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Kleines Lexikon römischer Autoren: Basisbibliothek Antike PDF

178 Pages·2015·1.25 MB·German
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J. B. Metzler Oliver Schütze (Hrsg.) Kleines Lexikon römischer Autoren Basisbibliothek Antike Verlag J. B. Metzler Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind i m Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978–3-476-02707-8 ISBN 978–3-476-05456-2 (eBook) DOI 10.1007/978–3-476-05456-2 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheber- rechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2015 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlungund Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2015 www.metzlerverlag.de [email protected] Inhalt Apuleius — Ben Hijmans 7 Boethius — Peter Habermehl 11 Caesar — Martin Jehne 15 Catull — Dorothea Gall 20 Cicero — Hans-Otto Kröner 26 Horaz — Hans Peter Syndikus 38 Juvenal — Widu-Wolfgang Ehlers 47 Livius — Holger Sonnabend 51 Lukan — Christine Walde 56 Lukrez — Klaus-Dieter Zacher / Christiane Reitz 61 Mark Aurel — Heinz Berthold 65 Martial — Ruurd Nauta 69 Nepos — Rüdiger Kinsky 74 Ovid — Niklas Holzberg 78 Petron — Peter Habermehl 86 Phaedrus — Severin Koster 92 Plautus — Bernhard Zimmermann 96 Plinius der Jüngere — Helmut Krasser 104 Properz — Christine Walde 110 Quintilian — Thomas Zinsmaier 115 Sallust — Gernot Krapinger 119 Seneca der Jüngere — Manfred Fuhrmann 127 Sueton — Holger Sonnabend 135 Tacitus — Franz Römer 140 Terenz — Bernhard Zimmermann 149 Tibull — Hans-Otto Kröner 156 Vergil — Hans-Otto Kröner 163 Nachbemerkung 176 Apuleius geb. um 125 n. Chr. in Madauros/Nordafrika; gest. spätestens um 170 n. Chr. Wenn du ins Theater gehst, wirf zuerst einen Blick auf das Programm: Mimus – du wirst lachen; Seiltänzer – » du wirst zittern; Komödie – du wirst Beifall klatschen; Philosoph – du wirst etwas lernen.« (Flor. V). Für den modernen Le- ser bietet der Mann aus Maudauros auf seiner Bühne all dies in ei- nem. Auch wenn das Theatergebäude inzwischen in Ruinen liegt – was wir von diesem talentierten, aber bis vor kurzem unterbewer- teten Vertreter der Zweiten Sophistik heute noch lesen können, bestätigt diesen Eindruck, den die Titel der vielen bis auf wenige Fragmente verlorenen Werke unterstreichen. Verfehlt wäre ein Ur- teil über A., das sich allein auf den Goldenen Esel stützt. Geboren in Madauros (im heutigen Algerien), studiert er in Kar- thago und Athen und kehrt später nach Nordafrika zurück, wo er in Oea eine vermögende Witwe namens Pudentilla heiratet – nur um sofort angeklagt zu werden, er habe sie unerlaubterweise durch Magie zur Hochzeit bewogen. Seine Verteidigungsrede (Pro se de magia) ist erhalten (ob stenographisch mitnotiert und fast wortge- treu publiziert wie vor Gericht gehalten, so meine Meinung, oder nachträglich erweitert und ediert, ist immer noch umstritten) und von R. Helm zu Recht als ein Meisterstück der Zweiten Sophistik bezeichnet worden. Aufbau und Strategie dieser Selbstverteidi- gung prunken mit allen Facetten der Redekunst in Wort, Gedan- ke, Metaphorik und Einsatz der Exempla, im Makrorhythmus der Segmente wie im Mikrorhythmus der Sätze, und zweifellos auch in dem, was ich den Tanz des Redners zu nennen wage: Gestik und Mimik, Anrede einzelner Personen oder von Gruppen usw. Beim Prozess war A. kaum 30 Jahre alt, hatte viel studiert, schon einiges Apuleius 7 veröffentlicht und sich so einen Namen als Dichter, Redner und Angehöriger der philosophischen Familie Platons erworben. Er selbst