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Klimatologie und Vegetationsverhaltnisse der Athos-Halbinsel und der ostagaischen Inseln Lemnos, Evstratios, Mytiline und Chios PDF

110 Pages·1949·4.893 MB·German
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Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Die Jahrgänge bis 1921 einschließlich erschienen im Verlag von Carl Winter, Universitäts buchhandlung in He1:delberg, die Jahrgänge 1922-1933 im Verlag Walter de Gruyter & Co. in Berlin, die Jahrgänge 1934--1944 bei der Weiß'schen Universitätsbuchhandlung in Heidelberg. 1945, 1946 und 1947 sind keine Sitzungsberichte erschienen. Jahrgang 1937. I. J. L. WrLSER. Beziehungen des Flußverla,ufes und der Gefällskurve des Neckars zur Schichtenlagerung am Südrand des Odenwaldes. DMark 1.10. 2. E. SALKOWSKI. Die PETERSONschen Flächen mit konischen Krümmungslinien. DMark 0.75. 3. Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. V. 0. H. ERDMANNSDÖRFFER. Die "Kalksilikatfelse" von SoHOLLAOH. DMark 0.65. 4. Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. VI. R. W AGER. Über Migmatite aus dem südlichen Schwarzwald. DMark 2.-. 5. Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. VII. 0. H. ERDMANNSDÖRFFER. Die "Kalksilikatfelse" von URACil. DMark 0.60. 6. M. MüLLER. Die Annäherung des Integrales zusammenge~etzter Funktionen mittels verallgemeinerter RIEMANNscher Summen und Anwendungen. DMark 3.30. Jahrgang 1938. 1. K. FREUDENBERG und 0. WESTPHAL. Über die gruppenspezifische Substanz A (Untersuchungen über die Blutgruppe A des Menschen). DMark 1.20. 2. Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. VIII. 0. H. ERDMANNSDÖRFFER. Gneise im Linachtal. DMark 1.-. 3. J. D. AoHELIS. Die Ernährungsphysiologie des 17. Jahrhunderts. DMark 0.60. 4. Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. IX. R. WAGER. Über die Kinzigit gneise von Schenkenzell und die Syenite vom Typ Erzenbach. DMark 2.50. 5. Studien im Gneisgebirge des Schwarzwaldes. X. R. W AGER. Zur Kenntnis der Schapbachgneise, Primärtrümer und Granulite. DMark 1.75. 6. E. HoEN und K. APPEL. Der Einfluß der Überventilation auf die willkürliche Apnoc. DMark 0.80. 7. Beiträge zur Geologie und Paläontologie-des Tertiärs und des Diluviums in der Um gebung von Heidelberg. Heft 3: F. HELLER. Die Bärenzähne aus den Ablagerungen der ehemaligen Neckarschlinge bei Eberbach im Odenwald. DMark 2.25. 8. K. GoERTTLER. Die Differenzierungsbreite tierischer Gewebe im Lichte neuer experimenteller Untersuchungen. DMark 1.40. 9. J. D. AoHELIS. Über die Syphilisschriften Theophrasts von Hohenheim. I. Die Pathologie der Syphilis. Mit einem Anhang: Zur Frage der Echtheit des dritten Buches der Großen Wundarznei. DMark 1.-. 10. E. MARX. Die Entwicklung der Reflexlehre seit Albrecht von Haller bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit einem Geleitwort von Viktor v. Weizsäcker. DMark 3.20. Jahrgang 1939. 1. A. SEYBOLD und K. EGLE. Untersuchungen über Chlorophylle. DMark 1.10. 2. E. RoDENWALDT. Frühzeitige Erkennung und Bekämpfung der Heeresseuchen. DMark 0.70. 3. K. GOERTTLER. Der Bau der Muscularis mucosae des Magens. DMark 0.60. 4. I. HAUSSER. Ultrakurzwellen. Physik, Technik und Anwendungsgebiete. DMark 1.70. