vulnerable Personen- gruppen abzuschätzen und Präventivmaßnahmen zielgruppenspezifisch zu adressieren. Die Datenlage lässt ein heterogenes Bild in den regionalen Mortalitätsraten erkennen, derenUrsachenbislangnichtgeklärtsind. FrühwarnsystemeundlangfristigeAnpassungsstrategien, z.B.imRahmenvonStadt- undLandschaftsplanung,werdenangesichtserhöhterDurchschnittstemperatureninden SommermonatenkünftigneuenErfordernissengerechtwerdenmüssen.VorallemStäd- te müssen sich an die Folgen des globalen Klimawandels anpassen und sind gefordert, HandlungsspielräumefürkommunalenKlimaschutzundKlimaanpassungzunutzen.Aus derPerspektivederRaumplanungsindzahlreicheinnovativeMöglichkeitenvorhanden, umdasSchadenspotenzialvonTemperatur-undWetterextremenaufInfrastrukturenund Humangesundheitzureduzieren. GezielteFörderungvonStadtgrün(z. B.Grünflächen, Frischluftschneisen,Bepflanzungen)kommtdabeinichtnurderstädtischenUmwelt-und Aufenthaltsqualitätzugute.DererhöhteSauerstoffgehaltinderLuft,Beschattungoderdie FilterungvonStäubenhabenpositiveEffekteaufdiemenschlicheGesundheit. KlimastabilisierendeUmweltmaßnahmensindfürsichgenommenjedochnurbegrenzt wirksam.SiebenötigeneineFlankierungdurchveränderteKonsum-undLebensstileauf der individuellen Ebene. „Nachhaltiger Konsum“ hat als zentrales Thema, bereits seit VIII Geleitwort Beginn der Nachhaltigkeitsdebatte mit der Verabschiedung der Agenda 21 einen hohen Stellenwert auf der politischen Agenda. Die kritische Betrachtung eigener Konsumge- wohnheiten in ihrer Verbindung mit den Auswirkungen des Klimawandels ist unter demAspekt„KlimawandelundGesundheit“einezentraleAufgabe.DieAuseinanderset- zungmitgesundheitsrelevantenAuswirkungendesKlimawandelsimpliziertdamiteinen Bildungsauftrag, der sich in der inhaltlichen Ausrichtung von Unterrichtsplänen wider- spiegelnsollte.SoistdasThemaKlimawandelundGesundheitaltersentsprechendinden Unterrichtzuintegrieren.BeispielsweisewurdeninZusammenarbeitvonBundesumwelt- ministeriumundUmweltbundesamtBildungsmaterialienfürdenEinsatzinGrundschulen entwickelt,dieeinehervorragendeVorlagebieten,umbereitsKinderfürdiegesundheit- lichenRisikendesKlimawandelsimAlltagzusensibilisierenundzugleichInformations-, Handlungs- und Entscheidungskompetenz für den persönlichen Gesundheitsschutz zu fördern. Es gilt, vielfältige und neue Akzente in der Diskussion des Klimawandels zu setzen, verbunden mit dem Anliegen, den Blick um häufig vernachlässigte Dimensionen zu erweitern. Literatur Campbell-Lendrum DH, Corvalan CF, Prüss-Üstün A (2003) How much disease could climate change cause? In: McMichael AJ, Campbell-Lendrum DH, Corvalan CF, Ebi KL,GithekoA,ScheragaJD,WoodwardA(Hrsg.)Climatechangeandhumanhealth- risksandresponses.WorldHealthOrganization,Geneva,S.133–158. EuropäischeUmweltagentur(2009)EUASignale2009-DiewichtigstenUmweltthemen fürEuropa.EuropäischeUmweltagentur,Kopenhagen. World Health Organization (Hrsg.) (2009) Improving public health responses to extre- me weather/heat-waves. EuroHEAT. Technical summary. WHO Regional Office for Europe,Copenhagen. ClaudiaHornberg AG7UmweltundGesundheit FakultätfürGesundheitswissenschaften UniversitätBielefeld Vorwort Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld führt jährlich ein gesundheitswissenschaftlichesKolloquiumzueinemThemamitbesondererRelevanzfür denFachbereichunddieBevölkerungdurch.AlseinederwichtigstenHerausforderungen des21.JahrhundertswirdderglobaleKlimawandelangesehen.DessenAuswirkungenauf dieGesundheit,derKlimaschutzunddieAnpassungandenKlimawandelsindThemen,die sowohlglobalalsauchregionalundlokalfüralleGesellschaftsbereicheeineimmergrößere Rolle spielen. Aus diesem Grund hat sich die Arbeitsgruppe 2 „Bevölkerungsmedizin und biomedizinische Grundlagen“ der gesundheitswissenschaftlichen Fakultät im Jahr 2011 dafür entschieden, ein Kolloquium zum Thema „Klimawandel und Gesundheit“ durchzuführen. ZieledesFakultätskolloquiumswaren, diemöglichenUrsachenfürdenKlimawandel und die daraus resultierenden Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt und Gesellschaft näher zu beleuchten. Dabei wurde sowohl die globale als auch die lokale Situation be- rücksichtigt.DesWeiterenwurdeniminterdisziplinärenAustauschnationaleundlokale AnpassungsstrategienerörtertundderenBedeutungfürdieGesundheitdiskutiert.Umdas Bildabzurunden,wurdeineinemImpulsreferatdasThemaGesundheitundKlimaschutz