erwähnt in Pro se de magia Werke über Fische (auf Griechisch und Lateinisch publiziert), über Bäume, weitere natur- und religi- onswissenschaftliche Erörterungen, ferner Gedichte. Hinzu kom- men Übersetzungen, etwa von Platons Phaidon. Diese Arbeiten sind leider verloren. Erhalten ist seine aufschlussreiche und kei- neswegs sklavische Übersetzung der gleichfalls erhaltenen peri- patetischen Schrift Über die Welt (Perí kósmu/De mundo): Es lässt sich zeigen, dass der Übersetzer bei jedem seiner ergänzenden oder än- dernden Eingriffe ein eigenes Ziel vor Augen hat. So widmet er bei- spielsweise die Arbeit seinem Sohn Faustinus (ob es diesen Sohn tatsächlich gab, bleibt dahingestellt, doch finden sich zumindest im nordafrikanischen Bereich Indizien für eine Verbindung des Namens Faustinus mit der gens Ap(p)uleia), während Perí kósmu sich an Alexander d. Gr. wendet. Übersetzungsfehler sind schwer nach- zuweisen (teilweise wegen der Überlieferungsgeschichte der peri- patetischen Schrift), und A. behauptet daher wohl zu Recht, er be- herrsche beide Sprachen fließend. Leider hat sich von seinen auf Griechisch gehaltenen Vorträgen nichts erhalten: Die im Wes ten tätigen Abschreiber konnten kein Griechisch lesen. Dies hat na- mentlich bei der Interpretation der Einleitung des wahrscheinlich teils griechisch, teils lateinisch gehaltenen Vortrags De deo Socratis (Über den Gott des Sokrates, wichtig nicht nur wegen seiner rhetori- schen Gestaltung, sondern auch wegen seiner mittelplatonischen Dämonologie) zu unzulässigen Annahmen geführt: Die Bruch- stücke dieses sogenannten Prologs werden noch heute aus wenig plausiblen Gründen den Florida zugeschrieben, einer kleinen, lie- benswürdigen Blütenlese lateinischer Stücke ungleicher Länge und Vollständigkeit, deren handschriftliche Überlieferung sie mit der Apologie (Pro se de magia) und den Metamorphosen verbindet, wäh- rend die philosophischen Schriften De deo Socratis, De Platone (ein Abriss der für A. wichtigsten Lehren Platons, eingeleitet von einer hagiographischen Vita Platonis), De mundo und der hermetische Dia- log Asclepius in eigener Tradition überliefert worden sind. Eine un- abhängig von diesem Korpus auf uns gekommene Schrift über die 8 Apuleius Logik (Perí hermēneías) ist A. lange Zeit ohne stichhaltige Gründe abgesprochen worden. Für die Moderne gilt der ›Roman‹ Metamorphosen (Augustin spricht vom Goldenen Esel) als A.’ Hauptwerk, sowohl aus histori- scher wie auch gattungstheoretischer und intertextueller Sicht. Seine angebliche Vorlage war der griechische Roman gleichen Ti- tels, von dem eine gekürzte Fassung (Lúkios ē ónos) des Patriarchen Photios erhalten ist. Ein Vergleich beider Werke zeigt die beträcht- liche Originalität des A. Das Werk, das elf Bücher umfasst, wird von einem gewissen Lucius erzählt, der seine Reise durch die griechi- sche Provinz, seine Verwandlung in einen Esel (ónos), seine Aben- teuer als Grautier und die späte Erlösung, und zuletzt seine Ein- weihung in die Mysterien der Isis und des Osiris mitteilt. Dabei lässt er es sich angelegen sein, so vieles Gesehene (etwa eine Bild- gruppe von Actaeon und Diana) und Gehörte (etwa die Erzählung von Amor und Psyche) zu beschreiben oder nachzuerzählen, dass sich allmählich eine ganze Welt moralischer, religiöser, soziolo- gischer, künstlerischer und literarischer Formen entfaltet. Der Er- zähler charakterisiert sich selbst als curiosus (neugierig) im weites- ten Sinn des Wortes: Religionsdinge und Machtverhältnisse, Spiel- arten der Sexualität, das Wirken der Fortuna, magische