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse =======Jahrgang 1949, 12. Abhandlung======= Klimatologie und Vegetationsverhältnisse der Athos-Halbinsel und der ostägäischen Inseln Lemnos, Evstratios, Mytiline und Chios Von Werner Raub Heidelberg, Botanisches Institut Mit 30 Textabbildungen Vorgelegt in der Sitzung vorn 15. Januar t 949 Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1949 Alle Rechte, insbesondere das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1949 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag 1949 ISBN 978-3-540-01428-7 ISBN 978-3-662-22066-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-22066-5 Klimatologie und Vegetationsverhältnisse der Athos~Halbinsel und der ostägäischen Inseln Lemnos, Evstratios, Mytiline und Chios. Von Werner Raub, Heidelberg, Botanisches Institut. Mit 30 Textabbildungen. Vorgelegt in der Sitzung vom 15. 1. 49. Inhalts ü hersich t. Seite. Einleitung . . . . . . . 4 I. Geographische Lage und Geologie des Gebietes . 4 I I. Klimatologie. . . . . . 13 1. Windverhältnisse . . 13 2. Niederschläge . . . . 27 3. Temperaturverhältnisse. 30 III. Vegetationsverhältnisse . 32 A. Der Hagion Oros . 32 I. Hügelstufe . . 38 II. Montane Stufe 51 III. Alpine Stufe . 62 B. Lernnos .... 65 1. Kulturregion . . 68 2. Strandregion . . 72 3. Niederungs-Gesellschaften 76 4. Vegetation der Hügelstufe. 77 5. Vegetation der Flußtäler 83 6. Ruderalflora . . 84 7. Felsflora . . . . 84 C. Hagion Evstratios. 84 1. Kulturstufe 86 2. Hügelstufe. . 87 D. Mytiline . . . . 88 1. Kulturregion . 89 2. Niederungen . 90 3. Hügelstufe. . 91 4. Montane Region 94 E. Chios ..... . 95 F. Zusammenfassende Charakteristik der Inseln Lemnos, :Nlytiline und Chios ..................... . 101 IV. Die Beziehungen zwischen der Vegetation Griechenlands, den ost ägäischen Inseln und der Vegetation Westanatoliens 104 Literatur .......................... . 106 37* -511- 4 \\'ERNER RAUH: Einleitung. Im Jahre 1942 bot sich mir Gelegenheit, die Halbinsel Chal kidike mit ihrer höchsten Erhebung, demA thos, die nordägäischen Inseln Lemnos, Evstratios, Mytiline und Chios zu besuchen und auf mehreren kürzeren und längeren Fahrten Einblick in die Vegetationsverhältnisse von Gebieten zu erlangen, die ihrer Lage und der politischen Verhältnisse wegen bisher von wenig Botanikern besucht worden sind. Erst RECHINGER ( 1936) hat in jüngster Zeit mehrere Reisen nach den "L\gäischen Inseln unternommen und weilte auch kurze Zeit auf Lemnos, Mytiline und Chios, um dort für seine "Flora aegaea" zu sammeln. Dabei zeigte sich, wie unerforscht diese Gebiete waren, denn RECHINGER konnte anläßlich seiner kurzen Aufenthalte zahlreiche neue Arten entdecken. Wenn so auch zahlreiche floristische Angaben aus den obengenannten Gebieten vorliegen, so fehlen doch solche über die Vegetations verhältnisse fast völlig. Nur das Gebiet des Athos ist durch die klassische Schilderung GRISEBACHs (1841), durch die Untersuchun gen von MATTFELD (1 927, 1930) und TURILL (1 929) genauer be kannt geworden. Weitere Arbeiten über die ägäischen Inseln Samothrake und Samos liegen von A. v. DEGEN (1891) und von STEFANI und FoRSYTHE-MAJCR (1 892) vor1. Die beiden zuletzt genannten Inseln wurden von mir nicht besucht. Weit besser als die Pflanzenwelt ist die Geologie der ägäischen Inseln