aufgegriffen. DieTagung,anderrund100Personenteilnahmen,fandam7.und8.April2011inder RavensbergerSpinnereiinBielefeldstatt.DarunterwarenVertreterinnenundVertreteraus Politik(z. B.BundesministeriumfürUmwelt, NaturschutzundReaktorsicherheit, Baye- rischesLandesamtfürGesundheitundLebensmittelsicherheit,weitereGesundheits-und Umweltämter),Wissenschaft(z.B.Potsdam-InstitutfürKlimafolgenforschung,Deutscher Wetterdienst,MitarbeiterundStudierendeverschiedenerUniversitätenundFachbereiche) und Praxis (z. B. Verbraucherzentrale NRW e. V. Umweltberatung) sowie interessierte BürgerinnenundBürger. AufgrunddesgroßenInteressesanderThematikundderpositivenResonanzaufdas Fakultätskolloquium hatten wir uns entschieden, ein Buch zu diesem Themenbereich zu verfassen. Dieses sollte die Vortragsinhalte berücksichtigen und um weitere Aspekte erweitertwerden,umdasThemainseinerBreitezuerfassen.Hierzukonntenwirweitere AutorinnenundAutorenmitentsprechenderExpertisegewinnen.DieZusammenstellung IX X Vorwort derBeiträgeermöglichteinentieferenEinblickindieProblematikundkannalsEinführung indasweiteThemenspektrumKlimawandelundGesundheitgesehenwerden. Ein weiteres Ziel war es, die bisher geringe deutschsprachige Literatur zum Thema mit dieser Veröffentlichung zu erweitern. Hierbei beanspruchen wir keine Vollständig- keitderfacettenreichenThematik.DasBuchsollvielmehr–anhandwesentlicherAspekte der direkten und indirekten klimawandelbedingten Gesundheitsfolgen – die Komplexi- tät des Themas verdeutlichen. Dabei wollten wir herausarbeiten, dass klimabedingten Gesundheitsfolgen nur wissenschaftlich-interdisziplinär sowie über administrative und hierarchische Ebenen und über geografische und politische Grenzen hinaus effektiv entgegengewirktwerdenkann. ImFolgendenmöchtenwireinenÜberblicküberdieeinzelnenKapiteldesBuchsge- ben. Nachdem im 1. Kapitel zunächst eine Einführung in die Thematik erfolgt, werden anschließendinfünfKapitelnBeiträgezumThemaKlimawandel,UmweltundGesundheit präsentiert.Im2.KapitelwerdendabeidieAuswirkungenvonHitzewellenaufAtemwegs- und Herzkreislauferkrankungen in der Region Berlin-Brandenburg dargestellt. Im 3. Kapitel stehen die gesundheitsgefährdenden Wechselwirkungen zwischen thermischer Belastung und Luftverschmutzung wie Ozon oder Feinstäube im Fokus. Überschwem- mungen,diesowohleineFolgedesKlimawandelsalsauchvonanthropogenenFaktoren sind, haben enorme Auswirkungen auf die betroffenen Bevölkerungsgruppen. Bangla- desch gilt als eines der Länder der Welt, das am meisten durch den Klimawandel und insbesonderedendarausresultierendenÜberschwemmungenbetroffenist.Daherstehen im4.KapiteldieAuswirkungenvonKlimawandelundÜberschwemmungenaufdieGe- sundheitderbangladeschischenBevölkerungimFokus. DabeiwerdenMaßnahmenund Strategienvorgestellt,umdiedurchKlimawandelundÜberschwemmungenhervorgerufe- nenBelastungenzureduzieren.Im5.KapitelwirddieFragediskutiert,obWassermangel ebenfalls eine Folge des voranschreitenden Klimawandels ist und welche Gesundheits- konsequenzen sich aus einer mangelnden Verfügbarkeit und Qualität von Trinkwasser ergeben können. Als eindrückliches Beispiel für einen möglichen Zusammenhang zwi- schen Klimawandel, Trinkwassermangel und Gesundheit werden die Ergebnisse einer UntersuchungzurGrundwasserkontaminationdurchSalzwasserintrusionimGroßraum Beirutpräsentiert.Im6.undletztenKapiteldiesesTeilswirdschließlichnochdieBedeu- tung des Klimawandels für die Verbreitung von Infektionskrankheiten insbesondere in denTropennähererläutert. ImzweitenTeildesBuchsfindensichfünfKapitelzumThema Klimawandel, Gesell- schaftundGesundheit.ZunächstwerdeninKap.7dieHerausforderungen,diesichdurch den Klimawandel bzw. die nötigen Anpassungen für die Gesundheitssystemgestaltung ergeben, näher erläutert. Hierbei wird insbesondere die Bedeutung für die kommunale Ebeneherausgearbeitet.Imanschließenden8.Kapitelsinddiegesundheitsökonomischen KonsequenzendesKlimawandelsThema.DiesewerdenamBeispielderMalariaTropicain BurkinaFasoherausgearbeitet.Im9.KapitelwirdschließlichnochdieRollederDemogra- phieimKontextvonKlimawandelundGesundheitpräzisiert.WeilWasserknappheitim ZusammenhangmitKlimawandelgroßeBedeutungzukommt,wirddiesesThemaauchim zweitenTeil,im10.Kapitel,aufgegriffen.HierwerdendieAuswirkungenvonTrinkwas-

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