Praktiken, kurz alle Mirabilia und Mysterien ziehen ihn an. Die dem Erzähler zugesprochene meisterliche Erzähltechnik und der häufige Wech- sel der Erzählperspektive zeigen den Autor als kunstreichen Be- obachter, im Seriösen so gut wie im Satirischen. Gerade die Passa- gen, in denen eine Anspielung auf die Person des Autors erkennbar wird, belegen, dass es ihm mehr um ein speculum mundi als um ein reli giös-philosophisches Selbstbildnis geht. Die Wirkung des Apuleius philosophus platonicus war gewaltig: Er wurde zur Ikone (ein Kontorniatenporträt befindet sich in der Bi- bliothèque Nationale zu Paris; ein vor einigen Jahren unter dem Trierer Dom aufgefundenes Deckengemälde wird von E. Simon als Porträt des A. gedeutet) der letzten Gegenwehr gegen die end- gültige Christianisierung Roms; Laktanz, Augustin, Fulgentius und Cassiodor haben ihn ebenso gelesen und exzerpiert oder ver- wendet wie Dante und Boccaccio. Im westeuropäischen Mittel- Apuleius 9 alter wird ihm ein Herbarius zugeschrieben, im griechischen Raum jedoch sind lediglich einige Reste seiner naturwissenschaftlichen Werke nachzuweisen. Vom 15. Jh. an werden bildliche Darstellun- gen der Metamorphosen beliebt, zumal Szenen aus der Erzählung »Amor und Psyche«; seit dem 16. Jh. entstehen in etlichen euro- päischen Sprachen Übersetzungen der Metamorphosen. BEN HIJMANS 10 Apuleius Boethius Anicius Manlius Severinus Boethius geb. um 480 n. Chr. in Rom; gest. um 524 n. Chr. in Pavia B. entstammt der gens Anicia, einer der großen alten Sena- torenfamilien Roms. Sein Vater ist hoher Beamter des west römischen Reiches; nach dessen frühem Tod kommt er in den Haushalt des Memmius Symmachus, eines einflussrei- chen Politikers, der im zeitgenössischen Literaturbetrieb die Rolle eines arbiter elegantiarum (Geschmacksrichters) einnimmt. In Ale- xandria studiert B. Philosophie. Seine ersten Veröffentlichungen finden allgemeines Interesse. Der Ostgotenkönig Theoderich der Große ernennt den kaum Dreißigjährigen zum Konsul des Jah- res 510 – eine außergewöhnliche Anerkennung seiner Fähigkeiten. Das folgende Jahrzehnt verbringt er, in seine Bibliothek zurückge- zogen, mit philosophischer Arbeit. In der politischen Landschaft bereiten sich große Veränderungen vor. Beraten von seinem spä- teren Nachfolger Justinian, strebt der neue Kaiser Ostroms, Justin, nach der byzantinischen Hegemonie in Italien. In einer doppelten Strategie sucht er sich zunächst die westliche Kirche zum Verbün- deten zu machen. Er nötigt dem östlichen Episkopat weitreichen- de dogmatische Zugeständnisse an die lateinischen Positionen ab und vermag so die seit einer Generation gespaltenen Kirchen zu versöhnen. Dieses scheinbar selbstlose Entgegenkommen fällt im Westen auch politisch auf fruchtbaren Boden. Die abgekühlten Be- ziehungen zwischen Ravenna und Konstantinopel kommen wie- der in Bewegung. Der byzantinische Hof sucht nach dem Erfolg in Rom nun auch in der Umgebung Theoderichs Einfluss zu ge- winnen. In dem römischen Aristokraten, der sich durch mehrere theologische Essays als Vermittler zwischen lateinischer und grie- chischer Kirche ausgewiesen hatte und der den gotischen Herren Boethius 11

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Cicero und Ovid, Livius und Horaz Fachleute aus der Klassischen Philologie und der Alten Geschichte werben in diesem kleinen Lexikon für die Autoren der römischen Antike, die ihnen am meisten am Herzen liegen. Sie schaffen es, Zugänge zu eröffnen und auf gut lesbare Weise zu vermitteln, wie etwa
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