bekannt: Über die Chalkidike liegen Untersuchungen von BuRGERSTEIN und NEUMAYR (1880), über Mytiline von MAIRE und über Chios von TELLER (1 830) vor. So soll die vorliegende kleine Studie dazu beitragen, unsere Kenntnisse über ein Gebiet zu erweitern, das die Brücke vom europäischen Festland nach Kleinasien bildet. Allerdings kann die Arbeit nicht den Anspruch auf Vollständig keit erheben, sie soll vor allem zur weiteren Erforschung dieser bisher so wenig bekannten Gebiete anregen. I. Geographische Lage und Geologie des Gebietes. Fährt man von München über Salzburg durch die großartige Welt der Alpen nach Klagenfurt und Marburg, so erfreut sich das 1 In den Arbeiten von PHILIPPSON: "Beiträge zur Kenntnis der griechi schen Inselwelt" (1 901) und Ross: "Reisen auf den griechischen Inseln des ägäischen Meeres'' (1 840) finden sich nur wenig botanische Hinweise. die sich im übrigen auf die westägäischen Inseln beziehen. -512- Klimatologie und Vegetationsverhältnisse. 5 Auge an dem tief dunklen Grün der Wälder, die sich weit die Berg lehnen hinaufziehen und an dem satten Grün der blumenreichen Wiesen. Schlagartig ändert sich das Bild mit dem Entschwinden der letzten Alpenb erge. Vergeblich sucht man die grünen Wälder; kahle, nur im zeitigsten Frühjahr von zartem Grün überhauchte, sonst braune und ausgebrannte Hügel und Felder erblickt das Auge weit und breit. Darin nehmen sich die Dörfer mit ihren stroh gedeckten Häusern und Hütten, umgeben von Obstgärten, wie Oasen aus. Wir haben den Balkan erreicht. Stundenlang geht nun die Fahrt durch diese kahle, waldlose Landschaft, von der sich der Blick nach kurzer Zeit ermüdet abwendet. Endlich er reichen wir unser vorläufiges Ziel, Saloniki, den Umschlagshafen der Nordägäis. Orient, Balkan und Mitteleuropa stoßen hier in buntester Mischung aufeinander. An die Türkenzeit gemahnende Moscheen mit ihren Minaretten, modernste Marmorpaläste im westeuropäischen Stil und halbverfallende Elendshütten aus Well blech, Holz und leeren Benzinkanistern sind engste Nachbarn. Durch enge, holperige Gassen mit malerischen Winkeln steigt man zur alten Festung empor, die sich in beherrschender Lage auf einem Höhenzuge nördlich der Stadt erstreckt. Weit schweift der Blick von hier über die sanft geschwungenen, aus krista11inen Schiefern bestehenden Berge mit ihrer höchsten Erhebung, dem Hortiatus (1 208 m). Kahl und braun erscheinen die Berge im Sommer mit ihrer dürftigen Grasnarbe. Nur im Frühjahr sind sie von einem frischen Grün überzogen, und große gelbe Flecken der Papaveracee Hypeocoum grandiflorum in der Umgebung der Burg ruinen verleihen der Landschaft zarte, warme Frühlingstöne. Am Fuße der Burg breitet sich im Halbkreis die Stadt aus und begrenzt den Golf von Saloniki, in den im NE der Vardar mündet. Im SW erhebt sich der Olymp, dessen Firnhaube fast immer von Kumulus wolken gekrönt ist. Nach kurzem Aufenthalt in Saloniki besteigen wir einen der kleinen Motorsegler, von dem zahlreiche im Hafen liegen und der uns je nach Wetterlage in 28 Stunden bis zu mehreren Tagen nach Lernnos bringen soll. Langsam geht die Fahrt durch den Golf von Saloniki. Kap Epanomi wird passiert, und vor uns breitet sich die freie See aus, begrenzt auf der einen Seite von der flachen, aus Serpentin bestehenden Küste der Chalkidike (Abb. 2), auf der anderen Seite von dem Ossa und dem Olymp, dessen imposanter Anblick uns einige Stunden begleitet. Um die lange Fahrt mit dem -513- 6 WERNER RAUH: 5-Meilensegler abzukürzen, durchfahren wir den Pinaka-Kanal (Abb. 2), der den ersten, den Kassandra-Finger von der Chalkidike trennt, aber nur für kleine Schiffe passierbar ist. In wenigen Minuten - 514- Klimatologie und Vegetationsverhältnisse. 7 haben wir ihn durchquert und nehmen in der ruhigen Kassandra Bucht Kurs auf die Spitze des zweiten Fingers, des Longos, über den bereits die Marmorpyramide des A thos ragt. Bei untergehen der Abendsonne laufen wir in den kleinen, an der Südwestseite des Longos in herrlicher Umgebung gelegenen Naturhafen Porto Kufos (Abb. 2) ein. Steil, wie in einem norwegischen Fjord, stürzen die in bunten Farben erstrahlenden Felsen ins Meer. Über rascht blicken wir auf die Fülle der Vegetation, deren Formationen wir schon vom Wasser aus erkennen können. Dichte, undurch dringliche Macchie bedeckt die F eisen. In höheren Lagen wird sie von schütteren Kiefernwäldern abgelöst. Kleine Kiefernbestände in der Umgebung von Kufos deuten darauf hin, daß ehemals aus gedehnte Wälder vorhanden gewesen sein müssen, ehe sie der Axt des Menschen zum Opfer fielen. Geschlossene Wälder konnten nur in höheren Lagen bei Furka und im Marmara-Tal in der Mitte des Longos beobachtet werden. Mit Sonnenaufgang geht die Fahrt weiter. Bald umsegeln wir das Kap des Longos und sind überrascht von dem gewaltig-schönen Anblick des Hagion Oros, des dritten Fingers der Chalkidike. Langgestreckte, von dichten Wäldern tiefdunkelgrün gefärbte Höhenzüge ragen aus den klaren blauen Fluten, um in der gewal tigen, nach allen Seiten steil abstürzenden, nahezu 2000 m hohen Marmorpyramide des Athos zu gipfeln. Schwarze Flecken auf dem grell-weißen Marmor lassen von der Ferne die herrlichen Tannen und Tannenmischwälder ahnen. Wir fahren dicht unterhalb der steilen, klippenreichen und hafenarmen Küste entlang. Aus dem Grün leuchten die Kuppeln und Dächer der zahlreichen Klöster und Einsiedeleien, die oft wie Schwalbennester an den Steilwänden kleben. Lange noch begleitet uns dieser stolze Berg, wenn wir Kurs auf Lernnos nehmen. Ehe er unseren Augen völlig entschwin det, taucht schon die Küste von Lernnos auf. Herrschte bisher Windstille und spiegelglatte See, so tritt uns selbst bei schönstem Wetter eine aufgewühlte See entgegen, sobald man den Athos um fahren hat, denn dieser aus seiner Umgebung hoch herausragende Felsklotz ist ein Gebiet, das sich durch stürmische Fallwinde aus zeichnet (s. S. 23). Ruhiger wird die See erst wieder, sobald man unte.r Landschutz der Insel Lernnos gelangt. Im Gegensatz zur waldreichen Chalkidike bietet die Insel von See aus gesehen einen geradezu trostlosen An blick. Es drängt sich einem unwillkürlich die Vorstellung auf, als -515- 00 ~ l:t j>; z l:t j>; ~ ...; ::c :l I ° O °2 03 I)(t4 2 " te lie T .u n ie t• r e g ru .c 8 .n "IJ/0 kidik & la h C le ~0~ snib la H r e d ..)lv• .......~+ .t~ :~ ..'.0 ctu;ksthcisrebÜ ;~ e ~ h I csig o lo e G .2 I refeihcS en illotßi~k e~etlÄ u tiroiD o~bboa nitnepreS nenillotsirkred eromraM .uekloK nehierthcihcS .hhA -~ ~·{it!~(;\i~[-~ - I n.:< ......~

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